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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Verdrängung der Juden.

In Wien werden in den verschiednen
Nertretungskorpern fast Tag für Tag Schlachten geschlagen zwischen Judenfeinden
und Judenfreundcn. Die Angreifer gehen mit nicht zu überbietender Urwüchsigkeit
und einer Leidenschaft ins Zeug, die sie augenscheinlich öfters verhindert, ihre
Waffen mit Ruhe zu prüfen. Der Angeklagte ist ein Jude, das genügt zu seiner
Verurteilung -- ganz nach dem Muster des Revolutionstribunals. Aber maßhalten
können auch die Gegner nicht. Bald stellen sie sich an, als wüßten sie überhaupt
nichts von Rassenverschiedenheiten, oder als schicke es sich wenigstens nicht, von
solchen Dingen zu sprechen, bald fühlt sich der Leser bedrückt dnrch den Gedanken,
daß er dem inferioren arischen Stamm angehört, und ist im Zweifel, ob er Öster¬
reich um seinen Reichtum an Musterbürgern beneiden oder ob er es bemitleiden
soll, weil diese noch immer die Minderheit der Bevölkerung ausmünden. Viel
Sorge macht die häufige Beseitigung der Gerichtshöfe durch jüdische Baukrottirer,
Falschmünzer, Einbrecher u. dergl. in., und dn soll die Statistik aus der Verlegen¬
heit helsen. Daß die allgemeine Angabe, in der Verbrecherwelt sei das Judentum
durch einen niedrigern Prozentsatz mis in der Bevölkerung vertreten, wenig beweist,
wenn keine Rücksicht ans die Natur des Verbrechens genommen und much ver¬
schwiegen wird, ob in deu Tabellen nach der Nationalität oder dem Bekenntnisse klassi-
fizirt wird, ist klar. neuestens hat ein Herr Süß (hoffentlich kein Verwandter des
einstigen Finanzministers in Württemberg) im niederösterreichischen Landtage wieder
verkündigt, daß die Juden 1878 4,54 Prozent der Bevölkerung Österreichs aus¬
gemacht hätten, 1890 4,78 Prozent, die Zahl der Verbrechen unter ihnen aber in
demselben Zeitabschnitte von 4,1 auf 3,6 Prozent gesunken sei. Die gegnerische
Bemerkung, daß die Hebung der Moral nicht der Voltsschnlgesetzgebnng, sondern
namentlich dein Wiedererwachen des christlichen Geistes im Volke zugeschrieben
werden müsse, suchte er wenigstens mittelbar zu entkräften, und die Häufigkeit von
"Cridafällen" bei jiddischen Kaufleuten erklärte er für "natürlich, weil die Juden
aus deu meisten andern Erwerbszweigen hinausgedrängt wurden." Zur Cha¬
rakteristik dieser dreisten Wiedernuftischuug einer längst veralteten Mär wird aus
Wie" berichtet, daß dort unter 800 Advokaten 500, unter 2000 Ärzten 1100
durch ihre Namen als Juden gekennzeichnet sind, daß kein Berufszweig die Juden
ausschließt, daß sie sich aber, wenn sie dem Namen uach ein Gewerbe betreiben,
in der That fast ausschließlich mit dem Zwischenhandel befassen. Der Zufall will, daß
eben jetzt in Wien eine ausgezeichnete Gesellschaft vor den Gerichtsschranken steht.
Der Hauptmann, Runden Schapira, erweckt durch seinen Namen heitere Erinnerungen
an die "Moabitischeu Altertümer," andre Mitglieder erfreue" sich der Vornamen
Schlome, Hersch, Mnnsch, Jessel und ähnlicher. Der Prozeß wird im Pitcwal
einen ganz besondern Ehrenplatz einnehmen, etwa einen neben dem gegen die ganze
Bewohnerschaft des Städtchens Sabrina im Posenschen. Auf den ersten Blick
glaubt man es mit Falschmünzern zu thun zu haben, doch ist das ein Irrtum:
die einen haben sich für Banknotenfälscher ausgegeben, ohne es zu sein, die andern
haben jenen ihr gutes Geld ausgeliefert, ohne'das ersehnte falsche dafür zu er¬
halten. Ohne Zweifel sind die Unglücklichen beider Kategorien auch aus ehrlichen
Erwerbszweigen höflich "verdrängt" worden. Verteidigt werden sie von den
Doktoren der Rechte Friedmann, Herzberg-Fränkel, Karpelus, Rosenfeld, Rosner
und Schlesinger.


Eine neue Biographie Herders.

Unter den großen Trägern unsrer
Litteratur, deu großen Menschen des achtzehnten Jahrhunderts hat Herder das


Grenzboten I 1395 S5
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Die Verdrängung der Juden.

