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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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ungefährer Schätzung 10 000 Bogen Großfolio-Forniats erforderlich werden. Die
Bearbeitung erfolgt in Heften von je fünf Bogen, deren jedes für sich abgeschlossen
wird. Nach Beendigung der Arbeiten der vierten Abteilung gestaltet sich die
weitere Erledigung des Werkes, wie folgt: Ausschreiben von Zahlzettel" und alpha¬
betisches Ordnen derselben. In Abteilung V: Zerlegung der zusammengesetzten und
der abgeleiteten Wörter in ihre Bestandteile 350 000 Zettel. In Abteilung VI:
Zerlegung in Stamm und Anhängsel (!) 580000 Zettel. In Abteilung VH: Zer¬
legung der Vorsilben und Endungen 250 000 Zettel. In Abteilung VIII: Zer¬
legung der Stämme und Laute ". f. w. und Aufnahme der Schlnßsnmmen aus
den Listen der Vorsilben u. s. w. 1800 000 Zettel. Da jeder Zettel eine Häufigkeits¬
zahl trägt, so müssen die Zahlen aller Zettel desselben Wortes oder Wvrtteils auf
besondern "Gesäme-Zählkarten" vereinigt werden, damit die Schlußsumme jedes
Wortes gezogen werden kann. Die Arbeiten werden in 55 Arbeitsstellen verteilt:
das Hin- und Hersenden des Materials bei jeder Abstimmung, die Sendungen und
Zurücksendnngeu der Bnchungsstellen u. f. w. erfordern voraussichtlich noch die Her¬
stellung von 1080 Postpaketen und Frachtsendnngen. Sodann müssen für die
Kontrollarbeiten der alphabetischen Liste, sowie für die Aufstellung der einzelnen
Nachweisungen in den Abteilungen V--VIII und deren Kontrolle ungefähr sechs
Personen auf etwa sechs Monate für jede Abteilung beschäftigt werden, welche im
Rechnen eine besondre Gewandtheit besitzen."

Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode. Es fragt sich nur, soll
man über solchen Byzantinismus deu Donner heiliger Entrüstung wettern lassen
oder eine helle Lache aufschlage"? Dn sich, wie der Bericht vorwurfsvoll mitteilt,
sämtliche Ministerien der deutsche" Staaten gegen die Bitte um Geldbeiträge ab¬
lehnend Verhalten haben -- nnr der mitleidige Senat der reichen Stadt Bremen
hat hundert Thaler zugeschossen --, auch die. Schulbehörden einmütig die Hand
ans den Säckel gehalten haben, so wird man sich wohl für das Lachen entscheiden
dürfen. Einmal im wechselreiche" Verlauf der Arbeit hat man auch Gefangne mit
der Zettelei beschäftigt. Aber davon ist man wieder abgekommen. Warum nur?
Das wäre doch gewiß eine glückliche Lösung der Gefnngniskonknrrenzfrage. Nie¬
mand würde was dawider haben, wenn nicht die armen Gefangnen selbst!


Schlauch seinem lieben Schlauch.

In meinen ersten Semestern hatte
ich einen lieben Universitätsfreund. Bon Natur hieß er, glaube ich, Piefke, wir
kannten ihn aber nur unter seinem Kneipnamen Schlauch. Schlauch hatte eine
Schwäche, die Schwärmerei für das Dedizireu und Sichdedizirenlassen, oder viel¬
mehr, diese Schwäche, an der wir alle litten, war bei ihm zur Manie ausgebildet.
Als wir unsern gegenseitige" Bedarf a" Pfeifenköpfen, Deckelkrügen und Manschetten¬
knöpfen gedeckt hatte" und unser Geldstand sich gleichzeitig zu versteifen begann,
gelang es Schläuchen schließlich nicht mehr, Partner zum Austausch von Dedikationen
zu finden. Er verfiel daher, um seine Leidenschaft zu stillen, auf das Mittel, sich
selbst "cmzudedizireu," "ut bald schmückte alle seine Gebrauchsgegenstände, die
irgendwie für den Graveur oder Maler eine Angriffsfläche böte", die von dem
Piefkeschen Familienwappen überragte Inschrift: "Schirmes seinem liebe" Schlauch!"

