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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

vativeu Partei, dem Reichskanzler durch den "erbittertsten Führer der altpreußischen
agrarischen Fronde als dem "süddeutschen Liberalen" den Fehdehandschuh in der
brüskesten Form vor die Füße werfen zu lassen. Die preußische Juukerpartei
wird an diese unglückliche Stunde, an dieses böse Wort denken. Wen Gott
verderben will, dem raubt er die Überlegung. In wirklich blinder Gehässigkeit
haben die Herren ganz Deutschland herausgefordert zur scharfen, reinlichen Unter¬
scheidung zwischen der politischen Gesinnung, der politischen Reife und Bildung des
"süddeutschen Liberalen" Fürst Hohenlohe und den politischen Qualitäten des oft-
elbischen Junkertums im Bunde der Landwirte. Nur der tolle Entschluß, der in
der preußischen Kaualfrage durchgeführten Kraftprobe jetzt im Reiche eine zweite,
auf die Entfernung des "süddeutschen Liberalen" abzielende folgen zu lassen, scheint
dieses plumpe Vorgehn erklären zu können. Das preußische Junkertum mag dabei
vielleicht auf die Bnndcsgenossenschnft Harders und Gleichgesinnter rechnen dürfen;
im übrigen wird es ihm die Isolierung und die Degrndiernng in der deutschen
Politik eintragen, die es verdient, zum Segen des Reichs und zum Segen Preußens.

Kaum glücklicher war der Führer der "herrschenden" Partei, !)>-. Lieber, mit
seiner Rede zur Flottenfrnge. Auch er forderte mit seltnem Ungeschick einen Ver¬
gleich heraus, indem er der Hamburger Klage des Kaisers über die Parteipolitik
im deutschen Volke am 18. Oktober das Lob des Kaisers für die Bewilligung des
Flottengesetzes vor zwei Jahren gegenüber stellte. So selbstverständlich die Be¬
rechtigung der Hamburger Klage für jeden war, der gesunde Sinne hat -- natür¬
lich auch für Herrn Dr. Lieber --, so wenig waren der Dank und das Lob vor
zwei Jahren von ihm und seineu Leuten verdient. Es ist sehr gut, wenn um
geeigneten Ort immer wieder in Erinnerung gebracht wird, daß dem Jesuitismus
und seinen wissenden Vertretern gegenüber ehrliche, warmherzige Gefühlsäußerungen
immer gefährlich und schnöder Enttäuschung sicher sind. Dr. Lieber hat am
l2. Dezember den Bogen gewaltig überspannt und das am 13. wohl auch schon
selbst eingesehn. Aber die gute Lehre, die er gegeben hat, wird beherzigt werden;
darauf kann er sich verlassen.


Von der deutscheu Reederei.

Dr. Max Peters giebt (bei Gustav Fischer
in Jena) ein Werk: "Die Entwicklung der deutschen Reederei seit Beginn
dieses Jahrhunderts" heraus, wozu ihn seine Thätigkeit in einem Reedcreigcschttft
und ein darauffolgendes Universitätsstudium angeregt hat nebst dem Umstände, daß
eine zusammenhängende Darstellung des Gegenstandes noch nicht vorhanden war.
Der soeben erschienene erste Band reicht bis zum Jahre 1350, wo die letzten Reste
der englischen Ncwigatiousakte beseitigt wurden und der großartige Aufschwung der
Dampfschiffahrt beginnt. Wir geben einen kurzen Abriß der von Peters erzählten
Entwicklung. Obwohl die Nordseehäfen für den Welthandel günstiger liegen und
eisfrei sind, die Ostseeschiffahrt noch überdies durch den Sundzoll verteuert wurde,
hatte dennoch in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts die Ostseereederei das
Übergewicht. Im allgemeinen wurde ja der deutsche Seehandel vou hunderterlei
Hindernissen gefesselt: er hatte keine Flagge, die ihn hätte schützen und ihm Ansehn
verschaffen können und war vielfach genötigt, sich fremder Flaggen zu bedienen;
was aber den Verkehr mit dem Hinterkante betrifft, so gab es bis zum Jahre 1805
in ganz Preußen nur eine Chaussee: die von Berlin nach Potsdam, und nicht allein
war jeder der deutschen Staaten durch Zollschranken von dem andern abgesperrt,
sondern auch das preußische Staatsgebiet wurde noch vou etwa sechzig verschiednen
Tarifen und Zollgrenzen zerrissen, die Städte hatten Accise, und die Beschrän¬
kungen des Gewerbebetriebs ließen keine Industrie aufkommen. Trotzdem war die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

