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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band.

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Klassische Findlinge.
Briefe Goethe's
- mitgetheilt von
C. A. H. Burkhardt.
Goethe an den Kammerherrn von Wolzogen.')

Von Seiten fürstl. Theatercommission hat man das Monument der
Mad. Becker, in Gotha von Herrn Doll verfertigen und hierher transportiren
lassen, wozu denn die Beyträge des Publikums freylich nicht hinreichten, viel¬
mehr ein ansehnlicher Zuschuß erforderlich war.

Ew. Hochwohlgev. werden aus der Beylage die Kosten ersehen, welche
bei Aufstellung gedachten Monuments aufgegangen und meine Bitte gefällig
Statt finden lassen, wenn ich Sie ersuche, diesen Aufwand, nebst dem wenigen
was allenfalls noch zum Arangement des Ganzen nöthig ist, von Seiten der
Gartenkasse zu übernehmen.


Der ich mich zu freundschaftlichem Andenken empfehle.
Ew. Hochwohlgev.
gehorsamsterGoethe.

Weimar
den 10. Apr. 1800.


Goethe an Voigt.-)

Ew. Excellenz ersuche in so vielen Uebeln, daß Falken verboten werde, sein
Elisium und Tartarus fortzusetzen bey Strafe gleich eingesteckt zu werden.
Die Uebel sind groß, so ein Narr kann sie noch vermehren. Nichts vom
G. Vergangenen.




-) Orig. im Hof-Amts-Archiv in den Acten über die Errichtung eines Monumentes für
die pp. Becker 179" ff.
") Orig. im Geh. Se. Archiv Weimar Kriegsaktcn. Da die Verfügung Boigt's, welche
lautet- Dem Rath Falk wird hierdurch (vielleicht zum Ueberfluß, da derselbe gewiß nicht so
unvorsichtig sein dürfte) die Verordnung gegeben, sein Journal nicht fortzusetzen. Außerdem
wird die Vertretung auf seine eigene Persönlichkeit ganz allein zurückfallen und diese
Verordnung zur diesseitigen Legitimation gereichen. Eign. Weimar, d. 13. October 1807.
Grenzboten I. 1874. 26
Klassische Findlinge.
Briefe Goethe's
- mitgetheilt von
C. A. H. Burkhardt.
Goethe an den Kammerherrn von Wolzogen.')

Von Seiten fürstl. Theatercommission hat man das Monument der
Mad. Becker, in Gotha von Herrn Doll verfertigen und hierher transportiren
lassen, wozu denn die Beyträge des Publikums freylich nicht hinreichten, viel¬
mehr ein ansehnlicher Zuschuß erforderlich war.

Ew. Hochwohlgev. werden aus der Beylage die Kosten ersehen, welche
bei Aufstellung gedachten Monuments aufgegangen und meine Bitte gefällig
Statt finden lassen, wenn ich Sie ersuche, diesen Aufwand, nebst dem wenigen
was allenfalls noch zum Arangement des Ganzen nöthig ist, von Seiten der
Gartenkasse zu übernehmen.


Der ich mich zu freundschaftlichem Andenken empfehle.
Ew. Hochwohlgev.
gehorsamsterGoethe.

Weimar
den 10. Apr. 1800.


Goethe an Voigt.-)

Ew. Excellenz ersuche in so vielen Uebeln, daß Falken verboten werde, sein
Elisium und Tartarus fortzusetzen bey Strafe gleich eingesteckt zu werden.
Die Uebel sind groß, so ein Narr kann sie noch vermehren. Nichts vom
G. Vergangenen.




-) Orig. im Hof-Amts-Archiv in den Acten über die Errichtung eines Monumentes für
die pp. Becker 179» ff.
") Orig. im Geh. Se. Archiv Weimar Kriegsaktcn. Da die Verfügung Boigt's, welche
lautet- Dem Rath Falk wird hierdurch (vielleicht zum Ueberfluß, da derselbe gewiß nicht so
unvorsichtig sein dürfte) die Verordnung gegeben, sein Journal nicht fortzusetzen. Außerdem
wird die Vertretung auf seine eigene Persönlichkeit ganz allein zurückfallen und diese
Verordnung zur diesseitigen Legitimation gereichen. Eign. Weimar, d. 13. October 1807.
Grenzboten I. 1874. 26
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[0207] Klassische Findlinge. Briefe Goethe's - mitgetheilt von C. A. H. Burkhardt. Goethe an den Kammerherrn von Wolzogen.') Von Seiten fürstl. Theatercommission hat man das Monument der Mad. Becker, in Gotha von Herrn Doll verfertigen und hierher transportiren lassen, wozu denn die Beyträge des Publikums freylich nicht hinreichten, viel¬ mehr ein ansehnlicher Zuschuß erforderlich war. Ew. Hochwohlgev. werden aus der Beylage die Kosten ersehen, welche bei Aufstellung gedachten Monuments aufgegangen und meine Bitte gefällig Statt finden lassen, wenn ich Sie ersuche, diesen Aufwand, nebst dem wenigen was allenfalls noch zum Arangement des Ganzen nöthig ist, von Seiten der Gartenkasse zu übernehmen. Der ich mich zu freundschaftlichem Andenken empfehle. Ew. Hochwohlgev. gehorsamsterGoethe. Weimar den 10. Apr. 1800. Goethe an Voigt.-) Ew. Excellenz ersuche in so vielen Uebeln, daß Falken verboten werde, sein Elisium und Tartarus fortzusetzen bey Strafe gleich eingesteckt zu werden. Die Uebel sind groß, so ein Narr kann sie noch vermehren. Nichts vom G. Vergangenen. -) Orig. im Hof-Amts-Archiv in den Acten über die Errichtung eines Monumentes für die pp. Becker 179» ff. ") Orig. im Geh. Se. Archiv Weimar Kriegsaktcn. Da die Verfügung Boigt's, welche lautet- Dem Rath Falk wird hierdurch (vielleicht zum Ueberfluß, da derselbe gewiß nicht so unvorsichtig sein dürfte) die Verordnung gegeben, sein Journal nicht fortzusetzen. Außerdem wird die Vertretung auf seine eigene Persönlichkeit ganz allein zurückfallen und diese Verordnung zur diesseitigen Legitimation gereichen. Eign. Weimar, d. 13. October 1807. Grenzboten I. 1874. 26

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_130643/207>, abgerufen am 27.04.2024.