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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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sein, 20 000 Thaler in einem Landgut anzulegen, das ihm bei schwerer eigner
Arbeit nur 5 bis 00" Thaler abwirft, wahrend er durch Anlage in sicherm Pa¬
pieren 7 bis 800 Thaler davon haben kann, ohne eine Hand zu rühre"? Ent¬
weder die Ettragsberechnung ist falsch, oder das Gut ist keine 20 000 Thaler wert.

Ein Ausdruck endlich verdient eine scharfe Rüge. "Als eine Unsitte muß
noch die Verabreichung von Nahrungsmitteln bei besondern Gelegenheiten angeführt
werden. Bei Hochzeiten und Begräbnissen ist es ans Bauernhöfen Gebrauch, den
Jnliegern des Dorfes je ein Brot nud einen Kuchen zu schenken." Das ist keine
Unsitte, sondern eine sehr gute christliche Sitte, die den Gedanken zum Ausdruck
bringt, daß die Gemeindemitglieder eine große Familie bilden, Freud nud Leid
mit einander empfinden, und zugleich erweist man dabei den Armen eine Wohlthat,
ohne sie zu demütigen. Der "wissenschaftlichen Ökonomie" allerdings gilt alles
als Unsitte, Ums die "Rentabilität" beeinträchtigt. Sie kennt auf der ganzen
Gvtteswelt keine andre Rücksicht als die Rentabilität, und könnte sie alle Arbeiten
durch den eisernen Mann verrichten lassen, der mit Kohlen und Wasser vorlieb
nimmt und täglich 24 Stunden ohne Rast zu arbeiten vermag, so würde sie
die lebendigen Menschen mit Gleichmut zum Teufel fahren lassen. Die land¬
wirtschaftlichen Schulen, Bücher und Zeitschriften erweisen der Ration einen großen
Dienst, indem sie den Ertrag -- der etwas andres ist als die Rentabilität --
des Ackers und des Viehes erhöhen lehren. Aber wenn sie die noch in alter
christlicher Sitte fortlebenden Bauern anleiten, dein Moloch Rentabilität zu opfern,
auf ihre Christenpflichten gegen den ärmern Bruder zu vergessen, den gemütlichen
Inhalt des Lebens preiszugeben, die Bande des Gewissens und menschenfreund¬
licher Gewohnheiten, die sie mit den ärmern Gemeindegenvssen verbinden, zu zer¬
reißen, und alles auf das starre Recht oder auf deu Geschäftsvorteil zu stellen, dünn
wird der landwirtschaftliche Nutzen, deu sie stiften, von dem soziale" Schade", den sie
anrichten, überwogen. Auch in diese bisher noch friedlichen Gemeinden werden
Haß und Zwietracht eindringen, auch hier wird der rücksichtslose Kampf ums Da¬
sein entbrennen, und auch auf dem Lande werden wir bald anstatt organisch ge¬
bauter Gemeinden, deren stärkere und schwächere Glieder einander in freundlicher
Wechselwirkung ergänzen, nur noch die zwei Klassen der Kapitalisten und der
Arbeiter haben, die sich in Totfeindschaft gegenüberstehen.


Ein unbegründeter Vorwurf.

In Ur. 17 der Grenzboten wird auf
Seite 365 nur im Vorbeigehen der alten Aneignnngsknnst der Deutschen gedacht,
"die sich im Auslande so passiv äußert, daß deutsche Auswanderer in der Fremde
in einem anders gearteten Volksganzen schneller untergehen und sich ihrer Natio¬
nalität entäußern als die Angehörigen aller andern europäischen Volksstämme."
Mit der Aneignnngsknnst, die ein unzweifelhafter Vorzug ist, hat es seine Nichtig¬
keit. Wie unbegründet aber der damit verknüpfte nnziihligemal wiederholte Vor¬
warf ist, das beweist ja am besten die in derselben Nummer gepriesene erstannliche
Zähigkeit und Treue, mit der die Sachsen Siebenbürgens bis heute an ihrem
Volkstum festhalten und die, wenn Nur von den Jude" absehen, ihresgleichen
nicht hat in der Weltgeschichte. Dort sind es Bauern, in den baltischen Provinzen
Ritter nud Bürger, die dieselbe Kraft des nationalen Lebens zeigen. Nimmt man
dazu, daß die Deutschen in der Zeit von 1000'bis 1400 die deutschösterreichischen
Provinzen mit Ausnahme eines Teiles von Böhmen und Mähren, das frühere
Kurfürstentum Sachse" und die alten Provinzen Preußens, zu denen Posen und
Westpreußen nicht gehören, vollständig gernmnisirt haben, so begreift man gar nicht,


Grenzlwten IV 1890 8V

sein, 20 000 Thaler in einem Landgut anzulegen, das ihm bei schwerer eigner
Arbeit nur 5 bis 00» Thaler abwirft, wahrend er durch Anlage in sicherm Pa¬
pieren 7 bis 800 Thaler davon haben kann, ohne eine Hand zu rühre»? Ent¬
weder die Ettragsberechnung ist falsch, oder das Gut ist keine 20 000 Thaler wert.

