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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band.

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fach und anmuthvoll zu bleiben. Sind ihm für viele Züge werthvolle Arbeiten nütz¬
lich gewesen -- wir nennen nur Hartwig's treffliche Studien -- so ist doch allent¬
halben selbständige Production geboten. In der Behandlung der historischen und besonders
der archäologischen Gegenstände offenbart sich nicht blos Feinsinn, sondern auch eine
wissenschaftliche Selbständigkeit und Sicherheit, welche auf das Specialfach des Autors
schließen lassen, und um so wohlthuender berühren, da sie mit seltenem Geschmack
und großer Frische des Tons gepaart sind.

Ebenbürtig diesen Vorzügen des Schriftstellers reihen sich die Bilder ein, welche
Herr A. Metzeuer, der dem Beschreiber überall gefolgt ist, dazu bietet. Mit dem
Takte des geschulten Malers erfaßt er die Natur des herrlichen Landes stets in ihrer
eigenthümlichen Bildlichkeit. Er begnügt sich meist mit Veduten, aber seine Land¬
schaftsporträts haben dasselbe vor der Natur voraus, wodurch ein künstlerisches Bild¬
nis) gegen das Original im Vortheil steheu soll: treu in allem Wesentlichen be¬
wahrt seine Wiedergabe die Freiheit im Gebiete deS Zufälligen, und er weiß die
Natur immer in ihrem eigenen Sinne zu erläutern. Ganz besonders gelungen sind
namentlich diejenigen Lnndschaftspartien, bei denen das Terrain in seiner nackten Ge¬
staltung vorwiegt. Hier -- z. B. in den Zeichnungen des Theaters von Taormina,
in den Berggründen von Segeste, den Nosalienklippen und ähnlichen dem practischen
Auge sterilen, dem Kiinstlcrblick aber rhythmisch-poetischen Motiven zeigt er eine höchst
achtenswerthe Kraft, und da Sicilien gerade an derartigen Phänomenen ganz besonders
reich ist, muß die Wahl des Künstlers als eine sehr glückliche bezeichnet werden. Wenn auch
die Individualisirung der Vegetation hin und wieder noch schärfer hätte ausfallen
können, so ist nicht zu vergessen, daß in dieser Beziehung der Holzschnitt eine Grenze
setzte. Aber auch der Verviclfältignngsweise gebührt alles Lob. Sie bewährt aufs
neue den Ruf des Brand'amour'schen Ateliers in Düsseldorf und bringt durchaus
solide künstlerische Wirkung hervor, gleichweit von salopper Verflachung wie von über¬
triebener Finesse entfernt. -- So stellt sich das Ganze in der That als eine kostbare
Bereicherung der illustrativen Literatur dar. Der beschreibende wie der malerische
Theil sind durchweg ihrer selbst wegen interessant und wichtig ; es ist nicht eins
blos um des andern willen da, was sonst so häufig auffällt, und das dritte Element,
was diesem schönen Vereine die Honneurs beim Publicum macht, die typographische
Ausstattung, ist so edel und elegant, wie man es von dieser Verlagshandlung er¬
warten darf.




Goethe's Hermann und Dorothea, mit 19 Holzschnitten nach Vautier.
Braunschweig. Fr. Vieweg u. Sohn. 1869.
Dasselbe mit 12 Holzschn. nach Ludwig Richter. Leipzig. Georg Wigand. 1870.
'

Seit des allcrdurchlauchtigstcn deutschen Bundes Privilegien-Bann von Goethes
Werken gefallen ist, regt sich allenthalben neben der kritischen Arbeit die Lust zu ge¬
schmackvollen Publicationen einzelner Werke des Dichtermeisters, und die illustrirende
Kunst wird mit der wachsenden Aufforderung auch immer mehr Kraft gewinnen,
dieser anziehenden Aufgabe zu genügen. Daß Hermann und Dorothea, die populärste
Dichtung Goethe's, auch unter den ersten sein werde, welche unserem Volke auf diese
Weise neu zugeführt wurden, ließ sich voraussehen. In den beiden obengenannten
Ausgaben nun bieten sich Leistungen von sehr verschiedenem Geiste. Vareler, der
gefeierte Genremaler, hatte vor einigen Jahren durch seine Illustrationen zum Oberhof
(aus Immermann's Mttnchhcmsen) sehr achtbare Proben seiner Fähigkeit gegeben, sich
in die Stimmung volksthümlicher Erzählungen zu versetzen und aus ihr heraus wirk¬
lich sprechende und überzeugende Typen hinzustellen, deren jene Holzschnitte in Fülle
bieten. Die Gestalten Immermann's kamen, wie der Vergleich mit den Zeichnungen
zu Hermann und Dorothea zeigt, dem Genre Vautier's mehr entgegen, als dieses


fach und anmuthvoll zu bleiben. Sind ihm für viele Züge werthvolle Arbeiten nütz¬
lich gewesen — wir nennen nur Hartwig's treffliche Studien — so ist doch allent¬
halben selbständige Production geboten. In der Behandlung der historischen und besonders
der archäologischen Gegenstände offenbart sich nicht blos Feinsinn, sondern auch eine
wissenschaftliche Selbständigkeit und Sicherheit, welche auf das Specialfach des Autors
schließen lassen, und um so wohlthuender berühren, da sie mit seltenem Geschmack
und großer Frische des Tons gepaart sind.

