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Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal.

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Literatur.

ihnen befand. Aber Jonas zollte der Warnung keine Aufmerksamkeit, sondern
fuhr fort:

Ich werde dir einen Wink geben, so kräftig wie den Wink eines Jrländers,
vor deren Andeutung man, wie es heißt, auf den Rücken füllt. Setzen wir
enner Fall. Es ist, wie du weißt, nichts unrechtes, wenn man einen Fall setzt,
^es habe Jungen gekannt, die schmissen mit einem Steine nach einem Zauns¬
pfahl und trafen einen Baumstumpf und sagten dann: Gesetzt den Fall, daß
ein Specht ans dem Stumpfe dort gesessen hätte, würdeich ihn nicht nmgetegelt
haben? Dn kannst dir überall einen Fall setzen und einen Specht hinstellen.
Nun denn, setzen wir mal den Fall, es wäre da eine Inquisition oder Requi¬
sition oder so was der Art von Gouverneur des Staates Alt-Kentucky einge¬
laufen beim Gouverneur des Staates Jndiana. Und setzen wir den Fall, dieses
Dokument wäre hierher geschickt worden in dieses County, und es wäre von
wegen der Person eines gewissen Thomas A. Parkins, alias I. W. Hnmphreys,
der eingespündet werden sollte. Und gesetzt weiter den Fall, es spezifizirte ge¬
wisse Verbrechen, begangen, so viel ich weiß, in Padnenh und am ganzen Ufer
hin. Was denkst dn nnn, alle diese Fälle gesetzt, daß Clark Township thun
würde, um sich zu trösten, wenn diese melodienreiche Stimme und diese blitzenden
llhrberlocken in Schaiwe versunken wären ewiglich? scias! Gute Nacht, und
daß dn mir gegen keine lebende Seele und auch gegen keine tote ein Wort von
dem verlauten lässest, was ich dir gesagt habe. Morgen bei Tageslicht wirst
dn mehr wissen, als was dn jetzt erfahren hast.

Der letzte Teil dieser Rede erwies sich als wahr; denn um Mitter¬
nacht war der Habicht weggeflogen, und der Verlauf der Andersvnschen Farmer
Hnmphreys wurde niemals perfekt. Drei Tage lang war das Ende der
Ax'le U,er dein Interesse vergessen, welches Clark Township an der Flucht seines
Lieblings nahm. Und allmählich verbreitete sich auch die Geschichte von Nvrmans
Zusammentreffen mit den Spielgnnnern und von der Wiederverlangnng des
Geldes durch August in der Gegend, indem Jonas vertrauliche Andeutungen
fallen ließ. Und allmählich wurde auch eine andre erbauliche Geschichte be¬
kannt -- sie ließ sich nicht lange verbergen. Es war die Geschichte Betsey
Maleolms, welche behauptete, sie habe sich bei Gelegenheit eines Ausflugs, den
sie zusammen nach Kentucky gemacht hätten, um einer großen Versammlung bei¬
zuwohnen, heimlich mit Hnmphreys trauen lassen. Die Geschichte war ver¬
weltlich wahr, aber unbarmherzige Herumträger von Neuigkeiten schüttelten die
Köpf Mortsepnng folgt.) e darüber.




Literatur.
von Bernhard Simson, Professor in Frriburg i. B. Freilmra. und Tndinqen,

In klaren Zügen legt der Verfasser dieser Broschüre dar, daß Napoleon III.,
der ii" Kampfe gegen Preußen und Deutschland den Untergang seiner Herrschaft
ßnden soller, an sich durchaus kein Feind vou Deutschland und Preußen war,


Literatur.

ihnen befand. Aber Jonas zollte der Warnung keine Aufmerksamkeit, sondern
fuhr fort:

Ich werde dir einen Wink geben, so kräftig wie den Wink eines Jrländers,
vor deren Andeutung man, wie es heißt, auf den Rücken füllt. Setzen wir
enner Fall. Es ist, wie du weißt, nichts unrechtes, wenn man einen Fall setzt,
^es habe Jungen gekannt, die schmissen mit einem Steine nach einem Zauns¬
pfahl und trafen einen Baumstumpf und sagten dann: Gesetzt den Fall, daß
ein Specht ans dem Stumpfe dort gesessen hätte, würdeich ihn nicht nmgetegelt
haben? Dn kannst dir überall einen Fall setzen und einen Specht hinstellen.
Nun denn, setzen wir mal den Fall, es wäre da eine Inquisition oder Requi¬
sition oder so was der Art von Gouverneur des Staates Alt-Kentucky einge¬
laufen beim Gouverneur des Staates Jndiana. Und setzen wir den Fall, dieses
Dokument wäre hierher geschickt worden in dieses County, und es wäre von
wegen der Person eines gewissen Thomas A. Parkins, alias I. W. Hnmphreys,
der eingespündet werden sollte. Und gesetzt weiter den Fall, es spezifizirte ge¬
wisse Verbrechen, begangen, so viel ich weiß, in Padnenh und am ganzen Ufer
hin. Was denkst dn nnn, alle diese Fälle gesetzt, daß Clark Township thun
würde, um sich zu trösten, wenn diese melodienreiche Stimme und diese blitzenden
llhrberlocken in Schaiwe versunken wären ewiglich? scias! Gute Nacht, und
daß dn mir gegen keine lebende Seele und auch gegen keine tote ein Wort von
dem verlauten lässest, was ich dir gesagt habe. Morgen bei Tageslicht wirst
dn mehr wissen, als was dn jetzt erfahren hast.

Der letzte Teil dieser Rede erwies sich als wahr; denn um Mitter¬
nacht war der Habicht weggeflogen, und der Verlauf der Andersvnschen Farmer
Hnmphreys wurde niemals perfekt. Drei Tage lang war das Ende der
Ax'le U,er dein Interesse vergessen, welches Clark Township an der Flucht seines
Lieblings nahm. Und allmählich verbreitete sich auch die Geschichte von Nvrmans
Zusammentreffen mit den Spielgnnnern und von der Wiederverlangnng des
Geldes durch August in der Gegend, indem Jonas vertrauliche Andeutungen
fallen ließ. Und allmählich wurde auch eine andre erbauliche Geschichte be¬
kannt — sie ließ sich nicht lange verbergen. Es war die Geschichte Betsey
Maleolms, welche behauptete, sie habe sich bei Gelegenheit eines Ausflugs, den
sie zusammen nach Kentucky gemacht hätten, um einer großen Versammlung bei¬
zuwohnen, heimlich mit Hnmphreys trauen lassen. Die Geschichte war ver¬
weltlich wahr, aber unbarmherzige Herumträger von Neuigkeiten schüttelten die
Köpf Mortsepnng folgt.) e darüber.




Literatur.
von Bernhard Simson, Professor in Frriburg i. B. Freilmra. und Tndinqen,

In klaren Zügen legt der Verfasser dieser Broschüre dar, daß Napoleon III.,
der ii„ Kampfe gegen Preußen und Deutschland den Untergang seiner Herrschaft
ßnden soller, an sich durchaus kein Feind vou Deutschland und Preußen war,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_359176/211>, abgerufen am 06.05.2024.