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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Drittes Vierteljahr.

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Literatur.

Ludwig Uhland. Eine Studie zu seiner SKkularfeier von Hermann Fischer. Stutt¬
gart, Cotta, 1837.

Diese Schrift eines zweifellos begabten und belesenen jungen Gelehrten, dem
es auch nicht an literarischer Gewandtheit mangelt, leidet vor allein an einem
Grundfehler. Die Haltung des Essayisten zu seinem Helden ist eine apologetische.
Er zürnt allen denen, die je seinem Liebling durch ein ablehnendes Urteil zu
nahe getreten sind; er hat große Mühe, sich einzugestehen, daß sein Held nicht
immer und überall das menschliche und künstlerische Ideal erreicht hat; grollend
spricht er von jenen Gegnern, widerwillig erkennt er die Grenzen Uhlands an,
und dieses gemischte Gefühl beeinträchtigt die Sicherheit des Griffels, der ein
lebensvolles Bild zu zeichnen bestrebt ist, führt zu Widersprüchen und Unklarheiten
und bringt einen stellenweise panegyrisch-rhetorischen Ton in die Darstellung, welcher
nirgends überflüssiger ist als bei einer Biographie Uhlands. Denn welches Dichters
Bild steht so makellos, so rein, so unangefochten, so allverehrt im deutschen Pan¬
theon da als das seinige? Der apologetische Ton in der Schrift Fischers ist umso
verwunderlicher, als gerade der Meister deutscher Kritik, dem diese Studie zu¬
geeignet ist, Friedrich Bischer, in seinem Essay über Uhland (in den Kritischen
Gängen) mit unübertroffener Schärfe die Grundziige des großen Schwaben ge¬
zeichnet hat. Wenn Fischer beispielsweise alle Poesie des Weltschmerzes, wie sie
sich bei Byron und Heine gestaltete, immer kurzweg als die Lyrik des eiteln, sich
selbst bespiegelnden Subjekts verurteilt, so geht er doch offenbar zu weit. Freilich hat
Heine Uhland angegriffen. S. 184 spricht Fischer von der verwandelten Stimmung
der fünfziger Jahre und sagt: "Der freche Spötter, der einst über Uhlands Ritter¬
romantik in seiner geistreich-liederlichen Weise gewitzelt hatte, lag zu Paris in
einer jahrelang währenden Auflösung, selbst geschmäht und verlassen, fast mehr,
als er's verdient hatte." Nun, gar so verlassen war Heine in seiner Matratzen¬
gruft nicht. Ist nicht jeder hervorragende Deutsche, der nach Paris kam, zu ihm
gepilgert? Hat er nicht gerade in diese:: seinen Jammerjahren durch den "No-
manzero," wie durch seine Bekehrung die Augen der ganzen Welt auf sich ge¬
lenkt? Haben nicht Laube und Meißner für ihn Lärm gemacht? Freilich war's
nicht schön von Heine, sich so gegen Uhland auszulassen, wie er es gethan hat;
aber in der Art, wie Fischer jugendlich meint, ist er denu doch nicht gerade dafür
gestraft worden. Auch Goethe hat bekanntlich zu Uhlands Anfängen kein ent¬
gegenkommendes Verhältnis bekundet. Fischer weist sehr hübsch die wahrscheinlichen
Motive dieser Goethischen Ablehnung nach; allein ganz verzeihen kann er dem
Alten das halbverstandene Urteil auch nicht. Bei der Besprechung der Unterschiede
zwischen der Lyrik Uhlands und Goethes sagt er (S. 76) u. a.: "Die Natur
spielt bei Uhland keine kleinere Rolle als bei Goethe; aber bei jenem finden wir
nur rein stimmnngsmäßige Naturbetrachtung, bei Goethe auch in den Gedichten
nicht selten eine mehr spekulative Art der Versenkung in die Geheimnisse des Natur-
lebens." Goethes Gedichte und "spekulative Art" -- das ist eine Entdeckung,
die dazu gemacht ist, um die minder reiche Uhlandsche Natnrbctrnchtung als die
"reinere" Poesie hinzustellen; denn "die spekulative Art" ist ja, nach Fischer, jenes
Philosophische Ingrediens, welches zwar sehr wirksam, aber doch prosaisch zur Poesie
der Klassiker hinzutritt und ihre Uebermacht begründet. Dagegen mit Mörike, dem
Freunde und Landsmanne Uhlands, da ist es anders bestellt, der ist bei Fischer
trotz des größeren Reichtums gleichwohl unangefochten ein größerer Dichter als
Uhland! Fischer sagt (S. 83): "Uhland ist kein Pantheist und kein Mystiker; jene
Liebesleidenschaft, mit der Mörike den Wogen des Flusses "den sehnsuchtsvollen


Literatur.

