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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

treter der Staatsgewalt, der über den Kasten und Klassen der Beamten ebenso hoch
steht wie über den Parteien, Man verlangt blindes Vertrauen zur herrschenden
Kaste als Ausfluß der Treue zum Kaiser und König. Das deutsche Beamtentum
ist tren monarchisch gesinnt "bis in die Knochen," auch wo es kein Wohlwollen,
kein soziales Verständnis, keine Nächstenliebe erwartet von der obern Minderheit,
selbst wo einmal -- gestehen wir uns das offen ein -- der Zweifel an dem Wohl¬
wollen der Vorgesetzten einzelne Unznfriedne verleitet, sozialdemokratischen Phrasen
Gehör zu schenken, ja im Unmut sogar ihrer Beamtenpflicht uneingedenk sozial¬
demokratische Wahlzettel in die Urne zu werfen.

Und der Kaiser muß die Sozialreform im Beamtentum in die Hand nehmen.
Er muß es thun, ehe es zu spät ist, er muß es thu" trotz des Widerstands, der
ihm von seinen Beamten selbst entgegengesetzt werden wird. Und daß er es
wollen wird, wer könnte daran zweifeln? Wo immer er Einblick gewonnen hat
in die sozialen Schäden unsrer Zeit, da hat er den Willen, dem Schwächern zu
seinem Recht zu verhelfen, mit einer Deutlichkeit bekundet, die den Stärkern er¬
schreckte. Wenn er nur endlich Einblick nehmen könnte in die Verhältnisse seiner
Beamten. Je hoher er steht, um so schwerer ist es. Aber die Geschichte der
brandenburgisch-preußischen Hohenzollernfürsten giebt, Gott sei Dank, Beispiele
genug, daß des Monarchen fester, guter Wille auch diefer schweren Ausgaben ge¬
wachsen sein kann.


Voltaire,

eine Biographie von Dr. Kaethe Schirnmcher (Leipzig, Reisland).
Die Verfasserin hat an diesem 550 Seiten starken und mit vielen interessanten
Abbildungen unes französischen Kupferstichen versehenen Buche über zwei Jahre
auf der Nationalbibliothek in Paris gearbeitet. Sie hatte sich vorgenommen,
Voltaire nicht mit der Lupe in der Hand zu studieren, sondern ihn in großen
Zügen perspektivisch, zusammenfassend, verkürzend oarzustelleu oder, wie sie an einer
andern Stelle ihrer Vorrede sagt, psychologisch einheitlich, geschichtlich und sitten¬
geschichtlich aufzufassen. Die Mängel ihrer Arbeit möge man damit entschuldigen,
daß sie weder Philosoph, noch Historiker, noch Jurist, weder Naturwissenschaftler,
noch Nntionalökonom, sondern einfach Romanist und Literarhistoriker sei; um
Voltaire überallhin zu folgen, müsse man universales Wisse", um ihn auf allen
Gebieten zu beurteilen, universales Genie haben. So ungemessene Forderungen
wird wohl niemand stellen. Sollten aber die litterarischen französischen Freunde,
denen sie für die ihrer Arbeit bewiesene Teilnahme dankt, soviel Deutsch versteh",
daß sie ihr Bah lese" können, so würden sie darin ohne Frage zunächst eins ver¬
missen, was sich jedermann mit Voltaire unzertrennlich verbunden denkt, nämlich
Geist. Auch das Sentiment, das die Franzosen seit La Brnhere an den Büchern
der Frauen schätzen, werden sie hier vergebens suchen. Oder suchen sie es nur in
den Büchern ihrer eignen Frauen? Dann wird es gut sein, zu bemerken, daß sich
doch auch deutsche Leser, die in dieser Hinsicht viel weniger Ansprüche machen,
uuter einer muntern, lebendigen, ja künstlerischen Darstellung, wie sie die Vorrede
verspricht, etwas andres vorgestellt haben werden, als diese unbeholfne, ganz farb¬
lose, im Lehrton der Gouvernante vorgetragne Kompilation, die ihnen in dem Buche
Fräulein Dr. Kreese Schirmachers geboten wird. Es ist schon unkünstlerisch und
geschmacklos, halbe Seiten mit unübersetzten französischen Zitaten zu füllen. Die
Entschuldigung, daß Voltaire "oft unübersetzbar" sei, ist kümmerlich; wer Voltaire
nicht übersetzen kann, soll nicht über ihn schreiben wollen. Diese zweisprachige,
gestreifte, durchwachsene sy^imobvo) Diktion ist heute nicht einmal mehr in gelehrten
Büchern gestattet, in einem populären aber vollends muß alles derartige verschwunden


