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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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5. Die neuen Präparate werden jedesmal zu Ostern fürstl. Commission vor¬
gestellt, sodann numerirt und in den Catalog eingetragen,

6. Bey der Auswahl dieser Präparate wird hauptsächlich auf den didacktischeu
Zweck gesehen um nach und nach das zu einem anatomischen Cursus
Nöthige zusammenzubringen.

7. Zu Completirung dieser Anstalt können auch Zeichnungen und Modelle
angeschaft werden.

8. Herr G. H. R. Ackermann rangirt die Präparate mit den seinigen in eine
nothwendige Reihe die sich durch die farbigen Zeichen und Nummern ge¬
nugsam auszeichnen.

9. Nach Verlauf des ersten Jahrs bestimmen Serenissimus was höchstdieselben
weiter aufzuwenden gedencken.

10. Der Gebrauch bleibt dem Herrn Prof. der Anatomie, wobey möglichste
Schonung empfohlen wird.


1804. 10. Juli.

Als am vergangenen Michael die Veränderung in Jena sich ereignete, war
es einer besondern Ausmercksamkeit Werth, wie man die Anatomie den Winter
über leisten (sie!)") und zugleich für die Zukunft nützliche Vorkehrungen treffen
könne. Mau setzte daher den Prof. Fuchs in den Stand dieses Collegium zu
lesen und gab' ihm zugleich auf, mit Hülfe des Prosecktors, die Anlage zu
einem anatomischen Museum zu besorgen. Hierauf sind nach beyliegender
Berechnung (folgt 382 Thlr. 15 Gr.) .... verwendet. Da nun die zweyte
Summe von 179 Thlr. 3 Gr. 6 Pf. nächstens zu bezahlen seyn möchte, auch
bey dergleichen Fällen, wohl noch eine Nachforderung eingereicht wird, so
wäre unterthänigst zu bitten, etwa" 200 Thlr. an den Amtsschreiber Bartho-
lomä gnädigst auszahlen zu lassen, welcher alsdann deßhalb die nöthigen Ver¬
ordnung erhalten soll.

Was den Prosector betrifft, der gleichfalls noch einige Forderungen for-
miren möchte, so wird demselben durch Berechnung nunmehr gezeigt werden,
daß nach dem Befund bey der Uebergabe derselbe eher noch etwas zu leisten
als zu fordern hat.

Wie man denn überhaupt das Geschüft für das Vergangene rein abzu¬
schließen und für die Folge einzuleiten bemüht seyn wird.


Goethe.

W. d. 10. Juli 1804.



*) Es soll wohl heißen: "wie man etwas für die Anciwnne leisten könne".

5. Die neuen Präparate werden jedesmal zu Ostern fürstl. Commission vor¬
gestellt, sodann numerirt und in den Catalog eingetragen,

6. Bey der Auswahl dieser Präparate wird hauptsächlich auf den didacktischeu
Zweck gesehen um nach und nach das zu einem anatomischen Cursus
Nöthige zusammenzubringen.

7. Zu Completirung dieser Anstalt können auch Zeichnungen und Modelle
angeschaft werden.

8. Herr G. H. R. Ackermann rangirt die Präparate mit den seinigen in eine
nothwendige Reihe die sich durch die farbigen Zeichen und Nummern ge¬
nugsam auszeichnen.

9. Nach Verlauf des ersten Jahrs bestimmen Serenissimus was höchstdieselben
weiter aufzuwenden gedencken.

10. Der Gebrauch bleibt dem Herrn Prof. der Anatomie, wobey möglichste
Schonung empfohlen wird.


1804. 10. Juli.

