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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

bringen, werden sie auch unter allen absehbaren Verhältnissen, die kommen mögen,
wesentliche Eigenschaften dieser Völker bleiben. Über ihre politischen Geschicke
werden sie und nicht die Bestrebungen, Neigungen oder Umstände entscheiden. Es
ist eine der Grundthatsachen der heutigen Geschichte, daß die südwesteuropäische
Halbinsel und die von dort aus begründeten Tochterstaaten und Kolonien von poli¬
tisch minder lcistungs- und widerstandsfähigen Völkern bewohnt werden, die be¬
stimmt sind, an andre Böller einen großen Teil ihrer Macht zu verliere". Diese
Welle, die einst über Europa herzuschwellen schien, gehört heute zu den zurück¬
schreitenden , und nach den Gesetzen der Geschichte solgen ihren Spuren neue, die
jetzt ihren Höhepunkt erreichen oder ihm zustreben. Die Mnchtguellen, aus denen
Spanien einst seine Größe zog, werden diesen jllngcrn Mächten dienstbar werden
und von ihnen eifriger ausgenützt werden. Das Schicksal der noch zu Humboldts
Zeit "neuspauischeu" Provinzen Texas und Kalifornien, die zu den reichsten Ländern
der Erde gehören, scheint zunächst Cuba bereitet werden zu sollen: in deu Kreis
der großen angelsächsischen Macht zu fallen, die sich auf deu Trümmern franzö¬
sischer und spanischer Kolonien in Nordamerika entwickelt hat. Das aufstrebende
Deutschland kann diesem Prozeß von weltgeschichtlicher Größe nicht thatenlos
gegenüberstehen, wenn es uicht geschehen lassen will, daß die mächtige angelsächsische
Welle ein neues, bisher allen Völkern offnes Gebiet in ihren Machtbereich auf¬
nehme, d. h. für alle andern die Welt auch hier verengere.


Cohn Ä Rosenberg.

Ei
n Sturm der Entrüstung durchbraust das deutsche
Vaterland, erregt von der binnen vierzehn Tagen weltberühmt gewordnen Firma.
Behalten wir kaltes Blut, und sehen wir uns die Sache nüchtern an! Cohn und
Rosenberg, sagt man, wollen Geld verdienen. Natürlich wollen sie das; wenn sie
es nicht wollten, wären sie nicht Gctreidehändlcr, sondern Bettelmönche, lyrische
Dichter oder Philologen geworden. Cohn und Rosenberg wollen viel Geld ver¬
dienen. Gewiß wollen sie das; alle Leute, die überhaupt Geld verdienen wollen,
wollen lieber viel als wenig verdienen. Cohn und Rosenberg sind um Geld jeder
Niedertracht fähig, die innerhalb der vom Strafgesetz gezognen Grenze liegt. Höchst
wahrscheinlich! Es giebt schon außerhalb der Börse viele solche unmoralische Men¬
sche", und wer zur Börse Beziehungen unterhält, von dem läßt sich ohne weiteres
annehmen, daß er ein schlechter Kerl sei. Cohn und Rosenberg, haben dadurch,
daß sie 50 000 Tonnen Roggen "in Berlin eingeschleppt haben," eine Nichts¬
würdigkeit begangen. Es muß wohl so sein, da es die Baut- und Hcmdclszeituug
sagt. Zwar ganz klar ist es uns nicht, worin die Nichtswürdigkeit besteht, und
wie der Geldgewinn zu Stande kommt. Bei Beutezügen um der Effektenbörse ist
die Sache klar. Man verkauft mit Hilfe bestochner Zeitungen faule Papiere zu
hohem Kurse. Oder ein paar Herren verbreiten in den angesehensten Zeitungen
Kriegiusichtartitel, drücken dadurch die Kurse der sicherste" Papiere um 10 Prozent
herunter, jage" den Philistern Angst ein, veranlassen diese, um hundert Millionen
Papiere zum niedrigen Kurse zu verkaufe", erwerbe" diese und haben so zehn
Millionen "verdient/' Auch bei", Differenzgeschäft an der Produktenbörse ist die
Sache klar. Wenn Cohn und Rosenberg 50 000 Tonnen, die irgendwo auf dem
Ozean schwämmen oder anch gar nicht vorhanden wären, beim Preise von 110 Mark
gekauft und dann zu 130 Mark verkauft hätten, so hätten sie eine Million verdient.
Aber sie' haben den Roggen wirklich nach Berlin gebracht; das wird ihnen ja eben
zum Vorwurf gemacht. Sie sollen es in der Absicht gethan haben, den Preis des
Roggens zu drücken, den unsre Landwirte jetzt verkaufe", um so auch den hei-


