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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

schiebe, die nur in der alten Gesellschaft einen Sinn hatten, wegfallen. Wenn
man aber auch den Damen grundsätzlich zustimmt, so kaun man doch zweifeln, ob
die vorgeschlagne Änderung die richtige sei. Allerdings kann man nicht zu dem
Wort "Vertrauensmann" ein Gegenstück bilden: "Vertrauensfrau," schon deshalb
nicht, weil der Antrag jn "von Frauen und Mädchen in Berlin" eingebracht ist;
man müßte dann auch uoch vou "Vertrauensmädchen" sprechen. Aber auch
"Vertrauensperson" ist in diesem Falle eine unglückliche Wahl, weil man dadurch
an das naheliegende Wort "Frauensperson" erinnert wird. Außerdem würde ge¬
rade hier die "Person" Anstoß erregen können, da jeder Personenkultus den Grund¬
sätzen der Partei zuwider ist. Aber warum sollen überhaupt noch alle solche
natürliche oder übernatürliche Verschiedenheiten in der Politik geduldet werden?
Bei einem Stimmzettel ist es doch gleichgiltig, ob er von dem Mann oder von
der Frau abgegeben wird. Wenn die Frauen die gebührende Gleichberechtigung
haben, so sind sie, Politisch genommen, Männer, sie müssen also auch so genannt
werden. "Auf einmal seh ich Rat und schreibe getrost: Im Anfang war -- der
Mann!" Mau lasse also, so empfehlen wir dem Parteitag, einfach die "Vertrauens¬
männer" und beschließe nur, daß darunter auch Frauen zu verstehen sind, was sich
im Geiste des Programms übrigens von selbst versteht. Wenn es künftig nur
heißt: der Vertrauensmann, und ebenso der Abgeordnete des und des Wahl¬
kreises, so können ja die Neugierigen, die gern wissen wollen, ob der hier "der"
sei oder vielmehr "die," sich noch besonders erkundigen, obwohl man meinen sollte,
für die politische Rede sei es gleichgiltig, ob sie ans männlichem oder aus weib¬
lichem Munde stamme, wenn sie nur sonst Hand und Fuß hat. Politisch darf
es weder der und er, noch die und sie geben, sondern einzig und allein "Mit¬
glieder der Partei," "Delegirte des Parteitags," "Mitglieder des Reichstags" n. s. f.


Ethisirt.

Es war wirklich die höchste Zeit, daß sich in der Hauptstadt des
Reiches einmal wieder ein weltgeschichtliches Ereignis vollzog. Kann Berlin noch
zweifeln, daß es an der Spitze der Zivilisation marschirt, nachdem sich in seinen
Mauern die "Gesellschaft für ethische Kultur" gebildet hat? Niemand kann die
erhabnen Zwecke einer Gesellschaft mißbilligen, die die Ethik, auf deutsch die Sitt¬
lichkeit verbreiten will. Zwar könnte man glauben, es läge hier nur wieder ein
Versuch vor, wie der so kläglich gescheiterte des Herrn von Egidy, die Zwietracht
unter den Menschen durch ganz "unbestimmte, allgemeine Grundsätze," gegen die
niemand nichts einwenden kann, auszutilgen; man könnte glauben, es wäre das¬
selbe Schauspiel unter andrer Firma, also Egidy rockivivns. Aber es läßt sich
wohl nicht leugnen, daß die Gesellschaft mehr Aussicht auf Erfolg, auf "Sieg" hat,
als alle ihre Vorgänger. Zwei Umstände veranlassen uns, dies anzunehmen. Zu¬
nächst hat sich die Gesellschaft dringend die Gegnerschaft der Kirche verbeten, nnter
der Egidy gelitten hat. Herr Professor von Gizycki erklärt, daß es nicht ihre
Absicht sei, die Kirche f? die Kirchen! anzugreifen. "Sollte die Gesellschaft in¬
dessen in ihrem rein ethischen Beginnen von Seiten der Kirche angegriffen werden,
so würde sie solchen Angriff aufs kräftigste zurückweisen." Was geht es die Kirche
um, wenn die Religion zur Privatsache erklärt wird? Ist das ein Angriff ans
sie, wenn man sie höflichst bittet: Hebe dich weg von hier, wo wir jetzt gehen
wollen. Wenn die Kirche etwa nicht anständigerweise aus dem Wege geht,
sondern sich weigert, so ist die Gesellschaft für ethische Kultur offenbar der ange¬
griffne Teil. So untersagt man der Kirche ihre freie Meinungsäußerung und
sichert sich vou vornherein gegen ihre Feindschaft, und zugleich will man doch


