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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Götzcs. Lessing mochte in den Verhältnissen seiner Zeit die Aufforderung finden,
sich der bedrückten Juden anzunehmen, und im Eifer für die Gerechtigkeit die
Lichter und Schotte" ein wenig fevrier nnftrogen, als eigentlich mit feiner strengen,
Wahrheitsliebe vereinbar war; heute bedürfen die Juden des Schutzes nicht mehr,
eher wir. Lessing mochte es noch für nötig erachten, Toleranz zu predige"; wir
kennen besseres: die Anerkennung der relativen Berechtigung aller Überzeugungen,
und wenn mitunter noch eine Überzeugung in die Lage kommt, um ein wenig
Duldung bitten zu müssen, so ist eS gewohnlich eine christliche. Wenn irgend
etwas in Lessings Werken verfehlt oder bestenfalls veraltet genannt werden muß,
so ist esvdie Tendenz des Natha".


Der Beißzügel.

Wie ein Gutsbesitzer erzählt, hat ihn sein Kutscher gefragt,
weshalb eigentlich die vornehmen Leute das Fahrrad "Beißzügel" miunteu? Die
Anekdote beleuchtet recht hübsch die Schrulle, ein Ding, für das es mehr als einen
guten deutschen Name" giebt, nicht nur mit dem lateinisch-griechisch-englischen dio/vio
zu belegen, sondern dieses Wort anch noch mehr oder weniger englisch auszusprechen.
Aber diese Schrulle ist entschieden "zeitgemäß." Heutzutage muß alles zum "Sport"
gemacht werden, d. h. zur Narrethei, süddeutsch zum Fexentnm. Skat mag ein
sehr unterhaltendes Spiel sein, und wir gönnen es von Herzen allen, die nötig
haben, die Zeit totzuschlagen. Unangenehm wird es schon, wenn auf der Eisen-
bahn unsre Nachbarn sofort ein Plaid über die Kniee breiten und ein Spiel be¬
ginnen. Lächerlich aber machen sich die guten Deutschen vor der ganzen übrigen
Welt mit ihren Skatzeitungen und Skatlougresseu. Und nun vollends das Nach¬
äffe" der englischen Gebräuche und Trachten! Rudern ist gewiß eine gesunde
Bewegung, der die Jugend sich stets und überall hingegeben hat, aber es genügte
nicht, bei solcher Arbeit den Rock auszuziehen und die Weste aufzuknöpfen: der
Linderer muß gestreift sein wie ein Zebra und ans dem Kopf eine hellgraue Helm¬
mütze tragen, die sich besonders gut macht, wenn er entschieden blond ist. Tausende,
die sonst jahraus jahrein ans dem Kvmtorbock reiten, finden Plötzlich ihre Anwesen¬
heit auf dem "Turf" höchst notwendig, werfen mit starken und Handikap u. f. w.
um sich, begassen die Pferde, die sie nicht beurteilen können, verwelken ihr sauer
verdientes Geld und bringen allerdings den Trost mit nach Hause, daß sie sich --
nur die Hebung der Pferdezucht verdient gemacht haben. Andre besteigen selbst,
freilich nicht ein Pferd, aber doch den "Beißzügel," den man nicht anzukaufen
braucht, da Fabrikanten ein gutes Geschäft mit dem Verleihen machen. Auch die
Herren Beißzügler halten natürlich, oder vielmehr "naturgemäß," Kongresse ab und
erscheinen dabei ebenso naturgemäß in einer eigne" Tracht, die sie leider der Gefahr
aussetzt, für Lakaie" angesehen zu werden. Der besondre Anzug ist wohl für
manchen die Hauptsache. Selbstverständlich giebt es auch eigne ,,Organe" für die
Beißzügelei, und ein solches erteilt auf mehrern Spalten Auskunft, wie sich die
Radfahrerin ,,normal" anzuziehen habe; von Hemd und Strumpf angefangen bis
zur Jockeymütze (in der bekanntlich junge Mädchen un--widerftehlich aussehen) wird
nichts vergesse", und alles mit einem feierlichen Ernst abgehandelt, der urkomisch
sein würde, wenn die ganze Sache nicht ihre widerliche Seite hätte. Wer jemals
in England den Anblick von zwei oder mehr Paaren auf solchen: Fuhrwerk stram¬
pelnder Mädchenbeine genossen hat, wird der Behauptung beistimmen, daß es kaum
etwas Ungraziöseres und Uno eiblicheres geben kann, gleichviel ob die Beine mit
schwarzen oder andersgefärbten Strümpfen bekleidet sind. Und ohne Zweifel haben
die Ärzte Recht, die eine unablässige heftige Bewegung nur der Beine, während