Ludwig Uhland. Eine Studie zu seiner SKkularfeier von Hermann Fischer. Stutt¬
gart, Cotta, 1837.

Diese Schrift eines zweifellos begabten und belesenen jungen Gelehrten, dem
es auch nicht an literarischer Gewandtheit mangelt, leidet vor allein an einem
Grundfehler. Die Haltung des Essayisten zu seinem Helden ist eine apologetische.
Er zürnt allen denen, die je seinem Liebling durch ein ablehnendes Urteil zu
nahe getreten sind; er hat große Mühe, sich einzugestehen, daß sein Held nicht
immer und überall das menschliche und künstlerische Ideal erreicht hat; grollend
spricht er von jenen Gegnern, widerwillig erkennt er die Grenzen Uhlands an,
und dieses gemischte Gefühl beeinträchtigt die Sicherheit des Griffels, der ein
lebensvolles Bild zu zeichnen bestrebt ist, führt zu Widersprüchen und Unklarheiten
und bringt einen stellenweise panegyrisch-rhetorischen Ton in die Darstellung, welcher
nirgends überflüssiger ist als bei einer Biographie Uhlands. Denn welches Dichters
Bild steht so makellos, so rein, so unangefochten, so allverehrt im deutschen Pan¬
theon da als das seinige? Der apologetische Ton in der Schrift Fischers ist umso
verwunderlicher, als gerade der Meister deutscher Kritik, dem diese Studie zu¬
geeignet ist, Friedrich Bischer, in seinem Essay über Uhland (in den Kritischen
Gängen) mit unübertroffener Schärfe die Grundziige des großen Schwaben ge¬
zeichnet hat. Wenn Fischer beispielsweise alle Poesie des Weltschmerzes, wie sie
sich bei Byron und Heine gestaltete, immer kurzweg als die Lyrik des eiteln, sich
selbst bespiegelnden Subjekts verurteilt, so geht er doch offenbar zu weit. Freilich hat
Heine Uhland angegriffen. S. 184 spricht Fischer von der verwandelten Stimmung
der fünfziger Jahre und sagt: „Der freche Spötter, der einst über Uhlands Ritter¬
romantik in seiner geistreich-liederlichen Weise gewitzelt hatte, lag zu Paris in
einer jahrelang währenden Auflösung, selbst geschmäht und verlassen, fast mehr,
als er's verdient hatte." Nun, gar so verlassen war Heine in seiner Matratzen¬
gruft nicht. Ist nicht jeder hervorragende Deutsche, der nach Paris kam, zu ihm
gepilgert? Hat er nicht gerade in diese:: seinen Jammerjahren durch den „No-
manzero," wie durch seine Bekehrung die Augen der ganzen Welt auf sich ge¬
lenkt? Haben nicht Laube und Meißner für ihn Lärm gemacht? Freilich war's
nicht schön von Heine, sich so gegen Uhland auszulassen, wie er es gethan hat;
aber in der Art, wie Fischer jugendlich meint, ist er denu doch nicht gerade dafür
gestraft worden. Auch Goethe hat bekanntlich zu Uhlands Anfängen kein ent¬
gegenkommendes Verhältnis bekundet. Fischer weist sehr hübsch die wahrscheinlichen
Motive dieser Goethischen Ablehnung nach; allein ganz verzeihen kann er dem
Alten das halbverstandene Urteil auch nicht. Bei der Besprechung der Unterschiede
zwischen der Lyrik Uhlands und Goethes sagt er (S. 76) u. a.: „Die Natur
spielt bei Uhland keine kleinere Rolle als bei Goethe; aber bei jenem finden wir
nur rein stimmnngsmäßige Naturbetrachtung, bei Goethe auch in den Gedichten
nicht selten eine mehr spekulative Art der Versenkung in die Geheimnisse des Natur-
lebens." Goethes Gedichte und „spekulative Art" — das ist eine Entdeckung,
die dazu gemacht ist, um die minder reiche Uhlandsche Natnrbctrnchtung als die
„reinere" Poesie hinzustellen; denn „die spekulative Art" ist ja, nach Fischer, jenes
Philosophische Ingrediens, welches zwar sehr wirksam, aber doch prosaisch zur Poesie
der Klassiker hinzutritt und ihre Uebermacht begründet. Dagegen mit Mörike, dem
Freunde und Landsmanne Uhlands, da ist es anders bestellt, der ist bei Fischer
trotz des größeren Reichtums gleichwohl unangefochten ein größerer Dichter als
Uhland! Fischer sagt (S. 83): „Uhland ist kein Pantheist und kein Mystiker; jene
Liebesleidenschaft, mit der Mörike den Wogen des Flusses »den sehnsuchtsvollen