vativeu Partei, dem Reichskanzler durch den »erbittertsten Führer der altpreußischen
agrarischen Fronde als dem „süddeutschen Liberalen" den Fehdehandschuh in der
brüskesten Form vor die Füße werfen zu lassen. Die preußische Juukerpartei
wird an diese unglückliche Stunde, an dieses böse Wort denken. Wen Gott
verderben will, dem raubt er die Überlegung. In wirklich blinder Gehässigkeit
haben die Herren ganz Deutschland herausgefordert zur scharfen, reinlichen Unter¬
scheidung zwischen der politischen Gesinnung, der politischen Reife und Bildung des
„süddeutschen Liberalen" Fürst Hohenlohe und den politischen Qualitäten des oft-
elbischen Junkertums im Bunde der Landwirte. Nur der tolle Entschluß, der in
der preußischen Kaualfrage durchgeführten Kraftprobe jetzt im Reiche eine zweite,
auf die Entfernung des „süddeutschen Liberalen" abzielende folgen zu lassen, scheint
dieses plumpe Vorgehn erklären zu können. Das preußische Junkertum mag dabei
vielleicht auf die Bnndcsgenossenschnft Harders und Gleichgesinnter rechnen dürfen;
im übrigen wird es ihm die Isolierung und die Degrndiernng in der deutschen
Politik eintragen, die es verdient, zum Segen des Reichs und zum Segen Preußens.

Kaum glücklicher war der Führer der „herrschenden" Partei, !)>-. Lieber, mit
seiner Rede zur Flottenfrnge. Auch er forderte mit seltnem Ungeschick einen Ver¬
gleich heraus, indem er der Hamburger Klage des Kaisers über die Parteipolitik
im deutschen Volke am 18. Oktober das Lob des Kaisers für die Bewilligung des
Flottengesetzes vor zwei Jahren gegenüber stellte. So selbstverständlich die Be¬
rechtigung der Hamburger Klage für jeden war, der gesunde Sinne hat — natür¬
lich auch für Herrn Dr. Lieber —, so wenig waren der Dank und das Lob vor
zwei Jahren von ihm und seineu Leuten verdient. Es ist sehr gut, wenn um
geeigneten Ort immer wieder in Erinnerung gebracht wird, daß dem Jesuitismus
und seinen wissenden Vertretern gegenüber ehrliche, warmherzige Gefühlsäußerungen
immer gefährlich und schnöder Enttäuschung sicher sind. Dr. Lieber hat am
l2. Dezember den Bogen gewaltig überspannt und das am 13. wohl auch schon
selbst eingesehn. Aber die gute Lehre, die er gegeben hat, wird beherzigt werden;
darauf kann er sich verlassen.


Von der deutscheu Reederei.

Dr. Max Peters giebt (bei Gustav Fischer
in Jena) ein Werk: „Die Entwicklung der deutschen Reederei seit Beginn
dieses Jahrhunderts" heraus, wozu ihn seine Thätigkeit in einem Reedcreigcschttft
und ein darauffolgendes Universitätsstudium angeregt hat nebst dem Umstände, daß
eine zusammenhängende Darstellung des Gegenstandes noch nicht vorhanden war.
Der soeben erschienene erste Band reicht bis zum Jahre 1350, wo die letzten Reste
der englischen Ncwigatiousakte beseitigt wurden und der großartige Aufschwung der
Dampfschiffahrt beginnt. Wir geben einen kurzen Abriß der von Peters erzählten
Entwicklung. Obwohl die Nordseehäfen für den Welthandel günstiger liegen und
eisfrei sind, die Ostseeschiffahrt noch überdies durch den Sundzoll verteuert wurde,
hatte dennoch in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts die Ostseereederei das
Übergewicht. Im allgemeinen wurde ja der deutsche Seehandel vou hunderterlei
Hindernissen gefesselt: er hatte keine Flagge, die ihn hätte schützen und ihm Ansehn
verschaffen können und war vielfach genötigt, sich fremder Flaggen zu bedienen;
was aber den Verkehr mit dem Hinterkante betrifft, so gab es bis zum Jahre 1805
in ganz Preußen nur eine Chaussee: die von Berlin nach Potsdam, und nicht allein
war jeder der deutschen Staaten durch Zollschranken von dem andern abgesperrt,
sondern auch das preußische Staatsgebiet wurde noch vou etwa sechzig verschiednen
Tarifen und Zollgrenzen zerrissen, die Städte hatten Accise, und die Beschrän¬
kungen des Gewerbebetriebs ließen keine Industrie aufkommen. Trotzdem war die


