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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vertreter schloß mit der Aufforderung, für Vergrößerung unsrer Kreuzerflotte zu
sorgen, scheint also die Expansion auf dem Seewege im Auge zu haben. Zwar
sagt er ausdrücklich: "nicht aus chauvinistischen Gründen, sondern nur um von
Zeit zu Zeit die deutsche Flagge zu zeigen," doch das ist natürlich nur eine
diplomatische Wendung, denn bloß um von Zeit zu Zeit seine Flagge zu zeigen,
hat noch kein verstündiger Staat Kriegsschiffe gebaut. Also er deutet am Schluß
auf die überseeische Expansion, aber seine ganze Rede ist ausgefüllt mit scharfem
Tadel gegen solche Deutsche, die sich in die innern Angelegenheiten fremder Länder
einmischten und dadurch die Reichsregiernng in Verlegenheit brächten. Wer Er¬
oberungspläne hat, der bedarf der Einmischung (alle erobernden Staaten: Mazedonien,
Rom, Frankreich, England, Rußland sind Meister der Einmischungskuust gewesen),
und wer keine hat, der braucht keine Kreuzer. Ferner: man fordert Kriegsschiffe
zum Schutz unsrer Handelsmarine, gleichzeitig aber will man das Reich schutz-
zöllnerisch absperren und macht es Caprivi zum Vorwurf, daß er Deutschland "zu
einem Jndustriestaate habe machen wollen" (er hat bloß anerkannt, daß es bei seinen
Bevölkeruugsverhältuisseu nicht sowohl einer werden müsse, als vielmehr längst ge¬
worden sei). Ein dritter ist in einer Polemik zwischen der Frankfurter und der
Kreuzzeitung zu Tage getreten. Die Kreuzzeitung hatte die Franzosen vor der
Eroberung Madagaskars gewarnt, weil dieses Land zum Getreidebau geeignet sei
und daher ein gefährlicher Konkurrent der französischen Landwirte werden könne.
Die Frankfurter hatte darauf erwidert, da müßten ja unsre Konservativen eigentlich
Gegner der Kolonialpolitik sein; und die Kreuzzeitung hat denn auch gestanden:
Ackerbaukölonien wollten sie dort nicht. Also, das alles und noch mehrere"
wird zu bedenken sein. Das Denken steht zwar in übeln Ruf bei einem Geschlecht,
das sich mit Phrasen zu behelfen gewöhnt ist, aber das Sprüchlein: Vorgethan
und nachbedacht hat manchen in groß Leid gebracht, behält dennoch seine Geltung.


Konservativ.
"

Bei der letzten Pariser Puppenkomödie haben die "Konser¬
vativen von ganz Europa aufs lebhafteste Partei genommen für ihre franzö¬
sischen Brüder und gegen die Umstürzler. (Konservativ ist augenblicklich in Frank¬
reich keine amtliche Parteibezeichuuug, aber Rechte und Zentrum nennen sich zuweilen
so, und jedenfalls sind sie "staatserhaltend," was doch die Übersetzung von konser¬
vativ ist.) Das wäre nun an sich ganz in der Ordnung, und selbstverständlich
hegen auch wir uicht die geringste Sympathie für die radikalen und sozialistischen
Krakehler an der Seine. Aber der Gegenstand, um den es sich bei der letzten
"Dummheit" der Knmmermehrheit handelte, will doch auch beachtet sein. Die hohe
Finanz hatte den Plan Gambettas, die Eisenbahnen zu verstaatlichen, vereitelt.
Im Besitz dieses ungeheuern Kapitals waren die Finanzfürsten die Herren Frank¬
reichs und konstituirten sich als "Finanzfeudalitcit" (diesen Ausdruck haben bei der
Gelegenheit sowohl konservative als demokratische deutsche Zeitungen gebraucht),
die durch eine günz regelmäßig fuugirende Maschinerie seit zwanzig Jahren von
der durch die Arbeit des französischen Volks gewonnenen Milch deu Rahm ab¬
schöpft. Einer der großen Schöpflöffel heißt Zinsgarantie. Dieser wenigstens soll
nun endlich im Jahre 1914 außer Thätigkeit gesetzt werden. Zwei der Eisenbahn¬
gesellschaften aber haben einen großartigen Advokatenkniff angewendet; sie haben
bei der Erneuerung des Vertrags im Jahre 1883 -- ohne Zweifel durch Be¬
stechung des damaligen Bautenministers Raynal -- für Weglassung des Endtermins
der Zinsgarantie in der Urkunde gesorgt, woraufhin sie dann> als die Sache später
zur Sprache kam, ihr auf anderthalb Milliarden geschätztes "Recht" einklagten


