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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal.

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6.
An Eichstüdt.

Ew. Wohlgeboren

kann heute nur mit wenig Worten versichern, daß ich mich des Geschäfts,
die allgemeine Litteraturzeitung betr. mit Eifer annehme und den besten Er¬
folg hoffe.

Was die übrige" Aeademiea betrifft, so bitte solche an Herrn Geh. Rath
Voigt direct gelangen zu lassen, da derselbe den Vortrag in academischen Sachen
hat und ich von der Folge des Geschäftsganges nicht unterrichtet bin, ob ich
gleich Gelegenheit habe, von Zeit zu Zeit etwas davon zu vernehmen und
allenfalls meine Gedanken über die Lage der Dinge zu eröffnen. Der ich Ihnen
und der Academie alles Gute wünschend, die Ehre habe mich zu unterzeichnen


Ew. Wohlgeb.
Weimar am 8. Sept. 1803. ergebenster Diener
IWv Goethe

Ein kleines Oetavblatt, augenscheinlich ist das zweite Blatt des Briefbogens
abgerissen. Eigenhändig ist nur die Namensunterschrift. Der Brief kann nur an
Eichstädt gerichtet sein, mit welchem Goethe am 2. September über die Neugründnng
der Jenaischen Litteratur-Zeitung eine persönliche Besprechung in Weimar gehabt hatte,
und welcher, nach Jena zurückgekehrt, von dort aus um möglichste Beschleunigung der
Angelegenheit gedrängt haben wird. Daß Goethe wirklich sich dieses "Geschäfts mit
Eifer angenommen", ersehen wir aus seinen am 4., 5. und 6. September an Johann
von Müller, Schlegel und N. Meyer gerichteten Briefen, in welchen er die Ge¬
nannten zur thätigen Betheiligung an dem neuen Unternehmen einlud. Welche
"Aeademiea" Eichstädt bei Goethe in Anregung gebracht, erhellt nicht aus den an
Voigt gerichteten Briefen des Letzteren.


7.
An Luden.

Ew. Wohlgeboren

sage vielen Dank für die übersendeten Bünde. Ich werde mich immer
Ihrer fortgesetzten Thätigkeit um so mehr erfreuen, als ich Theil an dem un¬
glücklichen Schicksal nahm, das Sie vor einem Jahr betroffen hat.

Es sollte mir sehr angenehm seyn, Sie einmal bey mir zu sehen. Sprechen
Sie nur unangemeldet bey mir zu Mittage ein, und nehmen an nnserm Tisch
fürlieb, wie Sie uns finden. Bringen Sie Ihre liebe Frau mit, so soll uns
auch die recht willkommen seyn. Ich will alsdann wie ich über den Sächsischen


6.
An Eichstüdt.

Ew. Wohlgeboren

kann heute nur mit wenig Worten versichern, daß ich mich des Geschäfts,
die allgemeine Litteraturzeitung betr. mit Eifer annehme und den besten Er¬
folg hoffe.

Was die übrige» Aeademiea betrifft, so bitte solche an Herrn Geh. Rath
Voigt direct gelangen zu lassen, da derselbe den Vortrag in academischen Sachen
hat und ich von der Folge des Geschäftsganges nicht unterrichtet bin, ob ich
gleich Gelegenheit habe, von Zeit zu Zeit etwas davon zu vernehmen und
allenfalls meine Gedanken über die Lage der Dinge zu eröffnen. Der ich Ihnen
und der Academie alles Gute wünschend, die Ehre habe mich zu unterzeichnen


