Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Erstes Quartal.Die Grafen von Altenschwerdt. Roman von August Nie manu KoNsctzun^) err Rudolf Schmidt zuckte die Achseln, Das Projekt der Aktien¬ Viel zu thun, entgegnete er. Und ich werde morgen eine Reise auf etwa Wohin willst du denn, mein Kind? fragte die gute alte Frau, Aber zunächst, Er war immer stärker im Reden als im Essen, bemerkte der Oheim. Ich habe eine Geschäftsreise vor, sagte der Neffe. Wohin denn? fragte Millicent. Ach, durch Pommern und Mecklenburg und nach Holstein, es ist in Angelegen¬ Terracottafabrik? fragte der Oheim. Was ist denn das für eine Fabrik? Es ist meine Fabrik. Deine? Von der habe ich ja noch kein Sterbenswort gehört. Nun, ich habe doch die Thongrube dort unten am Wildbruch gekauft. Ah, sie soll erst gebaut werden! sagte der Inspektor mit seinem breiten Lachen. Nun, sagte Rudolf ruhig, der Ofen ist die Hauptsache, und der ist beinahe Die Grafen von Altenschwerdt. Roman von August Nie manu KoNsctzun^) err Rudolf Schmidt zuckte die Achseln, Das Projekt der Aktien¬ Viel zu thun, entgegnete er. Und ich werde morgen eine Reise auf etwa Wohin willst du denn, mein Kind? fragte die gute alte Frau, Aber zunächst, Er war immer stärker im Reden als im Essen, bemerkte der Oheim. Ich habe eine Geschäftsreise vor, sagte der Neffe. Wohin denn? fragte Millicent. Ach, durch Pommern und Mecklenburg und nach Holstein, es ist in Angelegen¬ Terracottafabrik? fragte der Oheim. Was ist denn das für eine Fabrik? Es ist meine Fabrik. Deine? Von der habe ich ja noch kein Sterbenswort gehört. Nun, ich habe doch die Thongrube dort unten am Wildbruch gekauft. Ah, sie soll erst gebaut werden! sagte der Inspektor mit seinem breiten Lachen. Nun, sagte Rudolf ruhig, der Ofen ist die Hauptsache, und der ist beinahe <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0325" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/151960"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341837_151310/figures/grenzboten_341837_151310_151960_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Grafen von Altenschwerdt.<lb/><note type="byline"> Roman von August Nie manu </note> KoNsctzun^) </head><lb/> <p xml:id="ID_1071"> err Rudolf Schmidt zuckte die Achseln, Das Projekt der Aktien¬<lb/> gesellschaft Brauerei Eichhauscn stand so klar und deutlich vor<lb/> seinem innern Auge, daß es ihm ganz unbegreiflich war, wie ein<lb/> verständiger Mensch es ignoriren könne.<lb/> Du warst recht lange nicht bei uns, lieber Rudolf, sagte seine<lb/> Tante in freundlichem Tone.</p><lb/> <p xml:id="ID_1072"> Viel zu thun, entgegnete er. Und ich werde morgen eine Reise auf etwa<lb/> vier Wochen antreten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1073"> Wohin willst du denn, mein Kind? fragte die gute alte Frau, Aber zunächst,<lb/> mein lieber Junge, laß dir hier das Stückchen Schinken auf den Teller legen.<lb/> Du ißt ja garnicht. schmeckts dir nicht?</p><lb/> <p xml:id="ID_1074"> Er war immer stärker im Reden als im Essen, bemerkte der Oheim.</p><lb/> <p xml:id="ID_1075"> Ich habe eine Geschäftsreise vor, sagte der Neffe.</p><lb/> <p xml:id="ID_1076"> Wohin denn? fragte Millicent.</p><lb/> <p xml:id="ID_1077"> Ach, durch Pommern und Mecklenburg und nach Holstein, es ist in Angelegen¬<lb/> heiten der Terracottafabrik.</p><lb/> <p xml:id="ID_1078"> Terracottafabrik? fragte der Oheim. Was ist denn das für eine Fabrik?</p><lb/> <p xml:id="ID_1079"> Es ist meine Fabrik.</p><lb/> <p xml:id="ID_1080"> Deine? Von der habe ich ja noch kein Sterbenswort gehört.</p><lb/> <p xml:id="ID_1081"> Nun, ich habe doch die Thongrube dort unten am Wildbruch gekauft.<lb/> Dort richte ich sie ein.</p><lb/> <p xml:id="ID_1082"> Ah, sie soll erst gebaut werden! sagte der Inspektor mit seinem breiten Lachen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1083"> Nun, sagte Rudolf ruhig, der Ofen ist die Hauptsache, und der ist beinahe<lb/> fertig. Ich reise vorläufig mit Proben, um mir die Kundschaft zu erwerben.<lb/> Ich will doch gleich Absatz haben, wenn die Waare fertig ist.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0325]
[Abbildung]
Die Grafen von Altenschwerdt.
Roman von August Nie manu KoNsctzun^)
err Rudolf Schmidt zuckte die Achseln, Das Projekt der Aktien¬
gesellschaft Brauerei Eichhauscn stand so klar und deutlich vor
seinem innern Auge, daß es ihm ganz unbegreiflich war, wie ein
verständiger Mensch es ignoriren könne.
Du warst recht lange nicht bei uns, lieber Rudolf, sagte seine
Tante in freundlichem Tone.
Viel zu thun, entgegnete er. Und ich werde morgen eine Reise auf etwa
vier Wochen antreten.
Wohin willst du denn, mein Kind? fragte die gute alte Frau, Aber zunächst,
mein lieber Junge, laß dir hier das Stückchen Schinken auf den Teller legen.
Du ißt ja garnicht. schmeckts dir nicht?
Er war immer stärker im Reden als im Essen, bemerkte der Oheim.
Ich habe eine Geschäftsreise vor, sagte der Neffe.
Wohin denn? fragte Millicent.
Ach, durch Pommern und Mecklenburg und nach Holstein, es ist in Angelegen¬
heiten der Terracottafabrik.
Terracottafabrik? fragte der Oheim. Was ist denn das für eine Fabrik?
Es ist meine Fabrik.
Deine? Von der habe ich ja noch kein Sterbenswort gehört.
Nun, ich habe doch die Thongrube dort unten am Wildbruch gekauft.
Dort richte ich sie ein.
Ah, sie soll erst gebaut werden! sagte der Inspektor mit seinem breiten Lachen.
Nun, sagte Rudolf ruhig, der Ofen ist die Hauptsache, und der ist beinahe
fertig. Ich reise vorläufig mit Proben, um mir die Kundschaft zu erwerben.
Ich will doch gleich Absatz haben, wenn die Waare fertig ist.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |