Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Kleinere Mitteilungen.

Bergauf oder bergab?

Die Grenzboten können Wohl nicht in den Ver¬
dacht kommen, mit irgend welcher Befangenheit einer neuen gesunden Regung
poetischen Geistes gegenüber zu stehen. Sie haben bei so verschiednen Anlässen
für solche Regungen das Wort ergriffen, haben sich nach Kräften bemüht, die
lebensfähigen Keime selbst in unfertigen Versuchen zu erkennen, daß sie sogar ge¬
legentlich sanguinisch und allzu hoffnungsreich gescholten worden sind. In allem
Kunsttreiben der Gegenwart aber ist ein Element lebendig und wirksam, das zer¬
störend und mißbildend auf erfreuliche Anfänge einwirkt und gegen das es keine
Abhilfe giebt als unablässige Bekämpfung. Als seinerzeit die Meininger zuerst
auftraten, durfte man wohl die Hoffnung an ihre Darstellungen knüpfen, daß andre
Bühnen, um ihres eignen Vorteils willen, begreifen würden, worin der Hauptwerk
und Hauptreiz der von den Meiningern erstrebten Belebung der verschiedensten
Dichtungen liege. Man dürfte selbst zu einer möglichen, ja wahrscheinlichen Stei¬
gerung des Dekorations- und Kostümluxus nicht scheel blicken, wenn nebenbei die
Hauptsache: die warme Unmittelbarkeit, welche strebt, ein lebendiges Stück auch als
lebendig erscheinen zu lassen, die Hingabe an das Größte wie an das Kleinste,
die jede Szene neu gestaltet, der gute Geschmack, welcher das starke Bedürfnis nach
malerischer Wirkung vergeistigt, auf andre Theatern Wirkung äußerten. Aber
siehe da: während wir der innern Neubelebung angeblich wirkungslos gewor¬
dener Dramen, wie sie die Meininger meisterlich verstehen, bei den großen Hof-
und Stadttheatern vergeblich entgegenharrten, wurden wir mit stilgerechten Ku¬
lissen und Kostümen, mit Pompcmfzügen und Massenbewegungen gefüttert, welche
man den Meiningern glücklich abgeguckt hatte. Der Gewinn, den wir hofften,
steht in betrübender Weise ans -- vielleicht kommt er noch.

Noch empfindlicher aber als der Starrsinn unsrer Bühnenleitungen, welche sich
gegen die Einsicht verschließen, daß ein geistiger Aufschwung und eine straffe Regie
ihnen selbst zu Gute kommen müßten, berührt uns die Wahrnehmung, daß jener
verhängnisvolle Zug, alles ins Aeußerliche, Flache zu Verkehren, immer lieber ab¬
wärts als aufwärts zu steigen, sich an Versuche anheftet, welche jeder Freund ge¬
sunder Kunst nur mit Freuden begrüßt hat. Wir haben seinerzeit das Lutherspiel
vou Hans Hcrrig und seine Aufführungen in Worms und Erfurt freudig will¬
kommen geheißen, haben der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die in dieser
Dichtung gegebenen hoffnungsreichen poetischen Anfänge, und nicht minder die Be¬
sonderheit der Aufführungen, gute Folgen haben würden. Wir sind auch keines¬
wegs der Meinung, daß die einzelnen Mißgriffe bei den Weiteraufführungen dieses
Spiels viel zu besagen hätten und den Wert desselben in Frage stellen könnten.
