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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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MajMl'liebes und Unmasigoblichos

Hemd, gerben sgar), alle Verden wie brennen und senden, bei denen
im Präteritum das urspriiugliche a lviedcr hervortritt Abrannte, sandte). und andres.
Niemand denkt daran, diese c, die den ä etymologisch und lautlich völlig gleich¬
stehen, mit a zu vermischen. Die ü und ö treten erst im Mittelhochdeutschen all¬
mählich auf, in manchen Dialekten sind sie iibcrhanpt nicht durchgedrungen. Da
sich in unsrer Schriftsprache aber der Amiant auch durch eine besondre Schreibung,
wie sie die gewönliche ist, als vollberechtigtes Glied des Alphabets ausweist, so
wird es Zeit, dem jahrhundertelang ruhelosen endlich eine Heimstätte anzuweisen.
Dadurch wäre die Alphabetisirungsuot mit einem Schlage beseitigt. Andre Völker
sind schon mit gutem Beispiel vorangegangen. So folgt im Schwedischen und
Dänischen das ä See) und ö so) am Schluß des Alphabets auf den Buchstaben z
sein ü giebt es nicht). Die mit Ä und O anlautende" Wörter stehen also in
den Wörterbüchern am Eude beisammen, und demgemäß anch die innerhalb der
Wörter vorkommenden ä und ö nach z. Ähnlich sollten wir es anch machen.
Welche Stelle den einzelnen Anlanden angewiesen wird, ob sie alle an den Schlich
gewiesen werden sollen, ob an auf ä oder auf ü folgen soll, ist ziemlich gleichgiltig,
die Hauptsache ist, daß sie vou ihren Stammvokale" gesondert behandelt werden.

Unser Vorschlag geht also dahin: man alphabetisire stets nur genau nach den
geschriebenen Buchstaben, bringe also alle ac, ve, ne, aeu an den ihnen darnach
zukounueudeu Stellen ohne Rücksicht darauf, wie sie lauten; den mit eigmn Buch¬
stabe" geschriebenen ä, ö, ii, an weise mau auch eigne Stellen an und mische sie
nicht mit ander" Buchstaben durcheinander. Die größer" in Frage, kommenden
Vcrlagshandluugeu und Druckereien müßten mit einander verabreden, diese Neuerung
einzuführen. Das Publikum würde sich bald und gern daran gewöhnen.


Musikalische Lichtblicke,

Unser Volksleben pflegt von den Grenzboten
keineswegs rosarot auf Goldgrund geschildert zu werden. Der stadt- und laudknudige
Herr "Fritz Anders" hat sich sogar in verschiednett hohen und niedern Gesellschafts¬
kreisen, die nicht immer mit seinen Ausnahmen zufrieden siud. den heute sehr mo-
dernen Ruf eines "Eleudiualers" erworben. Gleichwohl würde ein "euer Harun
al Raschid auf seinen Inspektionsreisen im Inkognito noch immer des Tröstlichen
und Erfreulichen ge"ng auch im Tagesleben des deutscheu Volkes -- soweit die
deutsche Zunge klingt -- auffinden können. Freilich müßte er auch ein Harun al
Raschid sein -- wir wollen damit nicht sagen, daß Herr Fritz Anders es nicht
geworden wäre, "wenn er das Unglück gehabt hätte, als Kauf geboren zu werden."
Er müßte wirklich meistens da anklopfen, wo er am wenigsten erwartet, und die
Abdallahs, Mirzas und InssnffS, die Könige in der Hütte, die Weisen im schlichten
Arbeitsrock würden anch hierzulande nicht fehlen.

Wir möchten uus die Erlaubnis erbitten, die Augen und soweit das edle
leider meist wenig ,,entwickelte" Gehörorgan vorhanden ist, die Ohren unsers der
Sensation nicht abholden Publikums auf ein Ereignis hinzulenken, das so sensa¬
tionell genannt werden muß, daß dagegen Kammerreden, Prätendeutenstreiche und
-Selbstmorde, ja vielleicht sogar Handelsverträge als ziemlich alltäglicher Kram
vor dem Richterstuhl der Welt verschwinden müssen. In einer kleinen, rußigen,
rauchigen, vou Chklopeu und ihrer modernen Abart, den "Chacharen" gehüteten
Stadt des äußersten Kimmerieus, kurz in jenem berufenen Winkel des Reichs, de"
die Goethische Geisteskarte als "fern vou gebildete" Menschen" den Zeitgenossen an¬
kündigt, ist das größte, schwerste, gewaltigste Meisterwerk der großen, schweren,
gewaltigen deutschen Musik, ist Beethovens hohe Messe in I), ist die ni^a solomnis
wirklich und wahrhaftig aus eigner Kraft und wirklich und wahrhaftig im Geiste
des Meisters und im Geiste der deutschen Musik aufgeführt worden, Aufgeführt


