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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band.

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1 Goldgulden 100 Neukreuzer ^ 20 Sgr. 2 Pf. ^ 70^/,2 fübt. Kreuzer
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Beide sind keine sehr bequemen Werthverhältnisse für das Publicum, die
größere Einfachheit liegt aber ohne Frage auf Seiten des Goldthalers
und nicht auf der des Goldguldens. Aendert sich das Werthverhältniß
mittlerweile zwischen Gold und Silber auf dem Weltmarkte, so werden sich
auch diese Scalen ändern. Dabei steht aber so viel fest, daß erstens die
größere Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Sinken des Silberpreises vorherrscht,
eine Thatsache, welche Hr. Dr. Weibezahn schwerlich leugnen wird; zweitens,
daß jedes fernere Sinken des Silberpreises in London nothwendig die Wir¬
kung hervorbringen wird, einerseits den reellen Silberwerth des Goldthalers
von 28 Sgr. mehr dem Betrage von 30 Sgr. des jetzigen Silberthalers zu
nähern, andrerseits den reellen Silberwerth des Goldguldens (nach Herrn
Dr. Weibezahn), welcher jetzt -- 20 Sgr. 1^/5 Pf. beträgt, mehr von den
angestrebten 20 Sgr. zu entfernen.

Die einfachste" Art und Weise, jede Schwierigkeit zu beseitigen, wenn man
etwa die bisherigen Scheidemünzen auch bei der Goldwährung noch für eine
Zeit lang benutzen wollte, wird darin bestehen, (gleich wie es geschehen, als
die Conventionsmünze in Silber-Courant verändert wurde) gesetzlich zu be¬
stimmen, daß der Goldthaler gleich 30 Sgr. -- 100 Kr. sein solle, was je
nach Umständen (wie dann Silber zu Gold stehen wird) wahrscheinlich eine
Herabsetzung der Scheidemünze um 2--3 yet. bedingen würde, wodurch aber,
eben weil es Scheidemünze ist, Niemand irgend erheblich geschädigt würde.

(Schluß folgt.)




Z)le Schlacht sei AorKing.
Erinnerungen eines Freiwilligen.
I.

Die Haltung, welche die englische Presse dem Aufschwung Deutschlands
gegenüber gezeigt hat, ist manmchfachem Wechsel unterlegen gewesen. Nament¬
lich war dies während des Krieges mit Frankreich der Fall. Anfangs meist
uns zugeneigt, schwenkten die großem Blätter, soweit sie diese freundliche
Empfindung vertreten hatten, nach Sedan bedenklich ein zu Vorschlägen, die
gegen unser Interesse liefen, und immer begleitete auch ihr Wohlwollen ficht-


1 Goldgulden 100 Neukreuzer ^ 20 Sgr. 2 Pf. ^ 70^/,2 fübt. Kreuzer
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Beide sind keine sehr bequemen Werthverhältnisse für das Publicum, die
größere Einfachheit liegt aber ohne Frage auf Seiten des Goldthalers
und nicht auf der des Goldguldens. Aendert sich das Werthverhältniß
mittlerweile zwischen Gold und Silber auf dem Weltmarkte, so werden sich
auch diese Scalen ändern. Dabei steht aber so viel fest, daß erstens die
größere Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Sinken des Silberpreises vorherrscht,
eine Thatsache, welche Hr. Dr. Weibezahn schwerlich leugnen wird; zweitens,
daß jedes fernere Sinken des Silberpreises in London nothwendig die Wir¬
kung hervorbringen wird, einerseits den reellen Silberwerth des Goldthalers
von 28 Sgr. mehr dem Betrage von 30 Sgr. des jetzigen Silberthalers zu
nähern, andrerseits den reellen Silberwerth des Goldguldens (nach Herrn
Dr. Weibezahn), welcher jetzt — 20 Sgr. 1^/5 Pf. beträgt, mehr von den
angestrebten 20 Sgr. zu entfernen.

