Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Litteratur

Eisenbahnfrage eine andre Nation als Erbauer hervorgehen sollte, dürfte den Eng¬
ländern im größern Maße Konkurrenz geboten werden können, und werden viel¬
leicht die noch mißtrauisch im Dunkel tappenden Chinesen einst einsehen, daß der
Deutsche nur Haudelscmschluß sucht und dem Lande nie gefährlich werden kann."
Es ist von der englischen und amerikanischen Presse besonders laut hervorgehoben
worden, daß in der Seeschlacht am Jalnfluß es die seinerzeit in Kiel gebunden
chinesischen Kriegsschiffe waren, die so jämmerlich zu Grnnde gingen. Hier.kann man
lernen, wie diese schönen Fahrzeuge geführt und bemannt wären.

Für die geographische Kenntnis der ostasiatischen Länder wird A. Herrichs
Ostasien, eine der bekannten Karten in grünem Umschlag aus der Flemmingschen
Anstalt in Glogau, gute Dienste leisten. Sie reicht von Hongkong bis zur Süd-
spitze von Sachalin und landeinwärts bis in die westliche Mongolei. Als Neben¬
karten sind die weitern Umgebungen von Peking, Tokio und sont gegeben. Für
höhere Ansprüche verweisen wir noch auf das Blatt Ostasien in dem vortrefflichen
neuen Handatlas von Debes, das Hans Fischer nach den neuesten Quellen ge¬
zeichnet hat. Es ist reich und dabei von einer wahrhaft ästhetisch anmutenden
Klarheit und Übersichtlichkeit. Mau wird gegenwärtig nicht bloß bei uns, sondern
auch in Frankreich und England vergebens nach einer so genauen und schönen Karte
dieser Gebiete suchen.




Litteratur

Hans Sachs. Humanitcitszeit und Gegenwart. Vortrag zur Hans-Sachsfcier in Weimar,
"ebst zugehörigen Aufsätzen von Bernhard Suphan. Weimar, Hermann Bostan, 187S

Unter den zahlreichen Veröffentlichungen, die das vierhundertjährige Geburtsfest
von Hans Sachs im November vorigen Jahres gebracht hat, ist die vorliegende eine
der wertvollsten, indem nicht bloß die Gelegenheitsrede, die Bernhard Suphan bei
den" bezeichneten Anlaß in Weimar und Jena gehalten hat, und die zu deu inhalt¬
reicheren gehört und den: Orte entsprechend besondern Nachdruck auf die Beziehungen
zwischen Hans Sachs und Goethe legt, hier gedruckt erscheint, sondern auch ein
paar sehr hübsche Aufsätze hinzugefügt sind. Zwei Feuilletons der Weimarischen
Zeitung vom 27. und 28. Oktober reproduziren den Aufsatz Wielands über Hans
Sachs aus dem Aprilheft des "Deutschen Merkur" von 1776 und eine daran
geknüpfte Betrachtung Suphans und einen Bericht Karl Nnlands über eine Haus-
sa chsausstelluug, in dem besonders die Mitteilungen über die verschiednen Bildnisse
des Haus Sachs (die Ruland insgesamt ans die drei Typen der Holzschnitte von
Hans Brosamer von 1545 und Balthasar Jenichen von 1567 und des Bildes
von Endres Herrneyßen von 1575 zurückführt) interessant und lehrreich sind. So
wird es niemand gereuen, seine Hans-Sachsbiblivthek um dies Heftchen zu ver¬
mehren.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. -- Druck von Carl Mar quarr in Leipzig
Litteratur

Eisenbahnfrage eine andre Nation als Erbauer hervorgehen sollte, dürfte den Eng¬
ländern im größern Maße Konkurrenz geboten werden können, und werden viel¬
leicht die noch mißtrauisch im Dunkel tappenden Chinesen einst einsehen, daß der
Deutsche nur Haudelscmschluß sucht und dem Lande nie gefährlich werden kann."
Es ist von der englischen und amerikanischen Presse besonders laut hervorgehoben
worden, daß in der Seeschlacht am Jalnfluß es die seinerzeit in Kiel gebunden
chinesischen Kriegsschiffe waren, die so jämmerlich zu Grnnde gingen. Hier.kann man
lernen, wie diese schönen Fahrzeuge geführt und bemannt wären.

Für die geographische Kenntnis der ostasiatischen Länder wird A. Herrichs
Ostasien, eine der bekannten Karten in grünem Umschlag aus der Flemmingschen
Anstalt in Glogau, gute Dienste leisten. Sie reicht von Hongkong bis zur Süd-
spitze von Sachalin und landeinwärts bis in die westliche Mongolei. Als Neben¬
karten sind die weitern Umgebungen von Peking, Tokio und sont gegeben. Für
höhere Ansprüche verweisen wir noch auf das Blatt Ostasien in dem vortrefflichen
neuen Handatlas von Debes, das Hans Fischer nach den neuesten Quellen ge¬
zeichnet hat. Es ist reich und dabei von einer wahrhaft ästhetisch anmutenden
Klarheit und Übersichtlichkeit. Mau wird gegenwärtig nicht bloß bei uns, sondern
auch in Frankreich und England vergebens nach einer so genauen und schönen Karte
dieser Gebiete suchen.