Man mag versuchen, es überall hin zu verpflanzen -- die Erfahrung wird zeigen,
daß es nur da, wo es Boden in örtlichen Lnthererinncruugen hat, wo das sorg¬
fältig vorbereitete, weihevoll durchgeführte Gelegenheitsspiel die sonst vorhandnen
theatralischen Aufführungen übertrifft, seine ganze Wirkung zu üben vermag. Was
uns mit Sorgen erfüllt, ist etwas andres. Die Bewegung für das "Botkstheater,"
für die Bürgerspiele kommt in Fluß und -- die Dichtungen dazu fehlen. Der
kleinstädtische Ehrgeiz, es den Nachbarn gleich- oder zuvorzuthun, fängt an, sich an
völlig leblose dilettantische Arbeiten zu halten, setzt diese mit großem Eifer und
der entsprechenden Reklame in Szene und versucht, die Kritik von vornherein
mundtot zu machen, indem entweder der ehrwürdige Name des Helden oder der
edle Zweck vorgeschoben wird. Die guten Leute und schlechten Musikanten sind
allerorten dabei, unter Berufung auf die unzweifelhaft glücklichen und erfreulichen
Anfänge in Erfurt und Eisleben, in Worms und Jena ein Schauerkonzert auf-


Kleinere Mitteilungen.

Bergauf oder bergab?

Die Grenzboten können Wohl nicht in den Ver¬
dacht kommen, mit irgend welcher Befangenheit einer neuen gesunden Regung
poetischen Geistes gegenüber zu stehen. Sie haben bei so verschiednen Anlässen
für solche Regungen das Wort ergriffen, haben sich nach Kräften bemüht, die
lebensfähigen Keime selbst in unfertigen Versuchen zu erkennen, daß sie sogar ge¬
legentlich sanguinisch und allzu hoffnungsreich gescholten worden sind. In allem
Kunsttreiben der Gegenwart aber ist ein Element lebendig und wirksam, das zer¬
störend und mißbildend auf erfreuliche Anfänge einwirkt und gegen das es keine
Abhilfe giebt als unablässige Bekämpfung. Als seinerzeit die Meininger zuerst
auftraten, durfte man wohl die Hoffnung an ihre Darstellungen knüpfen, daß andre
Bühnen, um ihres eignen Vorteils willen, begreifen würden, worin der Hauptwerk
und Hauptreiz der von den Meiningern erstrebten Belebung der verschiedensten
Dichtungen liege. Man dürfte selbst zu einer möglichen, ja wahrscheinlichen Stei¬
gerung des Dekorations- und Kostümluxus nicht scheel blicken, wenn nebenbei die
Hauptsache: die warme Unmittelbarkeit, welche strebt, ein lebendiges Stück auch als
lebendig erscheinen zu lassen, die Hingabe an das Größte wie an das Kleinste,
die jede Szene neu gestaltet, der gute Geschmack, welcher das starke Bedürfnis nach
malerischer Wirkung vergeistigt, auf andre Theatern Wirkung äußerten. Aber
siehe da: während wir der innern Neubelebung angeblich wirkungslos gewor¬
dener Dramen, wie sie die Meininger meisterlich verstehen, bei den großen Hof-
und Stadttheatern vergeblich entgegenharrten, wurden wir mit stilgerechten Ku¬
lissen und Kostümen, mit Pompcmfzügen und Massenbewegungen gefüttert, welche
man den Meiningern glücklich abgeguckt hatte. Der Gewinn, den wir hofften,
steht in betrübender Weise ans — vielleicht kommt er noch.

Noch empfindlicher aber als der Starrsinn unsrer Bühnenleitungen, welche sich
gegen die Einsicht verschließen, daß ein geistiger Aufschwung und eine straffe Regie
ihnen selbst zu Gute kommen müßten, berührt uns die Wahrnehmung, daß jener
verhängnisvolle Zug, alles ins Aeußerliche, Flache zu Verkehren, immer lieber ab¬
wärts als aufwärts zu steigen, sich an Versuche anheftet, welche jeder Freund ge¬
sunder Kunst nur mit Freuden begrüßt hat. Wir haben seinerzeit das Lutherspiel
vou Hans Hcrrig und seine Aufführungen in Worms und Erfurt freudig will¬
kommen geheißen, haben der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die in dieser
Dichtung gegebenen hoffnungsreichen poetischen Anfänge, und nicht minder die Be¬
sonderheit der Aufführungen, gute Folgen haben würden. Wir sind auch keines¬
wegs der Meinung, daß die einzelnen Mißgriffe bei den Weiteraufführungen dieses
Spiels viel zu besagen hätten und den Wert desselben in Frage stellen könnten.