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[0673] Maßgebliches und Unmaßgebliches vativeu Partei, dem Reichskanzler durch den »erbittertsten Führer der altpreußischen agrarischen Fronde als dem „süddeutschen Liberalen" den Fehdehandschuh in der brüskesten Form vor die Füße werfen zu lassen. Die preußische Juukerpartei wird an diese unglückliche Stunde, an dieses böse Wort denken. Wen Gott verderben will, dem raubt er die Überlegung. In wirklich blinder Gehässigkeit haben die Herren ganz Deutschland herausgefordert zur scharfen, reinlichen Unter¬ scheidung zwischen der politischen Gesinnung, der politischen Reife und Bildung des „süddeutschen Liberalen" Fürst Hohenlohe und den politischen Qualitäten des oft- elbischen Junkertums im Bunde der Landwirte. Nur der tolle Entschluß, der in der preußischen Kaualfrage durchgeführten Kraftprobe jetzt im Reiche eine zweite, auf die Entfernung des „süddeutschen Liberalen" abzielende folgen zu lassen, scheint dieses plumpe Vorgehn erklären zu können. Das preußische Junkertum mag dabei vielleicht auf die Bnndcsgenossenschnft Harders und Gleichgesinnter rechnen dürfen; im übrigen wird es ihm die Isolierung und die Degrndiernng in der deutschen Politik eintragen, die es verdient, zum Segen des Reichs und zum Segen Preußens. Kaum glücklicher war der Führer der „herrschenden" Partei, !)>-. Lieber, mit seiner Rede zur Flottenfrnge. Auch er forderte mit seltnem Ungeschick einen Ver¬ gleich heraus, indem er der Hamburger Klage des Kaisers über die Parteipolitik im deutschen Volke am 18. Oktober das Lob des Kaisers für die Bewilligung des Flottengesetzes vor zwei Jahren gegenüber stellte. So selbstverständlich die Be¬ rechtigung der Hamburger Klage für jeden war, der gesunde Sinne hat — natür¬ lich auch für Herrn Dr. Lieber —, so wenig waren der Dank und das Lob vor zwei Jahren von ihm und seineu Leuten verdient. Es ist sehr gut, wenn um geeigneten Ort immer wieder in Erinnerung gebracht wird, daß dem Jesuitismus und seinen wissenden Vertretern gegenüber ehrliche, warmherzige Gefühlsäußerungen immer gefährlich und schnöder Enttäuschung sicher sind. Dr. Lieber hat am l2. Dezember den Bogen gewaltig überspannt und das am 13. wohl auch schon selbst eingesehn. Aber die gute Lehre, die er gegeben hat, wird beherzigt werden; darauf kann er sich verlassen. Von der deutscheu Reederei. Dr. Max Peters giebt (bei Gustav Fischer in Jena) ein Werk: „Die Entwicklung der deutschen Reederei seit Beginn dieses Jahrhunderts" heraus, wozu ihn seine Thätigkeit in einem Reedcreigcschttft und ein darauffolgendes Universitätsstudium angeregt hat nebst dem Umstände, daß eine zusammenhängende Darstellung des Gegenstandes noch nicht vorhanden war. Der soeben erschienene erste Band reicht bis zum Jahre 1350, wo die letzten Reste der englischen Ncwigatiousakte beseitigt wurden und der großartige Aufschwung der Dampfschiffahrt beginnt. Wir geben einen kurzen Abriß der von Peters erzählten Entwicklung. Obwohl die Nordseehäfen für den Welthandel günstiger liegen und eisfrei sind, die Ostseeschiffahrt noch überdies durch den Sundzoll verteuert wurde, hatte dennoch in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts die Ostseereederei das Übergewicht. Im allgemeinen wurde ja der deutsche Seehandel vou hunderterlei Hindernissen gefesselt: er hatte keine Flagge, die ihn hätte schützen und ihm Ansehn verschaffen können und war vielfach genötigt, sich fremder Flaggen zu bedienen; was aber den Verkehr mit dem Hinterkante betrifft, so gab es bis zum Jahre 1805 in ganz Preußen nur eine Chaussee: die von Berlin nach Potsdam, und nicht allein war jeder der deutschen Staaten durch Zollschranken von dem andern abgesperrt, sondern auch das preußische Staatsgebiet wurde noch vou etwa sechzig verschiednen Tarifen und Zollgrenzen zerrissen, die Städte hatten Accise, und die Beschrän¬ kungen des Gewerbebetriebs ließen keine Industrie aufkommen. Trotzdem war die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_231811/673>, abgerufen am 08.05.2024.