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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Litteratur

wollen wir doch bemerken: wenn es wahr sein sollte, waS jüngst eine Zeitung
herausrechnete, daß gegenwärtig noch nicht einmal die Hälfte aller Versichernngs-
pflichtigen wirklich versichert sei, so wäre es nicht allein höchst unzeitgemäß, an
eine weitere Ausdehnung der Verhinderungspflicht zu denken, sondern man müßte
das Niesenunternehmen für gescheitert einsehen.-- Über den Bau von Arbeiter¬
wohnungen mit Hilfe der Jnvaliditäts- und Altersversichernngsanstalt Hannover
berichtet I)r. Wilhelm Liebrecht, der Vorsitzende des Borstands dieser An¬
stalt (Hannover und Leipzig, Hcchusche Buchhandlung, 1393), und teilt das Akten¬
material im Wortlaut mit. "Einige hundert gesunde Familienwohnungen, heißt es
am Schluß, in schmucken Hnnseru, von denen ein großer Teil in das Eigentum
ihrer Bewohner übergehen wird, sind der äußerlich sichtbare Erfolg" des Unter¬
nehmens. -- or. Max Hirsch hätte sein Büchlein: Die Arbeiterfrage nud
die deutscheu Gewerkvereine (Leipzig, C. L. Hirschfeld) uicht eine Festschrift
zum fllnfundzwauzigjährigeu Jubiläum der deutschen Gewerkvereine nennen sollen,
sondern ein Grablied; denn da seine Gewerkvereine es in diesen fünfundzwanzig
Jahren nur auf 61034 Mitglieder gebracht haben, während die englischen gegen
zwei Millionen zählen und die deutsche Sozialdemokratie ebenfalls über nahe an
zwei Millionen Köpfe verfügt, so geht daraus hervor, daß das Hirsch-Dunckersche
Unternehmen für die Lösung der Arbeiterfrage nichts mehr zu bedeuten hat. Für
die Geschichte des Genossenschafts- und Gewerkvereinswesen ist ja natürlich das in
dem Büchlein zusammengestellte Material von Wert.


Deutsche Kern- und Zeitfragen. Von Albert Schaffte, K, u. K. Minister a, D.,
Doktor der Staatswissenschaften. Berlin, Ernst Hoffmciuu n, Comp,, 1894. Neue Folge 1396

Der bekannte Soziologe hat eine Anzahl von Aufsätzen, die in verschiednen
Zeitschriften oder als besondre Schriften veröffentlicht worden waren, teilweise er¬
weitert und umgearbeitet und in den vorliegenden zwei starken Bänden zusammen¬
gefaßt. Die darin enthaltenen Abhandlungen über politische, soziale, wirtschaftliche,
Finanz- und Kulturfragen find von ungleichem Wert. Die Würdigung der geist¬
reichen Betrachtungen z. B. über "Sozialauslese" und "Bevvlkerungsspannnng,"
die einige Grundgedanken des großen Hauptwerth des Verfassers variiren, hängt
von dem Geschmack des Lesers ab. Hohe Beachtung dagegen verdiene" die Grund¬
sätze einer gesunden Finanzpolitik, die er am Schluß des zweiten Bandes entwickelt,
und seiue Vorschläge zu eiuer Vervollständigung der Volksvertretung im ersten Bande.
Er will nämlich das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht zwar beibehalten,
den so gewählten Reichstag aber durch Vertreter der Gemeinden und Berufs-
körperschaften ergänzt wissen. Die Forderung der Gegner unsers Reichstagswahl¬
rechts, daß wenigstens die geheime Abstimmung abgeschafft werden müsse, weist er
als ganz verwerflich zurück, denu durch offne Abstimmung würden die Massen der
Abhängigen zu reinem Stimmvieh der Brotherren herabgedrückt werden. Am
wichtigsten sind die agrarpolitischen Abschnitte beider Bände; sein Plan einer Or¬
ganisation des bäuerlichen Kredits könnte so, wie er ist, dem Reichstage und den
Landtagen als Grundlage für die Ausarbeitung von Gesetzen vorgelegt werden.
Die Grundzüge sind folgende. Den Hypothekarkredit für den Gutskauf und für die
Meliorationen gewähren bäuerliche Körperschaften nach Art der preußischen Ritter-
schaftslaudschnfteu. deu Betriebs- nud Notkredit Genossenschaften nach Art der
Raiffcisenschen. Die persönliche Hypothek sällt weg; nur noch durch den Kauf von
bäuerlichen Pfandbriefen kann das Leihkapital in bäuerlichen Grundbesitz Anlage
finden. Die Genossenschaften gewähren uur gebundnen Kredit, d. h. der Bauer