Man mag versuchen, es überall hin zu verpflanzen — die Erfahrung wird zeigen,
daß es nur da, wo es Boden in örtlichen Lnthererinncruugen hat, wo das sorg¬
fältig vorbereitete, weihevoll durchgeführte Gelegenheitsspiel die sonst vorhandnen
theatralischen Aufführungen übertrifft, seine ganze Wirkung zu üben vermag. Was
uns mit Sorgen erfüllt, ist etwas andres. Die Bewegung für das „Botkstheater,"
für die Bürgerspiele kommt in Fluß und — die Dichtungen dazu fehlen. Der
kleinstädtische Ehrgeiz, es den Nachbarn gleich- oder zuvorzuthun, fängt an, sich an
völlig leblose dilettantische Arbeiten zu halten, setzt diese mit großem Eifer und
der entsprechenden Reklame in Szene und versucht, die Kritik von vornherein
mundtot zu machen, indem entweder der ehrwürdige Name des Helden oder der
edle Zweck vorgeschoben wird. Die guten Leute und schlechten Musikanten sind
allerorten dabei, unter Berufung auf die unzweifelhaft glücklichen und erfreulichen
Anfänge in Erfurt und Eisleben, in Worms und Jena ein Schauerkonzert auf-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0510" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/201939"/>
            <fw type="header" place="top"> Kleinere Mitteilungen.</fw><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Bergauf oder bergab?</head>
            <p xml:id="ID_1311"> Die Grenzboten können Wohl nicht in den Ver¬<lb/>
dacht kommen, mit irgend welcher Befangenheit einer neuen gesunden Regung<lb/>
poetischen Geistes gegenüber zu stehen. Sie haben bei so verschiednen Anlässen<lb/>
für solche Regungen das Wort ergriffen, haben sich nach Kräften bemüht, die<lb/>
lebensfähigen Keime selbst in unfertigen Versuchen zu erkennen, daß sie sogar ge¬<lb/>
legentlich sanguinisch und allzu hoffnungsreich gescholten worden sind. In allem<lb/>
Kunsttreiben der Gegenwart aber ist ein Element lebendig und wirksam, das zer¬<lb/>
störend und mißbildend auf erfreuliche Anfänge einwirkt und gegen das es keine<lb/>
Abhilfe giebt als unablässige Bekämpfung. Als seinerzeit die Meininger zuerst<lb/>
auftraten, durfte man wohl die Hoffnung an ihre Darstellungen knüpfen, daß andre<lb/>
Bühnen, um ihres eignen Vorteils willen, begreifen würden, worin der Hauptwerk<lb/>
und Hauptreiz der von den Meiningern erstrebten Belebung der verschiedensten<lb/>
Dichtungen liege. Man dürfte selbst zu einer möglichen, ja wahrscheinlichen Stei¬<lb/>
gerung des Dekorations- und Kostümluxus nicht scheel blicken, wenn nebenbei die<lb/>
Hauptsache: die warme Unmittelbarkeit, welche strebt, ein lebendiges Stück auch als<lb/>
lebendig erscheinen zu lassen, die Hingabe an das Größte wie an das Kleinste,<lb/>
die jede Szene neu gestaltet, der gute Geschmack, welcher das starke Bedürfnis nach<lb/>
malerischer Wirkung vergeistigt, auf andre Theatern Wirkung äußerten. Aber<lb/>
siehe da: während wir der innern Neubelebung angeblich wirkungslos gewor¬<lb/>
dener Dramen, wie sie die Meininger meisterlich verstehen, bei den großen Hof-<lb/>
und Stadttheatern vergeblich entgegenharrten, wurden wir mit stilgerechten Ku¬<lb/>
lissen und Kostümen, mit Pompcmfzügen und Massenbewegungen gefüttert, welche<lb/>
man den Meiningern glücklich abgeguckt hatte. Der Gewinn, den wir hofften,<lb/>
