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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

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unterschreiben und mit Interesse hören, daß Napoleon -- wie uns das ja Vandal
neuerdings bestätigt hat -- es für unbedingt notwendig erklärte, daß Konstanti-
nopel mit seinen Provinzen ein unabhängiges Reich bilde, xonr syrvir av darraz;"
^ 1a xnissano" ri^sso, wie Belgien als Schranke gegen Frankreich errichtet
worden sei.


Deutschberlin.

Nach einer statistischen Tabelle, die das Allgemeine Kirchen¬
blatt veröffentlicht, sind nach der Volkszählung des Jahres 1890 unter den 1578 794
Einwohnern Berlins nicht weniger als 79 286 Juden. Dabei sind die nicht mit¬
gerechnet, die es sind, sich aber aus irgend welchen Gründen scheuen, ihren Glauben
und ihre Abstammung wahrheitsgetreu anzugeben, und sich zu den Dissidenten oder
andern Sekten rechnen. Aber selbst wenn wir uns mit der Zahl 79 286 begnügen,
so kommt doch schon das unglaubliche Ergebnis zu Tage, daß in Berlin jeder
zwanzigste Mensch ein Jude ist. Das Verhältnis wird noch auffallender, wenn
wir bedenken, daß diese 79 286 Juden nicht zur dienenden und arbeitenden Klasse
gehören, sondern zur besitzenden und genießenden, Das Verhältnis der Besser¬
gestellten zu den Unbemittelten in der Berliner Bevölkerung ist etwa eins zu fünf.
Zu den 300 0V0 Bemittelten gehören also, selbst wenn wir 4000 arme Juden ab¬
rechnen, mindestens 75 000 Juden, d. h. der vierte Teil der bessersituirten, ein¬
flußreichen Berliner Gesellschaft besteht aus Juden. (In der Prima eines Ber¬
liner Gymnasiums saßen vor einiger Zeit nur Juden, sodaß der christliche Reli¬
gionsunterricht ausfallen mußte.) Wir wollen nicht in das antisemitische Horn
stoßen; aber wir in Mittel- und in Süddeutschland fragen uns immer wieder: Hat
Berlin noch ein Recht, sich bei dieser orientalisch-russisch-polnischen Mischung als
erste Pflegstätte der deutschen Kunst und Litteratur, als Hochburg der deutscheu
Kultur, als maßgebende Stimme Deutschlands zu bezeichnen, und das Städten
gegenüber wie Leipzig, München, Stuttgart u. a,, wo die reinen Quellen deutschen
Geistes und deutscher Gesittung seit Jahrhunderten ungetrübt fließen?


Musikalischer Unfug.
"

Im Anschluß um den Aufsatz in Heft 46 "Die Ver¬
unstaltung deutscher Lieder möge noch auf einen ebenso schlimmen Unfug aufmerksam
gemacht sein: auf die Verstümmelung musikalischer Werke großer Komponisten
durch unsre großen und kleinen Kapellmeister, die sich alle berufen fühlen, um den
Werken großer Meister herumzubestelu und sie zu "Phantasie"" und "Potpourris"
zu verarbeiten. Es ist, als ob Stubenmaler einen Raphael aufbessern und ver¬
schönern wollten. Der^ größte Unfug aber ist es, daß unsre Nationalhymne jetzt
als Radaulied gesungen oder mit Gassenhauern vermischt in Tanzlokalen zum Tanz
aufgespielt wird; ja es ist in vielen Theatern (Wintergarten, Reichshallen, Apollv-
theater) geradezu zur Gewohnheit geworden, das Nationallied zusammen mit irgend
einem Gassenhauer, oder vielmehr zum Gassenhauer umgearbeitet, als letztes Musik¬
stück, als sogenannte" Kehraus, zu spielen. In Rußland darf die Nationalhymne
nur bei öffentlichen Festlichkeiten und auch dann nur als erstes Musikstück gespielt
werde", wobei sich jeder aus eignem Antriebe erhebt und andächtig zuhört. Eine
Verstümmelung, sogar das Abspielen der Hymne durch einen Leierkasten oder an
einem ungeeigneten Orte würde streng bestraft werde"; ja das Publikum selbst
würde gegen eine Profanirung der Hymne energisch auftreten, sie gilt ebeu als


Maßgebliches und Unmaßgebliches

loi, ^isxsvärs KM» mon vüritadls Irßritlsi' on Nu'vxs. Avis hört xvuva.iL
1'arrßtsr »oso sou ÄßluKv as LgrtMvs. I,a oris« sse xrancls se xsrinimsnts xorii'
1« eontinont KiiroxEvn, surtout xour LZonstantinoxlc?. Dcis wird man heute noch
unterschreiben und mit Interesse hören, daß Napoleon — wie uns das ja Vandal
neuerdings bestätigt hat — es für unbedingt notwendig erklärte, daß Konstanti-
nopel mit seinen Provinzen ein unabhängiges Reich bilde, xonr syrvir av darraz;«
^ 1a xnissano« ri^sso, wie Belgien als Schranke gegen Frankreich errichtet
worden sei.


