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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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die Atoll-Inseln gewidmet, wobei der Redner nicht mir die spätern Theorien ver¬
gleicht, sondern mich Chamisso einen Aufsatz abspricht, den man ihm aus ungenauer
LeMre des Kotzebueschen Reisewerks heraus zugeschrieben hatte. Sodnnn wird
Ehmnissvs Verdienst um die Lehre von der Entstehung der Torfmoore hervorgehoben,
die man früher als Erzeugnisse des Meeres angesehen hatte. Es ist erstaunlich,
wie derselbe Mann, den wir als Dichter verehren, den wir als einen Forscher auf
dem Gebiet abgelegener Sprachen wie der Hawai-Sprache bewundern, auch auf
seinem naturwissenschaftlichen Gebiete so viel Anregung geben konnte. Kein Manu
war wohl so geeignet wie Dnlwis-Reymond, durch eigne Vielseitigkeit so mannig¬
faltige Strahlen in eine kurze Summe zu fassen.


Grillparzer^ Kunstphilosophie. Von I>. Emil Reich. Wien, Manz, 189N

Diese Schrift, in mehrfacher Weise verdienstlich, gehört in die Reihe jeuer
Vorarbeiten, die zur wissenschaftlichen Neugeburt oder vielmehr Ausbildung der
Ästhetik notwendig sind. Man ist endlich allgemein zu der richtigen Erkenntnis
gelaugt, das; über die Kunst und zumal über Poesie zu sprechen doch wohl die
denkenden Künstler und Dichter zunächst berufen sind. Das Vorurteil, das bisher
l" wissenschaftlichen Kreisen herrschte, daß sich Knnstschaffen mit Kuustphilosophie
ruht in demselben Kopfe vereinigen könnten, eine Meinung, die der größte Kunst¬
philosoph unsers Jahrhunderts, Fr. Th. Bischer, theoretisch nussprach, um sie durch
seine eigne dichterische Praxis zu widerlegen, dieses Vorurteil wird denn doch uach
und nach überwunden. Eine der wichtigsten Aufgabe" der litterarischem Forschung
ist es demnach u. a., Goethes zerstreute kuustphilosophische Gedanken systematisch zu
ordnen; kein tuusttheoretisches Werk ist so fruchtbar für die poetische Produktion
wie Otto Ludwigs Shakespearestudien, wie Gustav Freytags "Technik des Dramas"
geworden. Der hohe Wert von Friedrich Hebbels Tagebüchern liegt hauptsächlich
seinen ästhetischen Betrachtungen; mich ans dem Nachlaß Berthold Auerbachs
hat uns sein Verweser und Biograph, Anton Bettelheim, die knnstphilosophischen
und kritischen Aufzeichnungen als ihren wertvollsten Teil in Aussicht gestellt. Nun soll
"und Grillparzer zu seinem Recht als Stimmführer im Chöre der Kunstphilosophen
gelungen. Zu den vielen Änderungen veralteter Urteile über Grillparzer und seine
Leistungen, die die Herausgabe seiner Werke im Gefolge hatte, gehört auch, wie
^um'l Reich glänzend nachweist, unsre Pflicht, Grillparzer als einen der bedeutendsten
Kunstästhetiker anzuerkennen, was allerdings erst jetzt möglich geworden ist, nachdem
Sauer viele der bis zum Jahre 1887 unbekannt geblielmen Prosaischen Schriften
die vou ihm besorgte vierte Gesamtansgabe der Grillparzerschen Werke aufge¬
nommen hat. Reich weist nun nach, daß Grillparzer in den wichtigsten Grund¬
lagen der Knnstphilosophie vor einem halben Jahrhundert ganz unabhängig und
selbständig zu den Ideen gelangt ist, die man jetzt als die richtigsten anerkennt,
jahrzehntelang vor Fechners in der Ästhetik epochemachenden Lehre von der Jdeen-
"ssvziativn als dem bedeutsamsten Faktor des ästhetischen Empfindens hatte es Grill¬
parzer schal seiner verschwiegnen und verschlossenen Schublade anvertraut: "Der
Sitz der Kunst ist in der Empfindung,, die einerseits den Unterscheidungen der
Urteilskraft nahe steht, anderseits durch Hiueiureicheu in den ganzen Menschen eine
ungeheure Verknüpfung -- Jdeeuassoziation -- anregt." Und nicht minder lange
"eit vor Bischer hat Grillparzer das Wesen des ästhetischen Naturgenusses im
-vmeintragen menschlicher Empfindungen in den unbelebten Geaenstnnd erkannt:
,"Wnrum ergreift uns der Anblick eines blitzgetroffenen Baunies? Was beseufze
"h? Den Valm? Er fühlt seine Verletzung nicht. Oder besenfze ich halb um


