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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Das ist in der That ein trauriges Ergebnis. Wird man daraus endlich lernen,
wie sehr wir auf dem Holzwege siud? Daß man die Wahrheit nur dann zu finden
glaubt, wenn man die Leute, die an der Antwort günstig oder ungünstig interessirt
siud, oder wie der Jurist sagt, die Partei selbst fragt, diese Grundverkehrtheit be¬
herrscht allmählich unsre ganze Volkswirtschaft und Sozialpolitik. Die Behörde, die
Bernfsbeamtcn, die Polizei, die sind es, die immer das Falsche oder die Unwahr¬
heit sagen, wenn sie berichten müssen; nur die Herren "Interessenten," und wenn
es ortskundige Tagediebe, notorische Leuteschinder, berüchtigte Aufhetzer und land¬
bekannte "Agrarier" wären, die sagen die lautre, unbeeinflußte Wahrheit!


Deutsch-Chinesisch.

Der Becher meiner Freude über Li-Huug-Tschcmgs
Ankunft in Berlin sollte nicht ohne bittern Nachgeschmack bleiben.. Mit Alldeutschland
war ich der Meinung, daß es ein ungemischtes Glück sei, teures Eise" gegen billigen
Thee zu täusche" und dabei noch die achtungsvolle Schätzung des ältesten Volkes
der Erde, wenn auch eines heidnischen, in den Kauf zu nehmen. Die Chinesen sind
nicht schön und nicht immer angenehm, wir möchten nicht dick davon haben, aber
die Freundschaft eiues Volkes, .dessen Geschichte dreitausend Jahre hinter die unsre
zurückreicht, ist immerhin etwas. Es ist eine andre Nasse, vielleicht in einigen
Beziehungen untergeordnet. Aber darf denn die Weltpvlitik wählerisch sein? Das
ist ja ihre Größe, daß sie keine Entfernungen und Unterschiede mehr kennt.
Wohl wahr., Doch giebt es immer noch einige Gründe für den Wunsch, unsre
Eigenart zu erhalten, mit der und durch die wir wurden, was wir heute sind.

In diese Betrachtungen, die sich, wie alle nicht zu nahe liegenden politischen
Erwägungen, bei mir in eiuen Hauch des rosigsten Optimismus verflüchtigen, schlägt
der Blitz eines Zirkulars meines Mvbeltrausportcurs vuIZ-o Umzichers, der sich
für den kommenden Quartnlwechsel empfiehlt. Er sendet mir eine Liste seiner
Kunden, die er aufs genaueste uach irgend eiuer Ncmgliste geordnet hat. Ich,
der ich selber hineingehore, weiß gar nicht, wie so ein Ding aussieht, nud
dieser Mann des Geschäfts kennt es offenbar sehr genau. Er weiß ganz gut,
daß ich hinter deu Geheimen Negicrungsräten komme, und daß vor diesen die
Majore, Oberstleutnants, Obersten, Generalmajore und Exzellenzen marschieren.
Auch unterscheidet er sehr sicher den Geheimen Regierungsrat vom Oberregieruugs-
rat, und stellt unter diesen den Geheimen Medizinnlrat. Fast möchte ich glauben,
daß er sogar die hierarchische Rangordnung der Ministerien in der Liste seiner
Möbelwcigenbcnutzer berücksichtigt habe. Wieviel Zeit muß dieser Mann übrig
haben, um solche Finessen auszuklügeln! Aber ist es denn nicht eine Thorheit von
ihm, als Geschäftsmann sich um diesen Tand zu kümmern? Er streicht doch von
dem Mitglied der dreizehnten Rangklasse gerade so gut sein Geld ein wie von dem
der dritten und hat jedenfalls mehr Kunden ohne jedes erkennbare Rangverhältnis,
als in diesen Klassen vom Major und Regierungsrat aufwärts. Ich frage mich
nun angesichts der deutsch-chinesischen Aussichten: Wenn wir schon jetzt Chinesen
sogar uuter deu Beherrschern der Möbelwagen haben, was wird uns ein noch
engeres Verhältnis zu dem Lande des Zopfes bringen? Wenn das Talent,
chinesisch zu sein, auf Zeremonienmeister und Nanglistenschreiber beschränkt wäre,
könnte man dem deutsch-chinesischen Bunde ruhiger entgegensehen. Wenn aber die
mandarineuhcifte Weltanschauung bis in die Kreise der Geschäftsleute dringt, die
einen freien Blick für das Wesentliche haben sollten, dann liegt die Gefahr vor,
daß wir vor lauter chinesischer Freundschaft selber -- gelb werden und versteinern.
Und wenn in unsrer chinesenfreundlichen Politik nichts andres die treibende