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Götzcs. Lessing mochte in den Verhältnissen seiner Zeit die Aufforderung finden,
sich der bedrückten Juden anzunehmen, und im Eifer für die Gerechtigkeit die
Lichter und Schotte» ein wenig fevrier nnftrogen, als eigentlich mit feiner strengen,
Wahrheitsliebe vereinbar war; heute bedürfen die Juden des Schutzes nicht mehr,
eher wir. Lessing mochte es noch für nötig erachten, Toleranz zu predige»; wir
kennen besseres: die Anerkennung der relativen Berechtigung aller Überzeugungen,
und wenn mitunter noch eine Überzeugung in die Lage kommt, um ein wenig
Duldung bitten zu müssen, so ist eS gewohnlich eine christliche. Wenn irgend
etwas in Lessings Werken verfehlt oder bestenfalls veraltet genannt werden muß,
so ist esvdie Tendenz des Natha».


Der Beißzügel.

Wie ein Gutsbesitzer erzählt, hat ihn sein Kutscher gefragt,
weshalb eigentlich die vornehmen Leute das Fahrrad „Beißzügel" miunteu? Die
Anekdote beleuchtet recht hübsch die Schrulle, ein Ding, für das es mehr als einen
guten deutschen Name» giebt, nicht nur mit dem lateinisch-griechisch-englischen dio/vio
zu belegen, sondern dieses Wort anch noch mehr oder weniger englisch auszusprechen.
Aber diese Schrulle ist entschieden „zeitgemäß." Heutzutage muß alles zum „Sport"
gemacht werden, d. h. zur Narrethei, süddeutsch zum Fexentnm. Skat mag ein
sehr unterhaltendes Spiel sein, und wir gönnen es von Herzen allen, die nötig
haben, die Zeit totzuschlagen. Unangenehm wird es schon, wenn auf der Eisen-
bahn unsre Nachbarn sofort ein Plaid über die Kniee breiten und ein Spiel be¬
ginnen. Lächerlich aber machen sich die guten Deutschen vor der ganzen übrigen
Welt mit ihren Skatzeitungen und Skatlougresseu. Und nun vollends das Nach¬
äffe» der englischen Gebräuche und Trachten! Rudern ist gewiß eine gesunde
Bewegung, der die Jugend sich stets und überall hingegeben hat, aber es genügte
nicht, bei solcher Arbeit den Rock auszuziehen und die Weste aufzuknöpfen: der
Linderer muß gestreift sein wie ein Zebra und ans dem Kopf eine hellgraue Helm¬
mütze tragen, die sich besonders gut macht, wenn er entschieden blond ist. Tausende,
die sonst jahraus jahrein ans dem Kvmtorbock reiten, finden Plötzlich ihre Anwesen¬
heit auf dem „Turf" höchst notwendig, werfen mit starken und Handikap u. f. w.
um sich, begassen die Pferde, die sie nicht beurteilen können, verwelken ihr sauer
verdientes Geld und bringen allerdings den Trost mit nach Hause, daß sie sich —
nur die Hebung der Pferdezucht verdient gemacht haben. Andre besteigen selbst,
freilich nicht ein Pferd, aber doch den „Beißzügel," den man nicht anzukaufen
braucht, da Fabrikanten ein gutes Geschäft mit dem Verleihen machen. Auch die
Herren Beißzügler halten natürlich, oder vielmehr „naturgemäß," Kongresse ab und
erscheinen dabei ebenso naturgemäß in einer eigne» Tracht, die sie leider der Gefahr
aussetzt, für Lakaie» angesehen zu werden. Der besondre Anzug ist wohl für
manchen die Hauptsache. Selbstverständlich giebt es auch eigne ,,Organe" für die
Beißzügelei, und ein solches erteilt auf mehrern Spalten Auskunft, wie sich die
Radfahrerin ,,normal" anzuziehen habe; von Hemd und Strumpf angefangen bis
zur Jockeymütze (in der bekanntlich junge Mädchen un—widerftehlich aussehen) wird
nichts vergesse«, und alles mit einem feierlichen Ernst abgehandelt, der urkomisch
sein würde, wenn die ganze Sache nicht ihre widerliche Seite hätte. Wer jemals
in England den Anblick von zwei oder mehr Paaren auf solchen: Fuhrwerk stram¬
pelnder Mädchenbeine genossen hat, wird der Behauptung beistimmen, daß es kaum
etwas Ungraziöseres und Uno eiblicheres geben kann, gleichviel ob die Beine mit
schwarzen oder andersgefärbten Strümpfen bekleidet sind. Und ohne Zweifel haben
die Ärzte Recht, die eine unablässige heftige Bewegung nur der Beine, während


