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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal.

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Ungedrnckte Goethiana zur Theatergeschichte.

Was der Hof sonst an Aufwand für die Erleuchtung, Capelle, Statisten,
Maschinisten und Wache zu übernehmen versprochen hat, ist aus der abschriftl,
Beylage ausführlich zu erhebend)

Bey allen Vorfällen des Theaters haben die Herren Voss und Willens, jeuer
in dem Kunst- und dieser im ökonomischen Fache sich an den Herrn Cmnmerjnncker
und Hauptmnnn von Lyneker zu wenden, welcher auch, nebst dem Herrn Hof-
Marschall von Kettelhut 2) ^jo) allenthalben freyen Eintritt hat

Da das Rudolstädter Publikum ein Abonnement wünscht, so kann mit Be¬
merkung der Nahmen, dergleichen Abonnement zugestanden und zwar für ein Billet
auf zwölf Borstellungen

3 Thlr. in die Gallerte Loge
2 Thlr. auf das erste Parterre ü
1 Thlr. auf das zweite

angenommen werden.

Alle Gelder werden in Courant des dasigen Orts eingenommen und anch so
wieder ausgegeben.

Das Billeteur-Amt hat bei der Gallerie Loge der Theater-Diener Friedrich,
welcher mit der Erleuchtung nichts zu thun hat, bey dem Iten Parterre der Bil-
letenr Rothes,

bey dem 2 ten Parterre der Theater Meister Brunnquell zu übernehmen.

Der Billeteur Rothes überbringt nach Verlauf der Iten Woche den Rapport
am Sontage wie gewöhnlich nach Weimar

Die Mitglieder der Gesellschaft, welche das Schauspielhaus besuchen wollen,
können mit Verschönung der Gallerie Loge die hintern Plätze des ersten Parterre,
die Kinder aber des 2ten Parterre sich bedienen

Deren Domestiken werden, wenn das Auditorium zahlreich ist, zurück gewiesen,
im entgegengesetzten Falle aber in das 3te Parterre gelassen

Weimar den 14 August 1794


IW. v Goethe.
2. Goethe an den Aurfürsten von Sachsen.")

Dem Durchlauchtigster Churfürsten u. Herrn
Herrn Friedrich August, Herzoge zu
Sachsen pp. Dresden.


Durchlauchtigster Churfürst
Gnädigster Churfürst und Herr

Seitdem Ew. Chursürstl. Durchl. der hiesigen Hofschauspieler-Gesellschaft die
Concession, während der Badezeit zu Lauchstedt Schauspiele aufführen''') zu dürfen
gnädigst ertheilen lassen, hat sich die abgedachte Schauspieler-Gesellschaft bestrebt,
die vou ihr gefaßte vortheilhafte Meinung möglichst zu verdienen, und sowohl die
hohe Behörde als das Publicum der Bade-Gesellschaft hat bis jetzt auch ihren
Bemühungen allen Beyfall geschenkt. Nur ist der enge Raum des kleinen Schau-





-- " Kettelhvdt.
.
°) Diese Eingabe ist zwar schon einmal gedruckt bei I. F. Krieg, Bad Lauchstiidt sonst
und jetzt Werseburg, 18481, mag aber, wegen des Zusammenhangs mit den folgenden Num¬
mern, hier nochmals mitgetheilt werden. ,
^ni1791
) In Lcmchstädt hatte das Weimarer Hoftheater zum erstenmale am 13. Ju
gespielt.
Ungedrnckte Goethiana zur Theatergeschichte.

Was der Hof sonst an Aufwand für die Erleuchtung, Capelle, Statisten,
Maschinisten und Wache zu übernehmen versprochen hat, ist aus der abschriftl,
Beylage ausführlich zu erhebend)

Bey allen Vorfällen des Theaters haben die Herren Voss und Willens, jeuer
in dem Kunst- und dieser im ökonomischen Fache sich an den Herrn Cmnmerjnncker
und Hauptmnnn von Lyneker zu wenden, welcher auch, nebst dem Herrn Hof-
Marschall von Kettelhut 2) ^jo) allenthalben freyen Eintritt hat

Da das Rudolstädter Publikum ein Abonnement wünscht, so kann mit Be¬
merkung der Nahmen, dergleichen Abonnement zugestanden und zwar für ein Billet
auf zwölf Borstellungen

3 Thlr. in die Gallerte Loge
2 Thlr. auf das erste Parterre ü
1 Thlr. auf das zweite

angenommen werden.

Alle Gelder werden in Courant des dasigen Orts eingenommen und anch so
wieder ausgegeben.

Das Billeteur-Amt hat bei der Gallerie Loge der Theater-Diener Friedrich,
welcher mit der Erleuchtung nichts zu thun hat, bey dem Iten Parterre der Bil-
letenr Rothes,

bey dem 2 ten Parterre der Theater Meister Brunnquell zu übernehmen.

