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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

or. Lux sich ausdrückt, 12 018 "obere Zehntausend" mit einem Durchschnittsein¬
kommen von 82000 Mark und 12 "Krösus" mit einem Einkommen von 1.5 bis
7 Millionen Mark, Schon Dr. Lux hatte gemeint, daß die 96,3 Prozent der
"Censiten" kinn einem Durchschnittseinkommen von 755 Mark) "nur in wenigen
Fallen in der Lage seien, sich und ihrer Familie eine auch nur halbwegs behag¬
liche Existenz zu schaffen." Der Vorwärts aber hält es für "ganz richtig," daß
die Steuerzahler mit einem Einkommen von 900 bis 3000 Mark von Lux mit
zu der "unbemittelten Klasse" gerechnet worden sind, und bezeichnet alle 96,3 Pro¬
zent als "Proletarier/' "Also 96,3 Prozent Proletarier in Preußen!" Wir
glauben, daß es immer Proletarier geben wird, und daß es eine Menge von
ihnen auch in einem sozialdemokratischen Staate geben würde. Aber die Größe
dieser Zahl giebt doch zu denken, und namentlich der Umstand, daß die sozial¬
demokratische Partei auch die Personen von 2000 bis 3000 Mark zu den Prole¬
tariern, zu deu ihrigen hinzurechnet. Sie stützt sich, indem sie dies thut, sicher¬
lich auf eine Reihe von unanfechtbaren Beobachtungen und Thatsachen. Wieviele
vou diesen Personen im dentschen Reich haben trotz ihrer 2000 Marl und darüber
täglich ihre liebe Not, sich durchzuschlagen, zumal wenn sie eine zahlreiche Familie
haben, oder wenn sie von Krankheit und Unglück verfolgt werden; sie kommen ans
der Sorge um ihre eigne Zukunft und besonders um die ihrer Kinder nie heraus.
Sie wollen ihre Sache nicht wie die echten und rechten Proletarier ans nichts
stellen, ihre Moral und Gesinnung sträubt sich gegen die Zusammengehörigkeit mit
den untersten Habenichtse", aber in ihrer wirtschaftlichen Lage sind sie nicht viel
besser, oft schlechter daran als ihre noch nrmern Nachbarn. Oft stehen ihre geistige
Bildung, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im schroffsten Gegensatze zu der wirt-
schaftlichen Not und Angst, in der sie sich befinden. Wenn sie durch irgeud welche
Verhältnisse gänzlich zu Grunde gehen, werden sie "verschämte Arme," die dann
durch Privatwohlthätigkeit unterstützt werden. Die "Sozialreform" nimmt sich
ihrer nicht an; gerade ihr "Einkommen" beraubt sie der Wohlthat der "Jnvali-
ditäts- und Altersversicherung." Viele Kaufleute. Handwerker. Beamte. Geistliche
und Lehrer und wer sonst noch gehören zu dieser achtbare" Mittelklasse. Prole¬
tarier sind sie nicht, aber sie sind, was reichlich ebenso schlimm ist, "unzufrieden."
Wie kann mau sich nur einbilden, daß ernährende Worte, von der Redner¬
tribüne gesprochen, man solle doch die leidige Unzufriedenheit lassen, praktischen
Nutzen haben werden! Die Unsicherheit der Existenz ist die Ursache der Un¬
zufriedenheit von vielen, die das äußerlich so leicht genügend erscheinende Ein¬
kommen von 2000 bis 3000 Mark haben. Es wäre auch eine Sozialreform,
Wenn man verhinderte, daß der Mittelstand zu Proletariern gestempelt wird, daß
er der "Armee der Uuzufriedueu" angehört.


Vertrauensmann.

Unter den mancherlei guten und schlechten Anträgen,
die die Parteigenossen der Sozialdemokrntie für den Parteitag gestellt haben, ist
auch einer, der "von eiuer Versammlung von Frauen und Mttdcheu in Berlin,
Fräulein Baader und Genossinnen" ausgegangen ist. Die Genossinnen begehren
eine rein "sprachliche Änderung" in dem Programm der Partei, sie wünschen, daß
fortan nicht mehr die Rede von Vertrauensmännern, sondern von "Vertrauens¬
personen" sein soll. Dieser Wunsch scheint uus im höchsten Grade, um uicht zu
sagen "voll und ganz," berechtigt zu sein, denn da in der Partei die Dame" und
Herren völlig gleiche Rechte haben, da die Partei nur "zielbewußte" Angehörige,
ohne jede Rücksicht auf das Geschlecht, keunt, so müssen auch die sprachliche" Unter-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

