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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Geschlecht vererbtes Familienbewußtsein voraus, und dieses wieder ist ohne besondre
Tüchtigkeit wenigstens einer Reihe von Familienmitgliedern, also ohne ein gewisses
aristokratisches Bewußtsein von der Eigentümlichkeit und dem Werte der Familie
nicht möglich. Das alles trifft nun bei der Familie Hase, deren Geschichte hier
einer der Sohne des Kirchenhistorikers, der Professor Dr. dir. Karl von Hase in
Breslau, mit Unterstützung seiner beiden Brüder Paul und Oskar für die Familie
geschrieben hat, reichlich zu. Das Stammhaus der jetzt blühenden Familie stand zu
Anna im Vogtlande, der älteste urkundlich dort nachweisbare Träger ihres Namens
war der Pfarrer Paul Hase in Anna um 1470, doch reicht der nachweisbare un-
uuterbrvchue Familienzusammenhang nur bis zu Georg Hase, Ratsherrn in Anna,
der dort 1577 starb. Seitdem verzweigte sich die Familie in sehr verschiednen,
aber fast immer gelehrten Berufen über Thüringen und Sachsen; eines ihrer be¬
deutendste" Glieder, der Philolog Karl Benedikt Hase (1780 bis 1864), wurde
nach Paris geführt, dort Mitglied des Instituts und Bibliothekar an der National-
bibliothek. Den hervorragendem Mitgliedern der Familie sind ausführlichere Bio¬
graphien gewidmet, so außer dem ebengenannten Karl Benedikt vor allem dem
Jenaischen Theologen Karl August <S. 184 bis 241, mehr in chronologischer Folge,
als die oben besprochne selbständige Biographie). Bildnisse, Ansichten wichtiger
Örtlichkeiten und Gebäude, Handschriften und dergleichen sind reichlich beigegeben.
Mit dem frohen Gefühle, daß die alte Famlientüchtigkeit nicht erloschen sei -- die
drei Söhne Karl Hases, Angehörige dreier Fakultäten, kehrten ans dem Kriege
1871 alle mit dem Eisernen Kreuze geschmückt zurück --, und daß sie auch in der
blühenden Nachkommenschaft fortdauern werde, darf das vornehm ausgestattete Buch
schließen.


19. General Enrieo della Rocca 1807 bis 1870. Lebenserinnerungen
zur Geschichte der Einiguugskämpfe Italiens. Mit Genehmigung des Verfassers
übersetzt und bearbeitet von L. von Bobenhausen, mit einem Titelbilde und zwei
Übersichtskarten. Berlin, 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn. X und
264 Seiten.

Kenner der neuern italienischen Litteratur werden bei diesem Buche vielleicht
an die Selbstbiographie eines piemontesischen Landsmanns, Standes- und Zeit¬
genossen della Roecas denken, an I ulei rioorcli des Marchese Massimo d'Azcglio.
Aber diese umfassen nur die Zeit bis 1848, das vorliegende Werk reicht bis 1870;
dafür ist das Leben d'Azeglios ungleich vielseitiger und mannigfaltiger, seine Dar¬
stellungsgabe weit größer als die della Noeeas. Die Bedeutung dieser Aufzeich¬
nungen, die der greise General in seinen letzten Jahren auf seinem Landsitze Luserua
niederschrieb ('s 1897). liegt darin, daß der Verfasser zwei Königen, Karl Albert
und Viktor Emanuel II., persönlich und amtlich sehr nahe stand und die ganze
Zeitgeschichte als Zeuge und Mithandelnder an überaus günstiger Stelle erlebte.
So begleiten wir die politischen und kriegerischen Kämpfe um die Einheit und Un¬
abhängigkeit Italiens, über die man neuerdings in Deutschland wieder die Achseln
zu zucken liebt, in alle" ihren Wendungen, von den ersten Vorbereitungen unter
dem unglücklichen Karl Albert, der heroisch seine Krone aufs Spiel setzte, bis zum
triumphierenden Einzuge der italienischen Truppen in Rom am 20. September 1870.
Sehr lebendig tritt uns vor allem das Bild Viktor Emanuels entgegen, dessen
ganzes freundschaftliches Vertrauen "Mcicignv" (d. i. der Mühlstein, Roecas Spitz¬
name beim König) der General genoß; der Mann war bei manchen Unarten doch
viel bedeutender, als man gemeinhin annimmt, und keineswegs ein bloßes Werkzeug
in der Hand Cavours, sondern ein ganzer König. Denselben Eindruck von seiner
Persönlichkeit hatte beiläufig Wilhelm Nvßmann, der ihn 1869 in Neapel sah:
"man fühlte sich von seineu mächtigen Unger wie an die Wand geheftet. Auch


