Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Den 16. August. Kriegskommission. Recapitulirte in der Stille,
was ich bey diesem Departement geschafft. Nun wäre mirs nicht bange ein
weit größeres, ja mehrere in Ordnung zu bringen, wozu Gott Gelegenheit
und Muth verleihe. Zu Corona. Sie sang Rousseaus Lieder und andere,
ich war vergnügt.

Den 16. August. Früh über die Concurs-Constitution. Betrachtungen
dictirt. Zu Hause gegessen; nach Tisch zu G, Klauern, der Scharbe. Allein
spazieren. Abends zu S, wo die Waldner war.

Den 23. August. Abends Tiefurt. Nathan und Tasso gegeneinander
gelesen.

Den 24. August. Kein Conseil. Mit dem Herzog gegessen unter der
Laube. Nachmittags bei den Arbeitern. Abends Theater.

Den 25. August. Der Herzogin Louise den Tasso vorgelesen. Mittags
bey Knebeln. War diese Zeit her überhaupt gute Konstellation.

Den Rest des October und den November. Täglich mehr
Ordnung, Bestimmtheit und Consequenz in allem. Mit dem alten Einsiedel
nach Jena. Dort Anatomie. Auf der Zeichenakademie. Anfang Osteologischer
Vorlesungen. Glück durch O, hielte sorgfältig auf meinen Plan. Haus ge¬
miethet. Aufklärung und Entwickelung mancher Dinge. Dicke Haut mehrerer
Personen durchbrochen.

December. In Eisenach, Wilhelmsthal, Gotha. Ueberall Glück und
Geschick. Ruhe und Ordnung zu Hause. Sorge wegen des Herzogs allzu-
kostspieligen Ausschweifungen. Mit T stille und vergnügt gelebt.




1782.

Januar 1. Früh verschiedenes in Ordnung. Agenda durchgesehen und
überlegt. Leben Pompals gelesen. Quintilian. Zu G gegessen. Nachm^
tags viel gesprochen. Besonders über die gegenwärtigen Verhältnisse. 5M
waren nicht klar und einig darüber.

Januar 3. Früh Acten. Kam Kalb und sprach über verschieden^
besonders über die Kammerumstände. Aß zu Hause. Laß die Journeaur ^
Paris. Abends Ballet-Probe. Zu G, mit ihr zur Waldner.

Januar 11. Conseil. Mit dem Herzog gegessen. Wieder einmal el>^
radikale Erklärung gehabt. Zu ez. Nachts Redoute. In der Nacht ge¬
schlafen.'

Januar 12. Verschiedene Arbeiten. Zu Kraus. Gezeichnet. M't ^
spazieren gefahren, da gegessen. Nach Tisch über Wedel's Schicksal und wei^
Vorschläge. Kam der Herzog. Ballet-Probe. Zur Herzogin Mutter. ^
Wieland da und war gut. Nach Tische geblieben. Noch zu G. Nach Ha^
^'

Januar 19. Den Morgen verpcimpelt. Schön Gespräch mit S-


Den 16. August. Kriegskommission. Recapitulirte in der Stille,
was ich bey diesem Departement geschafft. Nun wäre mirs nicht bange ein
weit größeres, ja mehrere in Ordnung zu bringen, wozu Gott Gelegenheit
und Muth verleihe. Zu Corona. Sie sang Rousseaus Lieder und andere,
ich war vergnügt.

Den 16. August. Früh über die Concurs-Constitution. Betrachtungen
dictirt. Zu Hause gegessen; nach Tisch zu G, Klauern, der Scharbe. Allein
spazieren. Abends zu S, wo die Waldner war.

Den 23. August. Abends Tiefurt. Nathan und Tasso gegeneinander
gelesen.

Den 24. August. Kein Conseil. Mit dem Herzog gegessen unter der
Laube. Nachmittags bei den Arbeitern. Abends Theater.

Den 25. August. Der Herzogin Louise den Tasso vorgelesen. Mittags
bey Knebeln. War diese Zeit her überhaupt gute Konstellation.