Der Billeteur Rothes überbringt nach Verlauf der Iten Woche den Rapport
am Sontage wie gewöhnlich nach Weimar

Die Mitglieder der Gesellschaft, welche das Schauspielhaus besuchen wollen,
können mit Verschönung der Gallerie Loge die hintern Plätze des ersten Parterre,
die Kinder aber des 2ten Parterre sich bedienen

Deren Domestiken werden, wenn das Auditorium zahlreich ist, zurück gewiesen,
im entgegengesetzten Falle aber in das 3te Parterre gelassen

Weimar den 14 August 1794


IW. v Goethe.
2. Goethe an den Aurfürsten von Sachsen.")

Dem Durchlauchtigster Churfürsten u. Herrn
Herrn Friedrich August, Herzoge zu
Sachsen pp. Dresden.


Durchlauchtigster Churfürst
Gnädigster Churfürst und Herr

Seitdem Ew. Chursürstl. Durchl. der hiesigen Hofschauspieler-Gesellschaft die
Concession, während der Badezeit zu Lauchstedt Schauspiele aufführen''') zu dürfen
gnädigst ertheilen lassen, hat sich die abgedachte Schauspieler-Gesellschaft bestrebt,
die vou ihr gefaßte vortheilhafte Meinung möglichst zu verdienen, und sowohl die
hohe Behörde als das Publicum der Bade-Gesellschaft hat bis jetzt auch ihren
Bemühungen allen Beyfall geschenkt. Nur ist der enge Raum des kleinen Schau-





— » Kettelhvdt.
.
°) Diese Eingabe ist zwar schon einmal gedruckt bei I. F. Krieg, Bad Lauchstiidt sonst
und jetzt Werseburg, 18481, mag aber, wegen des Zusammenhangs mit den folgenden Num¬
mern, hier nochmals mitgetheilt werden. ,
^ni1791
) In Lcmchstädt hatte das Weimarer Hoftheater zum erstenmale am 13. Ju
gespielt.
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[0112] Ungedrnckte Goethiana zur Theatergeschichte. Was der Hof sonst an Aufwand für die Erleuchtung, Capelle, Statisten, Maschinisten und Wache zu übernehmen versprochen hat, ist aus der abschriftl, Beylage ausführlich zu erhebend) Bey allen Vorfällen des Theaters haben die Herren Voss und Willens, jeuer in dem Kunst- und dieser im ökonomischen Fache sich an den Herrn Cmnmerjnncker und Hauptmnnn von Lyneker zu wenden, welcher auch, nebst dem Herrn Hof- Marschall von Kettelhut 2) ^jo) allenthalben freyen Eintritt hat Da das Rudolstädter Publikum ein Abonnement wünscht, so kann mit Be¬ merkung der Nahmen, dergleichen Abonnement zugestanden und zwar für ein Billet auf zwölf Borstellungen 3 Thlr. in die Gallerte Loge 2 Thlr. auf das erste Parterre ü 1 Thlr. auf das zweite angenommen werden. Alle Gelder werden in Courant des dasigen Orts eingenommen und anch so wieder ausgegeben. Das Billeteur-Amt hat bei der Gallerie Loge der Theater-Diener Friedrich, welcher mit der Erleuchtung nichts zu thun hat, bey dem Iten Parterre der Bil- letenr Rothes, bey dem 2 ten Parterre der Theater Meister Brunnquell zu übernehmen. Der Billeteur Rothes überbringt nach Verlauf der Iten Woche den Rapport am Sontage wie gewöhnlich nach Weimar Die Mitglieder der Gesellschaft, welche das Schauspielhaus besuchen wollen, können mit Verschönung der Gallerie Loge die hintern Plätze des ersten Parterre, die Kinder aber des 2ten Parterre sich bedienen Deren Domestiken werden, wenn das Auditorium zahlreich ist, zurück gewiesen, im entgegengesetzten Falle aber in das 3te Parterre gelassen Weimar den 14 August 1794 IW. v Goethe. 2. Goethe an den Aurfürsten von Sachsen.") Dem Durchlauchtigster Churfürsten u. Herrn Herrn Friedrich August, Herzoge zu Sachsen pp. Dresden. Durchlauchtigster Churfürst Gnädigster Churfürst und Herr Seitdem Ew. Chursürstl. Durchl. der hiesigen Hofschauspieler-Gesellschaft die Concession, während der Badezeit zu Lauchstedt Schauspiele aufführen''') zu dürfen gnädigst ertheilen lassen, hat sich die abgedachte Schauspieler-Gesellschaft bestrebt, die vou ihr gefaßte vortheilhafte Meinung möglichst zu verdienen, und sowohl die hohe Behörde als das Publicum der Bade-Gesellschaft hat bis jetzt auch ihren Bemühungen allen Beyfall geschenkt. Nur ist der enge Raum des kleinen Schau- — » Kettelhvdt. . °) Diese Eingabe ist zwar schon einmal gedruckt bei I. F. Krieg, Bad Lauchstiidt sonst und jetzt Werseburg, 18481, mag aber, wegen des Zusammenhangs mit den folgenden Num¬ mern, hier nochmals mitgetheilt werden. , ^ni1791 ) In Lcmchstädt hatte das Weimarer Hoftheater zum erstenmale am 13. Ju gespielt.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157970/112>, abgerufen am 29.04.2024.