MajMl'liebes und Unmasigoblichos

Hemd, gerben sgar), alle Verden wie brennen und senden, bei denen
im Präteritum das urspriiugliche a lviedcr hervortritt Abrannte, sandte). und andres.
Niemand denkt daran, diese c, die den ä etymologisch und lautlich völlig gleich¬
stehen, mit a zu vermischen. Die ü und ö treten erst im Mittelhochdeutschen all¬
mählich auf, in manchen Dialekten sind sie iibcrhanpt nicht durchgedrungen. Da
sich in unsrer Schriftsprache aber der Amiant auch durch eine besondre Schreibung,
wie sie die gewönliche ist, als vollberechtigtes Glied des Alphabets ausweist, so
wird es Zeit, dem jahrhundertelang ruhelosen endlich eine Heimstätte anzuweisen.
Dadurch wäre die Alphabetisirungsuot mit einem Schlage beseitigt. Andre Völker
sind schon mit gutem Beispiel vorangegangen. So folgt im Schwedischen und
Dänischen das ä See) und ö so) am Schluß des Alphabets auf den Buchstaben z
sein ü giebt es nicht). Die mit Ä und O anlautende« Wörter stehen also in
den Wörterbüchern am Eude beisammen, und demgemäß anch die innerhalb der
Wörter vorkommenden ä und ö nach z. Ähnlich sollten wir es anch machen.
Welche Stelle den einzelnen Anlanden angewiesen wird, ob sie alle an den Schlich
gewiesen werden sollen, ob an auf ä oder auf ü folgen soll, ist ziemlich gleichgiltig,
die Hauptsache ist, daß sie vou ihren Stammvokale» gesondert behandelt werden.

Unser Vorschlag geht also dahin: man alphabetisire stets nur genau nach den
geschriebenen Buchstaben, bringe also alle ac, ve, ne, aeu an den ihnen darnach
zukounueudeu Stellen ohne Rücksicht darauf, wie sie lauten; den mit eigmn Buch¬
stabe» geschriebenen ä, ö, ii, an weise mau auch eigne Stellen an und mische sie
nicht mit ander» Buchstaben durcheinander. Die größer» in Frage, kommenden
Vcrlagshandluugeu und Druckereien müßten mit einander verabreden, diese Neuerung
einzuführen. Das Publikum würde sich bald und gern daran gewöhnen.


Musikalische Lichtblicke,

Unser Volksleben pflegt von den Grenzboten
keineswegs rosarot auf Goldgrund geschildert zu werden. Der stadt- und laudknudige
Herr „Fritz Anders" hat sich sogar in verschiednett hohen und niedern Gesellschafts¬
kreisen, die nicht immer mit seinen Ausnahmen zufrieden siud. den heute sehr mo-
dernen Ruf eines „Eleudiualers" erworben. Gleichwohl würde ein „euer Harun
al Raschid auf seinen Inspektionsreisen im Inkognito noch immer des Tröstlichen
und Erfreulichen ge»ng auch im Tagesleben des deutscheu Volkes — soweit die
deutsche Zunge klingt — auffinden können. Freilich müßte er auch ein Harun al
Raschid sein — wir wollen damit nicht sagen, daß Herr Fritz Anders es nicht
geworden wäre, „wenn er das Unglück gehabt hätte, als Kauf geboren zu werden."
Er müßte wirklich meistens da anklopfen, wo er am wenigsten erwartet, und die
Abdallahs, Mirzas und InssnffS, die Könige in der Hütte, die Weisen im schlichten
Arbeitsrock würden anch hierzulande nicht fehlen.

Wir möchten uus die Erlaubnis erbitten, die Augen und soweit das edle
leider meist wenig ,,entwickelte" Gehörorgan vorhanden ist, die Ohren unsers der
Sensation nicht abholden Publikums auf ein Ereignis hinzulenken, das so sensa¬
tionell genannt werden muß, daß dagegen Kammerreden, Prätendeutenstreiche und
-Selbstmorde, ja vielleicht sogar Handelsverträge als ziemlich alltäglicher Kram
vor dem Richterstuhl der Welt verschwinden müssen. In einer kleinen, rußigen,
rauchigen, vou Chklopeu und ihrer modernen Abart, den „Chacharen" gehüteten
Stadt des äußersten Kimmerieus, kurz in jenem berufenen Winkel des Reichs, de»
die Goethische Geisteskarte als „fern vou gebildete» Menschen" den Zeitgenossen an¬
kündigt, ist das größte, schwerste, gewaltigste Meisterwerk der großen, schweren,
gewaltigen deutschen Musik, ist Beethovens hohe Messe in I), ist die ni^a solomnis
wirklich und wahrhaftig aus eigner Kraft und wirklich und wahrhaftig im Geiste
des Meisters und im Geiste der deutschen Musik aufgeführt worden, Aufgeführt


