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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.

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Literatur.

Mit diesem Epigramm stellt Schönfeld seinem eignen Sinne für lyrische Poesie ein
Armutszeugnis aus. Für trockene Formalisten ohne jeglichen positiven Sinn, wie
er, ist Greiff und aller seiner Vorgänger (der schwäbischen Schule) Dichtung ein
verschlossenes Buch. Auch Hermen Grimm muß ein stumpfes Epigramm sich an den
Kopf werfen lassen. Ueberhaupt fehlt Schönfeld jenes Feingefühl, das die Satire von
der Grobheit unterscheidet. Gleich die erste Nummer in der Abteilung "Lyrisch-epische
Reflexe der Zeit" nimmt den Unfug des Leihbibliothekenwesens aufs Korn -- Wohl
auch keine originelle Idee mehr. Hier wird eine Baronin geschildert, in der alten
Manier natürlich, indem sie dnrch Französelci komisch gemacht werden soll. Diese
also ist in der Leihbibliothek abonnirt, obgleich sie für ihre Toilette die höchsten
Preise zahlt. Und die Pointe? Sie findet in dem entliehenen Buche ein Plebejer¬
haar und eine Laus darauf. Wie geschmackvoll! Die Heiraten durch das Juserat
in der Zeitung hat wohl auch nicht erst Schönfeld entdeckt; mit der Satire Schwarz-
kopfs in der "Bilanz der Ehe" kann sich dieser ersiudungsnrme Svnncttcnkranz
Schönfelds garnicht vergleichen. "Der Pessimismus bei den Fröschen" soll den
Hartmannschen Pessimismus durchhecheln Zu diesem Zweck wird -- man denke --
die Leidensgeschichte eines Frosches bei der Vivisektion vorgeführt. Und das soll
antipessimistisch sein! In einem mit aufgenommenen Lustspiel "Mit gleichen Waffen"
wird das von Flach aufgegriffene Thema der Prvtektiouswirtschaft auf den Uni¬
versitäten dramatisch behandelt. Aber welche Rohheit liegt darin, drei Mädchen,
sitzengebliebene Jungfern, wegen eines nicht ganz redlichen Vaters dem Gespötte
des Publikums preiszugeben! Das ganze Lustspiel ist sonst recht matt und arm
an Handlung -- aber mit welchem Selbstlob leitet es Schöufeld in literarisch ehr¬
baren Alexandrinern ein! Der deutschen Bühne eine ganz neue Figur geschenkt
zu haben, berühmt er sich! Bisher hat die deutsche Bühne noch keine Notiz von
dieser großartigen Schöpfung nehmen wollen -- gottlob! Kurz: wenn maßloses
Selbstgefühl, trockene Bücherweisheit, Hypochondrie, Grobheit, statt Witz, statt vollem
Gefühl der lebensvollen Wirklichkeit, statt Anmut und Kraft den wahren Satiriker
ausmachten -- dann könnte man Schönfelds Buch loben.


Gedichte von Jnroslav Vrchlicky. Antorisirte Uebersetzung von Edmund Grün.
Leipzig, E. Wartigs Verlag, 1886.

"Hinter dem Pseudonym I. V. birgt sich Emil Frida, der bedeutendste
tschechische und vielleicht slawische Dichter überhaupt der Gegenwart. . . . Seit den
Zeiten Lopez de Vegas und Calderons hat noch kein Dichter in so kurzer Zeit
ser steht jetzt erst im vierunddreiszigsten Lebensjahres so viele und so bedeutende
Werke geschrieben wie Vrchlicky. ... Er darf als der hervorragendste Vertreter der
reflektirenden kosmopolitischen Richtung gelten, die seit dem Anfange der sechziger
Jahre der frühern nationalen (slawischen) entgegentrat. So nimmt er seinem Volke
gegenüber ungefähr die Stellung ein, wie Byron für England und Heine für
Deutschland. ... So wie andre Dichter fremder Nationen ihre Uebersetzer gefunden
haben und ihre Werke in die deutsche Literatur eingeführt wurden, so wird auch
Jaroslav Vrchlicky -- dessen Werke, liegen sie nur erst vollständig in Uebersetzungen
vor, in der Bibliothek keines gebildeten Menschen fehlen werden -- seine berufenen
Uebersetzer finden" n. f. w. Mit diesen enthusiastischen Urteilen eigner und fremder
Prägung führt der Uebersetzer seine Atiswahl aus den Gedichten der neuesten
tschechischen Literaturgröße bei dem mißtrauischen deutschen Leser ein, dessen poli¬
tisch feindliche Stimmung gleichzeitig mich noch zu überwinden ist. Die Wahrheit
zu sagen, sind die Gedichte dieses ganz unaussprechlichen tschechischen Dichters, wenn


Literatur.

