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Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. II. Band.

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druck läßt an Energie nichts zu wünschen übrig. Der Verfasser scheint über¬
haupt ein energischer Charakter. Denn er ist u. A. Inhaber der Sächsischen
Lebensrettungsmedaille, und hat gewiß, um mit Bismarck zu reden, noch
jetzt "die Gewohnheit, manchmal einem Menschen das Leben zu retten."




ZUM Andenken an Ldwart Kattner.

Nach Schluß der letzten Nummer der "Grenzboten" erreichte uns die
Trauerkunde, daß unser langjähriger Mitarbeiter, Dr. Edward Kattner,
mit dem wir noch wenige Wochen zuvor in regem Briefwechsel gestanden,
im Hause der Barmherzigen Brüder zu Breslau in der Nacht vom 9. zum
10. Dezember d. I. verschieden sei. Da Kattner in keinem seiner Briefe über
Unwohlsein geklagt und bis in die jüngsten Wochen uns mit Zusendungen
aus seiner Feder erfreut hatte, so kam uns die schmerzliche Kunde von dem
Hinscheiden dieses treuen Mitarbeiters völlig unerwartet.

Dieser Verlust betrifft aber keineswegs blos die "Grenzboten". Ganz
Deutschland hat Ursache, das Andenken Edward Kattners in Ehren zu halten.
Er war ein treuer Kämpfer der deutschen Sache gegen den gefährlichsten,
Erbfeind, der in unsern Ostmarken seßhaft ist, die Polen. Die stärkende
Einigung aller Deutschen gegen die Polen in den von polnischen Elementen
durchsetzten Gegenden herbeizuführen, die deutsche Sprache dort mehr und
mehr ausschließlich zur Geltung zu bringen, die Verbindung des polnischen
Racenhasses gegen alles Deutsche mit den fananatischen Hetzereien Roms
nachzuweisen und beiden alle Kräfte unseres Volkes und Staates entgegen-
zusetzen, das war die Aufgabe, die sich Kattner sein Lebtag gestellt hatte,
welcher er als Schriftsteller wie als Zeitungsredacteur in einem oberschlesischen
Grenzstädtchen unablässig und erfolgreich nachstrebte. Mancher seiner Ge¬
danken und Fingerzeige hat staatliche Anerkennung in der neuesten Gesetz¬
gebung Preußens gesunden -- manche harren noch der Beachtung. Mögen,
durch sein Beispiel angefeuert, ebenso wackere Kämpfer, als er gewesen, in
die Lücke treten, die sein Tod riß, und seinen guten Kampf weiter kämpfen.
Und möge ihm die Erde leicht sein!
"




Mit Januar 1877 beginnt diese Zeitschrift das I. Quartal ihres
36. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen und Dost-
anstalten des In- und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lefegesellscdaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige'Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im December 1876. _Die Werlagshandlnng.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von K. L. Hrrvig in Leipzig. -- Druck von Hüthcl " Hermen"" in Leipzig.

druck läßt an Energie nichts zu wünschen übrig. Der Verfasser scheint über¬
haupt ein energischer Charakter. Denn er ist u. A. Inhaber der Sächsischen
Lebensrettungsmedaille, und hat gewiß, um mit Bismarck zu reden, noch
jetzt „die Gewohnheit, manchmal einem Menschen das Leben zu retten."




ZUM Andenken an Ldwart Kattner.

Nach Schluß der letzten Nummer der „Grenzboten" erreichte uns die
Trauerkunde, daß unser langjähriger Mitarbeiter, Dr. Edward Kattner,
mit dem wir noch wenige Wochen zuvor in regem Briefwechsel gestanden,
im Hause der Barmherzigen Brüder zu Breslau in der Nacht vom 9. zum
10. Dezember d. I. verschieden sei. Da Kattner in keinem seiner Briefe über
Unwohlsein geklagt und bis in die jüngsten Wochen uns mit Zusendungen
aus seiner Feder erfreut hatte, so kam uns die schmerzliche Kunde von dem
Hinscheiden dieses treuen Mitarbeiters völlig unerwartet.

Dieser Verlust betrifft aber keineswegs blos die „Grenzboten". Ganz
Deutschland hat Ursache, das Andenken Edward Kattners in Ehren zu halten.
Er war ein treuer Kämpfer der deutschen Sache gegen den gefährlichsten,
Erbfeind, der in unsern Ostmarken seßhaft ist, die Polen. Die stärkende
Einigung aller Deutschen gegen die Polen in den von polnischen Elementen
durchsetzten Gegenden herbeizuführen, die deutsche Sprache dort mehr und
mehr ausschließlich zur Geltung zu bringen, die Verbindung des polnischen
Racenhasses gegen alles Deutsche mit den fananatischen Hetzereien Roms
nachzuweisen und beiden alle Kräfte unseres Volkes und Staates entgegen-
zusetzen, das war die Aufgabe, die sich Kattner sein Lebtag gestellt hatte,
welcher er als Schriftsteller wie als Zeitungsredacteur in einem oberschlesischen
Grenzstädtchen unablässig und erfolgreich nachstrebte. Mancher seiner Ge¬
danken und Fingerzeige hat staatliche Anerkennung in der neuesten Gesetz¬
gebung Preußens gesunden — manche harren noch der Beachtung. Mögen,
durch sein Beispiel angefeuert, ebenso wackere Kämpfer, als er gewesen, in
die Lücke treten, die sein Tod riß, und seinen guten Kampf weiter kämpfen.
Und möge ihm die Erde leicht sein!
"




Mit Januar 1877 beginnt diese Zeitschrift das I. Quartal ihres
36. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen und Dost-
anstalten des In- und Auslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 9 Mark.
Privatpersonen, gesellige Vereine, Lefegesellscdaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige'Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im December 1876. _Die Werlagshandlnng.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Haus Blum in Leipzig.
Verlag von K. L. Hrrvig in Leipzig. — Druck von Hüthcl » Hermen«» in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 35, 1876, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341823_157686/524>, abgerufen am 29.04.2024.