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vertreter schloß mit der Aufforderung, für Vergrößerung unsrer Kreuzerflotte zu
sorgen, scheint also die Expansion auf dem Seewege im Auge zu haben. Zwar
sagt er ausdrücklich: „nicht aus chauvinistischen Gründen, sondern nur um von
Zeit zu Zeit die deutsche Flagge zu zeigen," doch das ist natürlich nur eine
diplomatische Wendung, denn bloß um von Zeit zu Zeit seine Flagge zu zeigen,
hat noch kein verstündiger Staat Kriegsschiffe gebaut. Also er deutet am Schluß
auf die überseeische Expansion, aber seine ganze Rede ist ausgefüllt mit scharfem
Tadel gegen solche Deutsche, die sich in die innern Angelegenheiten fremder Länder
einmischten und dadurch die Reichsregiernng in Verlegenheit brächten. Wer Er¬
oberungspläne hat, der bedarf der Einmischung (alle erobernden Staaten: Mazedonien,
Rom, Frankreich, England, Rußland sind Meister der Einmischungskuust gewesen),
und wer keine hat, der braucht keine Kreuzer. Ferner: man fordert Kriegsschiffe
zum Schutz unsrer Handelsmarine, gleichzeitig aber will man das Reich schutz-
zöllnerisch absperren und macht es Caprivi zum Vorwurf, daß er Deutschland „zu
einem Jndustriestaate habe machen wollen" (er hat bloß anerkannt, daß es bei seinen
Bevölkeruugsverhältuisseu nicht sowohl einer werden müsse, als vielmehr längst ge¬
worden sei). Ein dritter ist in einer Polemik zwischen der Frankfurter und der
Kreuzzeitung zu Tage getreten. Die Kreuzzeitung hatte die Franzosen vor der
Eroberung Madagaskars gewarnt, weil dieses Land zum Getreidebau geeignet sei
und daher ein gefährlicher Konkurrent der französischen Landwirte werden könne.
Die Frankfurter hatte darauf erwidert, da müßten ja unsre Konservativen eigentlich
Gegner der Kolonialpolitik sein; und die Kreuzzeitung hat denn auch gestanden:
Ackerbaukölonien wollten sie dort nicht. Also, das alles und noch mehrere»
wird zu bedenken sein. Das Denken steht zwar in übeln Ruf bei einem Geschlecht,
das sich mit Phrasen zu behelfen gewöhnt ist, aber das Sprüchlein: Vorgethan
und nachbedacht hat manchen in groß Leid gebracht, behält dennoch seine Geltung.


Konservativ.
"

Bei der letzten Pariser Puppenkomödie haben die „Konser¬
vativen von ganz Europa aufs lebhafteste Partei genommen für ihre franzö¬
sischen Brüder und gegen die Umstürzler. (Konservativ ist augenblicklich in Frank¬
reich keine amtliche Parteibezeichuuug, aber Rechte und Zentrum nennen sich zuweilen
so, und jedenfalls sind sie „staatserhaltend," was doch die Übersetzung von konser¬
vativ ist.) Das wäre nun an sich ganz in der Ordnung, und selbstverständlich
hegen auch wir uicht die geringste Sympathie für die radikalen und sozialistischen
Krakehler an der Seine. Aber der Gegenstand, um den es sich bei der letzten
„Dummheit" der Knmmermehrheit handelte, will doch auch beachtet sein. Die hohe
Finanz hatte den Plan Gambettas, die Eisenbahnen zu verstaatlichen, vereitelt.
Im Besitz dieses ungeheuern Kapitals waren die Finanzfürsten die Herren Frank¬
reichs und konstituirten sich als „Finanzfeudalitcit" (diesen Ausdruck haben bei der
Gelegenheit sowohl konservative als demokratische deutsche Zeitungen gebraucht),
die durch eine günz regelmäßig fuugirende Maschinerie seit zwanzig Jahren von
der durch die Arbeit des französischen Volks gewonnenen Milch deu Rahm ab¬
schöpft. Einer der großen Schöpflöffel heißt Zinsgarantie. Dieser wenigstens soll
nun endlich im Jahre 1914 außer Thätigkeit gesetzt werden. Zwei der Eisenbahn¬
gesellschaften aber haben einen großartigen Advokatenkniff angewendet; sie haben
bei der Erneuerung des Vertrags im Jahre 1883 — ohne Zweifel durch Be¬
stechung des damaligen Bautenministers Raynal — für Weglassung des Endtermins
der Zinsgarantie in der Urkunde gesorgt, woraufhin sie dann> als die Sache später
zur Sprache kam, ihr auf anderthalb Milliarden geschätztes „Recht" einklagten


