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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

herausliest: das Reich Gottes ist die Kommunistengesellschaft. Seine Schrift ist
die gefährlichste, weil packendste und durch die biblische Begründung wirkungsvollste
kommunistische Agitationsschrift, die wir kennen. Damit wollen wir sie nicht dem
Staatsanwalt denunzirt haben. Der Verfasser ist bei Lebzeiten eingekerkert, mit
Ketten gefesselt und körperlich mißhandelt worden, und zwar in der "freien" Schweizer
Republik und auf ein von dem liberalen Staatsrechtslehrer Bluntschli verfaßtes Gut¬
achten hin (das damals noch absolutistische Preußen, vor dem er sich fürchtete, ist weit
glimpflicher mit ihm Verfahren), und man hat dadurch nicht verhindern können, daß
der Sozialismus eine Macht geworden ist, und so würde die Unterdrückung der
neuen Ausgabe seiner Schrift (mit einem Vorwort von Eduard Fuchs, München,
M, Ernst, 1897; es ist schon die zweite Auflage dieses Neudrucks) noch weniger
Erfolg haben. Ja wenn alle Exemplare der Schrift verbrannt würden, hundert
intelligente Arbeiter jedoch sie vorher gelesen hätten -- es haben sie aber sicherlich
schon viel tausend gelesen --, so wäre für die Ausbreitung und Fortpflanzung ihres
Gedankeninhalts hinlänglich gesorgt. Aus Weitlings Evangelienerklnrnng können
wir keine Probe mitteilen, wenn wir uns nicht selbst der Propaganda schuldig
machen wollen. Nur aus der Einleitung wollen wir ein paar Sätze über den
Glauben abdrucken, die auch darum merkwürdig sind, weil darin das Verhältnis
des Wissens zum Glauben nach dem Grundsätze: 0reäo, ut inde-Ilixam bestimmt
wird; den Urheber dieses Grundsatzes, Anselm von Canterbury, hat der ohne
wissenschaftliche Bildung aufgewachsene Kommunist sicherlich nicht einmal dem Namen
nach gekannt. "So lange wir Kinder sind, glauben, denken und handeln wir wie
Kinder; erst wenn mit der Erfahrung unsre Überzeugung reift, wissen, denken und
handeln wir wie Männer. Ein Kind, das von seinen Lehrern lernen will, muß
ihren Worten Glauben schenken. (Nachdem dann dargestellt worden ist, wie die
"Borrechtler" den Fortschritt des Volkes vom Glauben zum Wissen hindern, heißt
es weiter:) Der Glaube, welcher als Mittel dienen sollte, um das Wissen zu er¬
leichtern, wurde nun Zweck, und das Wissen wurde das Mittel, diesen Zweck zu
erreichen. Anstatt, daß das Volk glauben sollte, um etwas zu lernen, muß es
nun lernen, um etwas zu glauben, was die Lehrenden selber nicht glauben. (Doch
mache alles Wissen den religiösen Glanben niemals ganz überflüssig.) Maun des
Wissens! du bist stark genug, dem Tode in seiner scheußlichsten Gestalt, hinter sich
eine leere, gräßliche, stille Ewigkeit, stolz und trotzig ins finstre Auge zu blicken;
aber hast du auch vorausgesehen, bist du auch gewiß, daß diese stolze Kraft dich
in keinem Augenblicke des Lebens verlassen wird? Tod und Grab werden dich
nicht schrecken, stolzer Mann; aber wird, wenn dir das Schicksal die bitterste Hefe
seines Leidenskelches vorsetzt, wenn alles, was dir lieb und teuer war auf dieser
Welt, dir den Rücken kehrt. . . wird dein Wissen imstande sein, die Verzweiflung
Zu bemeistern, die sich deiner Seele bemächtigt? Dn brauchst einen Trost, eine
Stütze, eine Zuversicht in solchen Augenblicke". Weise ihn jetzt in der Fülle deiner
Kraft nicht übermütig zurück. . . . Wir armen Sünder glauben auch alle an Gott,
obwohl wir nicht viel davon sprechen und selten zu ihm beten; aber was wissen
Wir von Gott? Nichts."


