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Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band.

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war es wegen der Ernte ohnmöglich, Arbeiter zu finden; doch versprachen mir
beyde, späterhin mir behilflich dazu zu seyn.

Ich schiffte mich auf einer noch Egina gehenden Barke ein. Der heftige
Nordwind trieb uns schon am andern Morgen in den auf der nördlichen
Küste der Insel einsam gelegenen Hafen Kirontso zurück, und hielt uns da¬
selbst bis am 17. Juny fest. Ich durchstreifte währenddem das Innere der
Insel und suchte bes. das Kloster Brise auf, besonders durch Tournefort
gewiß, einen nach der Angabe gut erhaltenen mit Bildhauerei im guten Styl
gezierten Sarcophag zu sehen; indessen ich fand an ihm ein sehr untermittel¬
mäßiges Alterthum, dagegen eine sehr hübsche Lage des Klosters mit seinem
Garten, der unter andern üppigen Pflanzungen die schönsten Citronenbäume
enthielt, die ich noch gesehen hatte.

Am 17. Juny Nachmittags versuchten wir aufzufahren, kamen aber
wegen des sehr hohen Meeres und entgegenstehenden starken Wind, bes. noch,
da die Barke Wasser machte, mit Lebensgefahr nach der Insel Seripho, wo
es uns selbst nicht möglich war, den gewöhnlichen Hafen zu erreichen, fondern
wir in dem einsamen Porto Catena einlaufen mußten. Von hier ging ich
den andern Tag auf das sehr nahe Gebirge, wo ich die Magnetsteinbrüche be-
suchte, nach dem Castro, um auch hier meine Versuche für die Findung der
Arbeiter zu machen, aber ebenso vergebens wie anderwärts bisher.

Am andern Morgen schifften wir immer bei äußerst hohem Meere und
ungünstigem Winde bis nach der Insel Poros, wo wir in der Nacht an¬
kamen, aber in Quarantäne in unserer Barke gehalten wurden; wir fuhren
daher auch des andern Tags nach Egina über und von da am 21. nach
dem Piräus.

Ich traf daselbst die franz. Fregate 1a eig.Ig,t,K6e und die Brigg Is
I'iwuö an. Den Commandant der Ersteren Grafen Mongabrie' kannte ich
schon früher und ich machte ihm noch in der Nacht mein Compl., und
kehrte am andern Morgen Sonntag den 22. Juny nach Athen zurück.




Moderne KranKheits-Symptome.
Von Dr. I. P. Lange.
2. Die Ueberspannung der Assekuranzen.

Ueber das grauenhafte Verbrechen, mit welchem der dämonische Mann,
genannt Thomas oder Thomaßen (nach neueren Nachrichten Alexander Keith)


war es wegen der Ernte ohnmöglich, Arbeiter zu finden; doch versprachen mir
beyde, späterhin mir behilflich dazu zu seyn.

Ich schiffte mich auf einer noch Egina gehenden Barke ein. Der heftige
Nordwind trieb uns schon am andern Morgen in den auf der nördlichen
Küste der Insel einsam gelegenen Hafen Kirontso zurück, und hielt uns da¬
selbst bis am 17. Juny fest. Ich durchstreifte währenddem das Innere der
Insel und suchte bes. das Kloster Brise auf, besonders durch Tournefort
gewiß, einen nach der Angabe gut erhaltenen mit Bildhauerei im guten Styl
gezierten Sarcophag zu sehen; indessen ich fand an ihm ein sehr untermittel¬
mäßiges Alterthum, dagegen eine sehr hübsche Lage des Klosters mit seinem
Garten, der unter andern üppigen Pflanzungen die schönsten Citronenbäume
enthielt, die ich noch gesehen hatte.

Am 17. Juny Nachmittags versuchten wir aufzufahren, kamen aber
wegen des sehr hohen Meeres und entgegenstehenden starken Wind, bes. noch,
da die Barke Wasser machte, mit Lebensgefahr nach der Insel Seripho, wo
es uns selbst nicht möglich war, den gewöhnlichen Hafen zu erreichen, fondern
wir in dem einsamen Porto Catena einlaufen mußten. Von hier ging ich
den andern Tag auf das sehr nahe Gebirge, wo ich die Magnetsteinbrüche be-
suchte, nach dem Castro, um auch hier meine Versuche für die Findung der
Arbeiter zu machen, aber ebenso vergebens wie anderwärts bisher.

Am andern Morgen schifften wir immer bei äußerst hohem Meere und
ungünstigem Winde bis nach der Insel Poros, wo wir in der Nacht an¬
kamen, aber in Quarantäne in unserer Barke gehalten wurden; wir fuhren
daher auch des andern Tags nach Egina über und von da am 21. nach
dem Piräus.

Ich traf daselbst die franz. Fregate 1a eig.Ig,t,K6e und die Brigg Is
I'iwuö an. Den Commandant der Ersteren Grafen Mongabrie' kannte ich
schon früher und ich machte ihm noch in der Nacht mein Compl., und
kehrte am andern Morgen Sonntag den 22. Juny nach Athen zurück.




Moderne KranKheits-Symptome.
Von Dr. I. P. Lange.
2. Die Ueberspannung der Assekuranzen.

Ueber das grauenhafte Verbrechen, mit welchem der dämonische Mann,
genannt Thomas oder Thomaßen (nach neueren Nachrichten Alexander Keith)


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341823_157684/283>, abgerufen am 24.04.2024.