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[0192] Maßgebliches und Unmaßgebliches Vertreter schloß mit der Aufforderung, für Vergrößerung unsrer Kreuzerflotte zu sorgen, scheint also die Expansion auf dem Seewege im Auge zu haben. Zwar sagt er ausdrücklich: „nicht aus chauvinistischen Gründen, sondern nur um von Zeit zu Zeit die deutsche Flagge zu zeigen," doch das ist natürlich nur eine diplomatische Wendung, denn bloß um von Zeit zu Zeit seine Flagge zu zeigen, hat noch kein verstündiger Staat Kriegsschiffe gebaut. Also er deutet am Schluß auf die überseeische Expansion, aber seine ganze Rede ist ausgefüllt mit scharfem Tadel gegen solche Deutsche, die sich in die innern Angelegenheiten fremder Länder einmischten und dadurch die Reichsregiernng in Verlegenheit brächten. Wer Er¬ oberungspläne hat, der bedarf der Einmischung (alle erobernden Staaten: Mazedonien, Rom, Frankreich, England, Rußland sind Meister der Einmischungskuust gewesen), und wer keine hat, der braucht keine Kreuzer. Ferner: man fordert Kriegsschiffe zum Schutz unsrer Handelsmarine, gleichzeitig aber will man das Reich schutz- zöllnerisch absperren und macht es Caprivi zum Vorwurf, daß er Deutschland „zu einem Jndustriestaate habe machen wollen" (er hat bloß anerkannt, daß es bei seinen Bevölkeruugsverhältuisseu nicht sowohl einer werden müsse, als vielmehr längst ge¬ worden sei). Ein dritter ist in einer Polemik zwischen der Frankfurter und der Kreuzzeitung zu Tage getreten. Die Kreuzzeitung hatte die Franzosen vor der Eroberung Madagaskars gewarnt, weil dieses Land zum Getreidebau geeignet sei und daher ein gefährlicher Konkurrent der französischen Landwirte werden könne. Die Frankfurter hatte darauf erwidert, da müßten ja unsre Konservativen eigentlich Gegner der Kolonialpolitik sein; und die Kreuzzeitung hat denn auch gestanden: Ackerbaukölonien wollten sie dort nicht. Also, das alles und noch mehrere» wird zu bedenken sein. Das Denken steht zwar in übeln Ruf bei einem Geschlecht, das sich mit Phrasen zu behelfen gewöhnt ist, aber das Sprüchlein: Vorgethan und nachbedacht hat manchen in groß Leid gebracht, behält dennoch seine Geltung. Konservativ. " Bei der letzten Pariser Puppenkomödie haben die „Konser¬ vativen von ganz Europa aufs lebhafteste Partei genommen für ihre franzö¬ sischen Brüder und gegen die Umstürzler. (Konservativ ist augenblicklich in Frank¬ reich keine amtliche Parteibezeichuuug, aber Rechte und Zentrum nennen sich zuweilen so, und jedenfalls sind sie „staatserhaltend," was doch die Übersetzung von konser¬ vativ ist.) Das wäre nun an sich ganz in der Ordnung, und selbstverständlich hegen auch wir uicht die geringste Sympathie für die radikalen und sozialistischen Krakehler an der Seine. Aber der Gegenstand, um den es sich bei der letzten „Dummheit" der Knmmermehrheit handelte, will doch auch beachtet sein. Die hohe Finanz hatte den Plan Gambettas, die Eisenbahnen zu verstaatlichen, vereitelt. Im Besitz dieses ungeheuern Kapitals waren die Finanzfürsten die Herren Frank¬ reichs und konstituirten sich als „Finanzfeudalitcit" (diesen Ausdruck haben bei der Gelegenheit sowohl konservative als demokratische deutsche Zeitungen gebraucht), die durch eine günz regelmäßig fuugirende Maschinerie seit zwanzig Jahren von der durch die Arbeit des französischen Volks gewonnenen Milch deu Rahm ab¬ schöpft. Einer der großen Schöpflöffel heißt Zinsgarantie. Dieser wenigstens soll nun endlich im Jahre 1914 außer Thätigkeit gesetzt werden. Zwei der Eisenbahn¬ gesellschaften aber haben einen großartigen Advokatenkniff angewendet; sie haben bei der Erneuerung des Vertrags im Jahre 1883 — ohne Zweifel durch Be¬ stechung des damaligen Bautenministers Raynal — für Weglassung des Endtermins der Zinsgarantie in der Urkunde gesorgt, woraufhin sie dann> als die Sache später zur Sprache kam, ihr auf anderthalb Milliarden geschätztes „Recht" einklagten

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/192>, abgerufen am 28.04.2024.