Litteratur

wollen wir doch bemerken: wenn es wahr sein sollte, waS jüngst eine Zeitung
herausrechnete, daß gegenwärtig noch nicht einmal die Hälfte aller Versichernngs-
pflichtigen wirklich versichert sei, so wäre es nicht allein höchst unzeitgemäß, an
eine weitere Ausdehnung der Verhinderungspflicht zu denken, sondern man müßte
das Niesenunternehmen für gescheitert einsehen.— Über den Bau von Arbeiter¬
wohnungen mit Hilfe der Jnvaliditäts- und Altersversichernngsanstalt Hannover
berichtet I)r. Wilhelm Liebrecht, der Vorsitzende des Borstands dieser An¬
stalt (Hannover und Leipzig, Hcchusche Buchhandlung, 1393), und teilt das Akten¬
material im Wortlaut mit. „Einige hundert gesunde Familienwohnungen, heißt es
am Schluß, in schmucken Hnnseru, von denen ein großer Teil in das Eigentum
ihrer Bewohner übergehen wird, sind der äußerlich sichtbare Erfolg" des Unter¬
nehmens. — or. Max Hirsch hätte sein Büchlein: Die Arbeiterfrage nud
die deutscheu Gewerkvereine (Leipzig, C. L. Hirschfeld) uicht eine Festschrift
zum fllnfundzwauzigjährigeu Jubiläum der deutschen Gewerkvereine nennen sollen,
sondern ein Grablied; denn da seine Gewerkvereine es in diesen fünfundzwanzig
Jahren nur auf 61034 Mitglieder gebracht haben, während die englischen gegen
zwei Millionen zählen und die deutsche Sozialdemokratie ebenfalls über nahe an
zwei Millionen Köpfe verfügt, so geht daraus hervor, daß das Hirsch-Dunckersche
Unternehmen für die Lösung der Arbeiterfrage nichts mehr zu bedeuten hat. Für
die Geschichte des Genossenschafts- und Gewerkvereinswesen ist ja natürlich das in
dem Büchlein zusammengestellte Material von Wert.


Deutsche Kern- und Zeitfragen. Von Albert Schaffte, K, u. K. Minister a, D.,
Doktor der Staatswissenschaften. Berlin, Ernst Hoffmciuu n, Comp,, 1894. Neue Folge 1396

Der bekannte Soziologe hat eine Anzahl von Aufsätzen, die in verschiednen
Zeitschriften oder als besondre Schriften veröffentlicht worden waren, teilweise er¬
weitert und umgearbeitet und in den vorliegenden zwei starken Bänden zusammen¬
gefaßt. Die darin enthaltenen Abhandlungen über politische, soziale, wirtschaftliche,
Finanz- und Kulturfragen find von ungleichem Wert. Die Würdigung der geist¬
reichen Betrachtungen z. B. über „Sozialauslese" und „Bevvlkerungsspannnng,"
die einige Grundgedanken des großen Hauptwerth des Verfassers variiren, hängt
von dem Geschmack des Lesers ab. Hohe Beachtung dagegen verdiene» die Grund¬
sätze einer gesunden Finanzpolitik, die er am Schluß des zweiten Bandes entwickelt,
und seiue Vorschläge zu eiuer Vervollständigung der Volksvertretung im ersten Bande.
Er will nämlich das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht zwar beibehalten,
den so gewählten Reichstag aber durch Vertreter der Gemeinden und Berufs-
körperschaften ergänzt wissen. Die Forderung der Gegner unsers Reichstagswahl¬
rechts, daß wenigstens die geheime Abstimmung abgeschafft werden müsse, weist er
als ganz verwerflich zurück, denu durch offne Abstimmung würden die Massen der
Abhängigen zu reinem Stimmvieh der Brotherren herabgedrückt werden. Am
wichtigsten sind die agrarpolitischen Abschnitte beider Bände; sein Plan einer Or¬
ganisation des bäuerlichen Kredits könnte so, wie er ist, dem Reichstage und den
Landtagen als Grundlage für die Ausarbeitung von Gesetzen vorgelegt werden.
Die Grundzüge sind folgende. Den Hypothekarkredit für den Gutskauf und für die
Meliorationen gewähren bäuerliche Körperschaften nach Art der preußischen Ritter-
schaftslaudschnfteu. deu Betriebs- nud Notkredit Genossenschaften nach Art der
Raiffcisenschen. Die persönliche Hypothek sällt weg; nur noch durch den Kauf von
bäuerlichen Pfandbriefen kann das Leihkapital in bäuerlichen Grundbesitz Anlage
finden. Die Genossenschaften gewähren uur gebundnen Kredit, d. h. der Bauer


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/642>, abgerufen am 27.04.2024.