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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr.

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Literatur.

seines Sohnes hat der Verfasser in dem Winter 1883/3-1. als sich schon die Vor¬
boten seines Endes ankündigten, die nachbessernde Hand an sein Werk gelegt. Nicht
alles, was in den fast vierzig Jahren an Einzelheiten inzwischen gefunden war
(zum großen Teile durch ihn felbst und seine Schüler), konnte zur Abänderung
der zweiten Auflage benutzt werden, es wäre sonst ein andres Werk, nicht eine
neue Auflage geworden, und der Reiz der ursprünglichen Anlage und Darstellung
der Vorlesungen wäre nicht zur vollen Geltung gekommen, wie jetzt in dem er¬
neuerten schönen Werke. Wir siud überzeugt, daß es auch bei seinem neuen Gange
auf viele dankbare Leser rechnen kann.


Einige Gcdenkblättcr aus der Geschichte der Georgia Augusta seit 1837. Aus
Anlaß der Jubelfeier ihres hundcrtfünfzigjährigcn Bestehens zusammengestellt und erläutert
von ihrem Vertreter im preußischen Herrcnyause, Dr. Richard Dove. Göttingen, Spiel¬
meyer, 1387.

Der berühmte Kirchenrechtslehrer R. Dove giebt hier eine Reihe von Akten¬
stücken heraus, die man in der That mit "wahrer Freude" lesen kauu, um den
Ausdruck eines hochstehenden Lesers derselben zu wiederholen: 1. Die Aktenstücke,
die sich auf die Eidessache der Göttinger sieben (Professoren) Dahlmann und Ge¬
nossen im Jahre 1837 beziehen. 2. Eine Antwort Doves an die irländische
Academy (1870), die in kindischer Weise dnrch Proteste gelehrter Körperschaften
die englische Regierung bewegen wollte, die Beschießung von Paris zu verhindern.
Diese Antwort ist damals durch alle Zeitungen gegangen und viel anerkannt
worden. Man kann das jetzt nicht ganz leicht begreifen, denn die Ausdrucksweise
Doves in dieser mannhaften Antwort ist durchaus gelehrt schwerfällig; es war
eben eine besondre Zeit. Die Nummern 4 bis 13 enthalten Adressen, Stücke aus
Uuiversitätsreden und Ansprachen, die Namen der im Kriege von 1870--71 ge¬
fallenen Göttinger Studenten, Prorektoratsnotizen :c. Unter den lateinischen
Ehrendiplomen hebt sich schön heraus das von Rud. von Jhering in stattlichem
Ausdruck verfaßte auf den "größten Sohn" der Göttinger Universität, den Fürsten
Bismarck -- wenn man für einen Aufenthalt von drei Semestern das Wort
"Sohn" noch anwenden will. Indem ihm die juristische Fakultät zu seinem sieb¬
zigsten Geburtstage den juristischen Ehrendoktor beilegte, motivirte sie diese Gabe
durch die Aufzählung seiner Verdienste, wobei wir am Schlüsse lesen: Nissris se
xg-uporidus oxsm tvrro stucluit, stuäst; civil-Ma cliseoMg^ ot clissiäig, voritissimo
kelieissiws oomxvLuit, oomxonit, rs clomi thus ^ohl" nov^s oolcmiis ers.us mars clociu-
oonäis van KvrmWis Äporuit. , . . ?giror malorum, ssiciuoig, bonorum, L.rx se
Ooous Lrsi'wanikö hev.

Bedenkt man, wie schwer die wichtigsten dieser Aktenstücke zugänglich waren,
so erscheint die vorliegende Scunmlnng besonders dankenswert.


Dichterische Einbildungskraft und Wahnsinn. Rede, gehalten zur Feier des Stif-
tungstagcs der militärärztlichen Bildungsanstalten am 2. August 1886 von Professor Dr.
Dilthey. Leipzig,'Duncker und Humvlot, 1886.

Obgleich dieser Essay des geistvollen Antimetaphysikers Dilthey nichts wesentlich
neues lehrt, so ist er doch wegen seiner Tendenz und wegen seiner klaren und
einsichtsvollen Charakteristik des poetische:: Genies sehr lesenswert. Die Tendenz
ist zunächst gegen die Schopeuhauersche Lehre vom Genie als einem Pathologischen
Individuum gerichtet, eine Lehre, die, wie wir hinzufügen wollen, literarisch ihren
Ausdruck bei den Romantikern fand, welche den Dichter als den tragischen Menschen
schlechtweg hinstellten; Klaczko hat in seinem Buche über Dante (Florentiner Plaude¬
reien) diese Lehre schlagend widerlegt. Schopenhauer war vielfach Romantiker.