Geschlecht vererbtes Familienbewußtsein voraus, und dieses wieder ist ohne besondre
Tüchtigkeit wenigstens einer Reihe von Familienmitgliedern, also ohne ein gewisses
aristokratisches Bewußtsein von der Eigentümlichkeit und dem Werte der Familie
nicht möglich. Das alles trifft nun bei der Familie Hase, deren Geschichte hier
einer der Sohne des Kirchenhistorikers, der Professor Dr. dir. Karl von Hase in
Breslau, mit Unterstützung seiner beiden Brüder Paul und Oskar für die Familie
geschrieben hat, reichlich zu. Das Stammhaus der jetzt blühenden Familie stand zu
Anna im Vogtlande, der älteste urkundlich dort nachweisbare Träger ihres Namens
war der Pfarrer Paul Hase in Anna um 1470, doch reicht der nachweisbare un-
uuterbrvchue Familienzusammenhang nur bis zu Georg Hase, Ratsherrn in Anna,
der dort 1577 starb. Seitdem verzweigte sich die Familie in sehr verschiednen,
aber fast immer gelehrten Berufen über Thüringen und Sachsen; eines ihrer be¬
deutendste» Glieder, der Philolog Karl Benedikt Hase (1780 bis 1864), wurde
nach Paris geführt, dort Mitglied des Instituts und Bibliothekar an der National-
bibliothek. Den hervorragendem Mitgliedern der Familie sind ausführlichere Bio¬
graphien gewidmet, so außer dem ebengenannten Karl Benedikt vor allem dem
Jenaischen Theologen Karl August <S. 184 bis 241, mehr in chronologischer Folge,
als die oben besprochne selbständige Biographie). Bildnisse, Ansichten wichtiger
Örtlichkeiten und Gebäude, Handschriften und dergleichen sind reichlich beigegeben.
Mit dem frohen Gefühle, daß die alte Famlientüchtigkeit nicht erloschen sei — die
drei Söhne Karl Hases, Angehörige dreier Fakultäten, kehrten ans dem Kriege
1871 alle mit dem Eisernen Kreuze geschmückt zurück —, und daß sie auch in der
blühenden Nachkommenschaft fortdauern werde, darf das vornehm ausgestattete Buch
schließen.


19. General Enrieo della Rocca 1807 bis 1870. Lebenserinnerungen
zur Geschichte der Einiguugskämpfe Italiens. Mit Genehmigung des Verfassers
übersetzt und bearbeitet von L. von Bobenhausen, mit einem Titelbilde und zwei
Übersichtskarten. Berlin, 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn. X und
264 Seiten.

Kenner der neuern italienischen Litteratur werden bei diesem Buche vielleicht
an die Selbstbiographie eines piemontesischen Landsmanns, Standes- und Zeit¬
genossen della Roecas denken, an I ulei rioorcli des Marchese Massimo d'Azcglio.
Aber diese umfassen nur die Zeit bis 1848, das vorliegende Werk reicht bis 1870;
dafür ist das Leben d'Azeglios ungleich vielseitiger und mannigfaltiger, seine Dar¬
stellungsgabe weit größer als die della Noeeas. Die Bedeutung dieser Aufzeich¬
nungen, die der greise General in seinen letzten Jahren auf seinem Landsitze Luserua
niederschrieb ('s 1897). liegt darin, daß der Verfasser zwei Königen, Karl Albert
und Viktor Emanuel II., persönlich und amtlich sehr nahe stand und die ganze
Zeitgeschichte als Zeuge und Mithandelnder an überaus günstiger Stelle erlebte.
So begleiten wir die politischen und kriegerischen Kämpfe um die Einheit und Un¬
abhängigkeit Italiens, über die man neuerdings in Deutschland wieder die Achseln
zu zucken liebt, in alle« ihren Wendungen, von den ersten Vorbereitungen unter
dem unglücklichen Karl Albert, der heroisch seine Krone aufs Spiel setzte, bis zum
triumphierenden Einzuge der italienischen Truppen in Rom am 20. September 1870.
Sehr lebendig tritt uns vor allem das Bild Viktor Emanuels entgegen, dessen
ganzes freundschaftliches Vertrauen „Mcicignv" (d. i. der Mühlstein, Roecas Spitz¬
name beim König) der General genoß; der Mann war bei manchen Unarten doch
viel bedeutender, als man gemeinhin annimmt, und keineswegs ein bloßes Werkzeug
in der Hand Cavours, sondern ein ganzer König. Denselben Eindruck von seiner
Persönlichkeit hatte beiläufig Wilhelm Nvßmann, der ihn 1869 in Neapel sah:
„man fühlte sich von seineu mächtigen Unger wie an die Wand geheftet. Auch