Ebenbürtig diesen Vorzügen des Schriftstellers reihen sich die Bilder ein, welche
Herr A. Metzeuer, der dem Beschreiber überall gefolgt ist, dazu bietet. Mit dem
Takte des geschulten Malers erfaßt er die Natur des herrlichen Landes stets in ihrer
eigenthümlichen Bildlichkeit. Er begnügt sich meist mit Veduten, aber seine Land¬
schaftsporträts haben dasselbe vor der Natur voraus, wodurch ein künstlerisches Bild¬
nis) gegen das Original im Vortheil steheu soll: treu in allem Wesentlichen be¬
wahrt seine Wiedergabe die Freiheit im Gebiete deS Zufälligen, und er weiß die
Natur immer in ihrem eigenen Sinne zu erläutern. Ganz besonders gelungen sind
namentlich diejenigen Lnndschaftspartien, bei denen das Terrain in seiner nackten Ge¬
staltung vorwiegt. Hier — z. B. in den Zeichnungen des Theaters von Taormina,
in den Berggründen von Segeste, den Nosalienklippen und ähnlichen dem practischen
Auge sterilen, dem Kiinstlcrblick aber rhythmisch-poetischen Motiven zeigt er eine höchst
achtenswerthe Kraft, und da Sicilien gerade an derartigen Phänomenen ganz besonders
reich ist, muß die Wahl des Künstlers als eine sehr glückliche bezeichnet werden. Wenn auch
die Individualisirung der Vegetation hin und wieder noch schärfer hätte ausfallen
können, so ist nicht zu vergessen, daß in dieser Beziehung der Holzschnitt eine Grenze
setzte. Aber auch der Verviclfältignngsweise gebührt alles Lob. Sie bewährt aufs
neue den Ruf des Brand'amour'schen Ateliers in Düsseldorf und bringt durchaus
solide künstlerische Wirkung hervor, gleichweit von salopper Verflachung wie von über¬
triebener Finesse entfernt. — So stellt sich das Ganze in der That als eine kostbare
Bereicherung der illustrativen Literatur dar. Der beschreibende wie der malerische
Theil sind durchweg ihrer selbst wegen interessant und wichtig ; es ist nicht eins
blos um des andern willen da, was sonst so häufig auffällt, und das dritte Element,
was diesem schönen Vereine die Honneurs beim Publicum macht, die typographische
Ausstattung, ist so edel und elegant, wie man es von dieser Verlagshandlung er¬
warten darf.




Goethe's Hermann und Dorothea, mit 19 Holzschnitten nach Vautier.
Braunschweig. Fr. Vieweg u. Sohn. 1869.
Dasselbe mit 12 Holzschn. nach Ludwig Richter. Leipzig. Georg Wigand. 1870.
'

Seit des allcrdurchlauchtigstcn deutschen Bundes Privilegien-Bann von Goethes
Werken gefallen ist, regt sich allenthalben neben der kritischen Arbeit die Lust zu ge¬
schmackvollen Publicationen einzelner Werke des Dichtermeisters, und die illustrirende
Kunst wird mit der wachsenden Aufforderung auch immer mehr Kraft gewinnen,
dieser anziehenden Aufgabe zu genügen. Daß Hermann und Dorothea, die populärste
Dichtung Goethe's, auch unter den ersten sein werde, welche unserem Volke auf diese
Weise neu zugeführt wurden, ließ sich voraussehen. In den beiden obengenannten
Ausgaben nun bieten sich Leistungen von sehr verschiedenem Geiste. Vareler, der
gefeierte Genremaler, hatte vor einigen Jahren durch seine Illustrationen zum Oberhof
(aus Immermann's Mttnchhcmsen) sehr achtbare Proben seiner Fähigkeit gegeben, sich
in die Stimmung volksthümlicher Erzählungen zu versetzen und aus ihr heraus wirk¬
lich sprechende und überzeugende Typen hinzustellen, deren jene Holzschnitte in Fülle
bieten. Die Gestalten Immermann's kamen, wie der Vergleich mit den Zeichnungen
zu Hermann und Dorothea zeigt, dem Genre Vautier's mehr entgegen, als dieses


