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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Viertes Vierteljahr.

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werden zu können. Durch die Aufnahme auch solcher Aussprüche hat das Buch
einen wesentlich andern Charakter gelvoinien als Büchmauus Buch. Es enthält,
kann man sagen, den ganzen Büchmann mit, aber es enthält außerdem mehr
als noch einmal soviel. Daß es dabei an äußerm Umfang das Buch Büch-
manns nicht tibersteigt, ist eine Folge seiner höchst zweckmäßigen Einrichtung.
Bei Büchmann muß man jedes Zitat zweimal aufschlage", zuerst im nlphnbe
lischen Inhaltsverzeichnis, dann im Buche selbst an der Stelle, ans die das
Verzeichnis verweist; und dort muß mau sichs aus dem "verbindenden Text,"
an dem Büchmann die einzelnen Zitate aufgereiht hat, der ihm gewiß viel
Mühe gekostet hat und der doch eigentlich unnötig ist, herauslesen und hernns-
löseu. In Nehrhs "Zitateuschcitz" sind alle Aussprüche streng alphabetisch ge¬
ordnet, der Nachweis des Ursprungs, Parallelstellen und sonstige Erläuterungen
lind Zusätze mit kleiner Schrift daruntergedruckt. Bei Aussprüchen, die in
ihrer landläufige"! Fassung schwankem, die möglicherweise unter verschiednen
Stichwörtern gesucht werden könnten, ist durch mehrmalige Aufnahme dafür
gesorgt, daß sie leicht und schnell "ud unbedingt gefunden werden müssen.

Alle vier Bücher, oder sagen wir alle sechs, um auch der beiden ältern
nochmals zu gedenken, sind echte, rechte Bücher für das deutsche Haus und
die deutsche Familie, gediegen dnrch und durch, im Innern wie im Äußern.
Die "Vaterlandslieder," das "Balladenbuch" und deu "Zitatenschatz" mag sich
aber vor allem auch die Schule warm empfohlen sein lassen, es sind Prnmien-
bücher ersten Ranges, die "Geistlichen Lieder" eines der schönsten Geschenkbücher
für Konfirmanden, die im Elternhause eine gute musikalische Ausbildung ge¬
nossen haben.




Aus Neuösterreich
2. <Lin Ausflug nach Montenegro

s war Ende Juli 1887. Im Blockhaus C. war nichts zu
thun, seit Wochen nicht eine Spur von Räubern oder Schmugg¬
lern, die drückende Hitze und die Trockenheit des Bodens er¬
schwerten die Patrouilleugäuge der Mannschaft im felsigen Ge¬
lände; mein Kamerad saß über seinen Vorbereitungsarbeiten zur
Kriegsschule und war deshalb den ganzen Tag nicht zu sprechen, und ich war
krank. Gott weiß, wo ich mir das hartnäckige Wechselfieber geholt hatte, zu


Aus Neuösterreich

werden zu können. Durch die Aufnahme auch solcher Aussprüche hat das Buch
einen wesentlich andern Charakter gelvoinien als Büchmauus Buch. Es enthält,
kann man sagen, den ganzen Büchmann mit, aber es enthält außerdem mehr
als noch einmal soviel. Daß es dabei an äußerm Umfang das Buch Büch-
manns nicht tibersteigt, ist eine Folge seiner höchst zweckmäßigen Einrichtung.
Bei Büchmann muß man jedes Zitat zweimal aufschlage», zuerst im nlphnbe
lischen Inhaltsverzeichnis, dann im Buche selbst an der Stelle, ans die das
Verzeichnis verweist; und dort muß mau sichs aus dem „verbindenden Text,"
an dem Büchmann die einzelnen Zitate aufgereiht hat, der ihm gewiß viel
Mühe gekostet hat und der doch eigentlich unnötig ist, herauslesen und hernns-
löseu. In Nehrhs „Zitateuschcitz" sind alle Aussprüche streng alphabetisch ge¬
ordnet, der Nachweis des Ursprungs, Parallelstellen und sonstige Erläuterungen
lind Zusätze mit kleiner Schrift daruntergedruckt. Bei Aussprüchen, die in
ihrer landläufige«! Fassung schwankem, die möglicherweise unter verschiednen
Stichwörtern gesucht werden könnten, ist durch mehrmalige Aufnahme dafür
gesorgt, daß sie leicht und schnell »ud unbedingt gefunden werden müssen.