In Wien werden in den verschiednen
Nertretungskorpern fast Tag für Tag Schlachten geschlagen zwischen Judenfeinden
und Judenfreundcn. Die Angreifer gehen mit nicht zu überbietender Urwüchsigkeit
und einer Leidenschaft ins Zeug, die sie augenscheinlich öfters verhindert, ihre
Waffen mit Ruhe zu prüfen. Der Angeklagte ist ein Jude, das genügt zu seiner
Verurteilung — ganz nach dem Muster des Revolutionstribunals. Aber maßhalten
können auch die Gegner nicht. Bald stellen sie sich an, als wüßten sie überhaupt
nichts von Rassenverschiedenheiten, oder als schicke es sich wenigstens nicht, von
solchen Dingen zu sprechen, bald fühlt sich der Leser bedrückt dnrch den Gedanken,
daß er dem inferioren arischen Stamm angehört, und ist im Zweifel, ob er Öster¬
reich um seinen Reichtum an Musterbürgern beneiden oder ob er es bemitleiden
soll, weil diese noch immer die Minderheit der Bevölkerung ausmünden. Viel
Sorge macht die häufige Beseitigung der Gerichtshöfe durch jüdische Baukrottirer,
Falschmünzer, Einbrecher u. dergl. in., und dn soll die Statistik aus der Verlegen¬
heit helsen. Daß die allgemeine Angabe, in der Verbrecherwelt sei das Judentum
durch einen niedrigern Prozentsatz mis in der Bevölkerung vertreten, wenig beweist,
wenn keine Rücksicht ans die Natur des Verbrechens genommen und much ver¬
schwiegen wird, ob in deu Tabellen nach der Nationalität oder dem Bekenntnisse klassi-
fizirt wird, ist klar. neuestens hat ein Herr Süß (hoffentlich kein Verwandter des
einstigen Finanzministers in Württemberg) im niederösterreichischen Landtage wieder
verkündigt, daß die Juden 1878 4,54 Prozent der Bevölkerung Österreichs aus¬
gemacht hätten, 1890 4,78 Prozent, die Zahl der Verbrechen unter ihnen aber in
demselben Zeitabschnitte von 4,1 auf 3,6 Prozent gesunken sei. Die gegnerische
Bemerkung, daß die Hebung der Moral nicht der Voltsschnlgesetzgebnng, sondern
namentlich dein Wiedererwachen des christlichen Geistes im Volke zugeschrieben
werden müsse, suchte er wenigstens mittelbar zu entkräften, und die Häufigkeit von
„Cridafällen" bei jiddischen Kaufleuten erklärte er für „natürlich, weil die Juden
aus deu meisten andern Erwerbszweigen hinausgedrängt wurden." Zur Cha¬
rakteristik dieser dreisten Wiedernuftischuug einer längst veralteten Mär wird aus
Wie» berichtet, daß dort unter 800 Advokaten 500, unter 2000 Ärzten 1100
durch ihre Namen als Juden gekennzeichnet sind, daß kein Berufszweig die Juden
ausschließt, daß sie sich aber, wenn sie dem Namen uach ein Gewerbe betreiben,
in der That fast ausschließlich mit dem Zwischenhandel befassen. Der Zufall will, daß
eben jetzt in Wien eine ausgezeichnete Gesellschaft vor den Gerichtsschranken steht.
Der Hauptmann, Runden Schapira, erweckt durch seinen Namen heitere Erinnerungen
an die „Moabitischeu Altertümer," andre Mitglieder erfreue» sich der Vornamen
Schlome, Hersch, Mnnsch, Jessel und ähnlicher. Der Prozeß wird im Pitcwal
einen ganz besondern Ehrenplatz einnehmen, etwa einen neben dem gegen die ganze
Bewohnerschaft des Städtchens Sabrina im Posenschen. Auf den ersten Blick
glaubt man es mit Falschmünzern zu thun zu haben, doch ist das ein Irrtum:
die einen haben sich für Banknotenfälscher ausgegeben, ohne es zu sein, die andern
haben jenen ihr gutes Geld ausgeliefert, ohne'das ersehnte falsche dafür zu er¬
halten. Ohne Zweifel sind die Unglücklichen beider Kategorien auch aus ehrlichen
Erwerbszweigen höflich „verdrängt" worden. Verteidigt werden sie von den
Doktoren der Rechte Friedmann, Herzberg-Fränkel, Karpelus, Rosenfeld, Rosner
und Schlesinger.


Eine neue Biographie Herders.