Litteratur

Hans Sachs. Humanitcitszeit und Gegenwart. Vortrag zur Hans-Sachsfcier in Weimar,
»ebst zugehörigen Aufsätzen von Bernhard Suphan. Weimar, Hermann Bostan, 187S

Unter den zahlreichen Veröffentlichungen, die das vierhundertjährige Geburtsfest
von Hans Sachs im November vorigen Jahres gebracht hat, ist die vorliegende eine
der wertvollsten, indem nicht bloß die Gelegenheitsrede, die Bernhard Suphan bei
den« bezeichneten Anlaß in Weimar und Jena gehalten hat, und die zu deu inhalt¬
reicheren gehört und den: Orte entsprechend besondern Nachdruck auf die Beziehungen
zwischen Hans Sachs und Goethe legt, hier gedruckt erscheint, sondern auch ein
paar sehr hübsche Aufsätze hinzugefügt sind. Zwei Feuilletons der Weimarischen
Zeitung vom 27. und 28. Oktober reproduziren den Aufsatz Wielands über Hans
Sachs aus dem Aprilheft des „Deutschen Merkur" von 1776 und eine daran
geknüpfte Betrachtung Suphans und einen Bericht Karl Nnlands über eine Haus-
sa chsausstelluug, in dem besonders die Mitteilungen über die verschiednen Bildnisse
des Haus Sachs (die Ruland insgesamt ans die drei Typen der Holzschnitte von
Hans Brosamer von 1545 und Balthasar Jenichen von 1567 und des Bildes
von Endres Herrneyßen von 1575 zurückführt) interessant und lehrreich sind. So
wird es niemand gereuen, seine Hans-Sachsbiblivthek um dies Heftchen zu ver¬
mehren.