Als am vergangenen Michael die Veränderung in Jena sich ereignete, war
es einer besondern Ausmercksamkeit Werth, wie man die Anatomie den Winter
über leisten (sie!)") und zugleich für die Zukunft nützliche Vorkehrungen treffen
könne. Mau setzte daher den Prof. Fuchs in den Stand dieses Collegium zu
lesen und gab' ihm zugleich auf, mit Hülfe des Prosecktors, die Anlage zu
einem anatomischen Museum zu besorgen. Hierauf sind nach beyliegender
Berechnung (folgt 382 Thlr. 15 Gr.) .... verwendet. Da nun die zweyte
Summe von 179 Thlr. 3 Gr. 6 Pf. nächstens zu bezahlen seyn möchte, auch
bey dergleichen Fällen, wohl noch eine Nachforderung eingereicht wird, so
wäre unterthänigst zu bitten, etwa» 200 Thlr. an den Amtsschreiber Bartho-
lomä gnädigst auszahlen zu lassen, welcher alsdann deßhalb die nöthigen Ver¬
ordnung erhalten soll.

Was den Prosector betrifft, der gleichfalls noch einige Forderungen for-
miren möchte, so wird demselben durch Berechnung nunmehr gezeigt werden,
daß nach dem Befund bey der Uebergabe derselbe eher noch etwas zu leisten
als zu fordern hat.

Wie man denn überhaupt das Geschüft für das Vergangene rein abzu¬
schließen und für die Folge einzuleiten bemüht seyn wird.


Goethe.

W. d. 10. Juli 1804.



*) Es soll wohl heißen: „wie man etwas für die Anciwnne leisten könne".
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[0236] 5. Die neuen Präparate werden jedesmal zu Ostern fürstl. Commission vor¬ gestellt, sodann numerirt und in den Catalog eingetragen, 6. Bey der Auswahl dieser Präparate wird hauptsächlich auf den didacktischeu Zweck gesehen um nach und nach das zu einem anatomischen Cursus Nöthige zusammenzubringen. 7. Zu Completirung dieser Anstalt können auch Zeichnungen und Modelle angeschaft werden. 8. Herr G. H. R. Ackermann rangirt die Präparate mit den seinigen in eine nothwendige Reihe die sich durch die farbigen Zeichen und Nummern ge¬ nugsam auszeichnen. 9. Nach Verlauf des ersten Jahrs bestimmen Serenissimus was höchstdieselben weiter aufzuwenden gedencken. 10. Der Gebrauch bleibt dem Herrn Prof. der Anatomie, wobey möglichste Schonung empfohlen wird. 1804. 10. Juli. Als am vergangenen Michael die Veränderung in Jena sich ereignete, war es einer besondern Ausmercksamkeit Werth, wie man die Anatomie den Winter über leisten (sie!)") und zugleich für die Zukunft nützliche Vorkehrungen treffen könne. Mau setzte daher den Prof. Fuchs in den Stand dieses Collegium zu lesen und gab' ihm zugleich auf, mit Hülfe des Prosecktors, die Anlage zu einem anatomischen Museum zu besorgen. Hierauf sind nach beyliegender Berechnung (folgt 382 Thlr. 15 Gr.) .... verwendet. Da nun die zweyte Summe von 179 Thlr. 3 Gr. 6 Pf. nächstens zu bezahlen seyn möchte, auch bey dergleichen Fällen, wohl noch eine Nachforderung eingereicht wird, so wäre unterthänigst zu bitten, etwa» 200 Thlr. an den Amtsschreiber Bartho- lomä gnädigst auszahlen zu lassen, welcher alsdann deßhalb die nöthigen Ver¬ ordnung erhalten soll. Was den Prosector betrifft, der gleichfalls noch einige Forderungen for- miren möchte, so wird demselben durch Berechnung nunmehr gezeigt werden, daß nach dem Befund bey der Uebergabe derselbe eher noch etwas zu leisten als zu fordern hat. Wie man denn überhaupt das Geschüft für das Vergangene rein abzu¬ schließen und für die Folge einzuleiten bemüht seyn wird. Goethe. W. d. 10. Juli 1804. *) Es soll wohl heißen: „wie man etwas für die Anciwnne leisten könne".

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/236>, abgerufen am 29.04.2024.