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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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(wäre es auch nur wegen des Lecktions-Catalogi wo ihm sein Rang ange¬
wiesen wird) zur Sprache kommen muß.

Von Coburg ist, wie ich vernommen habe, ein Rescript eingelaufen, das
ihm Sitz und Stimme im Senat zutheilt, vermuthlich wird das Meiniugische
gleichlautend seyn.

Ich habe auch bey gepflogenen Unterhandlungen,*) nach Maasgabe der
mir gleichsam als Jnstrucktion, mitgegebenen Aelter Extrackte, seiner Sitzung im
Senate nicht entscheidend widersprochen, sondern nur auf das festeste behauptet,
daß man ihm, wenn es ja seyn sollte, seinen Platz unter Polzen anzu¬
weisen habe.


Uebrigens mit vorstehendem völlig einverstanden. G. d. 25. May 82.
1782. 8. Juli.
Goethe an Carl August.

Durchlauchtigster Herzog, gnädigster Fürst und Herr! Auf Ew. Hoch¬
fürstlichen Durchl. gnädigsten besonderen Befehl, habe ich mich bisher, die in
Jena nunmehr verbundene Naturalienkabiuette in die nöthige Ordnung bringen
zu lassen, bemühet. Wie weit man mit diesem Geschäfte gekommen, werden
Höchstdieselben aus dem von dem Professor Loder vor seiner Abreise einge¬
reichten unterthänigsten Berichte zu ersehen geruhen. Es bleiben nunmehr" noch
einige Punkte zurük, welche in dessen Abwesenheit zu berichtigen seyn möchten
und welche ich gegenwärtig submissest in Anfrage stelle. Schon in dem vori¬
gen Jahre befahlen Ew. Hvchfürstl. Durchl. gedachtem Professor Loder für den
Unteraufseher Magister Lenz, ingleichen für den Aufwärter Dürrbnum Instruk¬
tionen zu entwerfen, worauf man dieselben weissen und sie in der Folge dar¬
nach beurtheilen könnte. Die von ihm hierauf entworfenen Punkte werden
Ew. Durchl. in beygebogeuen Blättern vorgelegt und erwarten höchste Ge¬
nehmigung und nähere Bestimmung. Was sodann Ew. Durchlaucht wegen
Verpflichtung obgencmnter beyden Personen nicht weniger wegen künftiger Ab¬
nahme der Rechnung, welche für diesmal Ew. Durchl. hiermit vorgelegt wird,
zu befehlen geruhen werden, wird bey diesem Geschäfte zur fernerer Richtschnur
dienen. Der ich mit aller Devotion unterzeichne.


Weimar d. 8. Juli 1782. Ew. Hochfürstl. Durchl.
unterthänigst treugehorsamster
Johann Wolfgang Goethe^).
_____


*) Goethe war am 7. Mai nach Gotha, Meiningen und Coburg gereist, um mit den
Höfen zu unterhandeln. In den bezüglichen Schreiben aus Coburg und Meiningen vom
11. und 1S> Mai wurde Goethe's "geschickter Vortrag" gelobt.'
Eigenhändige Unterschrift, sonst ist der Brief von Philipp Seidel, Goethes Facto
tum geschrieben.

(wäre es auch nur wegen des Lecktions-Catalogi wo ihm sein Rang ange¬
wiesen wird) zur Sprache kommen muß.

Von Coburg ist, wie ich vernommen habe, ein Rescript eingelaufen, das
ihm Sitz und Stimme im Senat zutheilt, vermuthlich wird das Meiniugische
gleichlautend seyn.

Ich habe auch bey gepflogenen Unterhandlungen,*) nach Maasgabe der
mir gleichsam als Jnstrucktion, mitgegebenen Aelter Extrackte, seiner Sitzung im
Senate nicht entscheidend widersprochen, sondern nur auf das festeste behauptet,
daß man ihm, wenn es ja seyn sollte, seinen Platz unter Polzen anzu¬
weisen habe.


Uebrigens mit vorstehendem völlig einverstanden. G. d. 25. May 82.
1782. 8. Juli.
Goethe an Carl August.