Ew. Wohlgeb.
Weimar am 8. Sept. 1803. ergebenster Diener
IWv Goethe

Ein kleines Oetavblatt, augenscheinlich ist das zweite Blatt des Briefbogens
abgerissen. Eigenhändig ist nur die Namensunterschrift. Der Brief kann nur an
Eichstädt gerichtet sein, mit welchem Goethe am 2. September über die Neugründnng
der Jenaischen Litteratur-Zeitung eine persönliche Besprechung in Weimar gehabt hatte,
und welcher, nach Jena zurückgekehrt, von dort aus um möglichste Beschleunigung der
Angelegenheit gedrängt haben wird. Daß Goethe wirklich sich dieses „Geschäfts mit
Eifer angenommen", ersehen wir aus seinen am 4., 5. und 6. September an Johann
von Müller, Schlegel und N. Meyer gerichteten Briefen, in welchen er die Ge¬
nannten zur thätigen Betheiligung an dem neuen Unternehmen einlud. Welche
„Aeademiea" Eichstädt bei Goethe in Anregung gebracht, erhellt nicht aus den an
Voigt gerichteten Briefen des Letzteren.


7.
An Luden.

Ew. Wohlgeboren

sage vielen Dank für die übersendeten Bünde. Ich werde mich immer
Ihrer fortgesetzten Thätigkeit um so mehr erfreuen, als ich Theil an dem un¬
glücklichen Schicksal nahm, das Sie vor einem Jahr betroffen hat.

Es sollte mir sehr angenehm seyn, Sie einmal bey mir zu sehen. Sprechen
Sie nur unangemeldet bey mir zu Mittage ein, und nehmen an nnserm Tisch
fürlieb, wie Sie uns finden. Bringen Sie Ihre liebe Frau mit, so soll uns
auch die recht willkommen seyn. Ich will alsdann wie ich über den Sächsischen


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[0357] 6. An Eichstüdt. Ew. Wohlgeboren kann heute nur mit wenig Worten versichern, daß ich mich des Geschäfts, die allgemeine Litteraturzeitung betr. mit Eifer annehme und den besten Er¬ folg hoffe. Was die übrige» Aeademiea betrifft, so bitte solche an Herrn Geh. Rath Voigt direct gelangen zu lassen, da derselbe den Vortrag in academischen Sachen hat und ich von der Folge des Geschäftsganges nicht unterrichtet bin, ob ich gleich Gelegenheit habe, von Zeit zu Zeit etwas davon zu vernehmen und allenfalls meine Gedanken über die Lage der Dinge zu eröffnen. Der ich Ihnen und der Academie alles Gute wünschend, die Ehre habe mich zu unterzeichnen Ew. Wohlgeb. Weimar am 8. Sept. 1803. ergebenster Diener IWv Goethe Ein kleines Oetavblatt, augenscheinlich ist das zweite Blatt des Briefbogens abgerissen. Eigenhändig ist nur die Namensunterschrift. Der Brief kann nur an Eichstädt gerichtet sein, mit welchem Goethe am 2. September über die Neugründnng der Jenaischen Litteratur-Zeitung eine persönliche Besprechung in Weimar gehabt hatte, und welcher, nach Jena zurückgekehrt, von dort aus um möglichste Beschleunigung der Angelegenheit gedrängt haben wird. Daß Goethe wirklich sich dieses „Geschäfts mit Eifer angenommen", ersehen wir aus seinen am 4., 5. und 6. September an Johann von Müller, Schlegel und N. Meyer gerichteten Briefen, in welchen er die Ge¬ nannten zur thätigen Betheiligung an dem neuen Unternehmen einlud. Welche „Aeademiea" Eichstädt bei Goethe in Anregung gebracht, erhellt nicht aus den an Voigt gerichteten Briefen des Letzteren. 7. An Luden. Ew. Wohlgeboren sage vielen Dank für die übersendeten Bünde. Ich werde mich immer Ihrer fortgesetzten Thätigkeit um so mehr erfreuen, als ich Theil an dem un¬ glücklichen Schicksal nahm, das Sie vor einem Jahr betroffen hat. Es sollte mir sehr angenehm seyn, Sie einmal bey mir zu sehen. Sprechen Sie nur unangemeldet bey mir zu Mittage ein, und nehmen an nnserm Tisch fürlieb, wie Sie uns finden. Bringen Sie Ihre liebe Frau mit, so soll uns auch die recht willkommen seyn. Ich will alsdann wie ich über den Sächsischen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157693/357>, abgerufen am 30.04.2024.