Grenzbotm 111 1895 61
Maßgebliches und Unmaßgebliches

bringen, werden sie auch unter allen absehbaren Verhältnissen, die kommen mögen,
wesentliche Eigenschaften dieser Völker bleiben. Über ihre politischen Geschicke
werden sie und nicht die Bestrebungen, Neigungen oder Umstände entscheiden. Es
ist eine der Grundthatsachen der heutigen Geschichte, daß die südwesteuropäische
Halbinsel und die von dort aus begründeten Tochterstaaten und Kolonien von poli¬
tisch minder lcistungs- und widerstandsfähigen Völkern bewohnt werden, die be¬
stimmt sind, an andre Böller einen großen Teil ihrer Macht zu verliere». Diese
Welle, die einst über Europa herzuschwellen schien, gehört heute zu den zurück¬
schreitenden , und nach den Gesetzen der Geschichte solgen ihren Spuren neue, die
jetzt ihren Höhepunkt erreichen oder ihm zustreben. Die Mnchtguellen, aus denen
Spanien einst seine Größe zog, werden diesen jllngcrn Mächten dienstbar werden
und von ihnen eifriger ausgenützt werden. Das Schicksal der noch zu Humboldts
Zeit „neuspauischeu" Provinzen Texas und Kalifornien, die zu den reichsten Ländern
der Erde gehören, scheint zunächst Cuba bereitet werden zu sollen: in deu Kreis
der großen angelsächsischen Macht zu fallen, die sich auf deu Trümmern franzö¬
sischer und spanischer Kolonien in Nordamerika entwickelt hat. Das aufstrebende
Deutschland kann diesem Prozeß von weltgeschichtlicher Größe nicht thatenlos
gegenüberstehen, wenn es uicht geschehen lassen will, daß die mächtige angelsächsische
Welle ein neues, bisher allen Völkern offnes Gebiet in ihren Machtbereich auf¬
nehme, d. h. für alle andern die Welt auch hier verengere.


Cohn Ä Rosenberg.

Ei
n Sturm der Entrüstung durchbraust das deutsche
Vaterland, erregt von der binnen vierzehn Tagen weltberühmt gewordnen Firma.
Behalten wir kaltes Blut, und sehen wir uns die Sache nüchtern an! Cohn und
Rosenberg, sagt man, wollen Geld verdienen. Natürlich wollen sie das; wenn sie
es nicht wollten, wären sie nicht Gctreidehändlcr, sondern Bettelmönche, lyrische
Dichter oder Philologen geworden. Cohn und Rosenberg wollen viel Geld ver¬
dienen. Gewiß wollen sie das; alle Leute, die überhaupt Geld verdienen wollen,
wollen lieber viel als wenig verdienen. Cohn und Rosenberg sind um Geld jeder
Niedertracht fähig, die innerhalb der vom Strafgesetz gezognen Grenze liegt. Höchst
wahrscheinlich! Es giebt schon außerhalb der Börse viele solche unmoralische Men¬
sche», und wer zur Börse Beziehungen unterhält, von dem läßt sich ohne weiteres
annehmen, daß er ein schlechter Kerl sei. Cohn und Rosenberg, haben dadurch,
daß sie 50 000 Tonnen Roggen „in Berlin eingeschleppt haben," eine Nichts¬
würdigkeit begangen. Es muß wohl so sein, da es die Baut- und Hcmdclszeituug
sagt. Zwar ganz klar ist es uns nicht, worin die Nichtswürdigkeit besteht, und
wie der Geldgewinn zu Stande kommt. Bei Beutezügen um der Effektenbörse ist
die Sache klar. Man verkauft mit Hilfe bestochner Zeitungen faule Papiere zu
hohem Kurse. Oder ein paar Herren verbreiten in den angesehensten Zeitungen
Kriegiusichtartitel, drücken dadurch die Kurse der sicherste» Papiere um 10 Prozent
herunter, jage» den Philistern Angst ein, veranlassen diese, um hundert Millionen
Papiere zum niedrigen Kurse zu verkaufe», erwerbe» diese und haben so zehn
Millionen „verdient/' Auch bei», Differenzgeschäft an der Produktenbörse ist die
Sache klar. Wenn Cohn und Rosenberg 50 000 Tonnen, die irgendwo auf dem
Ozean schwämmen oder anch gar nicht vorhanden wären, beim Preise von 110 Mark
gekauft und dann zu 130 Mark verkauft hätten, so hätten sie eine Million verdient.
Aber sie' haben den Roggen wirklich nach Berlin gebracht; das wird ihnen ja eben
zum Vorwurf gemacht. Sie sollen es in der Absicht gethan haben, den Preis des
Roggens zu drücken, den unsre Landwirte jetzt verkaufe», um so auch den hei-