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Mar quarr in Leipzig
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0256" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/220582"/>
            <fw type="header" place="top"> Litteratur</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1071" prev="#ID_1070"> Eisenbahnfrage eine andre Nation als Erbauer hervorgehen sollte, dürfte den Eng¬<lb/>
ländern im größern Maße Konkurrenz geboten werden können, und werden viel¬<lb/>
leicht die noch mißtrauisch im Dunkel tappenden Chinesen einst einsehen, daß der<lb/>
Deutsche nur Haudelscmschluß sucht und dem Lande nie gefährlich werden kann."<lb/>
Es ist von der englischen und amerikanischen Presse besonders laut hervorgehoben<lb/>
worden, daß in der Seeschlacht am Jalnfluß es die seinerzeit in Kiel gebunden<lb/>
chinesischen Kriegsschiffe waren, die so jämmerlich zu Grnnde gingen. Hier.kann man<lb/>
lernen, wie diese schönen Fahrzeuge geführt und bemannt wären.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1072"> Für die geographische Kenntnis der ostasiatischen Länder wird A. Herrichs<lb/>
Ostasien, eine der bekannten Karten in grünem Umschlag aus der Flemmingschen<lb/>
Anstalt in Glogau, gute Dienste leisten. Sie reicht von Hongkong bis zur Süd-<lb/>
spitze von Sachalin und landeinwärts bis in die westliche Mongolei. Als Neben¬<lb/>
karten sind die weitern Umgebungen von Peking, Tokio und sont gegeben. Für<lb/>
höhere Ansprüche verweisen wir noch auf das Blatt Ostasien in dem vortrefflichen<lb/>
neuen Handatlas von Debes, das Hans Fischer nach den neuesten Quellen ge¬<lb/>
zeichnet hat. Es ist reich und dabei von einer wahrhaft ästhetisch anmutenden<lb/>
Klarheit und Übersichtlichkeit. Mau wird gegenwärtig nicht bloß bei uns, sondern<lb/>
auch in Frankreich und England vergebens nach einer so genauen und schönen Karte<lb/>
dieser Gebiete suchen.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Litteratur</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1073"> Hans Sachs. Humanitcitszeit und Gegenwart. Vortrag zur Hans-Sachsfcier in Weimar,<lb/>
»ebst zugehörigen Aufsätzen von Bernhard Suphan.  Weimar, Hermann Bostan, 187S</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1074"> Unter den zahlreichen Veröffentlichungen, die das vierhundertjährige Geburtsfest<lb/>
von Hans Sachs im November vorigen Jahres gebracht hat, ist die vorliegende eine<lb/>
der wertvollsten, indem nicht bloß die Gelegenheitsrede, die Bernhard Suphan bei<lb/>
den« bezeichneten Anlaß in Weimar und Jena gehalten hat, und die zu deu inhalt¬<lb/>
reicheren gehört und den: Orte entsprechend besondern Nachdruck auf die Beziehungen<lb/>
zwischen Hans Sachs und Goethe legt, hier gedruckt erscheint, sondern auch ein<lb/>
paar sehr hübsche Aufsätze hinzugefügt sind. Zwei Feuilletons der Weimarischen<lb/>
Zeitung vom 27. und 28. Oktober reproduziren den Aufsatz Wielands über Hans<lb/>
Sachs aus dem Aprilheft des &#x201E;Deutschen Merkur" von 1776 und eine daran<lb/>
geknüpfte Betrachtung Suphans und einen Bericht Karl Nnlands über eine Haus-<lb/>
sa chsausstelluug, in dem besonders die Mitteilungen über die verschiednen Bildnisse<lb/>
des Haus Sachs (die Ruland insgesamt ans die drei Typen der Holzschnitte von<lb/>
Hans Brosamer von 1545 und Balthasar Jenichen von 1567 und des Bildes<lb/>
von Endres Herrneyßen von 1575 zurückführt) interessant und lehrreich sind. So<lb/>
wird es niemand gereuen, seine Hans-Sachsbiblivthek um dies Heftchen zu ver¬<lb/>
mehren.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <note type="byline"> Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig<lb/>
Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. &#x2014; Druck von Carl Mar quarr in Leipzig</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0256] Litteratur Eisenbahnfrage eine andre Nation als Erbauer hervorgehen sollte, dürfte den Eng¬ ländern im größern Maße Konkurrenz geboten werden können, und werden viel¬ leicht die noch mißtrauisch im Dunkel tappenden Chinesen einst einsehen, daß der Deutsche nur Haudelscmschluß sucht und dem Lande nie gefährlich werden kann." Es ist von der englischen und amerikanischen Presse besonders laut hervorgehoben worden, daß in der Seeschlacht am Jalnfluß es die seinerzeit in Kiel gebunden chinesischen Kriegsschiffe waren, die so jämmerlich zu Grnnde gingen. Hier.kann man lernen, wie diese schönen Fahrzeuge geführt und bemannt wären. Für die geographische Kenntnis der ostasiatischen Länder wird A. Herrichs Ostasien, eine der bekannten Karten in grünem Umschlag aus der Flemmingschen Anstalt in Glogau, gute Dienste leisten. Sie reicht von Hongkong bis zur Süd- spitze von Sachalin und landeinwärts bis in die westliche Mongolei. Als Neben¬ karten sind die weitern Umgebungen von Peking, Tokio und sont gegeben. Für höhere Ansprüche verweisen wir noch auf das Blatt Ostasien in dem vortrefflichen neuen Handatlas von Debes, das Hans Fischer nach den neuesten Quellen ge¬ zeichnet hat. Es ist reich und dabei von einer wahrhaft ästhetisch anmutenden Klarheit und Übersichtlichkeit. Mau wird gegenwärtig nicht bloß bei uns, sondern auch in Frankreich und England vergebens nach einer so genauen und schönen Karte dieser Gebiete suchen. Litteratur Hans Sachs. Humanitcitszeit und Gegenwart. Vortrag zur Hans-Sachsfcier in Weimar, »ebst zugehörigen Aufsätzen von Bernhard Suphan. Weimar, Hermann Bostan, 187S Unter den zahlreichen Veröffentlichungen, die das vierhundertjährige Geburtsfest von Hans Sachs im November vorigen Jahres gebracht hat, ist die vorliegende eine der wertvollsten, indem nicht bloß die Gelegenheitsrede, die Bernhard Suphan bei den« bezeichneten Anlaß in Weimar und Jena gehalten hat, und die zu deu inhalt¬ reicheren gehört und den: Orte entsprechend besondern Nachdruck auf die Beziehungen zwischen Hans Sachs und Goethe legt, hier gedruckt erscheint, sondern auch ein paar sehr hübsche Aufsätze hinzugefügt sind. Zwei Feuilletons der Weimarischen Zeitung vom 27. und 28. Oktober reproduziren den Aufsatz Wielands über Hans Sachs aus dem Aprilheft des „Deutschen Merkur" von 1776 und eine daran geknüpfte Betrachtung Suphans und einen Bericht Karl Nnlands über eine Haus- sa chsausstelluug, in dem besonders die Mitteilungen über die verschiednen Bildnisse des Haus Sachs (die Ruland insgesamt ans die drei Typen der Holzschnitte von Hans Brosamer von 1545 und Balthasar Jenichen von 1567 und des Bildes von Endres Herrneyßen von 1575 zurückführt) interessant und lehrreich sind. So wird es niemand gereuen, seine Hans-Sachsbiblivthek um dies Heftchen zu ver¬ mehren. Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig Verlag von Fr. Wilh. Grunow in Leipzig. — Druck von Carl Mar quarr in Leipzig

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/256
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/256>, abgerufen am 28.04.2024.