Den Rest des October und den November. Täglich mehr
Ordnung, Bestimmtheit und Consequenz in allem. Mit dem alten Einsiedel
nach Jena. Dort Anatomie. Auf der Zeichenakademie. Anfang Osteologischer
Vorlesungen. Glück durch O, hielte sorgfältig auf meinen Plan. Haus ge¬
miethet. Aufklärung und Entwickelung mancher Dinge. Dicke Haut mehrerer
Personen durchbrochen.

December. In Eisenach, Wilhelmsthal, Gotha. Ueberall Glück und
Geschick. Ruhe und Ordnung zu Hause. Sorge wegen des Herzogs allzu-
kostspieligen Ausschweifungen. Mit T stille und vergnügt gelebt.




1782.

Januar 1. Früh verschiedenes in Ordnung. Agenda durchgesehen und
überlegt. Leben Pompals gelesen. Quintilian. Zu G gegessen. Nachm^
tags viel gesprochen. Besonders über die gegenwärtigen Verhältnisse. 5M
waren nicht klar und einig darüber.

Januar 3. Früh Acten. Kam Kalb und sprach über verschieden^
besonders über die Kammerumstände. Aß zu Hause. Laß die Journeaur ^
Paris. Abends Ballet-Probe. Zu G, mit ihr zur Waldner.

Januar 11. Conseil. Mit dem Herzog gegessen. Wieder einmal el>^
radikale Erklärung gehabt. Zu ez. Nachts Redoute. In der Nacht ge¬
schlafen.'

Januar 12. Verschiedene Arbeiten. Zu Kraus. Gezeichnet. M't ^
spazieren gefahren, da gegessen. Nach Tisch über Wedel's Schicksal und wei^
Vorschläge. Kam der Herzog. Ballet-Probe. Zur Herzogin Mutter. ^
Wieland da und war gut. Nach Tische geblieben. Noch zu G. Nach Ha^
^'

