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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schamröte darüber auf, daß man sich so tief eingelassen hat. Aber nur Geduld.
Die Zeit wird kommen, wo das Blut von der Wange zum Herzen zurückgeflossen
ist, dann wird die alte Liebe der Schwesterrepubliken, in denen die fortgeschrit¬
tensten Völker Europas wohnen, auch wieder zur alten Wärme erblühen, und die
wohlthuende Überzeugung, daß nichts über die seinen Formen des Franzosen im
internationalen Verkehr gehe, wird sich in jedem Schweizerherzen neu befestigen.
Wie schön ist doch die Vorsicht, mit der Deutsche in der Schweiz und Deutsch¬
schweizer dafür sorgen, daß gegen deutsche Fahnen an schweizerischen Gebäuden,
nie ein Bernoud aufzutreten haben wird! So erhält man die Freundschaft, wenn
eine da ist.


Kosakisch oder republikanisch?

In hundert Jahren ist Europa entweder
kosakisch oder republikanisch! Dieses angebliche Wort Napoleons des Ersten wird
seit etwa fünfzehn Jahren, seit der Gegensatz Rußlands zu den Zentralmächten auf
den Weltteil drückt, in den Tagesblättern immer wieder angeführt, bald um den
deutscheu Reichsbürger geneigter zur Übernahme neuer Militärlasten zu stimmen,
bald um den Franzosen nahe zu legen, wie gefährlich das von ihnen getriebne
Spiel sei, bei dem sie schließlich nur die Hoffnung des Odysseus in der Höhle
des Kyklopen hätten, zuletzt von dem russischen Riesen aufgefressen zu werden.
Maurice Charuay hat das erst vor einigen Monaten seinen Landsleuten in seiner
interessanten Flugschrift so klar als möglich gesagt: I/^Isg,"c> vin^t ans sprss
(Paris, Allemcme, 1892). Wie steht es nun aber mit dem erwähnten Ausspruch
hinsichtlich seiner Beglaubigung, seines ursprünglichen Sinns, seines eigentlichen
Wortlauts? Es wird die Leser dieser Blätter kaum überraschen, wenn sie hören,
daß er, so wie er durch die Welt läuft, falsch ist. Das ist ja fast mit allen "ge¬
flügelten Worten" der Fall. Beiläufig mag bemerkt sein, daß selbst Büchmann
S. 291 (wenigstens der zehnten Auflage) nicht ganz genau zitirt. Schlagen wir
das Nüinoria.1 as ses. Ilslsnc- des Las Casas auf, fo finden wir hier (III 79 bis 30)
unter dem 18. (nicht 8., wie Büchmann schreibt) April 1816 folgende Mitteilung.
Der Kaiser sprach davon, ob er Aussicht habe, von Se. Helena nach Europa zurück¬
kehren zu dürfen. Er glaubte, daß in der That dazu einige Möglichkeiten be¬
stünden. Entweder könnten ihn die Könige gegen die aufrührerischen Völker zu
Hilfe rufen, oder umgekehrt die Völker gegen die Könige. In diesem ungeheuern
Kampf der Gegenwart mit der Vergangenheit sei er der natürliche Schiedsrichter.
Endlich eine dritte Möglichkeit wäre, daß man ihn gegen die Russen brauchte, und
das sei die wahrscheinlichste von allen: <na,r, fuhr der Kaiser fort, ä^us I6t-z.t ->"-
treu clos vkosss, avant eux "us (Büchmann: binnen zehn Jahren), tont" 1'Kurops
xsnt Serf ooskuzno ein tont" su rSxudliqns. Voila. xourtkmt los Kolmass 6,'neae
cM rü'ont rsnvczi'M! Man muß sich, um Napoleons Worte zu begreifen, an die
Rolle erinnern, die Rußland im April 1816 spielte. Alexander der Erste hatte
vor nicht ganz sieben Monaten die heilige Allianz gestiftet; er stand an der Spitze
des hergestellten alten Staatensystems, und wie der russische Einfluß empfunden
wurde, das sollte bald der Mord Kotzebues zeigen. Napoleon war nnn der An¬
sicht, daß diese Lage der Dinge einer Entscheidung zutreibe, daß vor Ablauf von zehn
Jahren Europa entweder vollends kosakisch oder, durch den natürlichen Rückschlag gegen
den zarischen Despotismus, ganz in dem Zustande der Republik sein könne. Er¬
füllt hat sich freilich diese Ansicht weder nach 1316 noch nach 1849, und wir
denken, auch heute wird die Gefahr wohl vorübergehen. Zum Schluß sei bemerkt,
daß Napoleon schon früher (Nömornü II 66) einmal geäußert hatte: Ki ,js inours


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Schamröte darüber auf, daß man sich so tief eingelassen hat. Aber nur Geduld.
Die Zeit wird kommen, wo das Blut von der Wange zum Herzen zurückgeflossen
ist, dann wird die alte Liebe der Schwesterrepubliken, in denen die fortgeschrit¬
tensten Völker Europas wohnen, auch wieder zur alten Wärme erblühen, und die
wohlthuende Überzeugung, daß nichts über die seinen Formen des Franzosen im
internationalen Verkehr gehe, wird sich in jedem Schweizerherzen neu befestigen.
Wie schön ist doch die Vorsicht, mit der Deutsche in der Schweiz und Deutsch¬
schweizer dafür sorgen, daß gegen deutsche Fahnen an schweizerischen Gebäuden,
nie ein Bernoud aufzutreten haben wird! So erhält man die Freundschaft, wenn
eine da ist.


Kosakisch oder republikanisch?

In hundert Jahren ist Europa entweder
kosakisch oder republikanisch! Dieses angebliche Wort Napoleons des Ersten wird
seit etwa fünfzehn Jahren, seit der Gegensatz Rußlands zu den Zentralmächten auf
den Weltteil drückt, in den Tagesblättern immer wieder angeführt, bald um den
deutscheu Reichsbürger geneigter zur Übernahme neuer Militärlasten zu stimmen,
bald um den Franzosen nahe zu legen, wie gefährlich das von ihnen getriebne
Spiel sei, bei dem sie schließlich nur die Hoffnung des Odysseus in der Höhle
des Kyklopen hätten, zuletzt von dem russischen Riesen aufgefressen zu werden.
Maurice Charuay hat das erst vor einigen Monaten seinen Landsleuten in seiner
interessanten Flugschrift so klar als möglich gesagt: I/^Isg,«c> vin^t ans sprss
(Paris, Allemcme, 1892). Wie steht es nun aber mit dem erwähnten Ausspruch
hinsichtlich seiner Beglaubigung, seines ursprünglichen Sinns, seines eigentlichen
Wortlauts? Es wird die Leser dieser Blätter kaum überraschen, wenn sie hören,
daß er, so wie er durch die Welt läuft, falsch ist. Das ist ja fast mit allen „ge¬
flügelten Worten" der Fall. Beiläufig mag bemerkt sein, daß selbst Büchmann
S. 291 (wenigstens der zehnten Auflage) nicht ganz genau zitirt. Schlagen wir
das Nüinoria.1 as ses. Ilslsnc- des Las Casas auf, fo finden wir hier (III 79 bis 30)
unter dem 18. (nicht 8., wie Büchmann schreibt) April 1816 folgende Mitteilung.
Der Kaiser sprach davon, ob er Aussicht habe, von Se. Helena nach Europa zurück¬
kehren zu dürfen. Er glaubte, daß in der That dazu einige Möglichkeiten be¬
stünden. Entweder könnten ihn die Könige gegen die aufrührerischen Völker zu
Hilfe rufen, oder umgekehrt die Völker gegen die Könige. In diesem ungeheuern
Kampf der Gegenwart mit der Vergangenheit sei er der natürliche Schiedsrichter.
Endlich eine dritte Möglichkeit wäre, daß man ihn gegen die Russen brauchte, und
das sei die wahrscheinlichste von allen: <na,r, fuhr der Kaiser fort, ä^us I6t-z.t ->«-
treu clos vkosss, avant eux »us (Büchmann: binnen zehn Jahren), tont« 1'Kurops
xsnt Serf ooskuzno ein tont« su rSxudliqns. Voila. xourtkmt los Kolmass 6,'neae
cM rü'ont rsnvczi'M! Man muß sich, um Napoleons Worte zu begreifen, an die
Rolle erinnern, die Rußland im April 1816 spielte. Alexander der Erste hatte
vor nicht ganz sieben Monaten die heilige Allianz gestiftet; er stand an der Spitze
des hergestellten alten Staatensystems, und wie der russische Einfluß empfunden
wurde, das sollte bald der Mord Kotzebues zeigen. Napoleon war nnn der An¬
sicht, daß diese Lage der Dinge einer Entscheidung zutreibe, daß vor Ablauf von zehn
Jahren Europa entweder vollends kosakisch oder, durch den natürlichen Rückschlag gegen
den zarischen Despotismus, ganz in dem Zustande der Republik sein könne. Er¬
füllt hat sich freilich diese Ansicht weder nach 1316 noch nach 1849, und wir
denken, auch heute wird die Gefahr wohl vorübergehen. Zum Schluß sei bemerkt,
daß Napoleon schon früher (Nömornü II 66) einmal geäußert hatte: Ki ,js inours