Maßgebliches und Unmaßgebliches

schiebe, die nur in der alten Gesellschaft einen Sinn hatten, wegfallen. Wenn
man aber auch den Damen grundsätzlich zustimmt, so kaun man doch zweifeln, ob
die vorgeschlagne Änderung die richtige sei. Allerdings kann man nicht zu dem
Wort „Vertrauensmann" ein Gegenstück bilden: „Vertrauensfrau," schon deshalb
nicht, weil der Antrag jn „von Frauen und Mädchen in Berlin" eingebracht ist;
man müßte dann auch uoch vou „Vertrauensmädchen" sprechen. Aber auch
„Vertrauensperson" ist in diesem Falle eine unglückliche Wahl, weil man dadurch
an das naheliegende Wort „Frauensperson" erinnert wird. Außerdem würde ge¬
rade hier die „Person" Anstoß erregen können, da jeder Personenkultus den Grund¬
sätzen der Partei zuwider ist. Aber warum sollen überhaupt noch alle solche
natürliche oder übernatürliche Verschiedenheiten in der Politik geduldet werden?
Bei einem Stimmzettel ist es doch gleichgiltig, ob er von dem Mann oder von
der Frau abgegeben wird. Wenn die Frauen die gebührende Gleichberechtigung
haben, so sind sie, Politisch genommen, Männer, sie müssen also auch so genannt
werden. „Auf einmal seh ich Rat und schreibe getrost: Im Anfang war — der
Mann!" Mau lasse also, so empfehlen wir dem Parteitag, einfach die „Vertrauens¬
männer" und beschließe nur, daß darunter auch Frauen zu verstehen sind, was sich
im Geiste des Programms übrigens von selbst versteht. Wenn es künftig nur
heißt: der Vertrauensmann, und ebenso der Abgeordnete des und des Wahl¬
kreises, so können ja die Neugierigen, die gern wissen wollen, ob der hier „der"
sei oder vielmehr „die," sich noch besonders erkundigen, obwohl man meinen sollte,
für die politische Rede sei es gleichgiltig, ob sie ans männlichem oder aus weib¬
lichem Munde stamme, wenn sie nur sonst Hand und Fuß hat. Politisch darf
es weder der und er, noch die und sie geben, sondern einzig und allein „Mit¬
glieder der Partei," „Delegirte des Parteitags," „Mitglieder des Reichstags" n. s. f.


Ethisirt.

Es war wirklich die höchste Zeit, daß sich in der Hauptstadt des
Reiches einmal wieder ein weltgeschichtliches Ereignis vollzog. Kann Berlin noch
zweifeln, daß es an der Spitze der Zivilisation marschirt, nachdem sich in seinen
Mauern die „Gesellschaft für ethische Kultur" gebildet hat? Niemand kann die
erhabnen Zwecke einer Gesellschaft mißbilligen, die die Ethik, auf deutsch die Sitt¬
lichkeit verbreiten will. Zwar könnte man glauben, es läge hier nur wieder ein
Versuch vor, wie der so kläglich gescheiterte des Herrn von Egidy, die Zwietracht
unter den Menschen durch ganz „unbestimmte, allgemeine Grundsätze," gegen die
niemand nichts einwenden kann, auszutilgen; man könnte glauben, es wäre das¬
selbe Schauspiel unter andrer Firma, also Egidy rockivivns. Aber es läßt sich
wohl nicht leugnen, daß die Gesellschaft mehr Aussicht auf Erfolg, auf „Sieg" hat,
als alle ihre Vorgänger. Zwei Umstände veranlassen uns, dies anzunehmen. Zu¬
nächst hat sich die Gesellschaft dringend die Gegnerschaft der Kirche verbeten, nnter
der Egidy gelitten hat. Herr Professor von Gizycki erklärt, daß es nicht ihre
Absicht sei, die Kirche f? die Kirchen! anzugreifen. „Sollte die Gesellschaft in¬
dessen in ihrem rein ethischen Beginnen von Seiten der Kirche angegriffen werden,
so würde sie solchen Angriff aufs kräftigste zurückweisen." Was geht es die Kirche
um, wenn die Religion zur Privatsache erklärt wird? Ist das ein Angriff ans
sie, wenn man sie höflichst bittet: Hebe dich weg von hier, wo wir jetzt gehen
wollen. Wenn die Kirche etwa nicht anständigerweise aus dem Wege geht,
sondern sich weigert, so ist die Gesellschaft für ethische Kultur offenbar der ange¬
griffne Teil. So untersagt man der Kirche ihre freie Meinungsäußerung und
sichert sich vou vornherein gegen ihre Feindschaft, und zugleich will man doch


