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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal.

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als handle es sich um gemüthliche Nachmittagsausfluge zur besseren Verdauung
eines reichlichen Mittagsmahles; im Gegentheil, der Verfasser berichtet in spannender
und ergreifender Weise von den schwierigsten Aufgaben, welche die alpine Touristik
kennt und welche, was das Wesentlichste ist, von ihm selbst gelöst worden sind. Der
starren Welt der Felsen, der Firnfelder und Gletscher mit all ihren Schwierigkeiten
und Gefahren, welche besonders der Piz Bernina, die Jungfrau und der Monte
Rosa bieten, stellt er liebliche Bilder vom Lago maggiore und Lago ti Como mi>
gegen und deutet so in den beiden Extremen die fast unerschöpfliche Reihe von
Schönheiten der Schweizer Alpen an. Besondere Beachtung verdienen die Capitel:
"Eisige Gräber" und "Zur Aesthetik der Gletscherwelt". Das erstere spricht von
den Opfern an Menschenleben, welche theils durch Unvorsichtigkeit, theils durch die
überlegene Alpennatur verursacht wurden. Das letztere zeigt, wie lange Zeit es
währte, bis die Menschheit die großartige Schönheit des Hochgebirges würdigen
lerute; erst seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts machte das Gefühl des Schre¬
ckens und der Furcht vor derselben den: der Bewunderung Platz. Die Ausführung
dieses Gedankens bildet den Glanzpunkt in dem mit Frische und, je nach Gelegen¬
heit, auch mit Schwung und Humor geschriebenen Buche.

Die Verlagshandlung hat alles gethan, dasselbe so verlockend als möglich
auszustatten. Sieben Landschaftsbilder, in zartestem Lichtdruck ausgeführt nach
Zeichnungen vou Ernst und Carl Heyn, schmücken den Text; sie zeigen uns den
Piz Bernina, den Lago maggiore von Isola Bella aus, Jnterlaken, den Comersee
von Menaggio aus, den Gipfel des Monte Rosa, das Denkmal der gefallenen
Schweizer in Luzern, endlich, auf dem Titelblatte, eine "Ideale Landschaft", die an
das bekannte Schinkelsche Blatt sich anschließt. Auf dem Einbande des Buches
aber lacht uns, eine nicht gerade sehr künstlerische, aber unstreitig eine originelle
Idee, mitten ans Alpenveilchen und Alpenrosen die naturgetreue -- Visitenkarte
des Verfassers, mit dem Titel seines Buches als Autograph, entgegen. Sicherlich
wird es für jeden, der aus den Alpen heimkehrt, eine Freude sein, das schmucke
Vändchen als Erinnerungsgabe auf seinem Tische vorzufinden.




Zur Beachtung.

Um einem immer wiederkehrenden Irrthume zu begegnen, sehen wir uns
nochmals veranlaßt zu bemerken: einerseits, daß der Verfasser der unter der
Ueberschrift "Politische Briefe" in den "Grenzboten" veröffentlichten Artikel nur
diese politischen Artikel schreibt; andrerseits, daß unserem geschätzten Mitarbeiter
Herrn Dr. Moritz Busch weder die Autorschaft dieser "Politischen Briefe" noch
irgend sonst ein Antheil an denselben zufällt.


Die Redaction.


Für die Redaction verantwortlich: Johannes Grnnow in Leipzig.
Verlag von F. L. Hervig in Leipzig. -- Druck von Hüthel H Herrmann in Leipzig.

als handle es sich um gemüthliche Nachmittagsausfluge zur besseren Verdauung
eines reichlichen Mittagsmahles; im Gegentheil, der Verfasser berichtet in spannender
und ergreifender Weise von den schwierigsten Aufgaben, welche die alpine Touristik
kennt und welche, was das Wesentlichste ist, von ihm selbst gelöst worden sind. Der
starren Welt der Felsen, der Firnfelder und Gletscher mit all ihren Schwierigkeiten
und Gefahren, welche besonders der Piz Bernina, die Jungfrau und der Monte
Rosa bieten, stellt er liebliche Bilder vom Lago maggiore und Lago ti Como mi>
gegen und deutet so in den beiden Extremen die fast unerschöpfliche Reihe von
Schönheiten der Schweizer Alpen an. Besondere Beachtung verdienen die Capitel:
„Eisige Gräber" und „Zur Aesthetik der Gletscherwelt". Das erstere spricht von
den Opfern an Menschenleben, welche theils durch Unvorsichtigkeit, theils durch die
überlegene Alpennatur verursacht wurden. Das letztere zeigt, wie lange Zeit es
währte, bis die Menschheit die großartige Schönheit des Hochgebirges würdigen
lerute; erst seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts machte das Gefühl des Schre¬
ckens und der Furcht vor derselben den: der Bewunderung Platz. Die Ausführung
dieses Gedankens bildet den Glanzpunkt in dem mit Frische und, je nach Gelegen¬
heit, auch mit Schwung und Humor geschriebenen Buche.

Die Verlagshandlung hat alles gethan, dasselbe so verlockend als möglich
auszustatten. Sieben Landschaftsbilder, in zartestem Lichtdruck ausgeführt nach
Zeichnungen vou Ernst und Carl Heyn, schmücken den Text; sie zeigen uns den
Piz Bernina, den Lago maggiore von Isola Bella aus, Jnterlaken, den Comersee
von Menaggio aus, den Gipfel des Monte Rosa, das Denkmal der gefallenen
Schweizer in Luzern, endlich, auf dem Titelblatte, eine „Ideale Landschaft", die an
das bekannte Schinkelsche Blatt sich anschließt. Auf dem Einbande des Buches
aber lacht uns, eine nicht gerade sehr künstlerische, aber unstreitig eine originelle
Idee, mitten ans Alpenveilchen und Alpenrosen die naturgetreue — Visitenkarte
des Verfassers, mit dem Titel seines Buches als Autograph, entgegen. Sicherlich
wird es für jeden, der aus den Alpen heimkehrt, eine Freude sein, das schmucke
Vändchen als Erinnerungsgabe auf seinem Tische vorzufinden.




Zur Beachtung.

Um einem immer wiederkehrenden Irrthume zu begegnen, sehen wir uns
nochmals veranlaßt zu bemerken: einerseits, daß der Verfasser der unter der
Ueberschrift „Politische Briefe" in den „Grenzboten" veröffentlichten Artikel nur
diese politischen Artikel schreibt; andrerseits, daß unserem geschätzten Mitarbeiter
Herrn Dr. Moritz Busch weder die Autorschaft dieser „Politischen Briefe" noch
irgend sonst ein Antheil an denselben zufällt.


Die Redaction.


Für die Redaction verantwortlich: Johannes Grnnow in Leipzig.
Verlag von F. L. Hervig in Leipzig. — Druck von Hüthel H Herrmann in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157693/56>, abgerufen am 30.04.2024.