Literatur.

seines Sohnes hat der Verfasser in dem Winter 1883/3-1. als sich schon die Vor¬
boten seines Endes ankündigten, die nachbessernde Hand an sein Werk gelegt. Nicht
alles, was in den fast vierzig Jahren an Einzelheiten inzwischen gefunden war
(zum großen Teile durch ihn felbst und seine Schüler), konnte zur Abänderung
der zweiten Auflage benutzt werden, es wäre sonst ein andres Werk, nicht eine
neue Auflage geworden, und der Reiz der ursprünglichen Anlage und Darstellung
der Vorlesungen wäre nicht zur vollen Geltung gekommen, wie jetzt in dem er¬
neuerten schönen Werke. Wir siud überzeugt, daß es auch bei seinem neuen Gange
auf viele dankbare Leser rechnen kann.


Einige Gcdenkblättcr aus der Geschichte der Georgia Augusta seit 1837. Aus
Anlaß der Jubelfeier ihres hundcrtfünfzigjährigcn Bestehens zusammengestellt und erläutert
von ihrem Vertreter im preußischen Herrcnyause, Dr. Richard Dove. Göttingen, Spiel¬
meyer, 1387.

Der berühmte Kirchenrechtslehrer R. Dove giebt hier eine Reihe von Akten¬
stücken heraus, die man in der That mit „wahrer Freude" lesen kauu, um den
Ausdruck eines hochstehenden Lesers derselben zu wiederholen: 1. Die Aktenstücke,
die sich auf die Eidessache der Göttinger sieben (Professoren) Dahlmann und Ge¬
nossen im Jahre 1837 beziehen. 2. Eine Antwort Doves an die irländische
Academy (1870), die in kindischer Weise dnrch Proteste gelehrter Körperschaften
die englische Regierung bewegen wollte, die Beschießung von Paris zu verhindern.
Diese Antwort ist damals durch alle Zeitungen gegangen und viel anerkannt
worden. Man kann das jetzt nicht ganz leicht begreifen, denn die Ausdrucksweise
Doves in dieser mannhaften Antwort ist durchaus gelehrt schwerfällig; es war
eben eine besondre Zeit. Die Nummern 4 bis 13 enthalten Adressen, Stücke aus
Uuiversitätsreden und Ansprachen, die Namen der im Kriege von 1870—71 ge¬
fallenen Göttinger Studenten, Prorektoratsnotizen :c. Unter den lateinischen
Ehrendiplomen hebt sich schön heraus das von Rud. von Jhering in stattlichem
Ausdruck verfaßte auf den „größten Sohn" der Göttinger Universität, den Fürsten
Bismarck — wenn man für einen Aufenthalt von drei Semestern das Wort
„Sohn" noch anwenden will. Indem ihm die juristische Fakultät zu seinem sieb¬
zigsten Geburtstage den juristischen Ehrendoktor beilegte, motivirte sie diese Gabe
durch die Aufzählung seiner Verdienste, wobei wir am Schlüsse lesen: Nissris se
xg-uporidus oxsm tvrro stucluit, stuäst; civil-Ma cliseoMg^ ot clissiäig, voritissimo
kelieissiws oomxvLuit, oomxonit, rs clomi thus ^ohl» nov^s oolcmiis ers.us mars clociu-
oonäis van KvrmWis Äporuit. , . . ?giror malorum, ssiciuoig, bonorum, L.rx se
Ooous Lrsi'wanikö hev.

Bedenkt man, wie schwer die wichtigsten dieser Aktenstücke zugänglich waren,
so erscheint die vorliegende Scunmlnng besonders dankenswert.


Dichterische Einbildungskraft und Wahnsinn. Rede, gehalten zur Feier des Stif-
tungstagcs der militärärztlichen Bildungsanstalten am 2. August 1886 von Professor Dr.
Dilthey. Leipzig,'Duncker und Humvlot, 1886.

Obgleich dieser Essay des geistvollen Antimetaphysikers Dilthey nichts wesentlich
neues lehrt, so ist er doch wegen seiner Tendenz und wegen seiner klaren und
einsichtsvollen Charakteristik des poetische:: Genies sehr lesenswert. Die Tendenz
ist zunächst gegen die Schopeuhauersche Lehre vom Genie als einem Pathologischen
Individuum gerichtet, eine Lehre, die, wie wir hinzufügen wollen, literarisch ihren
Ausdruck bei den Romantikern fand, welche den Dichter als den tragischen Menschen
schlechtweg hinstellten; Klaczko hat in seinem Buche über Dante (Florentiner Plaude¬
reien) diese Lehre schlagend widerlegt. Schopenhauer war vielfach Romantiker.


