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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

sind ja nicht alle von gleichem künstlerischem Wert -- eins, wie die junge Königin
wu Klavier, schmeckt bedenklich nach Töchteralbum --, und über die Wahl mancher
Szenen werden wahrscheinlich Eltern und Lehrer ebenso geteilter Meinung sein,
wie über den Stil des untergedruckten Textes sz. B. Prinzeß Luise am Bette eines
Scharlachkranken Dorfkindes, demselben^ Märchen vorlesend, und ähnb). Als
Ganzes ist das Buch vorläufig ein weißer Rabe in unsrer Bilderbnchlitteratur.
Wieviel gutes und schönes ließe sich auf diesem Wege noch schaffen, voraus¬
gesetzt, daß sich nicht ein leichtfertiger Fabrikbetrieb der Sache bemächtigt, daß die
geeigneten Kräfte mit Ernst und Liebe zusammenwirken. Heran, ihr "ersten" Künstler,
ihr, die ihr noch etwas mehr könnt als einen "Stndienkopf" zeichnen und ein
"Plakat" entwerfen, ihr, die ihr auch etwas gelernt habt in Geschichte/ Landes¬
kunde, Ortsgeschichte, Kunstgeschichte, Kostümkunde -- hier ist ein weites, lohnendes
Feld für euch! Haltet euch nicht für zu gut, eure Kunst in den Dienst der Jugend
zu stellen, denn für die Jugend ist das Beste gerade gut genug. ' -




Maßgebliches und Unmaßgebliches
staatsgefährlich.

Was sich über den Leckertprozeß sagen läßt, das ist ja
Wohl alles gesagt worden. Wir haben also nur anzugeben, welche Punkte uus am
wichtigsten scheinen. Es sind ihrer zwei. Erstens, daß der Oberstaatsanwalt den
Ausdruck Nebenregieruug, der ja auch in hochangesehenen Blättern gestanden hat,
für eine Majestätsbeleidigung erklärt. Darin sehen wir eine Veränderung der
Sehrichtuug der Anklagebehörde. Ihre Blicke sind bisher so ausschließlich nach
links unten gerichtet gewesen, daß sie bedenkliche Erscheinungen in bete rechts und
Weiter oben gelegnen Gegenden nicht bemerken konnte. Schon vor zwei und einem
halben Jahre haben wir unsre Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die Be¬
leidigung untergeordneter Beamten so unnachsichtlich geahndet werde, während sich
das Konsortium Kaliban-Kladderadatsch und seine Verbündeten, die die höchsten
Reichsbeamten nicht bloß beleidigten und noch über diese hincmszielteu, der voll¬
ständigste" Immunität erfreuten Juristen antworteten uns mit der Gegenfrage,
ob wir denn nicht wüßten, daß Beleidigungen nur auf Antrag des Beleidigten oder,
wenn er ein Beamter ist, seiner vorgesetzten Behörde verfolgt werden können?
Darauf haben wir erwidert, daß uns das nicht unbekannt sei, daß uus aber auch
eine Anzahl von Fällen bekannt sei (wir könnten den damals erwähnten noch andre
beifügen), wo der Staatsanwalt, weil ihm ein öffentliches Interesse vorzuliegen
schien, noch vor Stellung des Antrags vorbereitende Schritte that, daß es sich aber
bei jenen Angriffen auf die Regierung auch gar nicht um bloße Beleidigungen
von hohen Beamten handelte, sondern um systematische Verächtlichmachung des
Auswärtigen Amtes, und daß endlich, wo nur guter Wille vorhanden ist, das
juristische ,,Mädchen für alles," der ,,grobe Unfugparagraph," willig zur Verfügung
stehe. Wir sind sehr weit davon entfernt, die Denunzianten spielen zu wollen,
denn wir halten häufige politische Prozesse für staatsgefährlicher als die Personen,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