Deutschberlin.

Nach einer statistischen Tabelle, die das Allgemeine Kirchen¬
blatt veröffentlicht, sind nach der Volkszählung des Jahres 1890 unter den 1578 794
Einwohnern Berlins nicht weniger als 79 286 Juden. Dabei sind die nicht mit¬
gerechnet, die es sind, sich aber aus irgend welchen Gründen scheuen, ihren Glauben
und ihre Abstammung wahrheitsgetreu anzugeben, und sich zu den Dissidenten oder
andern Sekten rechnen. Aber selbst wenn wir uns mit der Zahl 79 286 begnügen,
so kommt doch schon das unglaubliche Ergebnis zu Tage, daß in Berlin jeder
zwanzigste Mensch ein Jude ist. Das Verhältnis wird noch auffallender, wenn
wir bedenken, daß diese 79 286 Juden nicht zur dienenden und arbeitenden Klasse
gehören, sondern zur besitzenden und genießenden, Das Verhältnis der Besser¬
gestellten zu den Unbemittelten in der Berliner Bevölkerung ist etwa eins zu fünf.
Zu den 300 0V0 Bemittelten gehören also, selbst wenn wir 4000 arme Juden ab¬
rechnen, mindestens 75 000 Juden, d. h. der vierte Teil der bessersituirten, ein¬
flußreichen Berliner Gesellschaft besteht aus Juden. (In der Prima eines Ber¬
liner Gymnasiums saßen vor einiger Zeit nur Juden, sodaß der christliche Reli¬
gionsunterricht ausfallen mußte.) Wir wollen nicht in das antisemitische Horn
stoßen; aber wir in Mittel- und in Süddeutschland fragen uns immer wieder: Hat
Berlin noch ein Recht, sich bei dieser orientalisch-russisch-polnischen Mischung als
erste Pflegstätte der deutschen Kunst und Litteratur, als Hochburg der deutscheu
Kultur, als maßgebende Stimme Deutschlands zu bezeichnen, und das Städten
gegenüber wie Leipzig, München, Stuttgart u. a,, wo die reinen Quellen deutschen
Geistes und deutscher Gesittung seit Jahrhunderten ungetrübt fließen?


Musikalischer Unfug.
"

Im Anschluß um den Aufsatz in Heft 46 „Die Ver¬
unstaltung deutscher Lieder möge noch auf einen ebenso schlimmen Unfug aufmerksam
gemacht sein: auf die Verstümmelung musikalischer Werke großer Komponisten
durch unsre großen und kleinen Kapellmeister, die sich alle berufen fühlen, um den
Werken großer Meister herumzubestelu und sie zu „Phantasie»" und „Potpourris"
zu verarbeiten. Es ist, als ob Stubenmaler einen Raphael aufbessern und ver¬
schönern wollten. Der^ größte Unfug aber ist es, daß unsre Nationalhymne jetzt
als Radaulied gesungen oder mit Gassenhauern vermischt in Tanzlokalen zum Tanz
aufgespielt wird; ja es ist in vielen Theatern (Wintergarten, Reichshallen, Apollv-
theater) geradezu zur Gewohnheit geworden, das Nationallied zusammen mit irgend
einem Gassenhauer, oder vielmehr zum Gassenhauer umgearbeitet, als letztes Musik¬
stück, als sogenannte» Kehraus, zu spielen. In Rußland darf die Nationalhymne
nur bei öffentlichen Festlichkeiten und auch dann nur als erstes Musikstück gespielt
werde«, wobei sich jeder aus eignem Antriebe erhebt und andächtig zuhört. Eine
Verstümmelung, sogar das Abspielen der Hymne durch einen Leierkasten oder an
einem ungeeigneten Orte würde streng bestraft werde»; ja das Publikum selbst
würde gegen eine Profanirung der Hymne energisch auftreten, sie gilt ebeu als