steht in betrübender Weise ans &#x2014; vielleicht kommt er noch.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1312" next="#ID_1313"> Noch empfindlicher aber als der Starrsinn unsrer Bühnenleitungen, welche sich<lb/>
gegen die Einsicht verschließen, daß ein geistiger Aufschwung und eine straffe Regie<lb/>
ihnen selbst zu Gute kommen müßten, berührt uns die Wahrnehmung, daß jener<lb/>
verhängnisvolle Zug, alles ins Aeußerliche, Flache zu Verkehren, immer lieber ab¬<lb/>
wärts als aufwärts zu steigen, sich an Versuche anheftet, welche jeder Freund ge¬<lb/>
sunder Kunst nur mit Freuden begrüßt hat. Wir haben seinerzeit das Lutherspiel<lb/>
vou Hans Hcrrig und seine Aufführungen in Worms und Erfurt freudig will¬<lb/>
kommen geheißen, haben der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die in dieser<lb/>
Dichtung gegebenen hoffnungsreichen poetischen Anfänge, und nicht minder die Be¬<lb/>
sonderheit der Aufführungen, gute Folgen haben würden. Wir sind auch keines¬<lb/>
wegs der Meinung, daß die einzelnen Mißgriffe bei den Weiteraufführungen dieses<lb/>
Spiels viel zu besagen hätten und den Wert desselben in Frage stellen könnten.<lb/>
Man mag versuchen, es überall hin zu verpflanzen &#x2014; die Erfahrung wird zeigen,<lb/>
daß es nur da, wo es Boden in örtlichen Lnthererinncruugen hat, wo das sorg¬<lb/>
fältig vorbereitete, weihevoll durchgeführte Gelegenheitsspiel die sonst vorhandnen<lb/>
theatralischen Aufführungen übertrifft, seine ganze Wirkung zu üben vermag. Was<lb/>
uns mit Sorgen erfüllt, ist etwas andres. Die Bewegung für das &#x201E;Botkstheater,"<lb/>
für die Bürgerspiele kommt in Fluß und &#x2014; die Dichtungen dazu fehlen. Der<lb/>
kleinstädtische Ehrgeiz, es den Nachbarn gleich- oder zuvorzuthun, fängt an, sich an<lb/>
völlig leblose dilettantische Arbeiten zu halten, setzt diese mit großem Eifer und<lb/>
der entsprechenden Reklame in Szene und versucht, die Kritik von vornherein<lb/>
mundtot zu machen, indem entweder der ehrwürdige Name des Helden oder der<lb/>
edle Zweck vorgeschoben wird. Die guten Leute und schlechten Musikanten sind<lb/>
allerorten dabei, unter Berufung auf die unzweifelhaft glücklichen und erfreulichen<lb/>
Anfänge in Erfurt und Eisleben, in Worms und Jena ein Schauerkonzert auf-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0510] Kleinere Mitteilungen. Bergauf oder bergab? Die Grenzboten können Wohl nicht in den Ver¬ dacht kommen, mit irgend welcher Befangenheit einer neuen gesunden Regung poetischen Geistes gegenüber zu stehen. Sie haben bei so verschiednen Anlässen für solche Regungen das Wort ergriffen, haben sich nach Kräften bemüht, die lebensfähigen Keime selbst in unfertigen Versuchen zu erkennen, daß sie sogar ge¬ legentlich sanguinisch und allzu hoffnungsreich gescholten worden sind. In allem Kunsttreiben der Gegenwart aber ist ein Element lebendig und wirksam, das zer¬ störend und mißbildend auf erfreuliche Anfänge einwirkt und gegen das es keine Abhilfe giebt als unablässige Bekämpfung. Als seinerzeit die Meininger zuerst auftraten, durfte man wohl die Hoffnung an ihre Darstellungen knüpfen, daß andre Bühnen, um ihres eignen Vorteils