Alle vier Bücher, oder sagen wir alle sechs, um auch der beiden ältern
nochmals zu gedenken, sind echte, rechte Bücher für das deutsche Haus und
die deutsche Familie, gediegen dnrch und durch, im Innern wie im Äußern.
Die „Vaterlandslieder," das „Balladenbuch" und deu „Zitatenschatz" mag sich
aber vor allem auch die Schule warm empfohlen sein lassen, es sind Prnmien-
bücher ersten Ranges, die „Geistlichen Lieder" eines der schönsten Geschenkbücher
für Konfirmanden, die im Elternhause eine gute musikalische Ausbildung ge¬
nossen haben.




Aus Neuösterreich
2. <Lin Ausflug nach Montenegro

s war Ende Juli 1887. Im Blockhaus C. war nichts zu
thun, seit Wochen nicht eine Spur von Räubern oder Schmugg¬
lern, die drückende Hitze und die Trockenheit des Bodens er¬
schwerten die Patrouilleugäuge der Mannschaft im felsigen Ge¬
lände; mein Kamerad saß über seinen Vorbereitungsarbeiten zur
Kriegsschule und war deshalb den ganzen Tag nicht zu sprechen, und ich war
krank. Gott weiß, wo ich mir das hartnäckige Wechselfieber geholt hatte, zu


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[0535] Aus Neuösterreich werden zu können. Durch die Aufnahme auch solcher Aussprüche hat das Buch einen wesentlich andern Charakter gelvoinien als Büchmauus Buch. Es enthält, kann man sagen, den ganzen Büchmann mit, aber es enthält außerdem mehr als noch einmal soviel. Daß es dabei an äußerm Umfang das Buch Büch- manns nicht tibersteigt, ist eine Folge seiner höchst zweckmäßigen Einrichtung. Bei Büchmann muß man jedes Zitat zweimal aufschlage», zuerst im nlphnbe lischen Inhaltsverzeichnis, dann im Buche selbst an der Stelle, ans die das Verzeichnis verweist; und dort muß mau sichs aus dem „verbindenden Text," an dem Büchmann die einzelnen Zitate aufgereiht hat, der ihm gewiß viel Mühe gekostet hat und der doch eigentlich unnötig ist, herauslesen und hernns- löseu. In Nehrhs „Zitateuschcitz" sind alle Aussprüche streng alphabetisch ge¬ ordnet, der Nachweis des Ursprungs, Parallelstellen und sonstige Erläuterungen lind Zusätze mit kleiner Schrift daruntergedruckt. Bei Aussprüchen, die in ihrer landläufige«! Fassung schwankem, die möglicherweise unter verschiednen Stichwörtern gesucht werden könnten, ist durch mehrmalige Aufnahme dafür gesorgt, daß sie leicht und schnell »ud unbedingt gefunden werden müssen. Alle vier Bücher, oder sagen wir alle sechs, um auch der beiden ältern nochmals zu gedenken, sind echte, rechte Bücher für das deutsche Haus und die deutsche Familie, gediegen dnrch und durch, im Innern wie im Äußern. Die „Vaterlandslieder," das „Balladenbuch" und deu „Zitatenschatz" mag sich aber vor allem auch die Schule warm empfohlen sein lassen, es sind Prnmien- bücher ersten Ranges, die „Geistlichen Lieder" eines der schönsten Geschenkbücher für Konfirmanden, die im Elternhause eine gute musikalische Ausbildung ge¬ nossen haben. Aus Neuösterreich 2. <Lin Ausflug nach Montenegro s war Ende Juli 1887. Im Blockhaus C. war nichts zu thun, seit Wochen nicht eine Spur von Räubern oder Schmugg¬ lern, die drückende Hitze und die Trockenheit des Bodens er¬ schwerten die Patrouilleugäuge der Mannschaft im felsigen Ge¬ lände; mein Kamerad saß über seinen Vorbereitungsarbeiten zur Kriegsschule und war deshalb den ganzen Tag nicht zu sprechen, und ich war krank. Gott weiß, wo ich mir das hartnäckige Wechselfieber geholt hatte, zu

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_205998/535>, abgerufen am 23.05.2024.