Mit diesem Epigramm stellt Schönfeld seinem eignen Sinne für lyrische Poesie ein
Armutszeugnis aus. Für trockene Formalisten ohne jeglichen positiven Sinn, wie
er, ist Greiff und aller seiner Vorgänger (der schwäbischen Schule) Dichtung ein
verschlossenes Buch. Auch Hermen Grimm muß ein stumpfes Epigramm sich an den
Kopf werfen lassen. Ueberhaupt fehlt Schönfeld jenes Feingefühl, das die Satire von
der Grobheit unterscheidet. Gleich die erste Nummer in der Abteilung „Lyrisch-epische
Reflexe der Zeit" nimmt den Unfug des Leihbibliothekenwesens aufs Korn — Wohl
auch keine originelle Idee mehr. Hier wird eine Baronin geschildert, in der alten
Manier natürlich, indem sie dnrch Französelci komisch gemacht werden soll. Diese
also ist in der Leihbibliothek abonnirt, obgleich sie für ihre Toilette die höchsten
Preise zahlt. Und die Pointe? Sie findet in dem entliehenen Buche ein Plebejer¬
haar und eine Laus darauf. Wie geschmackvoll! Die Heiraten durch das Juserat
in der Zeitung hat wohl auch nicht erst Schönfeld entdeckt; mit der Satire Schwarz-
kopfs in der „Bilanz der Ehe" kann sich dieser ersiudungsnrme Svnncttcnkranz
Schönfelds garnicht vergleichen. „Der Pessimismus bei den Fröschen" soll den
Hartmannschen Pessimismus durchhecheln Zu diesem Zweck wird — man denke —
die Leidensgeschichte eines Frosches bei der Vivisektion vorgeführt. Und das soll
antipessimistisch sein! In einem mit aufgenommenen Lustspiel „Mit gleichen Waffen"
wird das von Flach aufgegriffene Thema der Prvtektiouswirtschaft auf den Uni¬
versitäten dramatisch behandelt. Aber welche Rohheit liegt darin, drei Mädchen,
sitzengebliebene Jungfern, wegen eines nicht ganz redlichen Vaters dem Gespötte
des Publikums preiszugeben! Das ganze Lustspiel ist sonst recht matt und arm
an Handlung — aber mit welchem Selbstlob leitet es Schöufeld in literarisch ehr¬
baren Alexandrinern ein! Der deutschen Bühne eine ganz neue Figur geschenkt
zu haben, berühmt er sich! Bisher hat die deutsche Bühne noch keine Notiz von
dieser großartigen Schöpfung nehmen wollen — gottlob! Kurz: wenn maßloses
Selbstgefühl, trockene Bücherweisheit, Hypochondrie, Grobheit, statt Witz, statt vollem
Gefühl der lebensvollen Wirklichkeit, statt Anmut und Kraft den wahren Satiriker
ausmachten — dann könnte man Schönfelds Buch loben.


Gedichte von Jnroslav Vrchlicky. Antorisirte Uebersetzung von Edmund Grün.
Leipzig, E. Wartigs Verlag, 1886.

„Hinter dem Pseudonym I. V. birgt sich Emil Frida, der bedeutendste
tschechische und vielleicht slawische Dichter überhaupt der Gegenwart. . . . Seit den
Zeiten Lopez de Vegas und Calderons hat noch kein Dichter in so kurzer Zeit
ser steht jetzt erst im vierunddreiszigsten Lebensjahres so viele und so bedeutende
Werke geschrieben wie Vrchlicky. ... Er darf als der hervorragendste Vertreter der
reflektirenden kosmopolitischen Richtung gelten, die seit dem Anfange der sechziger
Jahre der frühern nationalen (slawischen) entgegentrat. So nimmt er seinem Volke
gegenüber ungefähr die Stellung ein, wie Byron für England und Heine für
Deutschland. ... So wie andre Dichter fremder Nationen ihre Uebersetzer gefunden
haben und ihre Werke in die deutsche Literatur eingeführt wurden, so wird auch
Jaroslav Vrchlicky — dessen Werke, liegen sie nur erst vollständig in Uebersetzungen
vor, in der Bibliothek keines gebildeten Menschen fehlen werden — seine berufenen
Uebersetzer finden" n. f. w. Mit diesen enthusiastischen Urteilen eigner und fremder
Prägung führt der Uebersetzer seine Atiswahl aus den Gedichten der neuesten
tschechischen Literaturgröße bei dem mißtrauischen deutschen Leser ein, dessen poli¬
tisch feindliche Stimmung gleichzeitig mich noch zu überwinden ist. Die Wahrheit
zu sagen, sind die Gedichte dieses ganz unaussprechlichen tschechischen Dichters, wenn