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[0052] MajMl'liebes und Unmasigoblichos Hemd, gerben sgar), alle Verden wie brennen und senden, bei denen im Präteritum das urspriiugliche a lviedcr hervortritt Abrannte, sandte). und andres. Niemand denkt daran, diese c, die den ä etymologisch und lautlich völlig gleich¬ stehen, mit a zu vermischen. Die ü und ö treten erst im Mittelhochdeutschen all¬ mählich auf, in manchen Dialekten sind sie iibcrhanpt nicht durchgedrungen. Da sich in unsrer Schriftsprache aber der Amiant auch durch eine besondre Schreibung, wie sie die gewönliche ist, als vollberechtigtes Glied des Alphabets ausweist, so wird es Zeit, dem jahrhundertelang ruhelosen endlich eine Heimstätte anzuweisen. Dadurch wäre die Alphabetisirungsuot mit einem Schlage beseitigt. Andre Völker sind schon mit gutem Beispiel vorangegangen. So folgt im Schwedischen und Dänischen das ä See) und ö so) am Schluß des Alphabets auf den Buchstaben z sein ü giebt es nicht). Die mit Ä und O anlautende« Wörter stehen also in den Wörterbüchern am Eude beisammen, und demgemäß anch die innerhalb der Wörter vorkommenden ä und ö nach z. Ähnlich sollten wir es anch machen. Welche Stelle den einzelnen Anlanden angewiesen wird, ob sie alle an den Schlich gewiesen werden sollen, ob an auf ä oder auf ü folgen soll, ist ziemlich gleichgiltig, die Hauptsache ist, daß sie vou ihren Stammvokale» gesondert behandelt werden. Unser Vorschlag geht also dahin: man alphabetisire stets nur genau nach den geschriebenen Buchstaben, bringe also alle ac, ve, ne, aeu an den ihnen darnach zukounueudeu Stellen ohne Rücksicht darauf, wie sie lauten; den mit eigmn Buch¬ stabe» geschriebenen ä, ö, ii, an weise mau auch eigne Stellen an und mische sie nicht mit ander» Buchstaben durcheinander. Die größer» in Frage, kommenden Vcrlagshandluugeu und Druckereien müßten mit einander verabreden, diese Neuerung einzuführen. Das Publikum würde sich bald und gern daran gewöhnen. Musikalische Lichtblicke, Unser Volksleben pflegt von den Grenzboten keineswegs rosarot auf Goldgrund geschildert zu werden. Der stadt- und laudknudige Herr „Fritz Anders" hat sich sogar in verschiednett hohen und niedern Gesellschafts¬ kreisen, die nicht immer mit seinen Ausnahmen zufrieden siud. den heute sehr mo- dernen Ruf eines „Eleudiualers" erworben. Gleichwohl würde ein „euer Harun al Raschid auf seinen Inspektionsreisen im Inkognito noch immer des Tröstlichen und Erfreulichen ge»ng auch im Tagesleben des deutscheu Volkes — soweit die deutsche Zunge klingt — auffinden können. Freilich müßte er auch ein Harun al Raschid sein — wir wollen damit nicht sagen, daß Herr Fritz Anders es nicht geworden wäre, „wenn er das Unglück gehabt hätte, als Kauf geboren zu werden." Er müßte wirklich meistens da anklopfen, wo er am wenigsten erwartet, und die Abdallahs, Mirzas und InssnffS, die Könige in der Hütte, die Weisen im schlichten Arbeitsrock würden anch hierzulande nicht fehlen. Wir möchten uus die Erlaubnis erbitten, die Augen und soweit das edle leider meist wenig ,,entwickelte" Gehörorgan vorhanden ist, die Ohren unsers der Sensation nicht abholden Publikums auf ein Ereignis hinzulenken, das so sensa¬ tionell genannt werden muß, daß dagegen Kammerreden, Prätendeutenstreiche und -Selbstmorde, ja vielleicht sogar Handelsverträge als ziemlich alltäglicher Kram vor dem Richterstuhl der Welt verschwinden müssen. In einer kleinen, rußigen, rauchigen, vou Chklopeu und ihrer modernen Abart, den „Chacharen" gehüteten Stadt des äußersten Kimmerieus, kurz in jenem berufenen Winkel des Reichs, de» die Goethische Geisteskarte als „fern vou gebildete» Menschen" den Zeitgenossen an¬ kündigt, ist das größte, schwerste, gewaltigste Meisterwerk der großen, schweren, gewaltigen deutschen Musik, ist Beethovens hohe Messe in I), ist die ni^a solomnis wirklich und wahrhaftig aus eigner Kraft und wirklich und wahrhaftig im Geiste des Meisters und im Geiste der deutschen Musik aufgeführt worden, Aufgeführt

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/52>, abgerufen am 06.05.2024.