Januar 19. Den Morgen verpcimpelt. Schön Gespräch mit S-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0132" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/132354"/>
            <p xml:id="ID_419"> Den 16. August. Kriegskommission. Recapitulirte in der Stille,<lb/>
was ich bey diesem Departement geschafft. Nun wäre mirs nicht bange ein<lb/>
weit größeres, ja mehrere in Ordnung zu bringen, wozu Gott Gelegenheit<lb/>
und Muth verleihe. Zu Corona. Sie sang Rousseaus Lieder und andere,<lb/>
ich war vergnügt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_420"> Den 16. August. Früh über die Concurs-Constitution. Betrachtungen<lb/>
dictirt. Zu Hause gegessen; nach Tisch zu G, Klauern, der Scharbe. Allein<lb/>
spazieren.  Abends zu S, wo die Waldner war.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_421"> Den 23. August. Abends Tiefurt. Nathan und Tasso gegeneinander<lb/>
gelesen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_422"> Den 24. August. Kein Conseil. Mit dem Herzog gegessen unter der<lb/>
Laube.  Nachmittags bei den Arbeitern.  Abends Theater.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_423"> Den 25. August. Der Herzogin Louise den Tasso vorgelesen. Mittags<lb/>
bey Knebeln.  War diese Zeit her überhaupt gute Konstellation.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_424"> Den Rest des October und den November. Täglich mehr<lb/>
Ordnung, Bestimmtheit und Consequenz in allem. Mit dem alten Einsiedel<lb/>
nach Jena. Dort Anatomie. Auf der Zeichenakademie. Anfang Osteologischer<lb/>
Vorlesungen. Glück durch O, hielte sorgfältig auf meinen Plan. Haus ge¬<lb/>
miethet. Aufklärung und Entwickelung mancher Dinge. Dicke Haut mehrerer<lb/>
Personen durchbrochen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_425"> December. In Eisenach, Wilhelmsthal, Gotha. Ueberall Glück und<lb/>
Geschick. Ruhe und Ordnung zu Hause. Sorge wegen des Herzogs allzu-<lb/>
kostspieligen Ausschweifungen.  Mit T stille und vergnügt gelebt.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> 1782.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_426"> Januar 1. Früh verschiedenes in Ordnung. Agenda durchgesehen und<lb/>
überlegt. Leben Pompals gelesen. Quintilian. Zu G gegessen. Nachm^<lb/>
tags viel gesprochen. Besonders über die gegenwärtigen Verhältnisse. 5M<lb/>
waren nicht klar und einig darüber.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_427"> Januar 3. Früh Acten. Kam Kalb und sprach über verschieden^<lb/>
besonders über die Kammerumstände. Aß zu Hause. Laß die Journeaur ^<lb/>
Paris.  Abends Ballet-Probe.  Zu G, mit ihr zur Waldner.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_428"> Januar 11. Conseil. Mit dem Herzog gegessen. Wieder einmal el&gt;^<lb/>
radikale Erklärung gehabt. Zu ez. Nachts Redoute. In der Nacht ge¬<lb/>
schlafen.'</p><lb/>
            <p xml:id="ID_429"> Januar 12. Verschiedene Arbeiten. Zu Kraus. Gezeichnet. M't ^<lb/>
spazieren gefahren, da gegessen. Nach Tisch über Wedel's Schicksal und wei^<lb/>
Vorschläge. Kam der Herzog. Ballet-Probe. Zur Herzogin Mutter. ^<lb/>
Wieland da und war gut. Nach Tische geblieben. Noch zu G. Nach Ha^<lb/>
^'</p><lb/>
            <p xml:id="ID_430" next="#ID_431"> Januar 19.  Den Morgen verpcimpelt. Schön Gespräch mit S- </p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0132] Den 16. August. Kriegskommission. Recapitulirte in der Stille, was ich bey diesem Departement geschafft. Nun wäre mirs nicht bange ein weit größeres, ja mehrere in Ordnung zu bringen, wozu Gott Gelegenheit und Muth verleihe. Zu Corona. Sie sang Rousseaus Lieder und andere, ich war vergnügt. Den 16. August. Früh über die Concurs-Constitution. Betrachtungen dictirt. Zu Hause gegessen; nach Tisch zu G, Klauern, der Scharbe. Allein spazieren. Abends zu S, wo die Waldner war. Den 23. August. Abends Tiefurt. Nathan und Tasso gegeneinander gelesen. Den 24. August. Kein Conseil. Mit dem Herzog gegessen unter der Laube. Nachmittags bei den Arbeitern. Abends Theater. Den 25. August. Der Herzogin Louise den Tasso vorgelesen. Mittags bey Knebeln. War diese Zeit her überhaupt gute Konstellation. Den Rest des October und den November. Täglich mehr Ordnung, Bestimmtheit und Consequenz in allem. Mit dem alten Einsiedel nach Jena. Dort Anatomie. Auf der Zeichenakademie. Anfang Osteologischer Vorlesungen. Glück durch O, hielte sorgfältig auf meinen Plan. Haus ge¬ miethet. Aufklärung und Entwickelung mancher Dinge. Dicke Haut mehrerer Personen durchbrochen. December. In Eisenach, Wilhelmsthal, Gotha. Ueberall Glück und Geschick. Ruhe und Ordnung zu Hause. Sorge wegen des Herzogs allzu- kostspieligen Ausschweifungen. Mit T stille und vergnügt gelebt. 1782. Januar 1. Früh verschiedenes in Ordnung. Agenda durchgesehen und überlegt. Leben Pompals gelesen. Quintilian. Zu G gegessen. Nachm^ tags viel gesprochen. Besonders über die gegenwärtigen Verhältnisse. 5M waren nicht klar und einig darüber. Januar 3. Früh Acten. Kam Kalb und sprach über verschieden^ besonders über die Kammerumstände. Aß zu Hause. Laß die Journeaur ^ Paris. Abends Ballet-Probe. Zu G, mit ihr zur Waldner. Januar 11. Conseil. Mit dem Herzog gegessen. Wieder einmal el>^ radikale Erklärung gehabt. Zu ez. Nachts Redoute. In der Nacht ge¬ schlafen.' Januar 12. Verschiedene Arbeiten. Zu Kraus. Gezeichnet. M't ^ spazieren gefahren, da gegessen. Nach Tisch über Wedel's Schicksal und wei^ Vorschläge. Kam der Herzog. Ballet-Probe. Zur Herzogin Mutter. ^ Wieland da und war gut. Nach Tische geblieben. Noch zu G. Nach Ha^ ^' Januar 19. Den Morgen verpcimpelt. Schön Gespräch mit S-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/132
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359154/132>, abgerufen am 29.05.2024.