Ein Ausdruck endlich verdient eine scharfe Rüge. „Als eine Unsitte muß
noch die Verabreichung von Nahrungsmitteln bei besondern Gelegenheiten angeführt
werden. Bei Hochzeiten und Begräbnissen ist es ans Bauernhöfen Gebrauch, den
Jnliegern des Dorfes je ein Brot nud einen Kuchen zu schenken." Das ist keine
Unsitte, sondern eine sehr gute christliche Sitte, die den Gedanken zum Ausdruck
bringt, daß die Gemeindemitglieder eine große Familie bilden, Freud nud Leid
mit einander empfinden, und zugleich erweist man dabei den Armen eine Wohlthat,
ohne sie zu demütigen. Der „wissenschaftlichen Ökonomie" allerdings gilt alles
als Unsitte, Ums die „Rentabilität" beeinträchtigt. Sie kennt auf der ganzen
Gvtteswelt keine andre Rücksicht als die Rentabilität, und könnte sie alle Arbeiten
durch den eisernen Mann verrichten lassen, der mit Kohlen und Wasser vorlieb
nimmt und täglich 24 Stunden ohne Rast zu arbeiten vermag, so würde sie
die lebendigen Menschen mit Gleichmut zum Teufel fahren lassen. Die land¬
wirtschaftlichen Schulen, Bücher und Zeitschriften erweisen der Ration einen großen
Dienst, indem sie den Ertrag — der etwas andres ist als die Rentabilität —
des Ackers und des Viehes erhöhen lehren. Aber wenn sie die noch in alter
christlicher Sitte fortlebenden Bauern anleiten, dein Moloch Rentabilität zu opfern,
auf ihre Christenpflichten gegen den ärmern Bruder zu vergessen, den gemütlichen
Inhalt des Lebens preiszugeben, die Bande des Gewissens und menschenfreund¬
licher Gewohnheiten, die sie mit den ärmern Gemeindegenvssen verbinden, zu zer¬
reißen, und alles auf das starre Recht oder auf deu Geschäftsvorteil zu stellen, dünn
wird der landwirtschaftliche Nutzen, deu sie stiften, von dem soziale« Schade«, den sie
anrichten, überwogen. Auch in diese bisher noch friedlichen Gemeinden werden
Haß und Zwietracht eindringen, auch hier wird der rücksichtslose Kampf ums Da¬
sein entbrennen, und auch auf dem Lande werden wir bald anstatt organisch ge¬
bauter Gemeinden, deren stärkere und schwächere Glieder einander in freundlicher
Wechselwirkung ergänzen, nur noch die zwei Klassen der Kapitalisten und der
Arbeiter haben, die sich in Totfeindschaft gegenüberstehen.


Ein unbegründeter Vorwurf.

In Ur. 17 der Grenzboten wird auf
Seite 365 nur im Vorbeigehen der alten Aneignnngsknnst der Deutschen gedacht,
„die sich im Auslande so passiv äußert, daß deutsche Auswanderer in der Fremde
in einem anders gearteten Volksganzen schneller untergehen und sich ihrer Natio¬
nalität entäußern als die Angehörigen aller andern europäischen Volksstämme."
Mit der Aneignnngsknnst, die ein unzweifelhafter Vorzug ist, hat es seine Nichtig¬
keit. Wie unbegründet aber der damit verknüpfte nnziihligemal wiederholte Vor¬
warf ist, das beweist ja am besten die in derselben Nummer gepriesene erstannliche
Zähigkeit und Treue, mit der die Sachsen Siebenbürgens bis heute an ihrem
Volkstum festhalten und die, wenn Nur von den Jude» absehen, ihresgleichen
nicht hat in der Weltgeschichte. Dort sind es Bauern, in den baltischen Provinzen
Ritter nud Bürger, die dieselbe Kraft des nationalen Lebens zeigen. Nimmt man
dazu, daß die Deutschen in der Zeit von 1000'bis 1400 die deutschösterreichischen
Provinzen mit Ausnahme eines Teiles von Böhmen und Mähren, das frühere
Kurfürstentum Sachse« und die alten Provinzen Preußens, zu denen Posen und
Westpreußen nicht gehören, vollständig gernmnisirt haben, so begreift man gar nicht,