Maßgebliches und Unmaßgebliches

treter der Staatsgewalt, der über den Kasten und Klassen der Beamten ebenso hoch
steht wie über den Parteien, Man verlangt blindes Vertrauen zur herrschenden
Kaste als Ausfluß der Treue zum Kaiser und König. Das deutsche Beamtentum
ist tren monarchisch gesinnt „bis in die Knochen," auch wo es kein Wohlwollen,
kein soziales Verständnis, keine Nächstenliebe erwartet von der obern Minderheit,
selbst wo einmal — gestehen wir uns das offen ein — der Zweifel an dem Wohl¬
wollen der Vorgesetzten einzelne Unznfriedne verleitet, sozialdemokratischen Phrasen
Gehör zu schenken, ja im Unmut sogar ihrer Beamtenpflicht uneingedenk sozial¬
demokratische Wahlzettel in die Urne zu werfen.

Und der Kaiser muß die Sozialreform im Beamtentum in die Hand nehmen.
Er muß es thun, ehe es zu spät ist, er muß es thu» trotz des Widerstands, der
ihm von seinen Beamten selbst entgegengesetzt werden wird. Und daß er es
wollen wird, wer könnte daran zweifeln? Wo immer er Einblick gewonnen hat
in die sozialen Schäden unsrer Zeit, da hat er den Willen, dem Schwächern zu
seinem Recht zu verhelfen, mit einer Deutlichkeit bekundet, die den Stärkern er¬
schreckte. Wenn er nur endlich Einblick nehmen könnte in die Verhältnisse seiner
Beamten. Je hoher er steht, um so schwerer ist es. Aber die Geschichte der
brandenburgisch-preußischen Hohenzollernfürsten giebt, Gott sei Dank, Beispiele
genug, daß des Monarchen fester, guter Wille auch diefer schweren Ausgaben ge¬
wachsen sein kann.


Voltaire,

eine Biographie von Dr. Kaethe Schirnmcher (Leipzig, Reisland).
Die Verfasserin hat an diesem 550 Seiten starken und mit vielen interessanten
Abbildungen unes französischen Kupferstichen versehenen Buche über zwei Jahre
auf der Nationalbibliothek in Paris gearbeitet. Sie hatte sich vorgenommen,
Voltaire nicht mit der Lupe in der Hand zu studieren, sondern ihn in großen
Zügen perspektivisch, zusammenfassend, verkürzend oarzustelleu oder, wie sie an einer
andern Stelle ihrer Vorrede sagt, psychologisch einheitlich, geschichtlich und sitten¬
geschichtlich aufzufassen. Die Mängel ihrer Arbeit möge man damit entschuldigen,
daß sie weder Philosoph, noch Historiker, noch Jurist, weder Naturwissenschaftler,
noch Nntionalökonom, sondern einfach Romanist und Literarhistoriker sei; um
Voltaire überallhin zu folgen, müsse man universales Wisse», um ihn auf allen
Gebieten zu beurteilen, universales Genie haben. So ungemessene Forderungen
wird wohl niemand stellen. Sollten aber die litterarischen französischen Freunde,
denen sie für die ihrer Arbeit bewiesene Teilnahme dankt, soviel Deutsch versteh»,
daß sie ihr Bah lese» können, so würden sie darin ohne Frage zunächst eins ver¬
missen, was sich jedermann mit Voltaire unzertrennlich verbunden denkt, nämlich
Geist. Auch das Sentiment, das die Franzosen seit La Brnhere an den Büchern
der Frauen schätzen, werden sie hier vergebens suchen. Oder suchen sie es nur in
den Büchern ihrer eignen Frauen? Dann wird es gut sein, zu bemerken, daß sich
doch auch deutsche Leser, die in dieser Hinsicht viel weniger Ansprüche machen,
uuter einer muntern, lebendigen, ja künstlerischen Darstellung, wie sie die Vorrede
verspricht, etwas andres vorgestellt haben werden, als diese unbeholfne, ganz farb¬
lose, im Lehrton der Gouvernante vorgetragne Kompilation, die ihnen in dem Buche
Fräulein Dr. Kreese Schirmachers geboten wird. Es ist schon unkünstlerisch und
geschmacklos, halbe Seiten mit unübersetzten französischen Zitaten zu füllen. Die
Entschuldigung, daß Voltaire „oft unübersetzbar" sei, ist kümmerlich; wer Voltaire
nicht übersetzen kann, soll nicht über ihn schreiben wollen. Diese zweisprachige,
gestreifte, durchwachsene sy^imobvo) Diktion ist heute nicht einmal mehr in gelehrten
Büchern gestattet, in einem populären aber vollends muß alles derartige verschwunden


