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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.

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Literatur.

sich'n Petzekerl, all kugelrund,
Ein jeder wog dreihundert Punt,
Wir mußten selber lache.

Das ist die tragische Geschichte von den sieben Bäckern.

Sollten vielleicht einmal die Unterzeichner jenes Ausrufs als Deputation des
neuen Vereins vor unserm Reichskanzler erscheinen und über die Hintansetzung
ihrer Interessen Klage führen, so möchten wir den Reichskanzler bitten, sich doch
einmal die Leute daraufhin anzusehen, ob nicht eine ähnliche Antwort am Platze wäre.




* Literatur.
System der Handelsverträge und der Meistbegünstigung. Von M. Schrank.
Leipzig, Dunker Ä Humblot, 1834. 121 S.

Der Verfasser -- vortragender Rat im Reichsschatzamt -- giebt in sehr
übersichtlicher und klarer Weise eine Darstellung des die deutschen Handelsverträge
beherrschenden Inhalts. Dabei müssen natürlich alle die wirtschaftlichen Fragen,
welche die Gegenwart so sehr bewegen, berührt werden. Es geschieht dies in der
vorliegenden Schrift mit ebensoviel Objektivität wie Verständnis, und jeder, der
sich eine richtige Vorstellung von der im internationalen Handelsverkehr zu be¬
folgenden Politik machen will, wird aus dem Schrautschen Buche die gewünschte
Belehrung schöpfen können.


Liederbuch für die Deutschen in Österreich. Herausgegeben vom Deutschen Klub in
Wien. Wien, Piasters Witwe und Sohn, 1884.

Auf dieses Buch möchten wir nicht nur diejenigen Deutschen aufmerksam macheu,
welche an dem Verteidigungskampfe des deutschen Volkstums in Österreich sym¬
pathischen Anteil nehmen und gern ein Scherflein zu einem guten Zwecke ("Das
gesamte Neincrträgnis ist dem Deutschen Schulvereine gewidmet") beisteuern. Die
Sammlung hat anch ohne alle nationalen und politischen Tendenzen ihren Wert.
Die Herausgeber haben sichs nämlich zur Aufgabe gemacht, in Text und Weisen
überall das Echte zu geben, alle Mvdernisiruugeu, welche Poeten und Komponisten
verschuldet haben, ebenso auszuschließen wie die sogenannten Salontiroler, Salon¬
kärntner u. f. w., d. h. die für ästhetische Kreise fabrizirten Lieder "im Volkston."
Und da in den Alpenländern Österreichs bekanntlich ein starker Born der Volks¬
poesie sprudelt und Gesinnungsgenossen in allen Teilen des Reiches eifrig mitgewirkt
haben, so ist es gelungen, neben den ganz Deutschland angehörenden Volks-, Soldaten-,
Freihcits-, Studentenliedern ?c. einen wahren Schatz von spezifisch österreichischen
Romanzen, Trutzliedcrn u. dergl. in., darunter manches unbekannte, in ihrer wahren
Gestalt zusammenzubringen. Mit Vergnügen wird man auch einige Jodler, die
Wohl jedem Reisenden im Salzkanunergut oder Tirol einmal von einer Alm her
ins Ohr geklungen sind, hier in richtigem Satze finden. Das hübsch gebundene
Buch zählt 400 Seiten und kostet nur einen Gulden._




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Hcrbig in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Reudnih-Leipzig.
Literatur.

sich'n Petzekerl, all kugelrund,
Ein jeder wog dreihundert Punt,
Wir mußten selber lache.

Das ist die tragische Geschichte von den sieben Bäckern.

Sollten vielleicht einmal die Unterzeichner jenes Ausrufs als Deputation des
neuen Vereins vor unserm Reichskanzler erscheinen und über die Hintansetzung
ihrer Interessen Klage führen, so möchten wir den Reichskanzler bitten, sich doch
einmal die Leute daraufhin anzusehen, ob nicht eine ähnliche Antwort am Platze wäre.




* Literatur.
System der Handelsverträge und der Meistbegünstigung. Von M. Schrank.
Leipzig, Dunker Ä Humblot, 1834. 121 S.

Der Verfasser — vortragender Rat im Reichsschatzamt — giebt in sehr
übersichtlicher und klarer Weise eine Darstellung des die deutschen Handelsverträge
beherrschenden Inhalts. Dabei müssen natürlich alle die wirtschaftlichen Fragen,
welche die Gegenwart so sehr bewegen, berührt werden. Es geschieht dies in der
vorliegenden Schrift mit ebensoviel Objektivität wie Verständnis, und jeder, der
sich eine richtige Vorstellung von der im internationalen Handelsverkehr zu be¬
folgenden Politik machen will, wird aus dem Schrautschen Buche die gewünschte
Belehrung schöpfen können.


Liederbuch für die Deutschen in Österreich. Herausgegeben vom Deutschen Klub in
Wien. Wien, Piasters Witwe und Sohn, 1884.

Auf dieses Buch möchten wir nicht nur diejenigen Deutschen aufmerksam macheu,
welche an dem Verteidigungskampfe des deutschen Volkstums in Österreich sym¬
pathischen Anteil nehmen und gern ein Scherflein zu einem guten Zwecke („Das
gesamte Neincrträgnis ist dem Deutschen Schulvereine gewidmet") beisteuern. Die
Sammlung hat anch ohne alle nationalen und politischen Tendenzen ihren Wert.
Die Herausgeber haben sichs nämlich zur Aufgabe gemacht, in Text und Weisen
überall das Echte zu geben, alle Mvdernisiruugeu, welche Poeten und Komponisten
verschuldet haben, ebenso auszuschließen wie die sogenannten Salontiroler, Salon¬
kärntner u. f. w., d. h. die für ästhetische Kreise fabrizirten Lieder „im Volkston."
Und da in den Alpenländern Österreichs bekanntlich ein starker Born der Volks¬
poesie sprudelt und Gesinnungsgenossen in allen Teilen des Reiches eifrig mitgewirkt
haben, so ist es gelungen, neben den ganz Deutschland angehörenden Volks-, Soldaten-,
Freihcits-, Studentenliedern ?c. einen wahren Schatz von spezifisch österreichischen
Romanzen, Trutzliedcrn u. dergl. in., darunter manches unbekannte, in ihrer wahren
Gestalt zusammenzubringen. Mit Vergnügen wird man auch einige Jodler, die
Wohl jedem Reisenden im Salzkanunergut oder Tirol einmal von einer Alm her
ins Ohr geklungen sind, hier in richtigem Satze finden. Das hübsch gebundene
Buch zählt 400 Seiten und kostet nur einen Gulden._




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Hcrbig in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Reudnih-Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156270/256>, abgerufen am 02.05.2024.