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[0501] Maßgebliches und Unmaßgebliches loi, ^isxsvärs KM» mon vüritadls Irßritlsi' on Nu'vxs. Avis hört xvuva.iL 1'arrßtsr »oso sou ÄßluKv as LgrtMvs. I,a oris« sse xrancls se xsrinimsnts xorii' 1« eontinont KiiroxEvn, surtout xour LZonstantinoxlc?. Dcis wird man heute noch unterschreiben und mit Interesse hören, daß Napoleon — wie uns das ja Vandal neuerdings bestätigt hat — es für unbedingt notwendig erklärte, daß Konstanti- nopel mit seinen Provinzen ein unabhängiges Reich bilde, xonr syrvir av darraz;« ^ 1a xnissano« ri^sso, wie Belgien als Schranke gegen Frankreich errichtet worden sei. Deutschberlin. Nach einer statistischen Tabelle, die das Allgemeine Kirchen¬ blatt veröffentlicht, sind nach der Volkszählung des Jahres 1890 unter den 1578 794 Einwohnern Berlins nicht weniger als 79 286 Juden. Dabei sind die nicht mit¬ gerechnet, die es sind, sich aber aus irgend welchen Gründen scheuen, ihren Glauben und ihre Abstammung wahrheitsgetreu anzugeben, und sich zu den Dissidenten oder andern Sekten rechnen. Aber selbst wenn wir uns mit der Zahl 79 286 begnügen, so kommt doch schon das unglaubliche Ergebnis zu Tage, daß in Berlin jeder zwanzigste Mensch ein Jude ist. Das Verhältnis wird noch auffallender, wenn wir bedenken, daß diese 79 286 Juden nicht zur dienenden und arbeitenden Klasse gehören, sondern zur besitzenden und genießenden, Das Verhältnis der Besser¬ gestellten zu den Unbemittelten in der Berliner Bevölkerung ist etwa eins zu fünf. Zu den 300 0V0 Bemittelten gehören also, selbst wenn wir 4000 arme Juden ab¬ rechnen, mindestens 75 000 Juden, d. h. der vierte Teil der bessersituirten, ein¬ flußreichen Berliner Gesellschaft besteht aus Juden. (In der Prima eines Ber¬ liner Gymnasiums saßen vor einiger Zeit nur Juden, sodaß der christliche Reli¬ gionsunterricht ausfallen mußte.) Wir wollen nicht in das antisemitische Horn stoßen; aber wir in Mittel- und in Süddeutschland fragen uns immer wieder: Hat Berlin noch ein Recht, sich bei dieser orientalisch-russisch-polnischen Mischung als erste Pflegstätte der deutschen Kunst und Litteratur, als Hochburg der deutscheu Kultur, als maßgebende Stimme Deutschlands zu bezeichnen, und das Städten gegenüber wie Leipzig, München, Stuttgart u. a,, wo die reinen Quellen deutschen Geistes und deutscher Gesittung seit Jahrhunderten ungetrübt fließen? Musikalischer Unfug. " Im Anschluß um den Aufsatz in Heft 46 „Die Ver¬ unstaltung deutscher Lieder möge noch auf einen ebenso schlimmen Unfug aufmerksam gemacht sein: auf die Verstümmelung musikalischer Werke großer Komponisten durch unsre großen und kleinen Kapellmeister, die sich alle berufen fühlen, um den Werken großer Meister herumzubestelu und sie zu „Phantasie»" und „Potpourris" zu verarbeiten. Es ist, als ob Stubenmaler einen Raphael aufbessern und ver¬ schönern wollten. Der^ größte Unfug aber ist es, daß unsre Nationalhymne jetzt als Radaulied gesungen oder mit Gassenhauern vermischt in Tanzlokalen zum Tanz aufgespielt wird; ja es ist in vielen Theatern (Wintergarten, Reichshallen, Apollv- theater) geradezu zur Gewohnheit geworden, das Nationallied zusammen mit irgend einem Gassenhauer, oder vielmehr zum Gassenhauer umgearbeitet, als letztes Musik¬ stück, als sogenannte» Kehraus, zu spielen. In Rußland darf die Nationalhymne nur bei öffentlichen Festlichkeiten und auch dann nur als erstes Musikstück gespielt werde«, wobei sich jeder aus eignem Antriebe erhebt und andächtig zuhört. Eine Verstümmelung, sogar das Abspielen der Hymne durch einen Leierkasten oder an einem ungeeigneten Orte würde streng bestraft werde»; ja das Publikum selbst würde gegen eine Profanirung der Hymne energisch auftreten, sie gilt ebeu als

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/501>, abgerufen am 27.04.2024.