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[0622] Literatur. Mit diesem Epigramm stellt Schönfeld seinem eignen Sinne für lyrische Poesie ein Armutszeugnis aus. Für trockene Formalisten ohne jeglichen positiven Sinn, wie er, ist Greiff und aller seiner Vorgänger (der schwäbischen Schule) Dichtung ein verschlossenes Buch. Auch Hermen Grimm muß ein stumpfes Epigramm sich an den Kopf werfen lassen. Ueberhaupt fehlt Schönfeld jenes Feingefühl, das die Satire von der Grobheit unterscheidet. Gleich die erste Nummer in der Abteilung „Lyrisch-epische Reflexe der Zeit" nimmt den Unfug des Leihbibliothekenwesens aufs Korn — Wohl auch keine originelle Idee mehr. Hier wird eine Baronin geschildert, in der alten Manier natürlich, indem sie dnrch Französelci komisch gemacht werden soll. Diese also ist in der Leihbibliothek abonnirt, obgleich sie für ihre Toilette die höchsten Preise zahlt. Und die Pointe? Sie findet in dem entliehenen Buche ein Plebejer¬ haar und eine Laus darauf. Wie geschmackvoll! Die Heiraten durch das Juserat in der Zeitung hat wohl auch nicht erst Schönfeld entdeckt; mit der Satire Schwarz- kopfs in der „Bilanz der Ehe" kann sich dieser ersiudungsnrme Svnncttcnkranz Schönfelds garnicht vergleichen. „Der Pessimismus bei den Fröschen" soll den Hartmannschen Pessimismus durchhecheln Zu diesem Zweck wird — man denke — die Leidensgeschichte eines Frosches bei der Vivisektion vorgeführt. Und das soll antipessimistisch sein! In einem mit aufgenommenen Lustspiel „Mit gleichen Waffen" wird das von Flach aufgegriffene Thema der Prvtektiouswirtschaft auf den Uni¬ versitäten dramatisch behandelt. Aber welche Rohheit liegt darin, drei Mädchen, sitzengebliebene Jungfern, wegen eines nicht ganz redlichen Vaters dem Gespötte des Publikums preiszugeben! Das ganze Lustspiel ist sonst recht matt und arm an Handlung — aber mit welchem Selbstlob leitet es Schöufeld in literarisch ehr¬ baren Alexandrinern ein! Der deutschen Bühne eine ganz neue Figur geschenkt zu haben, berühmt er sich! Bisher hat die deutsche Bühne noch keine Notiz von dieser großartigen Schöpfung nehmen wollen — gottlob! Kurz: wenn maßloses Selbstgefühl, trockene Bücherweisheit, Hypochondrie, Grobheit, statt Witz, statt vollem Gefühl der lebensvollen Wirklichkeit, statt Anmut und Kraft den wahren Satiriker ausmachten — dann könnte man Schönfelds Buch loben. Gedichte von Jnroslav Vrchlicky. Antorisirte Uebersetzung von Edmund Grün. Leipzig, E. Wartigs Verlag, 1886. „Hinter dem Pseudonym I. V. birgt sich Emil Frida, der bedeutendste tschechische und vielleicht slawische Dichter überhaupt der Gegenwart. . . . Seit den Zeiten Lopez de Vegas und Calderons hat noch kein Dichter in so kurzer Zeit ser steht jetzt erst im vierunddreiszigsten Lebensjahres so viele und so bedeutende Werke geschrieben wie Vrchlicky. ... Er darf als der hervorragendste Vertreter der reflektirenden kosmopolitischen Richtung gelten, die seit dem Anfange der sechziger Jahre der frühern nationalen (slawischen) entgegentrat. So nimmt er seinem Volke gegenüber ungefähr die Stellung ein, wie Byron für England und Heine für Deutschland. ... So wie andre Dichter fremder Nationen ihre Uebersetzer gefunden haben und ihre Werke in die deutsche Literatur eingeführt wurden, so wird auch Jaroslav Vrchlicky — dessen Werke, liegen sie nur erst vollständig in Uebersetzungen vor, in der Bibliothek keines gebildeten Menschen fehlen werden — seine berufenen Uebersetzer finden" n. f. w. Mit diesen enthusiastischen Urteilen eigner und fremder Prägung führt der Uebersetzer seine Atiswahl aus den Gedichten der neuesten tschechischen Literaturgröße bei dem mißtrauischen deutschen Leser ein, dessen poli¬ tisch feindliche Stimmung gleichzeitig mich noch zu überwinden ist. Die Wahrheit zu sagen, sind die Gedichte dieses ganz unaussprechlichen tschechischen Dichters, wenn

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_199353/622>, abgerufen am 29.04.2024.