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Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.

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MM'laue auf den orientalischen Krieg 1877-1878
Ld. von
V.
Die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz in Asien von Mitte Juli 1877 bis zur
Beendigung des Krieges.

Die russische Operationsarmee in Asien hatte nach der Schlacht bei Zewin
am 25. Juni das bereits besetzte türkische Gebiet bis auf Ardahan und kleine
Grenzstriche aufgeben müssen und stand mit allen ihren Theilen wieder ganz
in der Nähe der russischen Grenzen, oder selbst auf russischem Gebiete. Auch
hier wie in Europa wurden jetzt Verstärkungen herangezogen; zum Theil fand
auch eine Verschiebung von Truppentheilen statt.

Als Verstärkung waren nach dem Kaukasus entsandt die 1. Grenadier-
(Moskau) und die 40. Infanterie - Division (Ssaratow) mit den zugehörigen
Artilleriebrigaden, zusammen 24 Bataillone und 12 Batterien, dazu traten
3 Kasaken-Regimenter und ein irreguläres Regiment aus dem Bezirke Tiflis
oder 16 Eskadrons. Es dauerte aber Monate lang, ehe die beiden Divisionen
zur Stelle sein konnten. Die verschiedenen Kolonnen wurden während der
zunächst eintretenden Beobachtungspanse zusammengesetzt wie folgt:

Das Rion-Detachement hatte beträchtliche Kräfte nach dem Küstenge¬
biete des Kaukasus abgegeben. Es konnte in der Stellung von Mucha-Estate
sich nur rein defensiv verhalten; dazu genügten aber in guter Stellung schwache
Kräfte, während die Aufgaben der andern Kolonnen dringend Verstärkung er¬
heischten, so daß alle verfügbar werdenden Truppentheile diesen zugewiesen
werden mußten. Das Rion-Detachement behielt von den ursprünglichen
29 Bataillonen, 20 Eskadrons, 10 Batterien nur 15 Bataillone, 20 Eskadrons
und 6 Batterien, dabei von regulären Truppen nur die 41. Division ohne das
162. Infanterie-Regiment (welches im Innern Kaukasien's stand), 1 Schützen-
und 1 Sappeur-Bataillon.


Grenzboten IV. 1378. 41
MM'laue auf den orientalischen Krieg 1877-1878
Ld. von
V.
Die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz in Asien von Mitte Juli 1877 bis zur
Beendigung des Krieges.

Die russische Operationsarmee in Asien hatte nach der Schlacht bei Zewin
am 25. Juni das bereits besetzte türkische Gebiet bis auf Ardahan und kleine
Grenzstriche aufgeben müssen und stand mit allen ihren Theilen wieder ganz
in der Nähe der russischen Grenzen, oder selbst auf russischem Gebiete. Auch
hier wie in Europa wurden jetzt Verstärkungen herangezogen; zum Theil fand
auch eine Verschiebung von Truppentheilen statt.

Als Verstärkung waren nach dem Kaukasus entsandt die 1. Grenadier-
(Moskau) und die 40. Infanterie - Division (Ssaratow) mit den zugehörigen
Artilleriebrigaden, zusammen 24 Bataillone und 12 Batterien, dazu traten
3 Kasaken-Regimenter und ein irreguläres Regiment aus dem Bezirke Tiflis
oder 16 Eskadrons. Es dauerte aber Monate lang, ehe die beiden Divisionen
zur Stelle sein konnten. Die verschiedenen Kolonnen wurden während der
zunächst eintretenden Beobachtungspanse zusammengesetzt wie folgt:

Das Rion-Detachement hatte beträchtliche Kräfte nach dem Küstenge¬
biete des Kaukasus abgegeben. Es konnte in der Stellung von Mucha-Estate
sich nur rein defensiv verhalten; dazu genügten aber in guter Stellung schwache
Kräfte, während die Aufgaben der andern Kolonnen dringend Verstärkung er¬
heischten, so daß alle verfügbar werdenden Truppentheile diesen zugewiesen
werden mußten. Das Rion-Detachement behielt von den ursprünglichen
29 Bataillonen, 20 Eskadrons, 10 Batterien nur 15 Bataillone, 20 Eskadrons
und 6 Batterien, dabei von regulären Truppen nur die 41. Division ohne das
162. Infanterie-Regiment (welches im Innern Kaukasien's stand), 1 Schützen-
und 1 Sappeur-Bataillon.


Grenzboten IV. 1378. 41
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[0325] MM'laue auf den orientalischen Krieg 1877-1878 Ld. von V. Die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz in Asien von Mitte Juli 1877 bis zur Beendigung des Krieges. Die russische Operationsarmee in Asien hatte nach der Schlacht bei Zewin am 25. Juni das bereits besetzte türkische Gebiet bis auf Ardahan und kleine Grenzstriche aufgeben müssen und stand mit allen ihren Theilen wieder ganz in der Nähe der russischen Grenzen, oder selbst auf russischem Gebiete. Auch hier wie in Europa wurden jetzt Verstärkungen herangezogen; zum Theil fand auch eine Verschiebung von Truppentheilen statt. Als Verstärkung waren nach dem Kaukasus entsandt die 1. Grenadier- (Moskau) und die 40. Infanterie - Division (Ssaratow) mit den zugehörigen Artilleriebrigaden, zusammen 24 Bataillone und 12 Batterien, dazu traten 3 Kasaken-Regimenter und ein irreguläres Regiment aus dem Bezirke Tiflis oder 16 Eskadrons. Es dauerte aber Monate lang, ehe die beiden Divisionen zur Stelle sein konnten. Die verschiedenen Kolonnen wurden während der zunächst eintretenden Beobachtungspanse zusammengesetzt wie folgt: Das Rion-Detachement hatte beträchtliche Kräfte nach dem Küstenge¬ biete des Kaukasus abgegeben. Es konnte in der Stellung von Mucha-Estate sich nur rein defensiv verhalten; dazu genügten aber in guter Stellung schwache Kräfte, während die Aufgaben der andern Kolonnen dringend Verstärkung er¬ heischten, so daß alle verfügbar werdenden Truppentheile diesen zugewiesen werden mußten. Das Rion-Detachement behielt von den ursprünglichen 29 Bataillonen, 20 Eskadrons, 10 Batterien nur 15 Bataillone, 20 Eskadrons und 6 Batterien, dabei von regulären Truppen nur die 41. Division ohne das 162. Infanterie-Regiment (welches im Innern Kaukasien's stand), 1 Schützen- und 1 Sappeur-Bataillon. Grenzboten IV. 1378. 41

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341827_157670/325>, abgerufen am 29.04.2024.