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[0206] Literatur. seines Sohnes hat der Verfasser in dem Winter 1883/3-1. als sich schon die Vor¬ boten seines Endes ankündigten, die nachbessernde Hand an sein Werk gelegt. Nicht alles, was in den fast vierzig Jahren an Einzelheiten inzwischen gefunden war (zum großen Teile durch ihn felbst und seine Schüler), konnte zur Abänderung der zweiten Auflage benutzt werden, es wäre sonst ein andres Werk, nicht eine neue Auflage geworden, und der Reiz der ursprünglichen Anlage und Darstellung der Vorlesungen wäre nicht zur vollen Geltung gekommen, wie jetzt in dem er¬ neuerten schönen Werke. Wir siud überzeugt, daß es auch bei seinem neuen Gange auf viele dankbare Leser rechnen kann. Einige Gcdenkblättcr aus der Geschichte der Georgia Augusta seit 1837. Aus Anlaß der Jubelfeier ihres hundcrtfünfzigjährigcn Bestehens zusammengestellt und erläutert von ihrem Vertreter im preußischen Herrcnyause, Dr. Richard Dove. Göttingen, Spiel¬ meyer, 1387. Der berühmte Kirchenrechtslehrer R. Dove giebt hier eine Reihe von Akten¬ stücken heraus, die man in der That mit „wahrer Freude" lesen kauu, um den Ausdruck eines hochstehenden Lesers derselben zu wiederholen: 1. Die Aktenstücke, die sich auf die Eidessache der Göttinger sieben (Professoren) Dahlmann und Ge¬ nossen im Jahre 1837 beziehen. 2. Eine Antwort Doves an die irländische Academy (1870), die in kindischer Weise dnrch Proteste gelehrter Körperschaften die englische Regierung bewegen wollte, die Beschießung von Paris zu verhindern. Diese Antwort ist damals durch alle Zeitungen gegangen und viel anerkannt worden. Man kann das jetzt nicht ganz leicht begreifen, denn die Ausdrucksweise Doves in dieser mannhaften Antwort ist durchaus gelehrt schwerfällig; es war eben eine besondre Zeit. Die Nummern 4 bis 13 enthalten Adressen, Stücke aus Uuiversitätsreden und Ansprachen, die Namen der im Kriege von 1870—71 ge¬ fallenen Göttinger Studenten, Prorektoratsnotizen :c. Unter den lateinischen Ehrendiplomen hebt sich schön heraus das von Rud. von Jhering in stattlichem Ausdruck verfaßte auf den „größten Sohn" der Göttinger Universität, den Fürsten Bismarck — wenn man für einen Aufenthalt von drei Semestern das Wort „Sohn" noch anwenden will. Indem ihm die juristische Fakultät zu seinem sieb¬ zigsten Geburtstage den juristischen Ehrendoktor beilegte, motivirte sie diese Gabe durch die Aufzählung seiner Verdienste, wobei wir am Schlüsse lesen: Nissris se xg-uporidus oxsm tvrro stucluit, stuäst; civil-Ma cliseoMg^ ot clissiäig, voritissimo kelieissiws oomxvLuit, oomxonit, rs clomi thus ^ohl» nov^s oolcmiis ers.us mars clociu- oonäis van KvrmWis Äporuit. , . . ?giror malorum, ssiciuoig, bonorum, L.rx se Ooous Lrsi'wanikö hev. Bedenkt man, wie schwer die wichtigsten dieser Aktenstücke zugänglich waren, so erscheint die vorliegende Scunmlnng besonders dankenswert. Dichterische Einbildungskraft und Wahnsinn. Rede, gehalten zur Feier des Stif- tungstagcs der militärärztlichen Bildungsanstalten am 2. August 1886 von Professor Dr. Dilthey. Leipzig,'Duncker und Humvlot, 1886. Obgleich dieser Essay des geistvollen Antimetaphysikers Dilthey nichts wesentlich neues lehrt, so ist er doch wegen seiner Tendenz und wegen seiner klaren und einsichtsvollen Charakteristik des poetische:: Genies sehr lesenswert. Die Tendenz ist zunächst gegen die Schopeuhauersche Lehre vom Genie als einem Pathologischen Individuum gerichtet, eine Lehre, die, wie wir hinzufügen wollen, literarisch ihren Ausdruck bei den Romantikern fand, welche den Dichter als den tragischen Menschen schlechtweg hinstellten; Klaczko hat in seinem Buche über Dante (Florentiner Plaude¬ reien) diese Lehre schlagend widerlegt. Schopenhauer war vielfach Romantiker.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428/206>, abgerufen am 01.05.2024.