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Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, I. Semester, II. Band.

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Zer Mensch vor der Liszeit, seine Nachkommen und
deren Sagen*).

Die unten genannten beiden Bücher sind von ungewöhnlich interessantem
anhält, und wir stellen sie neben einander, weil das zweite gewisse Wahr¬
scheinlichkeiten, zu denen wir das erste gelangen sehen, zu ergänzen geeignet
'se- Jenes führt uns zu den vielbesprochnen Knochenhöhlen Englands, Frank¬
reichs und Deutschlands. zeigt uns in zahlreichen Illustrationen die merk-
Würdigen Funde von Thierknochen früherer Erdperioden und die Spuren
Menschlicher Existenz und Arbeit, die in ihnen entdeckt worden sind, und
knüpft daran Schlüsse auf die geologischen und zoologischen Zustände und das
^enschenthum jener entlegenen, weit über die Zeitalter der Pfahlbauten und
der Waffen und Werkzeuge von polirten Steinen hinaufreichenden Periode.
Die zweite Schrift schildert uns den Charakter und das Leben des über die
scharrenden Polargegenden Asiens und Amerikas verbreiteten Volkes der Eskimo
""d giebt eine reiche Auswahl der Sagen und Mythen derselben. Die bei¬
gefügten Holzschnitte sind nach Zeichnungen angefertigt, welche von Eskimo
selbst herrühren, und der Verfasser war mehrere Jahrzehnte Gouverneur der
Mischen Colonten im Lande dieser Polarmenschen. Die Verknüpfung beider
Sucher rechtfertigt sich durch die im erstgenannten aufgestellte Behauptung,
er wahrscheinlich aus dem Süden eingewanderte Urmensch, der nach jenen
funden vor und während eines Theils der Eiszeit mit Mammuthen und
^ennthieren im südlichen Frankreich lebte, sei in den Erdrevolutionen dieser
Epoche nicht untergegangen, sondern nur nach Nordosten ausgewandert und
^be in den Eskimo fort.

Ist das richtig, und der Verfasser erhebt es durch seine Beweisführung



^ ") Die Höhlen und Ureinwohner Europas von W. Boyd Dawkins. Deutsch von or. W.
^Pengel. Leipzig und Heidelberg, Winter'sche Verlagshandlung, 1876. -- TÄgg g,M VraSi.
>vus yL etre ^gkiino ^ilk " "Ketoli ok tlisir Irabits, röliZioll, lanZuago ann otlrör pevu-
"2riti<zg, v. llLvr? RinK, >V. IZIaeKvoocl -ma Sons. IZämdurxn sun I^onaon, 1875
Grenzboten II. 187>i. 21
Zer Mensch vor der Liszeit, seine Nachkommen und
deren Sagen*).

Die unten genannten beiden Bücher sind von ungewöhnlich interessantem
anhält, und wir stellen sie neben einander, weil das zweite gewisse Wahr¬
scheinlichkeiten, zu denen wir das erste gelangen sehen, zu ergänzen geeignet
'se- Jenes führt uns zu den vielbesprochnen Knochenhöhlen Englands, Frank¬
reichs und Deutschlands. zeigt uns in zahlreichen Illustrationen die merk-
Würdigen Funde von Thierknochen früherer Erdperioden und die Spuren
Menschlicher Existenz und Arbeit, die in ihnen entdeckt worden sind, und
knüpft daran Schlüsse auf die geologischen und zoologischen Zustände und das
^enschenthum jener entlegenen, weit über die Zeitalter der Pfahlbauten und
der Waffen und Werkzeuge von polirten Steinen hinaufreichenden Periode.
Die zweite Schrift schildert uns den Charakter und das Leben des über die
scharrenden Polargegenden Asiens und Amerikas verbreiteten Volkes der Eskimo
""d giebt eine reiche Auswahl der Sagen und Mythen derselben. Die bei¬
gefügten Holzschnitte sind nach Zeichnungen angefertigt, welche von Eskimo
selbst herrühren, und der Verfasser war mehrere Jahrzehnte Gouverneur der
Mischen Colonten im Lande dieser Polarmenschen. Die Verknüpfung beider
Sucher rechtfertigt sich durch die im erstgenannten aufgestellte Behauptung,
er wahrscheinlich aus dem Süden eingewanderte Urmensch, der nach jenen
funden vor und während eines Theils der Eiszeit mit Mammuthen und
^ennthieren im südlichen Frankreich lebte, sei in den Erdrevolutionen dieser
Epoche nicht untergegangen, sondern nur nach Nordosten ausgewandert und
^be in den Eskimo fort.

Ist das richtig, und der Verfasser erhebt es durch seine Beweisführung



^ ") Die Höhlen und Ureinwohner Europas von W. Boyd Dawkins. Deutsch von or. W.
^Pengel. Leipzig und Heidelberg, Winter'sche Verlagshandlung, 1876. — TÄgg g,M VraSi.
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[0165] Zer Mensch vor der Liszeit, seine Nachkommen und deren Sagen*). Die unten genannten beiden Bücher sind von ungewöhnlich interessantem anhält, und wir stellen sie neben einander, weil das zweite gewisse Wahr¬ scheinlichkeiten, zu denen wir das erste gelangen sehen, zu ergänzen geeignet 'se- Jenes führt uns zu den vielbesprochnen Knochenhöhlen Englands, Frank¬ reichs und Deutschlands. zeigt uns in zahlreichen Illustrationen die merk- Würdigen Funde von Thierknochen früherer Erdperioden und die Spuren Menschlicher Existenz und Arbeit, die in ihnen entdeckt worden sind, und knüpft daran Schlüsse auf die geologischen und zoologischen Zustände und das ^enschenthum jener entlegenen, weit über die Zeitalter der Pfahlbauten und der Waffen und Werkzeuge von polirten Steinen hinaufreichenden Periode. Die zweite Schrift schildert uns den Charakter und das Leben des über die scharrenden Polargegenden Asiens und Amerikas verbreiteten Volkes der Eskimo ""d giebt eine reiche Auswahl der Sagen und Mythen derselben. Die bei¬ gefügten Holzschnitte sind nach Zeichnungen angefertigt, welche von Eskimo selbst herrühren, und der Verfasser war mehrere Jahrzehnte Gouverneur der Mischen Colonten im Lande dieser Polarmenschen. Die Verknüpfung beider Sucher rechtfertigt sich durch die im erstgenannten aufgestellte Behauptung, er wahrscheinlich aus dem Süden eingewanderte Urmensch, der nach jenen funden vor und während eines Theils der Eiszeit mit Mammuthen und ^ennthieren im südlichen Frankreich lebte, sei in den Erdrevolutionen dieser Epoche nicht untergegangen, sondern nur nach Nordosten ausgewandert und ^be in den Eskimo fort. Ist das richtig, und der Verfasser erhebt es durch seine Beweisführung ^ ") Die Höhlen und Ureinwohner Europas von W. Boyd Dawkins. Deutsch von or. W. ^Pengel. Leipzig und Heidelberg, Winter'sche Verlagshandlung, 1876. — TÄgg g,M VraSi. >vus yL etre ^gkiino ^ilk » «Ketoli ok tlisir Irabits, röliZioll, lanZuago ann otlrör pevu- "2riti<zg, v. llLvr? RinK, >V. IZIaeKvoocl -ma Sons. IZämdurxn sun I^onaon, 1875 Grenzboten II. 187>i. 21

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, I. Semester, II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341823_157638/165>, abgerufen am 07.05.2024.