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Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band.

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Literatur.

Drei Monate am Libanon. Von Professor Dr. Oscar Fraas. Stuttgart,
Verlag von Levy und Müller. 1876.

Entstanden zunächst aus den Beobachtungen, die der vom Gouverneur
des Libanons, Hussam Pascha, zu einer geologischen Untersuchung der Pro¬
vinz eingeladene Verfasser im Frühjahr 1873 im Libanon in Betreff von
Land und Leuten zu machen in der Lage war, ist die Schrift eine recht will¬
kommene Ergänzung dessen, was uns von älteren Reisenden über den Libanon
und seine Bewohner mitgetheilt worden ist. Der Verfasser reiste von Triest
zu Schiffe nach Alexandrien, dem er eine kurze Schilderung widmet, dann an
der Küste nach Norden hinauf über Port Said nach Jaffa, wo er die schwäbischen
Colonisten vom "Tempel" besuchte, von da zur See weiter nach Bairut und
von hier per Wagen nach der Emirsburg Baabda, der Residenz des Paschas.
Von dort besuchte er das Mutewalidorf Djeba, den Ort Beteddin, der höher
im Gebirge liegt, das Drusendorf Muchtara und einige andere Orte. Später
folgte ein Ausflug nach der Quelle des Hundsflusses, nach dem sogenannten
Grabe Noa's, mitten im Weinlande des Libanon, wo der Verfasser sich über
den dortigen Weinbau unterrichtete, nach Amada und zu den Cedern des
Libanon, die er uns ausführlich schildert. Dann ging es weiter in das
eigentliche Maronitenland, wo Herr Fraas Monsignore Jussuf, einen ihrer
Bischöfe, kennen lernte, und darauf gelangte die Karawane der Reisenden
wieder an die Küste zurück. Die Heimkehr wurde über Cypern, Rhodus,
Samos und Konstantinopel bewerkstelligt. Die weiteren Kapitel enthalten
Studien über Land, Leute, Producte u. tgi. des durchwanderten Gebirgs-
landes, die nach der Reise vorgenommen wurden. Ueber die Drusen hätte
der Verfasser sich in Professor Petermann's Reisewerk besser unterrichten
können. Sonst finden wir hier viel Gutes zusammengetragen. Doch bleibt
das Beste von dem Buche die frische, farbige und auch das Kleine und
Einzelne beachtende Beschreibung der Reise selbst, bei welcher der Verfasser als
Gast und Schützling eines hohen Beamten der Pforte in verschiedenen Be¬
ziehungen mehr zu sehen bekam als andere Touristen.






Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Hcrbi" in Leipzig. -- Druck von Hüthcl 6 Herrn"""" in Leipzig.

Mit nächste"! Hefte beginnt diese Zeitschrift das IV. Quartal ihres
35. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen "ut Post-
anstalten des In- und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im September 1876. Die Verlagshandlung.

Literatur.

Drei Monate am Libanon. Von Professor Dr. Oscar Fraas. Stuttgart,
Verlag von Levy und Müller. 1876.

Entstanden zunächst aus den Beobachtungen, die der vom Gouverneur
des Libanons, Hussam Pascha, zu einer geologischen Untersuchung der Pro¬
vinz eingeladene Verfasser im Frühjahr 1873 im Libanon in Betreff von
Land und Leuten zu machen in der Lage war, ist die Schrift eine recht will¬
kommene Ergänzung dessen, was uns von älteren Reisenden über den Libanon
und seine Bewohner mitgetheilt worden ist. Der Verfasser reiste von Triest
zu Schiffe nach Alexandrien, dem er eine kurze Schilderung widmet, dann an
der Küste nach Norden hinauf über Port Said nach Jaffa, wo er die schwäbischen
Colonisten vom „Tempel" besuchte, von da zur See weiter nach Bairut und
von hier per Wagen nach der Emirsburg Baabda, der Residenz des Paschas.
Von dort besuchte er das Mutewalidorf Djeba, den Ort Beteddin, der höher
im Gebirge liegt, das Drusendorf Muchtara und einige andere Orte. Später
folgte ein Ausflug nach der Quelle des Hundsflusses, nach dem sogenannten
Grabe Noa's, mitten im Weinlande des Libanon, wo der Verfasser sich über
den dortigen Weinbau unterrichtete, nach Amada und zu den Cedern des
Libanon, die er uns ausführlich schildert. Dann ging es weiter in das
eigentliche Maronitenland, wo Herr Fraas Monsignore Jussuf, einen ihrer
Bischöfe, kennen lernte, und darauf gelangte die Karawane der Reisenden
wieder an die Küste zurück. Die Heimkehr wurde über Cypern, Rhodus,
Samos und Konstantinopel bewerkstelligt. Die weiteren Kapitel enthalten
Studien über Land, Leute, Producte u. tgi. des durchwanderten Gebirgs-
landes, die nach der Reise vorgenommen wurden. Ueber die Drusen hätte
der Verfasser sich in Professor Petermann's Reisewerk besser unterrichten
können. Sonst finden wir hier viel Gutes zusammengetragen. Doch bleibt
das Beste von dem Buche die frische, farbige und auch das Kleine und
Einzelne beachtende Beschreibung der Reise selbst, bei welcher der Verfasser als
Gast und Schützling eines hohen Beamten der Pforte in verschiedenen Be¬
ziehungen mehr zu sehen bekam als andere Touristen.






Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von F. L. Hcrbi» in Leipzig. — Druck von Hüthcl 6 Herrn»»«« in Leipzig.

Mit nächste«! Hefte beginnt diese Zeitschrift das IV. Quartal ihres
35. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen «ut Post-
anstalten des In- und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im September 1876. Die Verlagshandlung.

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[0528] Literatur. Drei Monate am Libanon. Von Professor Dr. Oscar Fraas. Stuttgart, Verlag von Levy und Müller. 1876. Entstanden zunächst aus den Beobachtungen, die der vom Gouverneur des Libanons, Hussam Pascha, zu einer geologischen Untersuchung der Pro¬ vinz eingeladene Verfasser im Frühjahr 1873 im Libanon in Betreff von Land und Leuten zu machen in der Lage war, ist die Schrift eine recht will¬ kommene Ergänzung dessen, was uns von älteren Reisenden über den Libanon und seine Bewohner mitgetheilt worden ist. Der Verfasser reiste von Triest zu Schiffe nach Alexandrien, dem er eine kurze Schilderung widmet, dann an der Küste nach Norden hinauf über Port Said nach Jaffa, wo er die schwäbischen Colonisten vom „Tempel" besuchte, von da zur See weiter nach Bairut und von hier per Wagen nach der Emirsburg Baabda, der Residenz des Paschas. Von dort besuchte er das Mutewalidorf Djeba, den Ort Beteddin, der höher im Gebirge liegt, das Drusendorf Muchtara und einige andere Orte. Später folgte ein Ausflug nach der Quelle des Hundsflusses, nach dem sogenannten Grabe Noa's, mitten im Weinlande des Libanon, wo der Verfasser sich über den dortigen Weinbau unterrichtete, nach Amada und zu den Cedern des Libanon, die er uns ausführlich schildert. Dann ging es weiter in das eigentliche Maronitenland, wo Herr Fraas Monsignore Jussuf, einen ihrer Bischöfe, kennen lernte, und darauf gelangte die Karawane der Reisenden wieder an die Küste zurück. Die Heimkehr wurde über Cypern, Rhodus, Samos und Konstantinopel bewerkstelligt. Die weiteren Kapitel enthalten Studien über Land, Leute, Producte u. tgi. des durchwanderten Gebirgs- landes, die nach der Reise vorgenommen wurden. Ueber die Drusen hätte der Verfasser sich in Professor Petermann's Reisewerk besser unterrichten können. Sonst finden wir hier viel Gutes zusammengetragen. Doch bleibt das Beste von dem Buche die frische, farbige und auch das Kleine und Einzelne beachtende Beschreibung der Reise selbst, bei welcher der Verfasser als Gast und Schützling eines hohen Beamten der Pforte in verschiedenen Be¬ ziehungen mehr zu sehen bekam als andere Touristen. Verantwortlicher Redakteur: or. Haus Blum in Leipzig. Verlag von F. L. Hcrbi» in Leipzig. — Druck von Hüthcl 6 Herrn»»«« in Leipzig. Mit nächste«! Hefte beginnt diese Zeitschrift das IV. Quartal ihres 35. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen «ut Post- anstalten des In- und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro Quartal 9 Mark. Privatpersonen, gesellige Vereine, Lesegesellschaften, Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung derselben freundlichst gebeten. Leipzig, im September 1876. Die Verlagshandlung.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341823_157684/528>, abgerufen am 23.04.2024.