sind ja nicht alle von gleichem künstlerischem Wert — eins, wie die junge Königin
wu Klavier, schmeckt bedenklich nach Töchteralbum —, und über die Wahl mancher
Szenen werden wahrscheinlich Eltern und Lehrer ebenso geteilter Meinung sein,
wie über den Stil des untergedruckten Textes sz. B. Prinzeß Luise am Bette eines
Scharlachkranken Dorfkindes, demselben^ Märchen vorlesend, und ähnb). Als
Ganzes ist das Buch vorläufig ein weißer Rabe in unsrer Bilderbnchlitteratur.
Wieviel gutes und schönes ließe sich auf diesem Wege noch schaffen, voraus¬
gesetzt, daß sich nicht ein leichtfertiger Fabrikbetrieb der Sache bemächtigt, daß die
geeigneten Kräfte mit Ernst und Liebe zusammenwirken. Heran, ihr „ersten" Künstler,
ihr, die ihr noch etwas mehr könnt als einen „Stndienkopf" zeichnen und ein
„Plakat" entwerfen, ihr, die ihr auch etwas gelernt habt in Geschichte/ Landes¬
kunde, Ortsgeschichte, Kunstgeschichte, Kostümkunde — hier ist ein weites, lohnendes
Feld für euch! Haltet euch nicht für zu gut, eure Kunst in den Dienst der Jugend
zu stellen, denn für die Jugend ist das Beste gerade gut genug. ' -




Maßgebliches und Unmaßgebliches
staatsgefährlich.

Was sich über den Leckertprozeß sagen läßt, das ist ja
Wohl alles gesagt worden. Wir haben also nur anzugeben, welche Punkte uus am
wichtigsten scheinen. Es sind ihrer zwei. Erstens, daß der Oberstaatsanwalt den
Ausdruck Nebenregieruug, der ja auch in hochangesehenen Blättern gestanden hat,
für eine Majestätsbeleidigung erklärt. Darin sehen wir eine Veränderung der
Sehrichtuug der Anklagebehörde. Ihre Blicke sind bisher so ausschließlich nach
links unten gerichtet gewesen, daß sie bedenkliche Erscheinungen in bete rechts und
Weiter oben gelegnen Gegenden nicht bemerken konnte. Schon vor zwei und einem
halben Jahre haben wir unsre Verwunderung darüber ausgesprochen, daß die Be¬
leidigung untergeordneter Beamten so unnachsichtlich geahndet werde, während sich
das Konsortium Kaliban-Kladderadatsch und seine Verbündeten, die die höchsten
Reichsbeamten nicht bloß beleidigten und noch über diese hincmszielteu, der voll¬
ständigste» Immunität erfreuten Juristen antworteten uns mit der Gegenfrage,
ob wir denn nicht wüßten, daß Beleidigungen nur auf Antrag des Beleidigten oder,
wenn er ein Beamter ist, seiner vorgesetzten Behörde verfolgt werden können?
Darauf haben wir erwidert, daß uns das nicht unbekannt sei, daß uus aber auch
eine Anzahl von Fällen bekannt sei (wir könnten den damals erwähnten noch andre
beifügen), wo der Staatsanwalt, weil ihm ein öffentliches Interesse vorzuliegen
schien, noch vor Stellung des Antrags vorbereitende Schritte that, daß es sich aber
bei jenen Angriffen auf die Regierung auch gar nicht um bloße Beleidigungen
von hohen Beamten handelte, sondern um systematische Verächtlichmachung des
Auswärtigen Amtes, und daß endlich, wo nur guter Wille vorhanden ist, das
juristische ,,Mädchen für alles," der ,,grobe Unfugparagraph," willig zur Verfügung
stehe. Wir sind sehr weit davon entfernt, die Denunzianten spielen zu wollen,
denn wir halten häufige politische Prozesse für staatsgefährlicher als die Personen,


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/589>, abgerufen am 30.05.2024.