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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band.

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Meine Besprechungen.

Der Preußische Landtag ist zwar vertagt und der deutsche Reichstag zieht
nun die Augen der Politiker vorzugsweise auf sich. Aber nach Ostern schon wird
der Preußische Landtag wieder zusammentreten, und der jetzige Mitgliederbestand
des Landtags wird verfassungsmäßig noch über zwei Jahre unverändert bleiben.
Bei der Wichtigkeit, welche den Verhandlungen des Preußischen Landtags
vor allen Partikularlandtagen schon um deswillen zukommt, weil dort der
Streit gegen die römische Hierarchie am nachhaltigsten und entscheidendsten ge¬
kämpft wird, ist uns ein Führer in allen sachlichen und persönlichen Verhält¬
nissen des Preußischen Landtags hoch willkommen. Als ein solcher Führer
stellt sich das Parlamentarische Handbuch für den Preußischen
Landtag (XII. Legislaturperiode) dar, das von Rudolf Kropp (preuß.
Abg.) im Verlag von Fr. Kortkampf in Berlin eben erschienen ist. Auch
Leser solcher Blätter, wie des unsrigen, die über die Verhandlungen, Be¬
schlüsse und hervorragenden Persönlichkeiten des Preußischen Landtags durch
klare und eingehende Berichte stets gut orientirt sind, werden dieses Büchlein
nur mit hoher Befriedigung studiren und benutzen. Denn es enthält alles
Wissenswerthe, so vollständig als nur möglich ist in einem Taschenbuch, das
sich vor allem vom Vorwurf des compendiösen ümdonxoint frei zu halten
hat. Zunächst bietet uns der erste Theil die für den Abgeordneten und Po¬
litiker wichtigsten Gesetze Preußens und des Reichs: die Preußische Staats¬
verfassungsurkunde, erläutert von Rönne, die preußischen und deutschen Wahl¬
gesetze und Wahlreglemente, das preußische Diätengesetz, die deutsche Reichs-
verfassung und die Gesetze, welche sie auf Elsaß-Lothringen ausdehnen; dann
die wichtigsten Nachweise über die Preußische und deutsche Staatsverwaltung,
die Ressortverhältnisse der höchsten Behörden Preußens und des Reichs und
Notizen über die Haushaltsetats des Reichs und Preußens seit 1868 bis
1873. Der zweite Theil bietet uns die persönlichen Mittheilungen, kurze
Biographien der Mitglieder des Abgeordnetenhauses, höchst interessante Nach¬
weise über die Stärkeziffer der einzelnen Fraktionen von 1867 bis "Ende 1874"
(wohl 1873?), nicht minder interessante Uebersichten über Beruf, Stand und
Glaubensbekenntniß der Mitglieder, die Zeitdauer der Sessionen und die
Anzahl der Plenarsitzungen von 1867 bis Ende 1873 und schließlich die Ge¬
schäftsordnung des hohen Hauses.

Alle, die den Verhandlungen des zweiten deutschen Reichstags mit
Spannung folgen, werden den Entschluß der Verlagshandlung, ein ähn¬
liches Handbuch für den deutschen Reichstag herauszugeben, ge¬
B. wiß mit Freuden begrüßen.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blau.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von Hiithcl 6 Leglrr in Leipzig.
Meine Besprechungen.

Der Preußische Landtag ist zwar vertagt und der deutsche Reichstag zieht
nun die Augen der Politiker vorzugsweise auf sich. Aber nach Ostern schon wird
der Preußische Landtag wieder zusammentreten, und der jetzige Mitgliederbestand
des Landtags wird verfassungsmäßig noch über zwei Jahre unverändert bleiben.
Bei der Wichtigkeit, welche den Verhandlungen des Preußischen Landtags
vor allen Partikularlandtagen schon um deswillen zukommt, weil dort der
Streit gegen die römische Hierarchie am nachhaltigsten und entscheidendsten ge¬
kämpft wird, ist uns ein Führer in allen sachlichen und persönlichen Verhält¬
nissen des Preußischen Landtags hoch willkommen. Als ein solcher Führer
stellt sich das Parlamentarische Handbuch für den Preußischen
Landtag (XII. Legislaturperiode) dar, das von Rudolf Kropp (preuß.
Abg.) im Verlag von Fr. Kortkampf in Berlin eben erschienen ist. Auch
Leser solcher Blätter, wie des unsrigen, die über die Verhandlungen, Be¬
schlüsse und hervorragenden Persönlichkeiten des Preußischen Landtags durch
klare und eingehende Berichte stets gut orientirt sind, werden dieses Büchlein
nur mit hoher Befriedigung studiren und benutzen. Denn es enthält alles
Wissenswerthe, so vollständig als nur möglich ist in einem Taschenbuch, das
sich vor allem vom Vorwurf des compendiösen ümdonxoint frei zu halten
hat. Zunächst bietet uns der erste Theil die für den Abgeordneten und Po¬
litiker wichtigsten Gesetze Preußens und des Reichs: die Preußische Staats¬
verfassungsurkunde, erläutert von Rönne, die preußischen und deutschen Wahl¬
gesetze und Wahlreglemente, das preußische Diätengesetz, die deutsche Reichs-
verfassung und die Gesetze, welche sie auf Elsaß-Lothringen ausdehnen; dann
die wichtigsten Nachweise über die Preußische und deutsche Staatsverwaltung,
die Ressortverhältnisse der höchsten Behörden Preußens und des Reichs und
Notizen über die Haushaltsetats des Reichs und Preußens seit 1868 bis
1873. Der zweite Theil bietet uns die persönlichen Mittheilungen, kurze
Biographien der Mitglieder des Abgeordnetenhauses, höchst interessante Nach¬
weise über die Stärkeziffer der einzelnen Fraktionen von 1867 bis „Ende 1874"
(wohl 1873?), nicht minder interessante Uebersichten über Beruf, Stand und
Glaubensbekenntniß der Mitglieder, die Zeitdauer der Sessionen und die
Anzahl der Plenarsitzungen von 1867 bis Ende 1873 und schließlich die Ge¬
schäftsordnung des hohen Hauses.