die Atoll-Inseln gewidmet, wobei der Redner nicht mir die spätern Theorien ver¬
gleicht, sondern mich Chamisso einen Aufsatz abspricht, den man ihm aus ungenauer
LeMre des Kotzebueschen Reisewerks heraus zugeschrieben hatte. Sodnnn wird
Ehmnissvs Verdienst um die Lehre von der Entstehung der Torfmoore hervorgehoben,
die man früher als Erzeugnisse des Meeres angesehen hatte. Es ist erstaunlich,
wie derselbe Mann, den wir als Dichter verehren, den wir als einen Forscher auf
dem Gebiet abgelegener Sprachen wie der Hawai-Sprache bewundern, auch auf
seinem naturwissenschaftlichen Gebiete so viel Anregung geben konnte. Kein Manu
war wohl so geeignet wie Dnlwis-Reymond, durch eigne Vielseitigkeit so mannig¬
faltige Strahlen in eine kurze Summe zu fassen.


Grillparzer^ Kunstphilosophie. Von I>. Emil Reich. Wien, Manz, 189N

Diese Schrift, in mehrfacher Weise verdienstlich, gehört in die Reihe jeuer
Vorarbeiten, die zur wissenschaftlichen Neugeburt oder vielmehr Ausbildung der
Ästhetik notwendig sind. Man ist endlich allgemein zu der richtigen Erkenntnis
gelaugt, das; über die Kunst und zumal über Poesie zu sprechen doch wohl die
denkenden Künstler und Dichter zunächst berufen sind. Das Vorurteil, das bisher
l" wissenschaftlichen Kreisen herrschte, daß sich Knnstschaffen mit Kuustphilosophie
ruht in demselben Kopfe vereinigen könnten, eine Meinung, die der größte Kunst¬
philosoph unsers Jahrhunderts, Fr. Th. Bischer, theoretisch nussprach, um sie durch
seine eigne dichterische Praxis zu widerlegen, dieses Vorurteil wird denn doch uach
und nach überwunden. Eine der wichtigsten Aufgabe« der litterarischem Forschung
ist es demnach u. a., Goethes zerstreute kuustphilosophische Gedanken systematisch zu
ordnen; kein tuusttheoretisches Werk ist so fruchtbar für die poetische Produktion
wie Otto Ludwigs Shakespearestudien, wie Gustav Freytags „Technik des Dramas"
geworden. Der hohe Wert von Friedrich Hebbels Tagebüchern liegt hauptsächlich
seinen ästhetischen Betrachtungen; mich ans dem Nachlaß Berthold Auerbachs
hat uns sein Verweser und Biograph, Anton Bettelheim, die knnstphilosophischen
und kritischen Aufzeichnungen als ihren wertvollsten Teil in Aussicht gestellt. Nun soll
"und Grillparzer zu seinem Recht als Stimmführer im Chöre der Kunstphilosophen
gelungen. Zu den vielen Änderungen veralteter Urteile über Grillparzer und seine
Leistungen, die die Herausgabe seiner Werke im Gefolge hatte, gehört auch, wie
^um'l Reich glänzend nachweist, unsre Pflicht, Grillparzer als einen der bedeutendsten
Kunstästhetiker anzuerkennen, was allerdings erst jetzt möglich geworden ist, nachdem
Sauer viele der bis zum Jahre 1887 unbekannt geblielmen Prosaischen Schriften
die vou ihm besorgte vierte Gesamtansgabe der Grillparzerschen Werke aufge¬
nommen hat. Reich weist nun nach, daß Grillparzer in den wichtigsten Grund¬
lagen der Knnstphilosophie vor einem halben Jahrhundert ganz unabhängig und
selbständig zu den Ideen gelangt ist, die man jetzt als die richtigsten anerkennt,
jahrzehntelang vor Fechners in der Ästhetik epochemachenden Lehre von der Jdeen-
"ssvziativn als dem bedeutsamsten Faktor des ästhetischen Empfindens hatte es Grill¬
parzer schal seiner verschwiegnen und verschlossenen Schublade anvertraut: „Der
Sitz der Kunst ist in der Empfindung,, die einerseits den Unterscheidungen der
Urteilskraft nahe steht, anderseits durch Hiueiureicheu in den ganzen Menschen eine
ungeheure Verknüpfung — Jdeeuassoziation — anregt." Und nicht minder lange
«eit vor Bischer hat Grillparzer das Wesen des ästhetischen Naturgenusses im
-vmeintragen menschlicher Empfindungen in den unbelebten Geaenstnnd erkannt:
,"Wnrum ergreift uns der Anblick eines blitzgetroffenen Baunies? Was beseufze
"h? Den Valm? Er fühlt seine Verletzung nicht. Oder besenfze ich halb um