Grenzlwten IV 1890 8V
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[0641] sein, 20 000 Thaler in einem Landgut anzulegen, das ihm bei schwerer eigner Arbeit nur 5 bis 00» Thaler abwirft, wahrend er durch Anlage in sicherm Pa¬ pieren 7 bis 800 Thaler davon haben kann, ohne eine Hand zu rühre»? Ent¬ weder die Ettragsberechnung ist falsch, oder das Gut ist keine 20 000 Thaler wert. Ein Ausdruck endlich verdient eine scharfe Rüge. „Als eine Unsitte muß noch die Verabreichung von Nahrungsmitteln bei besondern Gelegenheiten angeführt werden. Bei Hochzeiten und Begräbnissen ist es ans Bauernhöfen Gebrauch, den Jnliegern des Dorfes je ein Brot nud einen Kuchen zu schenken." Das ist keine Unsitte, sondern eine sehr gute christliche Sitte, die den Gedanken zum Ausdruck bringt, daß die Gemeindemitglieder eine große Familie bilden, Freud nud Leid mit einander empfinden, und zugleich erweist man dabei den Armen eine Wohlthat, ohne sie zu demütigen. Der „wissenschaftlichen Ökonomie" allerdings gilt alles als Unsitte, Ums die „Rentabilität" beeinträchtigt. Sie kennt auf der ganzen Gvtteswelt keine andre Rücksicht als die Rentabilität, und könnte sie alle Arbeiten durch den eisernen Mann verrichten lassen, der mit Kohlen und Wasser vorlieb nimmt und täglich 24 Stunden ohne Rast zu arbeiten vermag, so würde sie die lebendigen Menschen mit Gleichmut zum Teufel fahren lassen. Die land¬ wirtschaftlichen Schulen, Bücher und Zeitschriften erweisen der Ration einen großen Dienst, indem sie den Ertrag — der etwas andres ist als die Rentabilität — des Ackers und des Viehes erhöhen lehren. Aber wenn sie die noch in alter christlicher Sitte fortlebenden Bauern anleiten, dein Moloch Rentabilität zu opfern, auf ihre Christenpflichten gegen den ärmern Bruder zu vergessen, den gemütlichen Inhalt des Lebens preiszugeben, die Bande des Gewissens und menschenfreund¬ licher Gewohnheiten, die sie mit den ärmern Gemeindegenvssen verbinden, zu zer¬ reißen, und alles auf das starre Recht oder auf deu Geschäftsvorteil zu stellen, dünn wird der landwirtschaftliche Nutzen, deu sie stiften, von dem soziale« Schade«, den sie anrichten, überwogen. Auch in diese bisher noch friedlichen Gemeinden werden Haß und Zwietracht eindringen, auch hier wird der rücksichtslose Kampf ums Da¬ sein entbrennen, und auch auf dem Lande werden wir bald anstatt organisch ge¬ bauter Gemeinden, deren stärkere und schwächere Glieder einander in freundlicher Wechselwirkung ergänzen, nur noch die zwei Klassen der Kapitalisten und der Arbeiter haben, die sich in Totfeindschaft gegenüberstehen. Ein unbegründeter Vorwurf. In Ur. 17 der Grenzboten wird auf Seite 365 nur im Vorbeigehen der alten Aneignnngsknnst der Deutschen gedacht, „die sich im Auslande so passiv äußert, daß deutsche Auswanderer in der Fremde in einem anders gearteten Volksganzen schneller untergehen und sich ihrer Natio¬ nalität entäußern als die Angehörigen aller andern europäischen Volksstämme." Mit der Aneignnngsknnst, die ein unzweifelhafter Vorzug ist, hat es seine Nichtig¬ keit. Wie unbegründet aber der damit verknüpfte nnziihligemal wiederholte Vor¬ warf ist, das beweist ja am besten die in derselben Nummer gepriesene erstannliche Zähigkeit und Treue, mit der die Sachsen Siebenbürgens bis heute an ihrem Volkstum festhalten und die, wenn Nur von den Jude» absehen, ihresgleichen nicht hat in der Weltgeschichte. Dort sind es Bauern, in den baltischen Provinzen Ritter nud Bürger, die dieselbe Kraft des nationalen Lebens zeigen. Nimmt man dazu, daß die Deutschen in der Zeit von 1000'bis 1400 die deutschösterreichischen Provinzen mit Ausnahme eines Teiles von Böhmen und Mähren, das frühere Kurfürstentum Sachse« und die alten Provinzen Preußens, zu denen Posen und Westpreußen nicht gehören, vollständig gernmnisirt haben, so begreift man gar nicht, Grenzlwten IV 1890 8V

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/641>, abgerufen am 27.04.2024.