Ich habe an meinen alten Freund denken müssen, als ich den neuesten Beschluß
der Neichstagsbaukommission las, an dem jungfräulichen Giebel der Westfront des
neuen Reichstagsgebäudes die Worte anzubringen: "Dem deutschen Reich." Kaiser,
Bundesrat und Reichstag, also die drei verfassungsmäßigen Gewalten im dentschen
Reiche, haben einst gemeinsam beschlossen, das neue Gebäude zu errichten. Kein


ungefährer Schätzung 10 000 Bogen Großfolio-Forniats erforderlich werden. Die
Bearbeitung erfolgt in Heften von je fünf Bogen, deren jedes für sich abgeschlossen
wird. Nach Beendigung der Arbeiten der vierten Abteilung gestaltet sich die
weitere Erledigung des Werkes, wie folgt: Ausschreiben von Zahlzettel» und alpha¬
betisches Ordnen derselben. In Abteilung V: Zerlegung der zusammengesetzten und
der abgeleiteten Wörter in ihre Bestandteile 350 000 Zettel. In Abteilung VI:
Zerlegung in Stamm und Anhängsel (!) 580000 Zettel. In Abteilung VH: Zer¬
legung der Vorsilben und Endungen 250 000 Zettel. In Abteilung VIII: Zer¬
legung der Stämme und Laute «. f. w. und Aufnahme der Schlnßsnmmen aus
den Listen der Vorsilben u. s. w. 1800 000 Zettel. Da jeder Zettel eine Häufigkeits¬
zahl trägt, so müssen die Zahlen aller Zettel desselben Wortes oder Wvrtteils auf
besondern »Gesäme-Zählkarten« vereinigt werden, damit die Schlußsumme jedes
Wortes gezogen werden kann. Die Arbeiten werden in 55 Arbeitsstellen verteilt:
das Hin- und Hersenden des Materials bei jeder Abstimmung, die Sendungen und
Zurücksendnngeu der Bnchungsstellen u. f. w. erfordern voraussichtlich noch die Her¬
stellung von 1080 Postpaketen und Frachtsendnngen. Sodann müssen für die
Kontrollarbeiten der alphabetischen Liste, sowie für die Aufstellung der einzelnen
Nachweisungen in den Abteilungen V—VIII und deren Kontrolle ungefähr sechs
Personen auf etwa sechs Monate für jede Abteilung beschäftigt werden, welche im
Rechnen eine besondre Gewandtheit besitzen."

Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode. Es fragt sich nur, soll
man über solchen Byzantinismus deu Donner heiliger Entrüstung wettern lassen
oder eine helle Lache aufschlage»? Dn sich, wie der Bericht vorwurfsvoll mitteilt,
sämtliche Ministerien der deutsche» Staaten gegen die Bitte um Geldbeiträge ab¬
lehnend Verhalten haben — nnr der mitleidige Senat der reichen Stadt Bremen
hat hundert Thaler zugeschossen —, auch die. Schulbehörden einmütig die Hand
ans den Säckel gehalten haben, so wird man sich wohl für das Lachen entscheiden
dürfen. Einmal im wechselreiche» Verlauf der Arbeit hat man auch Gefangne mit
der Zettelei beschäftigt. Aber davon ist man wieder abgekommen. Warum nur?
Das wäre doch gewiß eine glückliche Lösung der Gefnngniskonknrrenzfrage. Nie¬
mand würde was dawider haben, wenn nicht die armen Gefangnen selbst!


Schlauch seinem lieben Schlauch.

In meinen ersten Semestern hatte
ich einen lieben Universitätsfreund. Bon Natur hieß er, glaube ich, Piefke, wir
kannten ihn aber nur unter seinem Kneipnamen Schlauch. Schlauch hatte eine
Schwäche, die Schwärmerei für das Dedizireu und Sichdedizirenlassen, oder viel¬
mehr, diese Schwäche, an der wir alle litten, war bei ihm zur Manie ausgebildet.
Als wir unsern gegenseitige» Bedarf a» Pfeifenköpfen, Deckelkrügen und Manschetten¬
knöpfen gedeckt hatte» und unser Geldstand sich gleichzeitig zu versteifen begann,
gelang es Schläuchen schließlich nicht mehr, Partner zum Austausch von Dedikationen
zu finden. Er verfiel daher, um seine Leidenschaft zu stillen, auf das Mittel, sich
selbst „cmzudedizireu," »ut bald schmückte alle seine Gebrauchsgegenstände, die
irgendwie für den Graveur oder Maler eine Angriffsfläche böte», die von dem
Piefkeschen Familienwappen überragte Inschrift: „Schirmes seinem liebe» Schlauch!"

Ich habe an meinen alten Freund denken müssen, als ich den neuesten Beschluß
der Neichstagsbaukommission las, an dem jungfräulichen Giebel der Westfront des
neuen Reichstagsgebäudes die Worte anzubringen: „Dem deutschen Reich." Kaiser,
Bundesrat und Reichstag, also die drei verfassungsmäßigen Gewalten im dentschen
Reiche, haben einst gemeinsam beschlossen, das neue Gebäude zu errichten. Kein


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/197>, abgerufen am 27.04.2024.