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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. I. Band.

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Trödler............ 1054 1209
Mit stehendem Kramhaudel..... 5233 4814
Umherziehende Händler....... -5664 4699
Als Gehülfen bei Bankiers, Großhändlern,
Kaufleuten mit Läden, Lieferanten, Kom¬
missionären, Pfandleiheru und den andern
obengenannten Handelsgeschäften . . . SSW 9862
Als Pferdehändler........ 805 933
3) Industrie und Landwirtschaft:
Mechaniker, Künstler und Handwerker . , 8615 8279
Gehülfen derselben........ 3489 3166
Landwirthe, Gärtner........ S82 643
Pächter einzelner Nutzungen..... W 26
Inhaber ländlicher Brau- und Brennereien 323 302
4) Anderwcitc Verhältnisse:
In niederm Kommuualdiensteu .... S36 949
Als Tagelöhner......... 2588 2106
Als Gesinde........... "000 4814
5) Ohne wirthschaftliche Thätigkeit:
Als Rentiers...........U-i77 2992
Als Unterstützte und Bettler..... 5763 4922

Diese Liste konstatirt die stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche
Anstrengung und der größte Gewinn ist, nämlich im Bankgeschäft und im
Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten, die körperliche Arbeit bei geringem
Gewinnst erfordern, finden wir durchweg Abnahme der Selbstihäligen. Wenn
die "Landwirthe" sich etwas vermehrten, so bedeutet das wohl nur, daß eine
Anzahl von Bankiers und Großhändlern sich, Grundbesitz als eine Art Luxus
erwarben. Die Eigenthümer sind hier höchst selten die Bewirthschafter. Im
preußischen Staate gab es 1861 642 Bankiers, und davon waren, wie wir
sahen, 550 Indem 1855 existirten in Berlin 519 Großhandlungen und
in Breslau 242, davon waren dort 441, hier 2>2 im Besitze von Juden.
Im Centrcilausschuß der Reichsbank sind nnter 15 Mitgliedern 11 Juden.
Während im Jahre 1867 von der Gesammtbevölkerung einschließlich der
Juden 1,80 Prozent in die höchste Einkommensteuerkasse fielen, gehörten dieser
Klasse bereits im Jahre 1871 von den Juden rund 6 Prozent allein an
Bankiers und Großkaufleuteu an.


Friedrichs des Grossen Lehren vom Kriege und deren Bedeutung für
den heutigen Truppenfiihrer. Aus den militärischen Schriften des Königs
dargelegt von A. v. Tapfen, Major im großen Gmeralstaö.
Berlin, 1877, Verlag von Mittler u, Sohn.

Der Verfasser beantwortet hier die Frage, ob die militärischen Schriften des
großen Königs nur noch Bedeutung für die geschichtliche Forschung haben, oder
ob in ihnen anch jetzt noch vom Wechsel der Zeiten nnberührbare Wahrheit


Trödler............ 1054 1209
Mit stehendem Kramhaudel..... 5233 4814
Umherziehende Händler....... -5664 4699
Als Gehülfen bei Bankiers, Großhändlern,
Kaufleuten mit Läden, Lieferanten, Kom¬
missionären, Pfandleiheru und den andern
obengenannten Handelsgeschäften . . . SSW 9862
Als Pferdehändler........ 805 933
3) Industrie und Landwirtschaft:
Mechaniker, Künstler und Handwerker . , 8615 8279
Gehülfen derselben........ 3489 3166
Landwirthe, Gärtner........ S82 643
Pächter einzelner Nutzungen..... W 26
Inhaber ländlicher Brau- und Brennereien 323 302
4) Anderwcitc Verhältnisse:
In niederm Kommuualdiensteu .... S36 949
Als Tagelöhner......... 2588 2106
Als Gesinde........... «000 4814
5) Ohne wirthschaftliche Thätigkeit:
Als Rentiers...........U-i77 2992
Als Unterstützte und Bettler..... 5763 4922