Die einfachste" Art und Weise, jede Schwierigkeit zu beseitigen, wenn man
etwa die bisherigen Scheidemünzen auch bei der Goldwährung noch für eine
Zeit lang benutzen wollte, wird darin bestehen, (gleich wie es geschehen, als
die Conventionsmünze in Silber-Courant verändert wurde) gesetzlich zu be¬
stimmen, daß der Goldthaler gleich 30 Sgr. — 100 Kr. sein solle, was je
nach Umständen (wie dann Silber zu Gold stehen wird) wahrscheinlich eine
Herabsetzung der Scheidemünze um 2—3 yet. bedingen würde, wodurch aber,
eben weil es Scheidemünze ist, Niemand irgend erheblich geschädigt würde.

(Schluß folgt.)




Z)le Schlacht sei AorKing.
Erinnerungen eines Freiwilligen.
I.

Die Haltung, welche die englische Presse dem Aufschwung Deutschlands
gegenüber gezeigt hat, ist manmchfachem Wechsel unterlegen gewesen. Nament¬
lich war dies während des Krieges mit Frankreich der Fall. Anfangs meist
uns zugeneigt, schwenkten die großem Blätter, soweit sie diese freundliche
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gegen unser Interesse liefen, und immer begleitete auch ihr Wohlwollen ficht-


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[0354] 1 Goldgulden 100 Neukreuzer ^ 20 Sgr. 2 Pf. ^ 70^/,2 fübt. Kreuzer '/» „ ?S „ ^-1S ., 1'/2„ -^S2^« „ V- ., ^ S0 „ ^10 „ 1 ^35^4 „ '/4 ^25 ., S ., 0V2,. ^1?'Vi8 " Beide sind keine sehr bequemen Werthverhältnisse für das Publicum, die größere Einfachheit liegt aber ohne Frage auf Seiten des Goldthalers und nicht auf der des Goldguldens. Aendert sich das Werthverhältniß mittlerweile zwischen Gold und Silber auf dem Weltmarkte, so werden sich auch diese Scalen ändern. Dabei steht aber so viel fest, daß erstens die größere Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Sinken des Silberpreises vorherrscht, eine Thatsache, welche Hr. Dr. Weibezahn schwerlich leugnen wird; zweitens, daß jedes fernere Sinken des Silberpreises in London nothwendig die Wir¬ kung hervorbringen wird, einerseits den reellen Silberwerth des Goldthalers von 28 Sgr. mehr dem Betrage von 30 Sgr. des jetzigen Silberthalers zu nähern, andrerseits den reellen Silberwerth des Goldguldens (nach Herrn Dr. Weibezahn), welcher jetzt — 20 Sgr. 1^/5 Pf. beträgt, mehr von den angestrebten 20 Sgr. zu entfernen. Die einfachste" Art und Weise, jede Schwierigkeit zu beseitigen, wenn man etwa die bisherigen Scheidemünzen auch bei der Goldwährung noch für eine Zeit lang benutzen wollte, wird darin bestehen, (gleich wie es geschehen, als die Conventionsmünze in Silber-Courant verändert wurde) gesetzlich zu be¬ stimmen, daß der Goldthaler gleich 30 Sgr. — 100 Kr. sein solle, was je nach Umständen (wie dann Silber zu Gold stehen wird) wahrscheinlich eine Herabsetzung der Scheidemünze um 2—3 yet. bedingen würde, wodurch aber, eben weil es Scheidemünze ist, Niemand irgend erheblich geschädigt würde. (Schluß folgt.) Z)le Schlacht sei AorKing. Erinnerungen eines Freiwilligen. I. Die Haltung, welche die englische Presse dem Aufschwung Deutschlands gegenüber gezeigt hat, ist manmchfachem Wechsel unterlegen gewesen. Nament¬ lich war dies während des Krieges mit Frankreich der Fall. Anfangs meist uns zugeneigt, schwenkten die großem Blätter, soweit sie diese freundliche Empfindung vertreten hatten, nach Sedan bedenklich ein zu Vorschlägen, die gegen unser Interesse liefen, und immer begleitete auch ihr Wohlwollen ficht-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125781/354>, abgerufen am 30.04.2024.