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[0159] die Atoll-Inseln gewidmet, wobei der Redner nicht mir die spätern Theorien ver¬ gleicht, sondern mich Chamisso einen Aufsatz abspricht, den man ihm aus ungenauer LeMre des Kotzebueschen Reisewerks heraus zugeschrieben hatte. Sodnnn wird Ehmnissvs Verdienst um die Lehre von der Entstehung der Torfmoore hervorgehoben, die man früher als Erzeugnisse des Meeres angesehen hatte. Es ist erstaunlich, wie derselbe Mann, den wir als Dichter verehren, den wir als einen Forscher auf dem Gebiet abgelegener Sprachen wie der Hawai-Sprache bewundern, auch auf seinem naturwissenschaftlichen Gebiete so viel Anregung geben konnte. Kein Manu war wohl so geeignet wie Dnlwis-Reymond, durch eigne Vielseitigkeit so mannig¬ faltige Strahlen in eine kurze Summe zu fassen. Grillparzer^ Kunstphilosophie. Von I>. Emil Reich. Wien, Manz, 189N Diese Schrift, in mehrfacher Weise verdienstlich, gehört in die Reihe jeuer Vorarbeiten, die zur wissenschaftlichen Neugeburt oder vielmehr Ausbildung der Ästhetik notwendig sind. Man ist endlich allgemein zu der richtigen Erkenntnis gelaugt, das; über die Kunst und zumal über Poesie zu sprechen doch wohl die denkenden Künstler und Dichter zunächst berufen sind. Das Vorurteil, das bisher l" wissenschaftlichen Kreisen herrschte, daß sich Knnstschaffen mit Kuustphilosophie ruht in demselben Kopfe vereinigen könnten, eine Meinung, die der größte Kunst¬ philosoph unsers Jahrhunderts, Fr. Th. Bischer, theoretisch nussprach, um sie durch seine eigne dichterische Praxis zu widerlegen, dieses Vorurteil wird denn doch uach und nach überwunden. Eine der wichtigsten Aufgabe« der litterarischem Forschung ist es demnach u. a., Goethes zerstreute kuustphilosophische Gedanken systematisch zu ordnen; kein tuusttheoretisches Werk ist so fruchtbar für die poetische Produktion wie Otto Ludwigs Shakespearestudien, wie Gustav Freytags „Technik des Dramas" geworden. Der hohe Wert von Friedrich Hebbels Tagebüchern liegt hauptsächlich seinen ästhetischen Betrachtungen; mich ans dem Nachlaß Berthold Auerbachs hat uns sein Verweser und Biograph, Anton Bettelheim, die knnstphilosophischen und kritischen Aufzeichnungen als ihren wertvollsten Teil in Aussicht gestellt. Nun soll "und Grillparzer zu seinem Recht als Stimmführer im Chöre der Kunstphilosophen gelungen. Zu den vielen Änderungen veralteter Urteile über Grillparzer und seine Leistungen, die die Herausgabe seiner Werke im Gefolge hatte, gehört auch, wie ^um'l Reich glänzend nachweist, unsre Pflicht, Grillparzer als einen der bedeutendsten Kunstästhetiker anzuerkennen, was allerdings erst jetzt möglich geworden ist, nachdem Sauer viele der bis zum Jahre 1887 unbekannt geblielmen Prosaischen Schriften die vou ihm besorgte vierte Gesamtansgabe der Grillparzerschen Werke aufge¬ nommen hat. Reich weist nun nach, daß Grillparzer in den wichtigsten Grund¬ lagen der Knnstphilosophie vor einem halben Jahrhundert ganz unabhängig und selbständig zu den Ideen gelangt ist, die man jetzt als die richtigsten anerkennt, jahrzehntelang vor Fechners in der Ästhetik epochemachenden Lehre von der Jdeen- "ssvziativn als dem bedeutsamsten Faktor des ästhetischen Empfindens hatte es Grill¬ parzer schal seiner verschwiegnen und verschlossenen Schublade anvertraut: „Der Sitz der Kunst ist in der Empfindung,, die einerseits den Unterscheidungen der Urteilskraft nahe steht, anderseits durch Hiueiureicheu in den ganzen Menschen eine ungeheure Verknüpfung — Jdeeuassoziation — anregt." Und nicht minder lange «eit vor Bischer hat Grillparzer das Wesen des ästhetischen Naturgenusses im -vmeintragen menschlicher Empfindungen in den unbelebten Geaenstnnd erkannt: ,"Wnrum ergreift uns der Anblick eines blitzgetroffenen Baunies? Was beseufze "h? Den Valm? Er fühlt seine Verletzung nicht. Oder besenfze ich halb um

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/159>, abgerufen am 06.05.2024.