Alle, die den Verhandlungen des zweiten deutschen Reichstags mit
Spannung folgen, werden den Entschluß der Verlagshandlung, ein ähn¬
liches Handbuch für den deutschen Reichstag herauszugeben, ge¬
B. wiß mit Freuden begrüßen.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blau.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hiithcl 6 Leglrr in Leipzig.
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[0406] Meine Besprechungen. Der Preußische Landtag ist zwar vertagt und der deutsche Reichstag zieht nun die Augen der Politiker vorzugsweise auf sich. Aber nach Ostern schon wird der Preußische Landtag wieder zusammentreten, und der jetzige Mitgliederbestand des Landtags wird verfassungsmäßig noch über zwei Jahre unverändert bleiben. Bei der Wichtigkeit, welche den Verhandlungen des Preußischen Landtags vor allen Partikularlandtagen schon um deswillen zukommt, weil dort der Streit gegen die römische Hierarchie am nachhaltigsten und entscheidendsten ge¬ kämpft wird, ist uns ein Führer in allen sachlichen und persönlichen Verhält¬ nissen des Preußischen Landtags hoch willkommen. Als ein solcher Führer stellt sich das Parlamentarische Handbuch für den Preußischen Landtag (XII. Legislaturperiode) dar, das von Rudolf Kropp (preuß. Abg.) im Verlag von Fr. Kortkampf in Berlin eben erschienen ist. Auch Leser solcher Blätter, wie des unsrigen, die über die Verhandlungen, Be¬ schlüsse und hervorragenden Persönlichkeiten des Preußischen Landtags durch klare und eingehende Berichte stets gut orientirt sind, werden dieses Büchlein nur mit hoher Befriedigung studiren und benutzen. Denn es enthält alles Wissenswerthe, so vollständig als nur möglich ist in einem Taschenbuch, das sich vor allem vom Vorwurf des compendiösen ümdonxoint frei zu halten hat. Zunächst bietet uns der erste Theil die für den Abgeordneten und Po¬ litiker wichtigsten Gesetze Preußens und des Reichs: die Preußische Staats¬ verfassungsurkunde, erläutert von Rönne, die preußischen und deutschen Wahl¬ gesetze und Wahlreglemente, das preußische Diätengesetz, die deutsche Reichs- verfassung und die Gesetze, welche sie auf Elsaß-Lothringen ausdehnen; dann die wichtigsten Nachweise über die Preußische und deutsche Staatsverwaltung, die Ressortverhältnisse der höchsten Behörden Preußens und des Reichs und Notizen über die Haushaltsetats des Reichs und Preußens seit 1868 bis 1873. Der zweite Theil bietet uns die persönlichen Mittheilungen, kurze Biographien der Mitglieder des Abgeordnetenhauses, höchst interessante Nach¬ weise über die Stärkeziffer der einzelnen Fraktionen von 1867 bis „Ende 1874" (wohl 1873?), nicht minder interessante Uebersichten über Beruf, Stand und Glaubensbekenntniß der Mitglieder, die Zeitdauer der Sessionen und die Anzahl der Plenarsitzungen von 1867 bis Ende 1873 und schließlich die Ge¬ schäftsordnung des hohen Hauses. Alle, die den Verhandlungen des zweiten deutschen Reichstags mit Spannung folgen, werden den Entschluß der Verlagshandlung, ein ähn¬ liches Handbuch für den deutschen Reichstag herauszugeben, ge¬ B. wiß mit Freuden begrüßen. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blau. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von Hiithcl 6 Leglrr in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_130643/406>, abgerufen am 27.04.2024.