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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. II. Band.

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mung ausgesprochen sehen können, und die Schlußworte sind kaum mehr als
eine von den herkömmlichen Kanzelphrasen.


Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Grüßen
Generalstabs. Siebenter Jahrgang. Berlin, E. S. Mittler u. Sohn. 1877.

Dieser neue Band der zur Orientirung in der Geographie und Statistik
bestimmten Quellennachweise und Auszüge aus der neuesten Literatur dieser
Wissenschaften verfolgt dieselben Zwecke wie die früheren und hält auch dieselbe
Eintheilung fest. Der Umfang des Buches ist aber diesmal um zwei Bogen
stärker als beim vorigen Jahrgang, eine Jnhaltsvermehrung, die hauptsächlich
auf die rein geographischen und topographischen Artikel fällt. So umfaßt
z. B. der Abschnitt "Allgemeines und Einleitendes" eine bedeutend größere
Anzahl von Literaturnachweisen als früher, weil hier dem Kapitel der wissen¬
schaftlichen Reisen weit mehr Raum angewiesen worden ist. Ebenso zeigt sich
bei der Darlegung der von den Generalstäben und Behörden vorgenommenen
geographischen Arbeiten mehrfach ein noch genaueres Eingehen auf den Gegen¬
stand als bisher. Der Entwickelung des Verkehrs und des Kriegswesens ist
die gleiche Aufmerksamkeit zugewendet worden, namentlich wird das mittel¬
europäische Eisenbahnwesen in allen seinen einzelnen Erscheinungen verfolgt,
wobei wir u. A. sehr lehrreiche Mittheilungen über die Fortschritte der Eisen¬
bahnbauten in Frankreich erhalten. Diese Fortschritte sind außerordentlich
groß. Am 2. Januar 1876 wurden nicht weniger als 31 Strecken eröffnet;
91 waren im Bau begriffen und zu 270 war die Konzession ertheilt. Die
Registrande führt jede einzelne dieser Schienenstraßen mit Angabe ihrer Länge
auf. Ferner verdienen die gedrängten Mittheilungen über die Fortsetzung der
Festungsbauten in Frankreich ausdrücklich erwähnt zu werden, weil sich das
Material über diesen Gegenstand an keiner anderen Stelle so vollständig und
so übersichtlich zusammengestellt findet. Neben solchen direkten Belehrungen,
die vorzüglich auf statistischen Gebiete sehr reichlich gegeben werden, liegt aber
der Hauptwerth der "Registrande" in dem großen Reichthum an Quellen¬
nachweisen, für welche der Verfasser (Kapitän M. Jähns) die geographische
und militärische Literatur aller europäischen Länder verfolgt und in umfassen¬
den Maße benutzt hat.


Fahrten durch die Pfalz. Historische Landschaftsbilder von Christian Mehlis,
Mit einer Karte der Pfalz. Augsburg, Lampart u. Komp. 1877.

Diese Reiseschilderungen aus der bairischen Rheinpfalz sollen ein Gegen¬
stück und eine Ergänzung sein zu dem bekannten Buche Riehl's. Wenn dieser
mit gutem Erfolg den Versuch gemacht hat, ein Bild von der Individualität


mung ausgesprochen sehen können, und die Schlußworte sind kaum mehr als
eine von den herkömmlichen Kanzelphrasen.


Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Grüßen
Generalstabs. Siebenter Jahrgang. Berlin, E. S. Mittler u. Sohn. 1877.

Dieser neue Band der zur Orientirung in der Geographie und Statistik
bestimmten Quellennachweise und Auszüge aus der neuesten Literatur dieser
Wissenschaften verfolgt dieselben Zwecke wie die früheren und hält auch dieselbe
Eintheilung fest. Der Umfang des Buches ist aber diesmal um zwei Bogen
stärker als beim vorigen Jahrgang, eine Jnhaltsvermehrung, die hauptsächlich
auf die rein geographischen und topographischen Artikel fällt. So umfaßt
z. B. der Abschnitt „Allgemeines und Einleitendes" eine bedeutend größere
Anzahl von Literaturnachweisen als früher, weil hier dem Kapitel der wissen¬
schaftlichen Reisen weit mehr Raum angewiesen worden ist. Ebenso zeigt sich
bei der Darlegung der von den Generalstäben und Behörden vorgenommenen
geographischen Arbeiten mehrfach ein noch genaueres Eingehen auf den Gegen¬
stand als bisher. Der Entwickelung des Verkehrs und des Kriegswesens ist
die gleiche Aufmerksamkeit zugewendet worden, namentlich wird das mittel¬
europäische Eisenbahnwesen in allen seinen einzelnen Erscheinungen verfolgt,
wobei wir u. A. sehr lehrreiche Mittheilungen über die Fortschritte der Eisen¬
bahnbauten in Frankreich erhalten. Diese Fortschritte sind außerordentlich
groß. Am 2. Januar 1876 wurden nicht weniger als 31 Strecken eröffnet;
91 waren im Bau begriffen und zu 270 war die Konzession ertheilt. Die
Registrande führt jede einzelne dieser Schienenstraßen mit Angabe ihrer Länge
auf. Ferner verdienen die gedrängten Mittheilungen über die Fortsetzung der
Festungsbauten in Frankreich ausdrücklich erwähnt zu werden, weil sich das
Material über diesen Gegenstand an keiner anderen Stelle so vollständig und
so übersichtlich zusammengestellt findet. Neben solchen direkten Belehrungen,
die vorzüglich auf statistischen Gebiete sehr reichlich gegeben werden, liegt aber
der Hauptwerth der „Registrande" in dem großen Reichthum an Quellen¬
nachweisen, für welche der Verfasser (Kapitän M. Jähns) die geographische
und militärische Literatur aller europäischen Länder verfolgt und in umfassen¬
den Maße benutzt hat.


Fahrten durch die Pfalz. Historische Landschaftsbilder von Christian Mehlis,
Mit einer Karte der Pfalz. Augsburg, Lampart u. Komp. 1877.

Diese Reiseschilderungen aus der bairischen Rheinpfalz sollen ein Gegen¬
stück und eine Ergänzung sein zu dem bekannten Buche Riehl's. Wenn dieser
mit gutem Erfolg den Versuch gemacht hat, ein Bild von der Individualität


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157642/441>, abgerufen am 19.05.2024.