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[0287] Maßgebliches und Unmaßgebliches treter der Staatsgewalt, der über den Kasten und Klassen der Beamten ebenso hoch steht wie über den Parteien, Man verlangt blindes Vertrauen zur herrschenden Kaste als Ausfluß der Treue zum Kaiser und König. Das deutsche Beamtentum ist tren monarchisch gesinnt „bis in die Knochen," auch wo es kein Wohlwollen, kein soziales Verständnis, keine Nächstenliebe erwartet von der obern Minderheit, selbst wo einmal — gestehen wir uns das offen ein — der Zweifel an dem Wohl¬ wollen der Vorgesetzten einzelne Unznfriedne verleitet, sozialdemokratischen Phrasen Gehör zu schenken, ja im Unmut sogar ihrer Beamtenpflicht uneingedenk sozial¬ demokratische Wahlzettel in die Urne zu werfen. Und der Kaiser muß die Sozialreform im Beamtentum in die Hand nehmen. Er muß es thun, ehe es zu spät ist, er muß es thu» trotz des Widerstands, der ihm von seinen Beamten selbst entgegengesetzt werden wird. Und daß er es wollen wird, wer könnte daran zweifeln? Wo immer er Einblick gewonnen hat in die sozialen Schäden unsrer Zeit, da hat er den Willen, dem Schwächern zu seinem Recht zu verhelfen, mit einer Deutlichkeit bekundet, die den Stärkern er¬ schreckte. Wenn er nur endlich Einblick nehmen könnte in die Verhältnisse seiner Beamten. Je hoher er steht, um so schwerer ist es. Aber die Geschichte der brandenburgisch-preußischen Hohenzollernfürsten giebt, Gott sei Dank, Beispiele genug, daß des Monarchen fester, guter Wille auch diefer schweren Ausgaben ge¬ wachsen sein kann. Voltaire, eine Biographie von Dr. Kaethe Schirnmcher (Leipzig, Reisland). Die Verfasserin hat an diesem 550 Seiten starken und mit vielen interessanten Abbildungen unes französischen Kupferstichen versehenen Buche über zwei Jahre auf der Nationalbibliothek in Paris gearbeitet. Sie hatte sich vorgenommen, Voltaire nicht mit der Lupe in der Hand zu studieren, sondern ihn in großen Zügen perspektivisch, zusammenfassend, verkürzend oarzustelleu oder, wie sie an einer andern Stelle ihrer Vorrede sagt, psychologisch einheitlich, geschichtlich und sitten¬ geschichtlich aufzufassen. Die Mängel ihrer Arbeit möge man damit entschuldigen, daß sie weder Philosoph, noch Historiker, noch Jurist, weder Naturwissenschaftler, noch Nntionalökonom, sondern einfach Romanist und Literarhistoriker sei; um Voltaire überallhin zu folgen, müsse man universales Wisse», um ihn auf allen Gebieten zu beurteilen, universales Genie haben. So ungemessene Forderungen wird wohl niemand stellen. Sollten aber die litterarischen französischen Freunde, denen sie für die ihrer Arbeit bewiesene Teilnahme dankt, soviel Deutsch versteh», daß sie ihr Bah lese» können, so würden sie darin ohne Frage zunächst eins ver¬ missen, was sich jedermann mit Voltaire unzertrennlich verbunden denkt, nämlich Geist. Auch das Sentiment, das die Franzosen seit La Brnhere an den Büchern der Frauen schätzen, werden sie hier vergebens suchen. Oder suchen sie es nur in den Büchern ihrer eignen Frauen? Dann wird es gut sein, zu bemerken, daß sich doch auch deutsche Leser, die in dieser Hinsicht viel weniger Ansprüche machen, uuter einer muntern, lebendigen, ja künstlerischen Darstellung, wie sie die Vorrede verspricht, etwas andres vorgestellt haben werden, als diese unbeholfne, ganz farb¬ lose, im Lehrton der Gouvernante vorgetragne Kompilation, die ihnen in dem Buche Fräulein Dr. Kreese Schirmachers geboten wird. Es ist schon unkünstlerisch und geschmacklos, halbe Seiten mit unübersetzten französischen Zitaten zu füllen. Die Entschuldigung, daß Voltaire „oft unübersetzbar" sei, ist kümmerlich; wer Voltaire nicht übersetzen kann, soll nicht über ihn schreiben wollen. Diese zweisprachige, gestreifte, durchwachsene sy^imobvo) Diktion ist heute nicht einmal mehr in gelehrten Büchern gestattet, in einem populären aber vollends muß alles derartige verschwunden

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/287>, abgerufen am 30.04.2024.