or. Lux sich ausdrückt, 12 018 „obere Zehntausend" mit einem Durchschnittsein¬
kommen von 82000 Mark und 12 „Krösus" mit einem Einkommen von 1.5 bis
7 Millionen Mark, Schon Dr. Lux hatte gemeint, daß die 96,3 Prozent der
„Censiten" kinn einem Durchschnittseinkommen von 755 Mark) „nur in wenigen
Fallen in der Lage seien, sich und ihrer Familie eine auch nur halbwegs behag¬
liche Existenz zu schaffen." Der Vorwärts aber hält es für „ganz richtig," daß
die Steuerzahler mit einem Einkommen von 900 bis 3000 Mark von Lux mit
zu der „unbemittelten Klasse" gerechnet worden sind, und bezeichnet alle 96,3 Pro¬
zent als „Proletarier/' „Also 96,3 Prozent Proletarier in Preußen!" Wir
glauben, daß es immer Proletarier geben wird, und daß es eine Menge von
ihnen auch in einem sozialdemokratischen Staate geben würde. Aber die Größe
dieser Zahl giebt doch zu denken, und namentlich der Umstand, daß die sozial¬
demokratische Partei auch die Personen von 2000 bis 3000 Mark zu den Prole¬
tariern, zu deu ihrigen hinzurechnet. Sie stützt sich, indem sie dies thut, sicher¬
lich auf eine Reihe von unanfechtbaren Beobachtungen und Thatsachen. Wieviele
vou diesen Personen im dentschen Reich haben trotz ihrer 2000 Marl und darüber
täglich ihre liebe Not, sich durchzuschlagen, zumal wenn sie eine zahlreiche Familie
haben, oder wenn sie von Krankheit und Unglück verfolgt werden; sie kommen ans
der Sorge um ihre eigne Zukunft und besonders um die ihrer Kinder nie heraus.
Sie wollen ihre Sache nicht wie die echten und rechten Proletarier ans nichts
stellen, ihre Moral und Gesinnung sträubt sich gegen die Zusammengehörigkeit mit
den untersten Habenichtse», aber in ihrer wirtschaftlichen Lage sind sie nicht viel
besser, oft schlechter daran als ihre noch nrmern Nachbarn. Oft stehen ihre geistige
Bildung, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im schroffsten Gegensatze zu der wirt-
schaftlichen Not und Angst, in der sie sich befinden. Wenn sie durch irgeud welche
Verhältnisse gänzlich zu Grunde gehen, werden sie „verschämte Arme," die dann
durch Privatwohlthätigkeit unterstützt werden. Die „Sozialreform" nimmt sich
ihrer nicht an; gerade ihr „Einkommen" beraubt sie der Wohlthat der „Jnvali-
ditäts- und Altersversicherung." Viele Kaufleute. Handwerker. Beamte. Geistliche
und Lehrer und wer sonst noch gehören zu dieser achtbare» Mittelklasse. Prole¬
tarier sind sie nicht, aber sie sind, was reichlich ebenso schlimm ist, „unzufrieden."
Wie kann mau sich nur einbilden, daß ernährende Worte, von der Redner¬
tribüne gesprochen, man solle doch die leidige Unzufriedenheit lassen, praktischen
Nutzen haben werden! Die Unsicherheit der Existenz ist die Ursache der Un¬
zufriedenheit von vielen, die das äußerlich so leicht genügend erscheinende Ein¬
kommen von 2000 bis 3000 Mark haben. Es wäre auch eine Sozialreform,
Wenn man verhinderte, daß der Mittelstand zu Proletariern gestempelt wird, daß
er der „Armee der Uuzufriedueu" angehört.


Vertrauensmann.

Unter den mancherlei guten und schlechten Anträgen,
die die Parteigenossen der Sozialdemokrntie für den Parteitag gestellt haben, ist
auch einer, der „von eiuer Versammlung von Frauen und Mttdcheu in Berlin,
Fräulein Baader und Genossinnen" ausgegangen ist. Die Genossinnen begehren
eine rein „sprachliche Änderung" in dem Programm der Partei, sie wünschen, daß
fortan nicht mehr die Rede von Vertrauensmännern, sondern von „Vertrauens¬
personen" sein soll. Dieser Wunsch scheint uus im höchsten Grade, um uicht zu
sagen „voll und ganz," berechtigt zu sein, denn da in der Partei die Dame« und
Herren völlig gleiche Rechte haben, da die Partei nur „zielbewußte" Angehörige,
ohne jede Rücksicht auf das Geschlecht, keunt, so müssen auch die sprachliche« Unter-