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[0500] Maßgebliches und Unmaßgebliches Schamröte darüber auf, daß man sich so tief eingelassen hat. Aber nur Geduld. Die Zeit wird kommen, wo das Blut von der Wange zum Herzen zurückgeflossen ist, dann wird die alte Liebe der Schwesterrepubliken, in denen die fortgeschrit¬ tensten Völker Europas wohnen, auch wieder zur alten Wärme erblühen, und die wohlthuende Überzeugung, daß nichts über die seinen Formen des Franzosen im internationalen Verkehr gehe, wird sich in jedem Schweizerherzen neu befestigen. Wie schön ist doch die Vorsicht, mit der Deutsche in der Schweiz und Deutsch¬ schweizer dafür sorgen, daß gegen deutsche Fahnen an schweizerischen Gebäuden, nie ein Bernoud aufzutreten haben wird! So erhält man die Freundschaft, wenn eine da ist. Kosakisch oder republikanisch? In hundert Jahren ist Europa entweder kosakisch oder republikanisch! Dieses angebliche Wort Napoleons des Ersten wird seit etwa fünfzehn Jahren, seit der Gegensatz Rußlands zu den Zentralmächten auf den Weltteil drückt, in den Tagesblättern immer wieder angeführt, bald um den deutscheu Reichsbürger geneigter zur Übernahme neuer Militärlasten zu stimmen, bald um den Franzosen nahe zu legen, wie gefährlich das von ihnen getriebne Spiel sei, bei dem sie schließlich nur die Hoffnung des Odysseus in der Höhle des Kyklopen hätten, zuletzt von dem russischen Riesen aufgefressen zu werden. Maurice Charuay hat das erst vor einigen Monaten seinen Landsleuten in seiner interessanten Flugschrift so klar als möglich gesagt: I/^Isg,«c> vin^t ans sprss (Paris, Allemcme, 1892). Wie steht es nun aber mit dem erwähnten Ausspruch hinsichtlich seiner Beglaubigung, seines ursprünglichen Sinns, seines eigentlichen Wortlauts? Es wird die Leser dieser Blätter kaum überraschen, wenn sie hören, daß er, so wie er durch die Welt läuft, falsch ist. Das ist ja fast mit allen „ge¬ flügelten Worten" der Fall. Beiläufig mag bemerkt sein, daß selbst Büchmann S. 291 (wenigstens der zehnten Auflage) nicht ganz genau zitirt. Schlagen wir das Nüinoria.1 as ses. Ilslsnc- des Las Casas auf, fo finden wir hier (III 79 bis 30) unter dem 18. (nicht 8., wie Büchmann schreibt) April 1816 folgende Mitteilung. Der Kaiser sprach davon, ob er Aussicht habe, von Se. Helena nach Europa zurück¬ kehren zu dürfen. Er glaubte, daß in der That dazu einige Möglichkeiten be¬ stünden. Entweder könnten ihn die Könige gegen die aufrührerischen Völker zu Hilfe rufen, oder umgekehrt die Völker gegen die Könige. In diesem ungeheuern Kampf der Gegenwart mit der Vergangenheit sei er der natürliche Schiedsrichter. Endlich eine dritte Möglichkeit wäre, daß man ihn gegen die Russen brauchte, und das sei die wahrscheinlichste von allen: <na,r, fuhr der Kaiser fort, ä^us I6t-z.t ->«- treu clos vkosss, avant eux »us (Büchmann: binnen zehn Jahren), tont« 1'Kurops xsnt Serf ooskuzno ein tont« su rSxudliqns. Voila. xourtkmt los Kolmass 6,'neae cM rü'ont rsnvczi'M! Man muß sich, um Napoleons Worte zu begreifen, an die Rolle erinnern, die Rußland im April 1816 spielte. Alexander der Erste hatte vor nicht ganz sieben Monaten die heilige Allianz gestiftet; er stand an der Spitze des hergestellten alten Staatensystems, und wie der russische Einfluß empfunden wurde, das sollte bald der Mord Kotzebues zeigen. Napoleon war nnn der An¬ sicht, daß diese Lage der Dinge einer Entscheidung zutreibe, daß vor Ablauf von zehn Jahren Europa entweder vollends kosakisch oder, durch den natürlichen Rückschlag gegen den zarischen Despotismus, ganz in dem Zustande der Republik sein könne. Er¬ füllt hat sich freilich diese Ansicht weder nach 1316 noch nach 1849, und wir denken, auch heute wird die Gefahr wohl vorübergehen. Zum Schluß sei bemerkt, daß Napoleon schon früher (Nömornü II 66) einmal geäußert hatte: Ki ,js inours

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/500>, abgerufen am 27.04.2024.