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[0455] Literatur. Ludwig Uhland. Eine Studie zu seiner SKkularfeier von Hermann Fischer. Stutt¬ gart, Cotta, 1837. Diese Schrift eines zweifellos begabten und belesenen jungen Gelehrten, dem es auch nicht an literarischer Gewandtheit mangelt, leidet vor allein an einem Grundfehler. Die Haltung des Essayisten zu seinem Helden ist eine apologetische. Er zürnt allen denen, die je seinem Liebling durch ein ablehnendes Urteil zu nahe getreten sind; er hat große Mühe, sich einzugestehen, daß sein Held nicht immer und überall das menschliche und künstlerische Ideal erreicht hat; grollend spricht er von jenen Gegnern, widerwillig erkennt er die Grenzen Uhlands an, und dieses gemischte Gefühl beeinträchtigt die Sicherheit des Griffels, der ein lebensvolles Bild zu zeichnen bestrebt ist, führt zu Widersprüchen und Unklarheiten und bringt einen stellenweise panegyrisch-rhetorischen Ton in die Darstellung, welcher nirgends überflüssiger ist als bei einer Biographie Uhlands. Denn welches Dichters Bild steht so makellos, so rein, so unangefochten, so allverehrt im deutschen Pan¬ theon da als das seinige? Der apologetische Ton in der Schrift Fischers ist umso verwunderlicher, als gerade der Meister deutscher Kritik, dem diese Studie zu¬ geeignet ist, Friedrich Bischer, in seinem Essay über Uhland (in den Kritischen Gängen) mit unübertroffener Schärfe die Grundziige des großen Schwaben ge¬ zeichnet hat. Wenn Fischer beispielsweise alle Poesie des Weltschmerzes, wie sie sich bei Byron und Heine gestaltete, immer kurzweg als die Lyrik des eiteln, sich selbst bespiegelnden Subjekts verurteilt, so geht er doch offenbar zu weit. Freilich hat Heine Uhland angegriffen. S. 184 spricht Fischer von der verwandelten Stimmung der fünfziger Jahre und sagt: „Der freche Spötter, der einst über Uhlands Ritter¬ romantik in seiner geistreich-liederlichen Weise gewitzelt hatte, lag zu Paris in einer jahrelang währenden Auflösung, selbst geschmäht und verlassen, fast mehr, als er's verdient hatte." Nun, gar so verlassen war Heine in seiner Matratzen¬ gruft nicht. Ist nicht jeder hervorragende Deutsche, der nach Paris kam, zu ihm gepilgert? Hat er nicht gerade in diese:: seinen Jammerjahren durch den „No- manzero," wie durch seine Bekehrung die Augen der ganzen Welt auf sich ge¬ lenkt? Haben nicht Laube und Meißner für ihn Lärm gemacht? Freilich war's nicht schön von Heine, sich so gegen Uhland auszulassen, wie er es gethan hat; aber in der Art, wie Fischer jugendlich meint, ist er denu doch nicht gerade dafür gestraft worden. Auch Goethe hat bekanntlich zu Uhlands Anfängen kein ent¬ gegenkommendes Verhältnis bekundet. Fischer weist sehr hübsch die wahrscheinlichen Motive dieser Goethischen Ablehnung nach; allein ganz verzeihen kann er dem Alten das halbverstandene Urteil auch nicht. Bei der Besprechung der Unterschiede zwischen der Lyrik Uhlands und Goethes sagt er (S. 76) u. a.: „Die Natur spielt bei Uhland keine kleinere Rolle als bei Goethe; aber bei jenem finden wir nur rein stimmnngsmäßige Naturbetrachtung, bei Goethe auch in den Gedichten nicht selten eine mehr spekulative Art der Versenkung in die Geheimnisse des Natur- lebens." Goethes Gedichte und „spekulative Art" — das ist eine Entdeckung, die dazu gemacht ist, um die minder reiche Uhlandsche Natnrbctrnchtung als die „reinere" Poesie hinzustellen; denn „die spekulative Art" ist ja, nach Fischer, jenes Philosophische Ingrediens, welches zwar sehr wirksam, aber doch prosaisch zur Poesie der Klassiker hinzutritt und ihre Uebermacht begründet. Dagegen mit Mörike, dem Freunde und Landsmanne Uhlands, da ist es anders bestellt, der ist bei Fischer trotz des größeren Reichtums gleichwohl unangefochten ein größerer Dichter als Uhland! Fischer sagt (S. 83): „Uhland ist kein Pantheist und kein Mystiker; jene Liebesleidenschaft, mit der Mörike den Wogen des Flusses »den sehnsuchtsvollen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_200778/455>, abgerufen am 28.04.2024.