Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, II. Semester. I. Band.so geht's weiter, bis schließlich der folgende Landgraf Wilhelm IX.. der Nach alle diesem erscheint der Vergleich zwischen dem Landgrafen Frie¬ Otto Gerland. Die Entwickelung der Tagespresse in den Gereinigten Staaten. (Schluß.) In dem Augenblick, wo das älteste amerikanische Journal sich bemühte, so geht's weiter, bis schließlich der folgende Landgraf Wilhelm IX.. der Nach alle diesem erscheint der Vergleich zwischen dem Landgrafen Frie¬ Otto Gerland. Die Entwickelung der Tagespresse in den Gereinigten Staaten. (Schluß.) In dem Augenblick, wo das älteste amerikanische Journal sich bemühte, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0499" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/126775"/> <p xml:id="ID_1518" prev="#ID_1517"> so geht's weiter, bis schließlich der folgende Landgraf Wilhelm IX.. der<lb/> keine Neigung zu solchen verschwenderischen Versuchen hatte, diese Colonien<lb/> ihrem eigenen Schicksal überließ.</p><lb/> <p xml:id="ID_1519"> Nach alle diesem erscheint der Vergleich zwischen dem Landgrafen Frie¬<lb/> drich, welcher die Menschen förmlich suchte und fing, um sie in seine leeren,<lb/> in der Hoffnung auf zuziehende Bewohner erbauten Häuser zu setzen, und<lb/> einem Vogelfänger, welcher die frei umherfliegenden Vögel fängt und in seinen<lb/> Bauer steckt, nur um so drastischer und der Witz nur um so beißender, indem<lb/> Goethe nicht nur die sogenannten Subsidienverträge, sondern sogar die ge¬<lb/> wiß nur aus, wenn auch mißverstandenen landesherrlichen Wohlwollen hervor¬<lb/> gegangenen Colonieanlagen kritistrte und den Subsidienverträgen gegenüber<lb/> stellte, und es mußte den Landgrafen doppelt hart berühren, daß man in<lb/> den Weimarer Hoskr.eisen, sogar seine wohlmeinenden Absichten so arg ver¬<lb/> spottete. Daraus erklärt sich aber die Auslassung der betreffenden Worte<lb/> in den bisherigen Ausgaben von Goethe's Werken zur Genüge.</p><lb/> <note type="byline"> Otto Gerland.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Entwickelung der Tagespresse in den Gereinigten<lb/> Staaten.<lb/> (Schluß.) </head><lb/> <p xml:id="ID_1520" next="#ID_1521"> In dem Augenblick, wo das älteste amerikanische Journal sich bemühte,<lb/> eine andere Form anzunehmen, erschien zu Boston, am 27. März 1727,<lb/> das New-England-Journal, welches 25 Jahre lang von Thomas Green<lb/> und Samuel Kneeland gedruckt und verlegt wurde. Eine der ersten Nummern<lb/> dieser Zeitung berichtet den Tod von Benjamin Franklin, jenes Onkels des<lb/> großen Republikaners, dem dieser so viel für seine geistige Ausbildung zu danken<lb/> hatte. Das Erscheinen des New-England-Journal fällt mit dem Beginn<lb/> der großen religiösen Bewegung zusammen, von welcher die methodistischen<lb/> Prediger Edwards und Whitesield die Hauptverbreiter waren und die 1740<lb/> ihren Höhepunkt erreichte. Sie war eine Recrudescenz, eine Verjüngung des<lb/> Puritanismus und glich einer Wiedergeburt der religiösen Leidenschaften, der<lb/> ascetischen Härte und der strengen Disciplinen der alten Tage. Das New-<lb/> England-Journal war das Organ dieser außerordentlichen Bewegung, was<lb/> heißen will, daß die religiöse und theologische Controverse einen hervorragen¬<lb/> den Platz in demselben einnahm. Das Blatt war im übrigen sehr gut redi-<lb/> girt; wenn auch das religiöse Element vorwaltete, so wurden doch auch die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0499]
so geht's weiter, bis schließlich der folgende Landgraf Wilhelm IX.. der
keine Neigung zu solchen verschwenderischen Versuchen hatte, diese Colonien
ihrem eigenen Schicksal überließ.
Nach alle diesem erscheint der Vergleich zwischen dem Landgrafen Frie¬
drich, welcher die Menschen förmlich suchte und fing, um sie in seine leeren,
in der Hoffnung auf zuziehende Bewohner erbauten Häuser zu setzen, und
einem Vogelfänger, welcher die frei umherfliegenden Vögel fängt und in seinen
Bauer steckt, nur um so drastischer und der Witz nur um so beißender, indem
Goethe nicht nur die sogenannten Subsidienverträge, sondern sogar die ge¬
wiß nur aus, wenn auch mißverstandenen landesherrlichen Wohlwollen hervor¬
gegangenen Colonieanlagen kritistrte und den Subsidienverträgen gegenüber
stellte, und es mußte den Landgrafen doppelt hart berühren, daß man in
den Weimarer Hoskr.eisen, sogar seine wohlmeinenden Absichten so arg ver¬
spottete. Daraus erklärt sich aber die Auslassung der betreffenden Worte
in den bisherigen Ausgaben von Goethe's Werken zur Genüge.
Otto Gerland.
Die Entwickelung der Tagespresse in den Gereinigten
Staaten.
(Schluß.)
In dem Augenblick, wo das älteste amerikanische Journal sich bemühte,
eine andere Form anzunehmen, erschien zu Boston, am 27. März 1727,
das New-England-Journal, welches 25 Jahre lang von Thomas Green
und Samuel Kneeland gedruckt und verlegt wurde. Eine der ersten Nummern
dieser Zeitung berichtet den Tod von Benjamin Franklin, jenes Onkels des
großen Republikaners, dem dieser so viel für seine geistige Ausbildung zu danken
hatte. Das Erscheinen des New-England-Journal fällt mit dem Beginn
der großen religiösen Bewegung zusammen, von welcher die methodistischen
Prediger Edwards und Whitesield die Hauptverbreiter waren und die 1740
ihren Höhepunkt erreichte. Sie war eine Recrudescenz, eine Verjüngung des
Puritanismus und glich einer Wiedergeburt der religiösen Leidenschaften, der
ascetischen Härte und der strengen Disciplinen der alten Tage. Das New-
England-Journal war das Organ dieser außerordentlichen Bewegung, was
heißen will, daß die religiöse und theologische Controverse einen hervorragen¬
den Platz in demselben einnahm. Das Blatt war im übrigen sehr gut redi-
girt; wenn auch das religiöse Element vorwaltete, so wurden doch auch die
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