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Das ist in der That ein trauriges Ergebnis. Wird man daraus endlich lernen,
wie sehr wir auf dem Holzwege siud? Daß man die Wahrheit nur dann zu finden
glaubt, wenn man die Leute, die an der Antwort günstig oder ungünstig interessirt
siud, oder wie der Jurist sagt, die Partei selbst fragt, diese Grundverkehrtheit be¬
herrscht allmählich unsre ganze Volkswirtschaft und Sozialpolitik. Die Behörde, die
Bernfsbeamtcn, die Polizei, die sind es, die immer das Falsche oder die Unwahr¬
heit sagen, wenn sie berichten müssen; nur die Herren „Interessenten," und wenn
es ortskundige Tagediebe, notorische Leuteschinder, berüchtigte Aufhetzer und land¬
bekannte „Agrarier" wären, die sagen die lautre, unbeeinflußte Wahrheit!


Deutsch-Chinesisch.

Der Becher meiner Freude über Li-Huug-Tschcmgs
Ankunft in Berlin sollte nicht ohne bittern Nachgeschmack bleiben.. Mit Alldeutschland
war ich der Meinung, daß es ein ungemischtes Glück sei, teures Eise» gegen billigen
Thee zu täusche» und dabei noch die achtungsvolle Schätzung des ältesten Volkes
der Erde, wenn auch eines heidnischen, in den Kauf zu nehmen. Die Chinesen sind
nicht schön und nicht immer angenehm, wir möchten nicht dick davon haben, aber
die Freundschaft eiues Volkes, .dessen Geschichte dreitausend Jahre hinter die unsre
zurückreicht, ist immerhin etwas. Es ist eine andre Nasse, vielleicht in einigen
Beziehungen untergeordnet. Aber darf denn die Weltpvlitik wählerisch sein? Das
ist ja ihre Größe, daß sie keine Entfernungen und Unterschiede mehr kennt.
Wohl wahr., Doch giebt es immer noch einige Gründe für den Wunsch, unsre
Eigenart zu erhalten, mit der und durch die wir wurden, was wir heute sind.

In diese Betrachtungen, die sich, wie alle nicht zu nahe liegenden politischen
Erwägungen, bei mir in eiuen Hauch des rosigsten Optimismus verflüchtigen, schlägt
der Blitz eines Zirkulars meines Mvbeltrausportcurs vuIZ-o Umzichers, der sich
für den kommenden Quartnlwechsel empfiehlt. Er sendet mir eine Liste seiner
Kunden, die er aufs genaueste uach irgend eiuer Ncmgliste geordnet hat. Ich,
der ich selber hineingehore, weiß gar nicht, wie so ein Ding aussieht, nud
dieser Mann des Geschäfts kennt es offenbar sehr genau. Er weiß ganz gut,
daß ich hinter deu Geheimen Negicrungsräten komme, und daß vor diesen die
Majore, Oberstleutnants, Obersten, Generalmajore und Exzellenzen marschieren.
Auch unterscheidet er sehr sicher den Geheimen Regierungsrat vom Oberregieruugs-
rat, und stellt unter diesen den Geheimen Medizinnlrat. Fast möchte ich glauben,
daß er sogar die hierarchische Rangordnung der Ministerien in der Liste seiner
Möbelwcigenbcnutzer berücksichtigt habe. Wieviel Zeit muß dieser Mann übrig
haben, um solche Finessen auszuklügeln! Aber ist es denn nicht eine Thorheit von
ihm, als Geschäftsmann sich um diesen Tand zu kümmern? Er streicht doch von
dem Mitglied der dreizehnten Rangklasse gerade so gut sein Geld ein wie von dem
der dritten und hat jedenfalls mehr Kunden ohne jedes erkennbare Rangverhältnis,
als in diesen Klassen vom Major und Regierungsrat aufwärts. Ich frage mich
nun angesichts der deutsch-chinesischen Aussichten: Wenn wir schon jetzt Chinesen
sogar uuter deu Beherrschern der Möbelwagen haben, was wird uns ein noch
engeres Verhältnis zu dem Lande des Zopfes bringen? Wenn das Talent,
chinesisch zu sein, auf Zeremonienmeister und Nanglistenschreiber beschränkt wäre,
könnte man dem deutsch-chinesischen Bunde ruhiger entgegensehen. Wenn aber die
mandarineuhcifte Weltanschauung bis in die Kreise der Geschäftsleute dringt, die
einen freien Blick für das Wesentliche haben sollten, dann liegt die Gefahr vor,
daß wir vor lauter chinesischer Freundschaft selber — gelb werden und versteinern.
Und wenn in unsrer chinesenfreundlichen Politik nichts andres die treibende