Auf die Philosophie der Geschichte als Soziologie

von Dr. Paul
Barth, Privatdozenten an der Universität Leipzig (Erster Teil, Einleitung und
kritische Übersicht; Leipzig. O. N. Reisland, 1897). paßt unsre Überschrift insofern,
als auch jede Geschichtsphilosophie in Religion oder in das Gegenteil davon aus-
laufen muß. Bei Barth wird wohl das erste der Fall sein, denn er schlicht die
Skizze seiner eignen Ansicht, die im zweiten Teile ausgeführt werden soll, mit dein
Ausdruck der Hoffnung, daß auf die zersetzende Kritik unsrer Zeit wieder eine Zeit


Litteratur

herausliest: das Reich Gottes ist die Kommunistengesellschaft. Seine Schrift ist
die gefährlichste, weil packendste und durch die biblische Begründung wirkungsvollste
kommunistische Agitationsschrift, die wir kennen. Damit wollen wir sie nicht dem
Staatsanwalt denunzirt haben. Der Verfasser ist bei Lebzeiten eingekerkert, mit
Ketten gefesselt und körperlich mißhandelt worden, und zwar in der „freien" Schweizer
Republik und auf ein von dem liberalen Staatsrechtslehrer Bluntschli verfaßtes Gut¬
achten hin (das damals noch absolutistische Preußen, vor dem er sich fürchtete, ist weit
glimpflicher mit ihm Verfahren), und man hat dadurch nicht verhindern können, daß
der Sozialismus eine Macht geworden ist, und so würde die Unterdrückung der
neuen Ausgabe seiner Schrift (mit einem Vorwort von Eduard Fuchs, München,
M, Ernst, 1897; es ist schon die zweite Auflage dieses Neudrucks) noch weniger
Erfolg haben. Ja wenn alle Exemplare der Schrift verbrannt würden, hundert
intelligente Arbeiter jedoch sie vorher gelesen hätten — es haben sie aber sicherlich
schon viel tausend gelesen —, so wäre für die Ausbreitung und Fortpflanzung ihres
Gedankeninhalts hinlänglich gesorgt. Aus Weitlings Evangelienerklnrnng können
wir keine Probe mitteilen, wenn wir uns nicht selbst der Propaganda schuldig
machen wollen. Nur aus der Einleitung wollen wir ein paar Sätze über den
Glauben abdrucken, die auch darum merkwürdig sind, weil darin das Verhältnis
des Wissens zum Glauben nach dem Grundsätze: 0reäo, ut inde-Ilixam bestimmt
wird; den Urheber dieses Grundsatzes, Anselm von Canterbury, hat der ohne
wissenschaftliche Bildung aufgewachsene Kommunist sicherlich nicht einmal dem Namen
nach gekannt. „So lange wir Kinder sind, glauben, denken und handeln wir wie
Kinder; erst wenn mit der Erfahrung unsre Überzeugung reift, wissen, denken und
handeln wir wie Männer. Ein Kind, das von seinen Lehrern lernen will, muß
ihren Worten Glauben schenken. (Nachdem dann dargestellt worden ist, wie die
»Borrechtler« den Fortschritt des Volkes vom Glauben zum Wissen hindern, heißt
es weiter:) Der Glaube, welcher als Mittel dienen sollte, um das Wissen zu er¬
leichtern, wurde nun Zweck, und das Wissen wurde das Mittel, diesen Zweck zu
erreichen. Anstatt, daß das Volk glauben sollte, um etwas zu lernen, muß es
nun lernen, um etwas zu glauben, was die Lehrenden selber nicht glauben. (Doch
mache alles Wissen den religiösen Glanben niemals ganz überflüssig.) Maun des
Wissens! du bist stark genug, dem Tode in seiner scheußlichsten Gestalt, hinter sich
eine leere, gräßliche, stille Ewigkeit, stolz und trotzig ins finstre Auge zu blicken;
aber hast du auch vorausgesehen, bist du auch gewiß, daß diese stolze Kraft dich
in keinem Augenblicke des Lebens verlassen wird? Tod und Grab werden dich
nicht schrecken, stolzer Mann; aber wird, wenn dir das Schicksal die bitterste Hefe
seines Leidenskelches vorsetzt, wenn alles, was dir lieb und teuer war auf dieser
Welt, dir den Rücken kehrt. . . wird dein Wissen imstande sein, die Verzweiflung
Zu bemeistern, die sich deiner Seele bemächtigt? Dn brauchst einen Trost, eine
Stütze, eine Zuversicht in solchen Augenblicke». Weise ihn jetzt in der Fülle deiner
Kraft nicht übermütig zurück. . . . Wir armen Sünder glauben auch alle an Gott,
obwohl wir nicht viel davon sprechen und selten zu ihm beten; aber was wissen
Wir von Gott? Nichts."