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[0489] Maßgebliches und Unmaßgebliches bringen, werden sie auch unter allen absehbaren Verhältnissen, die kommen mögen, wesentliche Eigenschaften dieser Völker bleiben. Über ihre politischen Geschicke werden sie und nicht die Bestrebungen, Neigungen oder Umstände entscheiden. Es ist eine der Grundthatsachen der heutigen Geschichte, daß die südwesteuropäische Halbinsel und die von dort aus begründeten Tochterstaaten und Kolonien von poli¬ tisch minder lcistungs- und widerstandsfähigen Völkern bewohnt werden, die be¬ stimmt sind, an andre Böller einen großen Teil ihrer Macht zu verliere». Diese Welle, die einst über Europa herzuschwellen schien, gehört heute zu den zurück¬ schreitenden , und nach den Gesetzen der Geschichte solgen ihren Spuren neue, die jetzt ihren Höhepunkt erreichen oder ihm zustreben. Die Mnchtguellen, aus denen Spanien einst seine Größe zog, werden diesen jllngcrn Mächten dienstbar werden und von ihnen eifriger ausgenützt werden. Das Schicksal der noch zu Humboldts Zeit „neuspauischeu" Provinzen Texas und Kalifornien, die zu den reichsten Ländern der Erde gehören, scheint zunächst Cuba bereitet werden zu sollen: in deu Kreis der großen angelsächsischen Macht zu fallen, die sich auf deu Trümmern franzö¬ sischer und spanischer Kolonien in Nordamerika entwickelt hat. Das aufstrebende Deutschland kann diesem Prozeß von weltgeschichtlicher Größe nicht thatenlos gegenüberstehen, wenn es uicht geschehen lassen will, daß die mächtige angelsächsische Welle ein neues, bisher allen Völkern offnes Gebiet in ihren Machtbereich auf¬ nehme, d. h. für alle andern die Welt auch hier verengere. Cohn Ä Rosenberg. Ei n Sturm der Entrüstung durchbraust das deutsche Vaterland, erregt von der binnen vierzehn Tagen weltberühmt gewordnen Firma. Behalten wir kaltes Blut, und sehen wir uns die Sache nüchtern an! Cohn und Rosenberg, sagt man, wollen Geld verdienen. Natürlich wollen sie das; wenn sie es nicht wollten, wären sie nicht Gctreidehändlcr, sondern Bettelmönche, lyrische Dichter oder Philologen geworden. Cohn und Rosenberg wollen viel Geld ver¬ dienen. Gewiß wollen sie das; alle Leute, die überhaupt Geld verdienen wollen, wollen lieber viel als wenig verdienen. Cohn und Rosenberg sind um Geld jeder Niedertracht fähig, die innerhalb der vom Strafgesetz gezognen Grenze liegt. Höchst wahrscheinlich! Es giebt schon außerhalb der Börse viele solche unmoralische Men¬ sche», und wer zur Börse Beziehungen unterhält, von dem läßt sich ohne weiteres annehmen, daß er ein schlechter Kerl sei. Cohn und Rosenberg, haben dadurch, daß sie 50 000 Tonnen Roggen „in Berlin eingeschleppt haben," eine Nichts¬ würdigkeit begangen. Es muß wohl so sein, da es die Baut- und Hcmdclszeituug sagt. Zwar ganz klar ist es uns nicht, worin die Nichtswürdigkeit besteht, und wie der Geldgewinn zu Stande kommt. Bei Beutezügen um der Effektenbörse ist die Sache klar. Man verkauft mit Hilfe bestochner Zeitungen faule Papiere zu hohem Kurse. Oder ein paar Herren verbreiten in den angesehensten Zeitungen Kriegiusichtartitel, drücken dadurch die Kurse der sicherste» Papiere um 10 Prozent herunter, jage» den Philistern Angst ein, veranlassen diese, um hundert Millionen Papiere zum niedrigen Kurse zu verkaufe», erwerbe» diese und haben so zehn Millionen „verdient/' Auch bei», Differenzgeschäft an der Produktenbörse ist die Sache klar. Wenn Cohn und Rosenberg 50 000 Tonnen, die irgendwo auf dem Ozean schwämmen oder anch gar nicht vorhanden wären, beim Preise von 110 Mark gekauft und dann zu 130 Mark verkauft hätten, so hätten sie eine Million verdient. Aber sie' haben den Roggen wirklich nach Berlin gebracht; das wird ihnen ja eben zum Vorwurf gemacht. Sie sollen es in der Absicht gethan haben, den Preis des Roggens zu drücken, den unsre Landwirte jetzt verkaufe», um so auch den hei- Grenzbotm 111 1895 61

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/489>, abgerufen am 28.04.2024.