Unter den großen Trägern unsrer
Litteratur, deu großen Menschen des achtzehnten Jahrhunderts hat Herder das


Grenzboten I 1395 S5
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[0443] Maßgebliches und Unmaßgebliches Die Verdrängung der Juden. In Wien werden in den verschiednen Nertretungskorpern fast Tag für Tag Schlachten geschlagen zwischen Judenfeinden und Judenfreundcn. Die Angreifer gehen mit nicht zu überbietender Urwüchsigkeit und einer Leidenschaft ins Zeug, die sie augenscheinlich öfters verhindert, ihre Waffen mit Ruhe zu prüfen. Der Angeklagte ist ein Jude, das genügt zu seiner Verurteilung — ganz nach dem Muster des Revolutionstribunals. Aber maßhalten können auch die Gegner nicht. Bald stellen sie sich an, als wüßten sie überhaupt nichts von Rassenverschiedenheiten, oder als schicke es sich wenigstens nicht, von solchen Dingen zu sprechen, bald fühlt sich der Leser bedrückt dnrch den Gedanken, daß er dem inferioren arischen Stamm angehört, und ist im Zweifel, ob er Öster¬ reich um seinen Reichtum an Musterbürgern beneiden oder ob er es bemitleiden soll, weil diese noch immer die Minderheit der Bevölkerung ausmünden. Viel Sorge macht die häufige Beseitigung der Gerichtshöfe durch jüdische Baukrottirer, Falschmünzer, Einbrecher u. dergl. in., und dn soll die Statistik aus der Verlegen¬ heit helsen. Daß die allgemeine Angabe, in der Verbrecherwelt sei das Judentum durch einen niedrigern Prozentsatz mis in der Bevölkerung vertreten, wenig beweist, wenn keine Rücksicht ans die Natur des Verbrechens genommen und much ver¬ schwiegen wird, ob in deu Tabellen nach der Nationalität oder dem Bekenntnisse klassi- fizirt wird, ist klar. neuestens hat ein Herr Süß (hoffentlich kein Verwandter des einstigen Finanzministers in Württemberg) im niederösterreichischen Landtage wieder verkündigt, daß die Juden 1878 4,54 Prozent der Bevölkerung Österreichs aus¬ gemacht hätten, 1890 4,78 Prozent, die Zahl der Verbrechen unter ihnen aber in demselben Zeitabschnitte von 4,1 auf 3,6 Prozent gesunken sei. Die gegnerische Bemerkung, daß die Hebung der Moral nicht der Voltsschnlgesetzgebnng, sondern namentlich dein Wiedererwachen des christlichen Geistes im Volke zugeschrieben werden müsse, suchte er wenigstens mittelbar zu entkräften, und die Häufigkeit von „Cridafällen" bei jiddischen Kaufleuten erklärte er für „natürlich, weil die Juden aus deu meisten andern Erwerbszweigen hinausgedrängt wurden." Zur Cha¬ rakteristik dieser dreisten Wiedernuftischuug einer längst veralteten Mär wird aus Wie» berichtet, daß dort unter 800 Advokaten 500, unter 2000 Ärzten 1100 durch ihre Namen als Juden gekennzeichnet sind, daß kein Berufszweig die Juden ausschließt, daß sie sich aber, wenn sie dem Namen uach ein Gewerbe betreiben, in der That fast ausschließlich mit dem Zwischenhandel befassen. Der Zufall will, daß eben jetzt in Wien eine ausgezeichnete Gesellschaft vor den Gerichtsschranken steht. Der Hauptmann, Runden Schapira, erweckt durch seinen Namen heitere Erinnerungen an die „Moabitischeu Altertümer," andre Mitglieder erfreue» sich der Vornamen Schlome, Hersch, Mnnsch, Jessel und ähnlicher. Der Prozeß wird im Pitcwal einen ganz besondern Ehrenplatz einnehmen, etwa einen neben dem gegen die ganze Bewohnerschaft des Städtchens Sabrina im Posenschen. Auf den ersten Blick glaubt man es mit Falschmünzern zu thun zu haben, doch ist das ein Irrtum: die einen haben sich für Banknotenfälscher ausgegeben, ohne es zu sein, die andern haben jenen ihr gutes Geld ausgeliefert, ohne'das ersehnte falsche dafür zu er¬ halten. Ohne Zweifel sind die Unglücklichen beider Kategorien auch aus ehrlichen Erwerbszweigen höflich „verdrängt" worden. Verteidigt werden sie von den Doktoren der Rechte Friedmann, Herzberg-Fränkel, Karpelus, Rosenfeld, Rosner und Schlesinger. Eine neue Biographie Herders. Unter den großen Trägern unsrer Litteratur, deu großen Menschen des achtzehnten Jahrhunderts hat Herder das Grenzboten I 1395 S5

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/443>, abgerufen am 27.04.2024.