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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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worden. Ew. Hochwohlgeboren werden die Güte haben, die Auszahlung ge¬
dachter Gelder an die W. Kinder zu besorgen. Die Uebernahme werden Herr
Loder und Prof. Göttling gemeinschaftlich besorgen. Recht herzlichen Antheil
nehme ich an der fortdauernden Unpäßlichkeit Ihrer Frau Gemahlin und
wünsche baldige Besserung. Dero


gehorsamster
Freund und Diener
Goethe.
1803. 7. Nov.

Bey den hier wieder zurückgehenden Rechnungen und Acten äußere ich
folgendes:

Serenissimus haben ja wohl die Gnade unsere über die herzoglichen
Bibliotheken zu führende Oberaufsicht, auch über die Museen zu erstrecken und
davon fürstlicher Kammer Nachricht zu geben. Ich würde alsdann den Amts¬
schreiber Bartholomä vorschlagen, dem man sowohl den Vorrath als das
Michaelisquartal zur Kasse geben könnte. Man gäbe ihm zugleich von Com-
missions wegen eine Verordnung, daß er dem Bergrath Lenz vierteljährig
12 Thlr. 12 Gr. in Laubthalern zu 1 Thlr. 12 Gr. als Besoldung auf¬
zählte, übrigens aber commissarisch autorisirte Zettel allein respectirte, so würde
sich dieses kleine Geschäft ganz leicht machen lassen.


G.

Jena am 7. Nov. 1803.


Anfang Juli 1804.
(Goethe's Niederschrift.)

Wegen des herzoglichen, zu didacktischen Zwecken anzulegenden Museums
ist folgendes verabredet worden.

1. Das Verhältniß der zur Oberaufsicht der Museen bestellten fürstl. Com¬
mission, wie solches während der Vacanz zum anatomischen Theater be¬
standen, cessirt gänzlich.

2. Herr Geh. H. R. Ackermann bedient sich des anatomischen Theaters, wie
seine Vorgänger, ohne Ein- oder Mitwirkung fürstl. Cammer.

3. Er gebraucht die Zimmer über der Reitbahn theils zum Auditorium, theils
zu Aufstellung von Präparaten, wozu einige Abtheilungen ans herrschaft¬
liche Kosten schon eingerichtet sind. Das große Zimmer hinten hinaus
wird zu andern Zwecken reservirt. Die angeschaften Präparate werden
numerirt und Hr. G. H. R. Ackermann nach einem Verzeichniß übergeben.

4 Z>i Conservarion derselben, sowie zu Anschaffung neuer verwilligen Sere¬
nissimus sür's erste Jahr 200 Thlr. (Zahl von Voigt's Hand.)


worden. Ew. Hochwohlgeboren werden die Güte haben, die Auszahlung ge¬
dachter Gelder an die W. Kinder zu besorgen. Die Uebernahme werden Herr
Loder und Prof. Göttling gemeinschaftlich besorgen. Recht herzlichen Antheil
nehme ich an der fortdauernden Unpäßlichkeit Ihrer Frau Gemahlin und
wünsche baldige Besserung. Dero


gehorsamster
Freund und Diener
Goethe.
1803. 7. Nov.

Bey den hier wieder zurückgehenden Rechnungen und Acten äußere ich
folgendes:

Serenissimus haben ja wohl die Gnade unsere über die herzoglichen
Bibliotheken zu führende Oberaufsicht, auch über die Museen zu erstrecken und
davon fürstlicher Kammer Nachricht zu geben. Ich würde alsdann den Amts¬
schreiber Bartholomä vorschlagen, dem man sowohl den Vorrath als das
Michaelisquartal zur Kasse geben könnte. Man gäbe ihm zugleich von Com-
missions wegen eine Verordnung, daß er dem Bergrath Lenz vierteljährig
12 Thlr. 12 Gr. in Laubthalern zu 1 Thlr. 12 Gr. als Besoldung auf¬
zählte, übrigens aber commissarisch autorisirte Zettel allein respectirte, so würde
sich dieses kleine Geschäft ganz leicht machen lassen.


G.

Jena am 7. Nov. 1803.


Anfang Juli 1804.
(Goethe's Niederschrift.)

Wegen des herzoglichen, zu didacktischen Zwecken anzulegenden Museums
ist folgendes verabredet worden.

1. Das Verhältniß der zur Oberaufsicht der Museen bestellten fürstl. Com¬
mission, wie solches während der Vacanz zum anatomischen Theater be¬
standen, cessirt gänzlich.

2. Herr Geh. H. R. Ackermann bedient sich des anatomischen Theaters, wie
seine Vorgänger, ohne Ein- oder Mitwirkung fürstl. Cammer.

3. Er gebraucht die Zimmer über der Reitbahn theils zum Auditorium, theils
zu Aufstellung von Präparaten, wozu einige Abtheilungen ans herrschaft¬
liche Kosten schon eingerichtet sind. Das große Zimmer hinten hinaus
wird zu andern Zwecken reservirt. Die angeschaften Präparate werden
numerirt und Hr. G. H. R. Ackermann nach einem Verzeichniß übergeben.

4 Z>i Conservarion derselben, sowie zu Anschaffung neuer verwilligen Sere¬
nissimus sür's erste Jahr 200 Thlr. (Zahl von Voigt's Hand.)


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/235>, abgerufen am 29.04.2024.