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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band.

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den ungepanzerten Schraubenschiffen zusammensetzt, huben wir noch den
letzten Theil der neuen Flotte, zugleich den wichtigsten: die Panzerschiffe zu
betrachten. --

(Anmerkung der Red. Der den Lesern der Grenzboten bekannte
Verfasser dieser auf selbstgesammelter Erfahrung beruhenden Artikel ist zur
Fahne einberufen. Da er uns seine Mittheilungen aus dem Felde zusendet,
wohin er sein Material nicht mitnehmen konnte, so erbittet er Nachsicht,
falls hier und da ein Gedächtnißfehler unterlaufen sollte.)




Elsaß-Lothringen und ihre Wiedergewinnung''').

Elsaß und Lothringen und ihre Wiedergewinnung für Deutschland von Prof. I)r.
Adolph Wagner. Leipzig. Duncker u. Humblot.

Mit den reißenden Fortschritten unserer Kriegführung, die uns trotz
aller in der Wuth der Verzweiflung ausgestoßener ^g-mais's! unserer Feinde
einen gerechten Frieden näher und näher in Aussicht stellen, mehren sich auch
von Tag zu Tag die Stimmen, welche in der periodischen Presse oder durch
eigene Flugschriften unsere Erwartungen von diesem Frieden theils zu be¬
kräftigen und zu vertheidigen, theils zu läutern und zu mäßigen suchen. Am
schönsten und eindringlichsten von allen hat wiederum der Mann gesprochen,
aus dessen Munde, dem freudigen Herolde eines edlen und tapferen Sinnes,
wir nun seit Jahren gewohnt sind, für jeden großen Augenblick unseres na¬
tionalen Daseins in wunderbarer Vereinigung lichter Gedanken und warmen
Gefühls die rechte Weiherede zu vernehmen. Seit Heinrich von Treitschke
seinen Aufsatz: "Was fordern wir von Frankreich?" hat erscheinen lassen,
konnte man sich füglich damit begnügen, jeden Deutschen von Kopf und Herz
einfach darauf zu verweisen. Trotzdem ist, so einig wir in den Grundzügen
unserer Wünsche alle sein mögen, bei einer fo ernsten Frage, zumal nach un¬
serer wohlbedächtigen Art, eine möglichst allseitige Erwägung zuvor nur er¬
wünscht. Neben dem Historiker hat der Soldat, neben dem Staatsmann der
einfache Patriot seine Stimme; nicht am letzten aber wird man bereit sein,
der des Nationalökonomen und Statistikers Gehör zu schenken. Eben des¬
halb deuten wir hier insbesondere auf die oben näher bezeichnete Schrift
Adolph Wagner's hin, deren ganzer Reinertrag in edelmüthiger Weise



*) In nnscrcui Artikel 2 in der vorigen Nummer d. Bl. ist, wie leicht erkennbar. S. 248
Zeile 2 v. u. statt "schwäbischer Starrheit" on? sinnlose "schwäbischer Ncirrheit" gedruckt
a./D. worden.
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den ungepanzerten Schraubenschiffen zusammensetzt, huben wir noch den
letzten Theil der neuen Flotte, zugleich den wichtigsten: die Panzerschiffe zu
betrachten. —

(Anmerkung der Red. Der den Lesern der Grenzboten bekannte
Verfasser dieser auf selbstgesammelter Erfahrung beruhenden Artikel ist zur
Fahne einberufen. Da er uns seine Mittheilungen aus dem Felde zusendet,
wohin er sein Material nicht mitnehmen konnte, so erbittet er Nachsicht,
falls hier und da ein Gedächtnißfehler unterlaufen sollte.)




Elsaß-Lothringen und ihre Wiedergewinnung''').

Elsaß und Lothringen und ihre Wiedergewinnung für Deutschland von Prof. I)r.
Adolph Wagner. Leipzig. Duncker u. Humblot.

Mit den reißenden Fortschritten unserer Kriegführung, die uns trotz
aller in der Wuth der Verzweiflung ausgestoßener ^g-mais's! unserer Feinde
einen gerechten Frieden näher und näher in Aussicht stellen, mehren sich auch
von Tag zu Tag die Stimmen, welche in der periodischen Presse oder durch
eigene Flugschriften unsere Erwartungen von diesem Frieden theils zu be¬
kräftigen und zu vertheidigen, theils zu läutern und zu mäßigen suchen. Am
schönsten und eindringlichsten von allen hat wiederum der Mann gesprochen,
aus dessen Munde, dem freudigen Herolde eines edlen und tapferen Sinnes,
wir nun seit Jahren gewohnt sind, für jeden großen Augenblick unseres na¬
tionalen Daseins in wunderbarer Vereinigung lichter Gedanken und warmen
Gefühls die rechte Weiherede zu vernehmen. Seit Heinrich von Treitschke
seinen Aufsatz: „Was fordern wir von Frankreich?" hat erscheinen lassen,
konnte man sich füglich damit begnügen, jeden Deutschen von Kopf und Herz
einfach darauf zu verweisen. Trotzdem ist, so einig wir in den Grundzügen
unserer Wünsche alle sein mögen, bei einer fo ernsten Frage, zumal nach un¬
serer wohlbedächtigen Art, eine möglichst allseitige Erwägung zuvor nur er¬
wünscht. Neben dem Historiker hat der Soldat, neben dem Staatsmann der
einfache Patriot seine Stimme; nicht am letzten aber wird man bereit sein,
der des Nationalökonomen und Statistikers Gehör zu schenken. Eben des¬
halb deuten wir hier insbesondere auf die oben näher bezeichnete Schrift
Adolph Wagner's hin, deren ganzer Reinertrag in edelmüthiger Weise



*) In nnscrcui Artikel 2 in der vorigen Nummer d. Bl. ist, wie leicht erkennbar. S. 248
Zeile 2 v. u. statt „schwäbischer Starrheit" on? sinnlose „schwäbischer Ncirrheit" gedruckt
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124151/503>, abgerufen am 06.05.2024.