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[0206] Maßgebliches und Unmaßgebliches Götzcs. Lessing mochte in den Verhältnissen seiner Zeit die Aufforderung finden, sich der bedrückten Juden anzunehmen, und im Eifer für die Gerechtigkeit die Lichter und Schotte» ein wenig fevrier nnftrogen, als eigentlich mit feiner strengen, Wahrheitsliebe vereinbar war; heute bedürfen die Juden des Schutzes nicht mehr, eher wir. Lessing mochte es noch für nötig erachten, Toleranz zu predige»; wir kennen besseres: die Anerkennung der relativen Berechtigung aller Überzeugungen, und wenn mitunter noch eine Überzeugung in die Lage kommt, um ein wenig Duldung bitten zu müssen, so ist eS gewohnlich eine christliche. Wenn irgend etwas in Lessings Werken verfehlt oder bestenfalls veraltet genannt werden muß, so ist esvdie Tendenz des Natha». Der Beißzügel. Wie ein Gutsbesitzer erzählt, hat ihn sein Kutscher gefragt, weshalb eigentlich die vornehmen Leute das Fahrrad „Beißzügel" miunteu? Die Anekdote beleuchtet recht hübsch die Schrulle, ein Ding, für das es mehr als einen guten deutschen Name» giebt, nicht nur mit dem lateinisch-griechisch-englischen dio/vio zu belegen, sondern dieses Wort anch noch mehr oder weniger englisch auszusprechen. Aber diese Schrulle ist entschieden „zeitgemäß." Heutzutage muß alles zum „Sport" gemacht werden, d. h. zur Narrethei, süddeutsch zum Fexentnm. Skat mag ein sehr unterhaltendes Spiel sein, und wir gönnen es von Herzen allen, die nötig haben, die Zeit totzuschlagen. Unangenehm wird es schon, wenn auf der Eisen- bahn unsre Nachbarn sofort ein Plaid über die Kniee breiten und ein Spiel be¬ ginnen. Lächerlich aber machen sich die guten Deutschen vor der ganzen übrigen Welt mit ihren Skatzeitungen und Skatlougresseu. Und nun vollends das Nach¬ äffe» der englischen Gebräuche und Trachten! Rudern ist gewiß eine gesunde Bewegung, der die Jugend sich stets und überall hingegeben hat, aber es genügte nicht, bei solcher Arbeit den Rock auszuziehen und die Weste aufzuknöpfen: der Linderer muß gestreift sein wie ein Zebra und ans dem Kopf eine hellgraue Helm¬ mütze tragen, die sich besonders gut macht, wenn er entschieden blond ist. Tausende, die sonst jahraus jahrein ans dem Kvmtorbock reiten, finden Plötzlich ihre Anwesen¬ heit auf dem „Turf" höchst notwendig, werfen mit starken und Handikap u. f. w. um sich, begassen die Pferde, die sie nicht beurteilen können, verwelken ihr sauer verdientes Geld und bringen allerdings den Trost mit nach Hause, daß sie sich — nur die Hebung der Pferdezucht verdient gemacht haben. Andre besteigen selbst, freilich nicht ein Pferd, aber doch den „Beißzügel," den man nicht anzukaufen braucht, da Fabrikanten ein gutes Geschäft mit dem Verleihen machen. Auch die Herren Beißzügler halten natürlich, oder vielmehr „naturgemäß," Kongresse ab und erscheinen dabei ebenso naturgemäß in einer eigne» Tracht, die sie leider der Gefahr aussetzt, für Lakaie» angesehen zu werden. Der besondre Anzug ist wohl für manchen die Hauptsache. Selbstverständlich giebt es auch eigne ,,Organe" für die Beißzügelei, und ein solches erteilt auf mehrern Spalten Auskunft, wie sich die Radfahrerin ,,normal" anzuziehen habe; von Hemd und Strumpf angefangen bis zur Jockeymütze (in der bekanntlich junge Mädchen un—widerftehlich aussehen) wird nichts vergesse«, und alles mit einem feierlichen Ernst abgehandelt, der urkomisch sein würde, wenn die ganze Sache nicht ihre widerliche Seite hätte. Wer jemals in England den Anblick von zwei oder mehr Paaren auf solchen: Fuhrwerk stram¬ pelnder Mädchenbeine genossen hat, wird der Behauptung beistimmen, daß es kaum etwas Ungraziöseres und Uno eiblicheres geben kann, gleichviel ob die Beine mit schwarzen oder andersgefärbten Strümpfen bekleidet sind. Und ohne Zweifel haben die Ärzte Recht, die eine unablässige heftige Bewegung nur der Beine, während

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/206>, abgerufen am 28.04.2024.