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[0212] Geschlecht vererbtes Familienbewußtsein voraus, und dieses wieder ist ohne besondre Tüchtigkeit wenigstens einer Reihe von Familienmitgliedern, also ohne ein gewisses aristokratisches Bewußtsein von der Eigentümlichkeit und dem Werte der Familie nicht möglich. Das alles trifft nun bei der Familie Hase, deren Geschichte hier einer der Sohne des Kirchenhistorikers, der Professor Dr. dir. Karl von Hase in Breslau, mit Unterstützung seiner beiden Brüder Paul und Oskar für die Familie geschrieben hat, reichlich zu. Das Stammhaus der jetzt blühenden Familie stand zu Anna im Vogtlande, der älteste urkundlich dort nachweisbare Träger ihres Namens war der Pfarrer Paul Hase in Anna um 1470, doch reicht der nachweisbare un- uuterbrvchue Familienzusammenhang nur bis zu Georg Hase, Ratsherrn in Anna, der dort 1577 starb. Seitdem verzweigte sich die Familie in sehr verschiednen, aber fast immer gelehrten Berufen über Thüringen und Sachsen; eines ihrer be¬ deutendste» Glieder, der Philolog Karl Benedikt Hase (1780 bis 1864), wurde nach Paris geführt, dort Mitglied des Instituts und Bibliothekar an der National- bibliothek. Den hervorragendem Mitgliedern der Familie sind ausführlichere Bio¬ graphien gewidmet, so außer dem ebengenannten Karl Benedikt vor allem dem Jenaischen Theologen Karl August <S. 184 bis 241, mehr in chronologischer Folge, als die oben besprochne selbständige Biographie). Bildnisse, Ansichten wichtiger Örtlichkeiten und Gebäude, Handschriften und dergleichen sind reichlich beigegeben. Mit dem frohen Gefühle, daß die alte Famlientüchtigkeit nicht erloschen sei — die drei Söhne Karl Hases, Angehörige dreier Fakultäten, kehrten ans dem Kriege 1871 alle mit dem Eisernen Kreuze geschmückt zurück —, und daß sie auch in der blühenden Nachkommenschaft fortdauern werde, darf das vornehm ausgestattete Buch schließen. 19. General Enrieo della Rocca 1807 bis 1870. Lebenserinnerungen zur Geschichte der Einiguugskämpfe Italiens. Mit Genehmigung des Verfassers übersetzt und bearbeitet von L. von Bobenhausen, mit einem Titelbilde und zwei Übersichtskarten. Berlin, 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn. X und 264 Seiten. Kenner der neuern italienischen Litteratur werden bei diesem Buche vielleicht an die Selbstbiographie eines piemontesischen Landsmanns, Standes- und Zeit¬ genossen della Roecas denken, an I ulei rioorcli des Marchese Massimo d'Azcglio. Aber diese umfassen nur die Zeit bis 1848, das vorliegende Werk reicht bis 1870; dafür ist das Leben d'Azeglios ungleich vielseitiger und mannigfaltiger, seine Dar¬ stellungsgabe weit größer als die della Noeeas. Die Bedeutung dieser Aufzeich¬ nungen, die der greise General in seinen letzten Jahren auf seinem Landsitze Luserua niederschrieb ('s 1897). liegt darin, daß der Verfasser zwei Königen, Karl Albert und Viktor Emanuel II., persönlich und amtlich sehr nahe stand und die ganze Zeitgeschichte als Zeuge und Mithandelnder an überaus günstiger Stelle erlebte. So begleiten wir die politischen und kriegerischen Kämpfe um die Einheit und Un¬ abhängigkeit Italiens, über die man neuerdings in Deutschland wieder die Achseln zu zucken liebt, in alle« ihren Wendungen, von den ersten Vorbereitungen unter dem unglücklichen Karl Albert, der heroisch seine Krone aufs Spiel setzte, bis zum triumphierenden Einzuge der italienischen Truppen in Rom am 20. September 1870. Sehr lebendig tritt uns vor allem das Bild Viktor Emanuels entgegen, dessen ganzes freundschaftliches Vertrauen „Mcicignv" (d. i. der Mühlstein, Roecas Spitz¬ name beim König) der General genoß; der Mann war bei manchen Unarten doch viel bedeutender, als man gemeinhin annimmt, und keineswegs ein bloßes Werkzeug in der Hand Cavours, sondern ein ganzer König. Denselben Eindruck von seiner Persönlichkeit hatte beiläufig Wilhelm Nvßmann, der ihn 1869 in Neapel sah: „man fühlte sich von seineu mächtigen Unger wie an die Wand geheftet. Auch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/212>, abgerufen am 23.05.2024.