Durchlauchtigster Herzog, gnädigster Fürst und Herr! Auf Ew. Hoch¬
fürstlichen Durchl. gnädigsten besonderen Befehl, habe ich mich bisher, die in
Jena nunmehr verbundene Naturalienkabiuette in die nöthige Ordnung bringen
zu lassen, bemühet. Wie weit man mit diesem Geschäfte gekommen, werden
Höchstdieselben aus dem von dem Professor Loder vor seiner Abreise einge¬
reichten unterthänigsten Berichte zu ersehen geruhen. Es bleiben nunmehr» noch
einige Punkte zurük, welche in dessen Abwesenheit zu berichtigen seyn möchten
und welche ich gegenwärtig submissest in Anfrage stelle. Schon in dem vori¬
gen Jahre befahlen Ew. Hvchfürstl. Durchl. gedachtem Professor Loder für den
Unteraufseher Magister Lenz, ingleichen für den Aufwärter Dürrbnum Instruk¬
tionen zu entwerfen, worauf man dieselben weissen und sie in der Folge dar¬
nach beurtheilen könnte. Die von ihm hierauf entworfenen Punkte werden
Ew. Durchl. in beygebogeuen Blättern vorgelegt und erwarten höchste Ge¬
nehmigung und nähere Bestimmung. Was sodann Ew. Durchlaucht wegen
Verpflichtung obgencmnter beyden Personen nicht weniger wegen künftiger Ab¬
nahme der Rechnung, welche für diesmal Ew. Durchl. hiermit vorgelegt wird,
zu befehlen geruhen werden, wird bey diesem Geschäfte zur fernerer Richtschnur
dienen. Der ich mit aller Devotion unterzeichne.


Weimar d. 8. Juli 1782. Ew. Hochfürstl. Durchl.
unterthänigst treugehorsamster
Johann Wolfgang Goethe^).
_____


*) Goethe war am 7. Mai nach Gotha, Meiningen und Coburg gereist, um mit den
Höfen zu unterhandeln. In den bezüglichen Schreiben aus Coburg und Meiningen vom
11. und 1S> Mai wurde Goethe's „geschickter Vortrag" gelobt.'
Eigenhändige Unterschrift, sonst ist der Brief von Philipp Seidel, Goethes Facto
tum geschrieben.
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[0228] (wäre es auch nur wegen des Lecktions-Catalogi wo ihm sein Rang ange¬ wiesen wird) zur Sprache kommen muß. Von Coburg ist, wie ich vernommen habe, ein Rescript eingelaufen, das ihm Sitz und Stimme im Senat zutheilt, vermuthlich wird das Meiniugische gleichlautend seyn. Ich habe auch bey gepflogenen Unterhandlungen,*) nach Maasgabe der mir gleichsam als Jnstrucktion, mitgegebenen Aelter Extrackte, seiner Sitzung im Senate nicht entscheidend widersprochen, sondern nur auf das festeste behauptet, daß man ihm, wenn es ja seyn sollte, seinen Platz unter Polzen anzu¬ weisen habe. Uebrigens mit vorstehendem völlig einverstanden. G. d. 25. May 82. 1782. 8. Juli. Goethe an Carl August. Durchlauchtigster Herzog, gnädigster Fürst und Herr! Auf Ew. Hoch¬ fürstlichen Durchl. gnädigsten besonderen Befehl, habe ich mich bisher, die in Jena nunmehr verbundene Naturalienkabiuette in die nöthige Ordnung bringen zu lassen, bemühet. Wie weit man mit diesem Geschäfte gekommen, werden Höchstdieselben aus dem von dem Professor Loder vor seiner Abreise einge¬ reichten unterthänigsten Berichte zu ersehen geruhen. Es bleiben nunmehr» noch einige Punkte zurük, welche in dessen Abwesenheit zu berichtigen seyn möchten und welche ich gegenwärtig submissest in Anfrage stelle. Schon in dem vori¬ gen Jahre befahlen Ew. Hvchfürstl. Durchl. gedachtem Professor Loder für den Unteraufseher Magister Lenz, ingleichen für den Aufwärter Dürrbnum Instruk¬ tionen zu entwerfen, worauf man dieselben weissen und sie in der Folge dar¬ nach beurtheilen könnte. Die von ihm hierauf entworfenen Punkte werden Ew. Durchl. in beygebogeuen Blättern vorgelegt und erwarten höchste Ge¬ nehmigung und nähere Bestimmung. Was sodann Ew. Durchlaucht wegen Verpflichtung obgencmnter beyden Personen nicht weniger wegen künftiger Ab¬ nahme der Rechnung, welche für diesmal Ew. Durchl. hiermit vorgelegt wird, zu befehlen geruhen werden, wird bey diesem Geschäfte zur fernerer Richtschnur dienen. Der ich mit aller Devotion unterzeichne. Weimar d. 8. Juli 1782. Ew. Hochfürstl. Durchl. unterthänigst treugehorsamster Johann Wolfgang Goethe^). _____ *) Goethe war am 7. Mai nach Gotha, Meiningen und Coburg gereist, um mit den Höfen zu unterhandeln. In den bezüglichen Schreiben aus Coburg und Meiningen vom 11. und 1S> Mai wurde Goethe's „geschickter Vortrag" gelobt.' Eigenhändige Unterschrift, sonst ist der Brief von Philipp Seidel, Goethes Facto tum geschrieben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/228>, abgerufen am 29.04.2024.