Auf die Philosophie der Geschichte als Soziologie

von Dr. Paul
Barth, Privatdozenten an der Universität Leipzig (Erster Teil, Einleitung und
kritische Übersicht; Leipzig. O. N. Reisland, 1897). paßt unsre Überschrift insofern,
als auch jede Geschichtsphilosophie in Religion oder in das Gegenteil davon aus-
laufen muß. Bei Barth wird wohl das erste der Fall sein, denn er schlicht die
Skizze seiner eignen Ansicht, die im zweiten Teile ausgeführt werden soll, mit dein
Ausdruck der Hoffnung, daß auf die zersetzende Kritik unsrer Zeit wieder eine Zeit


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[0401] Litteratur herausliest: das Reich Gottes ist die Kommunistengesellschaft. Seine Schrift ist die gefährlichste, weil packendste und durch die biblische Begründung wirkungsvollste kommunistische Agitationsschrift, die wir kennen. Damit wollen wir sie nicht dem Staatsanwalt denunzirt haben. Der Verfasser ist bei Lebzeiten eingekerkert, mit Ketten gefesselt und körperlich mißhandelt worden, und zwar in der „freien" Schweizer Republik und auf ein von dem liberalen Staatsrechtslehrer Bluntschli verfaßtes Gut¬ achten hin (das damals noch absolutistische Preußen, vor dem er sich fürchtete, ist weit glimpflicher mit ihm Verfahren), und man hat dadurch nicht verhindern können, daß der Sozialismus eine Macht geworden ist, und so würde die Unterdrückung der neuen Ausgabe seiner Schrift (mit einem Vorwort von Eduard Fuchs, München, M, Ernst, 1897; es ist schon die zweite Auflage dieses Neudrucks) noch weniger Erfolg haben. Ja wenn alle Exemplare der Schrift verbrannt würden, hundert intelligente Arbeiter jedoch sie vorher gelesen hätten — es haben sie aber sicherlich schon viel tausend gelesen —, so wäre für die Ausbreitung und Fortpflanzung ihres Gedankeninhalts hinlänglich gesorgt. Aus Weitlings Evangelienerklnrnng können wir keine Probe mitteilen, wenn wir uns nicht selbst der Propaganda schuldig machen wollen. Nur aus der Einleitung wollen wir ein paar Sätze über den Glauben abdrucken, die auch darum merkwürdig sind, weil darin das Verhältnis des Wissens zum Glauben nach dem Grundsätze: 0reäo, ut inde-Ilixam bestimmt wird; den Urheber dieses Grundsatzes, Anselm von Canterbury, hat der ohne wissenschaftliche Bildung aufgewachsene Kommunist sicherlich nicht einmal dem Namen nach gekannt. „So lange wir Kinder sind, glauben, denken und handeln wir wie Kinder; erst wenn mit der Erfahrung unsre Überzeugung reift, wissen, denken und handeln wir wie Männer. Ein Kind, das von seinen Lehrern lernen will, muß ihren Worten Glauben schenken. (Nachdem dann dargestellt worden ist, wie die »Borrechtler« den Fortschritt des Volkes vom Glauben zum Wissen hindern, heißt es weiter:) Der Glaube, welcher als Mittel dienen sollte, um das Wissen zu er¬ leichtern, wurde nun Zweck, und das Wissen wurde das Mittel, diesen Zweck zu erreichen. Anstatt, daß das Volk glauben sollte, um etwas zu lernen, muß es nun lernen, um etwas zu glauben, was die Lehrenden selber nicht glauben. (Doch mache alles Wissen den religiösen Glanben niemals ganz überflüssig.) Maun des Wissens! du bist stark genug, dem Tode in seiner scheußlichsten Gestalt, hinter sich eine leere, gräßliche, stille Ewigkeit, stolz und trotzig ins finstre Auge zu blicken; aber hast du auch vorausgesehen, bist du auch gewiß, daß diese stolze Kraft dich in keinem Augenblicke des Lebens verlassen wird? Tod und Grab werden dich nicht schrecken, stolzer Mann; aber wird, wenn dir das Schicksal die bitterste Hefe seines Leidenskelches vorsetzt, wenn alles, was dir lieb und teuer war auf dieser Welt, dir den Rücken kehrt. . . wird dein Wissen imstande sein, die Verzweiflung Zu bemeistern, die sich deiner Seele bemächtigt? Dn brauchst einen Trost, eine Stütze, eine Zuversicht in solchen Augenblicke». Weise ihn jetzt in der Fülle deiner Kraft nicht übermütig zurück. . . . Wir armen Sünder glauben auch alle an Gott, obwohl wir nicht viel davon sprechen und selten zu ihm beten; aber was wissen Wir von Gott? Nichts." Auf die Philosophie der Geschichte als Soziologie von Dr. Paul Barth, Privatdozenten an der Universität Leipzig (Erster Teil, Einleitung und kritische Übersicht; Leipzig. O. N. Reisland, 1897). paßt unsre Überschrift insofern, als auch jede Geschichtsphilosophie in Religion oder in das Gegenteil davon aus- laufen muß. Bei Barth wird wohl das erste der Fall sein, denn er schlicht die Skizze seiner eignen Ansicht, die im zweiten Teile ausgeführt werden soll, mit dein Ausdruck der Hoffnung, daß auf die zersetzende Kritik unsrer Zeit wieder eine Zeit

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/401>, abgerufen am 05.05.2024.