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[0347] Maßgebliches und Unmaßgebliches or. Lux sich ausdrückt, 12 018 „obere Zehntausend" mit einem Durchschnittsein¬ kommen von 82000 Mark und 12 „Krösus" mit einem Einkommen von 1.5 bis 7 Millionen Mark, Schon Dr. Lux hatte gemeint, daß die 96,3 Prozent der „Censiten" kinn einem Durchschnittseinkommen von 755 Mark) „nur in wenigen Fallen in der Lage seien, sich und ihrer Familie eine auch nur halbwegs behag¬ liche Existenz zu schaffen." Der Vorwärts aber hält es für „ganz richtig," daß die Steuerzahler mit einem Einkommen von 900 bis 3000 Mark von Lux mit zu der „unbemittelten Klasse" gerechnet worden sind, und bezeichnet alle 96,3 Pro¬ zent als „Proletarier/' „Also 96,3 Prozent Proletarier in Preußen!" Wir glauben, daß es immer Proletarier geben wird, und daß es eine Menge von ihnen auch in einem sozialdemokratischen Staate geben würde. Aber die Größe dieser Zahl giebt doch zu denken, und namentlich der Umstand, daß die sozial¬ demokratische Partei auch die Personen von 2000 bis 3000 Mark zu den Prole¬ tariern, zu deu ihrigen hinzurechnet. Sie stützt sich, indem sie dies thut, sicher¬ lich auf eine Reihe von unanfechtbaren Beobachtungen und Thatsachen. Wieviele vou diesen Personen im dentschen Reich haben trotz ihrer 2000 Marl und darüber täglich ihre liebe Not, sich durchzuschlagen, zumal wenn sie eine zahlreiche Familie haben, oder wenn sie von Krankheit und Unglück verfolgt werden; sie kommen ans der Sorge um ihre eigne Zukunft und besonders um die ihrer Kinder nie heraus. Sie wollen ihre Sache nicht wie die echten und rechten Proletarier ans nichts stellen, ihre Moral und Gesinnung sträubt sich gegen die Zusammengehörigkeit mit den untersten Habenichtse», aber in ihrer wirtschaftlichen Lage sind sie nicht viel besser, oft schlechter daran als ihre noch nrmern Nachbarn. Oft stehen ihre geistige Bildung, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im schroffsten Gegensatze zu der wirt- schaftlichen Not und Angst, in der sie sich befinden. Wenn sie durch irgeud welche Verhältnisse gänzlich zu Grunde gehen, werden sie „verschämte Arme," die dann durch Privatwohlthätigkeit unterstützt werden. Die „Sozialreform" nimmt sich ihrer nicht an; gerade ihr „Einkommen" beraubt sie der Wohlthat der „Jnvali- ditäts- und Altersversicherung." Viele Kaufleute. Handwerker. Beamte. Geistliche und Lehrer und wer sonst noch gehören zu dieser achtbare» Mittelklasse. Prole¬ tarier sind sie nicht, aber sie sind, was reichlich ebenso schlimm ist, „unzufrieden." Wie kann mau sich nur einbilden, daß ernährende Worte, von der Redner¬ tribüne gesprochen, man solle doch die leidige Unzufriedenheit lassen, praktischen Nutzen haben werden! Die Unsicherheit der Existenz ist die Ursache der Un¬ zufriedenheit von vielen, die das äußerlich so leicht genügend erscheinende Ein¬ kommen von 2000 bis 3000 Mark haben. Es wäre auch eine Sozialreform, Wenn man verhinderte, daß der Mittelstand zu Proletariern gestempelt wird, daß er der „Armee der Uuzufriedueu" angehört. Vertrauensmann. Unter den mancherlei guten und schlechten Anträgen, die die Parteigenossen der Sozialdemokrntie für den Parteitag gestellt haben, ist auch einer, der „von eiuer Versammlung von Frauen und Mttdcheu in Berlin, Fräulein Baader und Genossinnen" ausgegangen ist. Die Genossinnen begehren eine rein „sprachliche Änderung" in dem Programm der Partei, sie wünschen, daß fortan nicht mehr die Rede von Vertrauensmännern, sondern von „Vertrauens¬ personen" sein soll. Dieser Wunsch scheint uus im höchsten Grade, um uicht zu sagen „voll und ganz," berechtigt zu sein, denn da in der Partei die Dame« und Herren völlig gleiche Rechte haben, da die Partei nur „zielbewußte" Angehörige, ohne jede Rücksicht auf das Geschlecht, keunt, so müssen auch die sprachliche« Unter-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/347>, abgerufen am 27.04.2024.