Diese Liste konstatirt die stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche
Anstrengung und der größte Gewinn ist, nämlich im Bankgeschäft und im
Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten, die körperliche Arbeit bei geringem
Gewinnst erfordern, finden wir durchweg Abnahme der Selbstihäligen. Wenn
die „Landwirthe" sich etwas vermehrten, so bedeutet das wohl nur, daß eine
Anzahl von Bankiers und Großhändlern sich, Grundbesitz als eine Art Luxus
erwarben. Die Eigenthümer sind hier höchst selten die Bewirthschafter. Im
preußischen Staate gab es 1861 642 Bankiers, und davon waren, wie wir
sahen, 550 Indem 1855 existirten in Berlin 519 Großhandlungen und
in Breslau 242, davon waren dort 441, hier 2>2 im Besitze von Juden.
Im Centrcilausschuß der Reichsbank sind nnter 15 Mitgliedern 11 Juden.
Während im Jahre 1867 von der Gesammtbevölkerung einschließlich der
Juden 1,80 Prozent in die höchste Einkommensteuerkasse fielen, gehörten dieser
Klasse bereits im Jahre 1871 von den Juden rund 6 Prozent allein an
Bankiers und Großkaufleuteu an.


Friedrichs des Grossen Lehren vom Kriege und deren Bedeutung für
den heutigen Truppenfiihrer. Aus den militärischen Schriften des Königs
dargelegt von A. v. Tapfen, Major im großen Gmeralstaö.
Berlin, 1877, Verlag von Mittler u, Sohn.

Der Verfasser beantwortet hier die Frage, ob die militärischen Schriften des
großen Königs nur noch Bedeutung für die geschichtliche Forschung haben, oder
ob in ihnen anch jetzt noch vom Wechsel der Zeiten nnberührbare Wahrheit


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[0485] Trödler............ 1054 1209 Mit stehendem Kramhaudel..... 5233 4814 Umherziehende Händler....... -5664 4699 Als Gehülfen bei Bankiers, Großhändlern, Kaufleuten mit Läden, Lieferanten, Kom¬ missionären, Pfandleiheru und den andern obengenannten Handelsgeschäften . . . SSW 9862 Als Pferdehändler........ 805 933 3) Industrie und Landwirtschaft: Mechaniker, Künstler und Handwerker . , 8615 8279 Gehülfen derselben........ 3489 3166 Landwirthe, Gärtner........ S82 643 Pächter einzelner Nutzungen..... W 26 Inhaber ländlicher Brau- und Brennereien 323 302 4) Anderwcitc Verhältnisse: In niederm Kommuualdiensteu .... S36 949 Als Tagelöhner......... 2588 2106 Als Gesinde........... «000 4814 5) Ohne wirthschaftliche Thätigkeit: Als Rentiers...........U-i77 2992 Als Unterstützte und Bettler..... 5763 4922 Diese Liste konstatirt die stärkste Zunahme da, wo die geringste körperliche Anstrengung und der größte Gewinn ist, nämlich im Bankgeschäft und im Großhandel. In denjenigen Thätigkeiten, die körperliche Arbeit bei geringem Gewinnst erfordern, finden wir durchweg Abnahme der Selbstihäligen. Wenn die „Landwirthe" sich etwas vermehrten, so bedeutet das wohl nur, daß eine Anzahl von Bankiers und Großhändlern sich, Grundbesitz als eine Art Luxus erwarben. Die Eigenthümer sind hier höchst selten die Bewirthschafter. Im preußischen Staate gab es 1861 642 Bankiers, und davon waren, wie wir sahen, 550 Indem 1855 existirten in Berlin 519 Großhandlungen und in Breslau 242, davon waren dort 441, hier 2>2 im Besitze von Juden. Im Centrcilausschuß der Reichsbank sind nnter 15 Mitgliedern 11 Juden. Während im Jahre 1867 von der Gesammtbevölkerung einschließlich der Juden 1,80 Prozent in die höchste Einkommensteuerkasse fielen, gehörten dieser Klasse bereits im Jahre 1871 von den Juden rund 6 Prozent allein an Bankiers und Großkaufleuteu an. Friedrichs des Grossen Lehren vom Kriege und deren Bedeutung für den heutigen Truppenfiihrer. Aus den militärischen Schriften des Königs dargelegt von A. v. Tapfen, Major im großen Gmeralstaö. Berlin, 1877, Verlag von Mittler u, Sohn. Der Verfasser beantwortet hier die Frage, ob die militärischen Schriften des großen Königs nur noch Bedeutung für die geschichtliche Forschung haben, oder ob in ihnen anch jetzt noch vom Wechsel der Zeiten nnberührbare Wahrheit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157640/485>, abgerufen am 03.05.2024.