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[0366] fach und anmuthvoll zu bleiben. Sind ihm für viele Züge werthvolle Arbeiten nütz¬ lich gewesen — wir nennen nur Hartwig's treffliche Studien — so ist doch allent¬ halben selbständige Production geboten. In der Behandlung der historischen und besonders der archäologischen Gegenstände offenbart sich nicht blos Feinsinn, sondern auch eine wissenschaftliche Selbständigkeit und Sicherheit, welche auf das Specialfach des Autors schließen lassen, und um so wohlthuender berühren, da sie mit seltenem Geschmack und großer Frische des Tons gepaart sind. Ebenbürtig diesen Vorzügen des Schriftstellers reihen sich die Bilder ein, welche Herr A. Metzeuer, der dem Beschreiber überall gefolgt ist, dazu bietet. Mit dem Takte des geschulten Malers erfaßt er die Natur des herrlichen Landes stets in ihrer eigenthümlichen Bildlichkeit. Er begnügt sich meist mit Veduten, aber seine Land¬ schaftsporträts haben dasselbe vor der Natur voraus, wodurch ein künstlerisches Bild¬ nis) gegen das Original im Vortheil steheu soll: treu in allem Wesentlichen be¬ wahrt seine Wiedergabe die Freiheit im Gebiete deS Zufälligen, und er weiß die Natur immer in ihrem eigenen Sinne zu erläutern. Ganz besonders gelungen sind namentlich diejenigen Lnndschaftspartien, bei denen das Terrain in seiner nackten Ge¬ staltung vorwiegt. Hier — z. B. in den Zeichnungen des Theaters von Taormina, in den Berggründen von Segeste, den Nosalienklippen und ähnlichen dem practischen Auge sterilen, dem Kiinstlcrblick aber rhythmisch-poetischen Motiven zeigt er eine höchst achtenswerthe Kraft, und da Sicilien gerade an derartigen Phänomenen ganz besonders reich ist, muß die Wahl des Künstlers als eine sehr glückliche bezeichnet werden. Wenn auch die Individualisirung der Vegetation hin und wieder noch schärfer hätte ausfallen können, so ist nicht zu vergessen, daß in dieser Beziehung der Holzschnitt eine Grenze setzte. Aber auch der Verviclfältignngsweise gebührt alles Lob. Sie bewährt aufs neue den Ruf des Brand'amour'schen Ateliers in Düsseldorf und bringt durchaus solide künstlerische Wirkung hervor, gleichweit von salopper Verflachung wie von über¬ triebener Finesse entfernt. — So stellt sich das Ganze in der That als eine kostbare Bereicherung der illustrativen Literatur dar. Der beschreibende wie der malerische Theil sind durchweg ihrer selbst wegen interessant und wichtig ; es ist nicht eins blos um des andern willen da, was sonst so häufig auffällt, und das dritte Element, was diesem schönen Vereine die Honneurs beim Publicum macht, die typographische Ausstattung, ist so edel und elegant, wie man es von dieser Verlagshandlung er¬ warten darf. Goethe's Hermann und Dorothea, mit 19 Holzschnitten nach Vautier. Braunschweig. Fr. Vieweg u. Sohn. 1869. Dasselbe mit 12 Holzschn. nach Ludwig Richter. Leipzig. Georg Wigand. 1870. ' Seit des allcrdurchlauchtigstcn deutschen Bundes Privilegien-Bann von Goethes Werken gefallen ist, regt sich allenthalben neben der kritischen Arbeit die Lust zu ge¬ schmackvollen Publicationen einzelner Werke des Dichtermeisters, und die illustrirende Kunst wird mit der wachsenden Aufforderung auch immer mehr Kraft gewinnen, dieser anziehenden Aufgabe zu genügen. Daß Hermann und Dorothea, die populärste Dichtung Goethe's, auch unter den ersten sein werde, welche unserem Volke auf diese Weise neu zugeführt wurden, ließ sich voraussehen. In den beiden obengenannten Ausgaben nun bieten sich Leistungen von sehr verschiedenem Geiste. Vareler, der gefeierte Genremaler, hatte vor einigen Jahren durch seine Illustrationen zum Oberhof (aus Immermann's Mttnchhcmsen) sehr achtbare Proben seiner Fähigkeit gegeben, sich in die Stimmung volksthümlicher Erzählungen zu versetzen und aus ihr heraus wirk¬ lich sprechende und überzeugende Typen hinzustellen, deren jene Holzschnitte in Fülle bieten. Die Gestalten Immermann's kamen, wie der Vergleich mit den Zeichnungen zu Hermann und Dorothea zeigt, dem Genre Vautier's mehr entgegen, als dieses

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754/366>, abgerufen am 27.04.2024.