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[0348] Maßgebliches und Unmaßgebliches schiebe, die nur in der alten Gesellschaft einen Sinn hatten, wegfallen. Wenn man aber auch den Damen grundsätzlich zustimmt, so kaun man doch zweifeln, ob die vorgeschlagne Änderung die richtige sei. Allerdings kann man nicht zu dem Wort „Vertrauensmann" ein Gegenstück bilden: „Vertrauensfrau," schon deshalb nicht, weil der Antrag jn „von Frauen und Mädchen in Berlin" eingebracht ist; man müßte dann auch uoch vou „Vertrauensmädchen" sprechen. Aber auch „Vertrauensperson" ist in diesem Falle eine unglückliche Wahl, weil man dadurch an das naheliegende Wort „Frauensperson" erinnert wird. Außerdem würde ge¬ rade hier die „Person" Anstoß erregen können, da jeder Personenkultus den Grund¬ sätzen der Partei zuwider ist. Aber warum sollen überhaupt noch alle solche natürliche oder übernatürliche Verschiedenheiten in der Politik geduldet werden? Bei einem Stimmzettel ist es doch gleichgiltig, ob er von dem Mann oder von der Frau abgegeben wird. Wenn die Frauen die gebührende Gleichberechtigung haben, so sind sie, Politisch genommen, Männer, sie müssen also auch so genannt werden. „Auf einmal seh ich Rat und schreibe getrost: Im Anfang war — der Mann!" Mau lasse also, so empfehlen wir dem Parteitag, einfach die „Vertrauens¬ männer" und beschließe nur, daß darunter auch Frauen zu verstehen sind, was sich im Geiste des Programms übrigens von selbst versteht. Wenn es künftig nur heißt: der Vertrauensmann, und ebenso der Abgeordnete des und des Wahl¬ kreises, so können ja die Neugierigen, die gern wissen wollen, ob der hier „der" sei oder vielmehr „die," sich noch besonders erkundigen, obwohl man meinen sollte, für die politische Rede sei es gleichgiltig, ob sie ans männlichem oder aus weib¬ lichem Munde stamme, wenn sie nur sonst Hand und Fuß hat. Politisch darf es weder der und er, noch die und sie geben, sondern einzig und allein „Mit¬ glieder der Partei," „Delegirte des Parteitags," „Mitglieder des Reichstags" n. s. f. Ethisirt. Es war wirklich die höchste Zeit, daß sich in der Hauptstadt des Reiches einmal wieder ein weltgeschichtliches Ereignis vollzog. Kann Berlin noch zweifeln, daß es an der Spitze der Zivilisation marschirt, nachdem sich in seinen Mauern die „Gesellschaft für ethische Kultur" gebildet hat? Niemand kann die erhabnen Zwecke einer Gesellschaft mißbilligen, die die Ethik, auf deutsch die Sitt¬ lichkeit verbreiten will. Zwar könnte man glauben, es läge hier nur wieder ein Versuch vor, wie der so kläglich gescheiterte des Herrn von Egidy, die Zwietracht unter den Menschen durch ganz „unbestimmte, allgemeine Grundsätze," gegen die niemand nichts einwenden kann, auszutilgen; man könnte glauben, es wäre das¬ selbe Schauspiel unter andrer Firma, also Egidy rockivivns. Aber es läßt sich wohl nicht leugnen, daß die Gesellschaft mehr Aussicht auf Erfolg, auf „Sieg" hat, als alle ihre Vorgänger. Zwei Umstände veranlassen uns, dies anzunehmen. Zu¬ nächst hat sich die Gesellschaft dringend die Gegnerschaft der Kirche verbeten, nnter der Egidy gelitten hat. Herr Professor von Gizycki erklärt, daß es nicht ihre Absicht sei, die Kirche f? die Kirchen! anzugreifen. „Sollte die Gesellschaft in¬ dessen in ihrem rein ethischen Beginnen von Seiten der Kirche angegriffen werden, so würde sie solchen Angriff aufs kräftigste zurückweisen." Was geht es die Kirche um, wenn die Religion zur Privatsache erklärt wird? Ist das ein Angriff ans sie, wenn man sie höflichst bittet: Hebe dich weg von hier, wo wir jetzt gehen wollen. Wenn die Kirche etwa nicht anständigerweise aus dem Wege geht, sondern sich weigert, so ist die Gesellschaft für ethische Kultur offenbar der ange¬ griffne Teil. So untersagt man der Kirche ihre freie Meinungsäußerung und sichert sich vou vornherein gegen ihre Feindschaft, und zugleich will man doch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/348>, abgerufen am 27.04.2024.