willen, begreifen würden, worin der Hauptwerk und Hauptreiz der von den Meiningern erstrebten Belebung der verschiedensten Dichtungen liege. Man dürfte selbst zu einer möglichen, ja wahrscheinlichen Stei¬ gerung des Dekorations- und Kostümluxus nicht scheel blicken, wenn nebenbei die Hauptsache: die warme Unmittelbarkeit, welche strebt, ein lebendiges Stück auch als lebendig erscheinen zu lassen, die Hingabe an das Größte wie an das Kleinste, die jede Szene neu gestaltet, der gute Geschmack, welcher das starke Bedürfnis nach malerischer Wirkung vergeistigt, auf andre Theatern Wirkung äußerten. Aber siehe da: während wir der innern Neubelebung angeblich wirkungslos gewor¬ dener Dramen, wie sie die Meininger meisterlich verstehen, bei den großen Hof- und Stadttheatern vergeblich entgegenharrten, wurden wir mit stilgerechten Ku¬ lissen und Kostümen, mit Pompcmfzügen und Massenbewegungen gefüttert, welche man den Meiningern glücklich abgeguckt hatte. Der Gewinn, den wir hofften, steht in betrübender Weise ans — vielleicht kommt er noch. Noch empfindlicher aber als der Starrsinn unsrer Bühnenleitungen, welche sich gegen die Einsicht verschließen, daß ein geistiger Aufschwung und eine straffe Regie ihnen selbst zu Gute kommen müßten, berührt uns die Wahrnehmung, daß jener verhängnisvolle Zug, alles ins Aeußerliche, Flache zu Verkehren, immer lieber ab¬ wärts als aufwärts zu steigen, sich an Versuche anheftet, welche jeder Freund ge¬ sunder Kunst nur mit Freuden begrüßt hat. Wir haben seinerzeit das Lutherspiel vou Hans Hcrrig und seine Aufführungen in Worms und Erfurt freudig will¬ kommen geheißen, haben der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die in dieser Dichtung gegebenen hoffnungsreichen poetischen Anfänge, und nicht minder die Be¬ sonderheit der Aufführungen, gute Folgen haben würden. Wir sind auch keines¬ wegs der Meinung, daß die einzelnen Mißgriffe bei den Weiteraufführungen dieses Spiels viel zu besagen hätten und den Wert desselben in Frage stellen könnten. Man mag versuchen, es überall hin zu verpflanzen — die Erfahrung wird zeigen, daß es nur da, wo es Boden in örtlichen Lnthererinncruugen hat, wo das sorg¬ fältig vorbereitete, weihevoll durchgeführte Gelegenheitsspiel die sonst vorhandnen theatralischen Aufführungen übertrifft, seine ganze Wirkung zu üben vermag. Was uns mit Sorgen erfüllt, ist etwas andres. Die Bewegung für das „Botkstheater," für die Bürgerspiele kommt in Fluß und — die Dichtungen dazu fehlen. Der kleinstädtische Ehrgeiz, es den Nachbarn gleich- oder zuvorzuthun, fängt an, sich an völlig leblose dilettantische Arbeiten zu halten, setzt diese mit großem Eifer und der entsprechenden Reklame in Szene und versucht, die Kritik von vornherein mundtot zu machen, indem entweder der ehrwürdige Name des Helden oder der edle Zweck vorgeschoben wird. Die guten Leute und schlechten Musikanten sind allerorten dabei, unter Berufung auf die unzweifelhaft glücklichen und erfreulichen Anfänge in Erfurt und Eisleben, in Worms und Jena ein Schauerkonzert auf-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428/510
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428/510>, abgerufen am 01.05.2024.