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[0630] Maßgebliches und Unmaßgebliches Das ist in der That ein trauriges Ergebnis. Wird man daraus endlich lernen, wie sehr wir auf dem Holzwege siud? Daß man die Wahrheit nur dann zu finden glaubt, wenn man die Leute, die an der Antwort günstig oder ungünstig interessirt siud, oder wie der Jurist sagt, die Partei selbst fragt, diese Grundverkehrtheit be¬ herrscht allmählich unsre ganze Volkswirtschaft und Sozialpolitik. Die Behörde, die Bernfsbeamtcn, die Polizei, die sind es, die immer das Falsche oder die Unwahr¬ heit sagen, wenn sie berichten müssen; nur die Herren „Interessenten," und wenn es ortskundige Tagediebe, notorische Leuteschinder, berüchtigte Aufhetzer und land¬ bekannte „Agrarier" wären, die sagen die lautre, unbeeinflußte Wahrheit! Deutsch-Chinesisch. Der Becher meiner Freude über Li-Huug-Tschcmgs Ankunft in Berlin sollte nicht ohne bittern Nachgeschmack bleiben.. Mit Alldeutschland war ich der Meinung, daß es ein ungemischtes Glück sei, teures Eise» gegen billigen Thee zu täusche» und dabei noch die achtungsvolle Schätzung des ältesten Volkes der Erde, wenn auch eines heidnischen, in den Kauf zu nehmen. Die Chinesen sind nicht schön und nicht immer angenehm, wir möchten nicht dick davon haben, aber die Freundschaft eiues Volkes, .dessen Geschichte dreitausend Jahre hinter die unsre zurückreicht, ist immerhin etwas. Es ist eine andre Nasse, vielleicht in einigen Beziehungen untergeordnet. Aber darf denn die Weltpvlitik wählerisch sein? Das ist ja ihre Größe, daß sie keine Entfernungen und Unterschiede mehr kennt. Wohl wahr., Doch giebt es immer noch einige Gründe für den Wunsch, unsre Eigenart zu erhalten, mit der und durch die wir wurden, was wir heute sind. In diese Betrachtungen, die sich, wie alle nicht zu nahe liegenden politischen Erwägungen, bei mir in eiuen Hauch des rosigsten Optimismus verflüchtigen, schlägt der Blitz eines Zirkulars meines Mvbeltrausportcurs vuIZ-o Umzichers, der sich für den kommenden Quartnlwechsel empfiehlt. Er sendet mir eine Liste seiner Kunden, die er aufs genaueste uach irgend eiuer Ncmgliste geordnet hat. Ich, der ich selber hineingehore, weiß gar nicht, wie so ein Ding aussieht, nud dieser Mann des Geschäfts kennt es offenbar sehr genau. Er weiß ganz gut, daß ich hinter deu Geheimen Negicrungsräten komme, und daß vor diesen die Majore, Oberstleutnants, Obersten, Generalmajore und Exzellenzen marschieren. Auch unterscheidet er sehr sicher den Geheimen Regierungsrat vom Oberregieruugs- rat, und stellt unter diesen den Geheimen Medizinnlrat. Fast möchte ich glauben, daß er sogar die hierarchische Rangordnung der Ministerien in der Liste seiner Möbelwcigenbcnutzer berücksichtigt habe. Wieviel Zeit muß dieser Mann übrig haben, um solche Finessen auszuklügeln! Aber ist es denn nicht eine Thorheit von ihm, als Geschäftsmann sich um diesen Tand zu kümmern? Er streicht doch von dem Mitglied der dreizehnten Rangklasse gerade so gut sein Geld ein wie von dem der dritten und hat jedenfalls mehr Kunden ohne jedes erkennbare Rangverhältnis, als in diesen Klassen vom Major und Regierungsrat aufwärts. Ich frage mich nun angesichts der deutsch-chinesischen Aussichten: Wenn wir schon jetzt Chinesen sogar uuter deu Beherrschern der Möbelwagen haben, was wird uns ein noch engeres Verhältnis zu dem Lande des Zopfes bringen? Wenn das Talent, chinesisch zu sein, auf Zeremonienmeister und Nanglistenschreiber beschränkt wäre, könnte man dem deutsch-chinesischen Bunde ruhiger entgegensehen. Wenn aber die mandarineuhcifte Weltanschauung bis in die Kreise der Geschäftsleute dringt, die einen freien Blick für das Wesentliche haben sollten, dann liegt die Gefahr vor, daß wir vor lauter chinesischer Freundschaft selber — gelb werden und versteinern. Und wenn in unsrer chinesenfreundlichen Politik nichts andres die treibende

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/630>, abgerufen am 27.04.2024.