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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

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ein dem meinen ähnliches Innenleben hat, sondern es ist sogar die ganze Meta¬
physik in miev. Die Metaphysik ist aber keine Physik; alles erklären wallen, das
System äusbnnen. verletze die Schamhaftigkeit des Denkens, Die Metaphysik sei
nur ein Ausblick in dämmernde Fernen und verliere sich notwendig in Ahnungen,
Nach Anfang und Ende der Dinge dürfe man nicht fragen; die Biologen wüßten
nicht, daß sie Metaphysik trieben, und eben deshalb trieben sie sie falsch. Die
religiösen Schwierigkeiten unsrer Zeit werden ernstlich erwogen, ohne daß ein deut¬
lich erkennbarer Ausweg gezeigt wird; besonders schlimm sei es, daß der Staat
zur Heuchelei zwinge. Die drei Dialoge hat der Verfasser zusammen mit andern
Aufsätzen unter dem Titel Stachyologie (warum nicht Ährenlese?) herausgegeben
(Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1901), Die Aufsätze behandeln psychiatrische
Fragen, die Entartung, das Wesen des Talents, den Unterschied der Geschlechter,
Einzelfragen aus dem Leben Goethes und Ronssenus. die Mnßigkeitsbewcgnng. und
zeichnen sich durch die Gesundheit der Anschauungen des Verfassers ans. Eine
kleine Abhandlung über die Heilung des Orestes kommt zu dem Ergebnis, daß es
Goethen nicht gelungen sei, dem Vorgange den Charakter des Zauberhaften abzu¬
streifen, weil ihm der Gedanke, der ihn, vorschwebte, nicht klar geworden sei, daß
es nämlich die Nollbringnng einer guten That, der Befreiung seiner Schwester ist,
was sein Gewissen beruhigt. -- I, Hörhager gehört zu den vermittelnden uuter
den Vertretern einer rein naturalistischen Weltanschauung, die als Ersatz sür die
Religion den Glauben an eine sittliche Weltordnung übrig lassen. Wie eine solche
aus dem Urstoff, dem Äther, entstehn könne, vermag er in seiner Schrift: Das
Werden der Welt als Entwicklung von Kraft und Stoff; ein Beitrag zur ein¬
heitlichen Weltanschauung (Leipzig, Ernst Günther, 1901) so wenig glaubhaft zu
"lachen wie irgend einer seiner Vorgänger, Physiker und Chemiker werden seine
folgerichtige Durchführung der Vcrdichtungsthcorie mit Interesse lesen. Die Welt¬
entwicklung hat nach ihm zwei Seiten: Verdichtung des Stoffs und Abnahme der
Bewegung; der Verdichtung des Stoffs sind auch wir bis zu den schweren Metallen
willig gefolgt; als uns aber dann zugemutet wurde, den Geist als das Produkt
der Abnahme der Bewegung zu versteh", stand uns der Verstand still, sodaß wir
nicht mehr zu unterscheiden vermochte", ob das Eude der Bewegung das Ende
"der den Anfang des Geistes und damit des Verstandes zu bedeuten habe.


Feurige Kohlen aus sein Haupt sammeln.

Büchmanns "Geflügelte Worte"
sagen: "Sprüche 25, 22 steht geschrieben: Wer seinem Feinde Gutes thut, wird
"Kohlen auf sein Haupt häufen", d. h. er wird dessen Wangen vor Schamröte
^glühn mache". Nach dem Apostel Paulus (Roni. 12, 20) zitieren wir die Worte
s": Feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln." Professor Wildebocr, i" seiner Er¬
klärung der Sprüche in Martis Haudkommentar zum Alten Testament, bemerkt
dagegen z" Sprüche 21 und 22: "Feurige Kohlen auf sein Haupt" ist nicht ein
Bild der Scham sondern der Rene. Man hat jedoch keinen Begriff, wieso der
biblische Ausdruck, der ein geflügeltes Wort geworden ist, eiüstand. Vielleicht bringt
°u>e Anregung. die vo" Professor von Dobschütz in Jena nnsgeht. die Erklärung
der biblischen'bildlichen Redeweise. Der Jenenser Gelehrte macht in einer Anzeige
bon Griffith, 8wri"s ok et>" HiZn 1>>ich".s ok Aivmplris, in der Theologischen Litteratur-
zeitung auf einen möglichen Zusammenhang der Redensart mit einem in der be-
>pwchnen ägyptischen Novelle vorkommenden Gebrauch aufmerksam. Wir wolle" zu
diesem Zweck kurz den Inhalt der einen von Griffith herausgegebnen in einem
demotischen Papyrus enthaltnen Geschichte erzählen, damit der Zweck und Sir" des
Gebrauchs klar wird. Heinrich Brugsch Pascha hatte 1865 bis 1867 die Geschichte
von Scene Khnmuas und Neneferkaptah im Museum von Bnlaeq schon publiziert


ein dem meinen ähnliches Innenleben hat, sondern es ist sogar die ganze Meta¬
physik in miev. Die Metaphysik ist aber keine Physik; alles erklären wallen, das
System äusbnnen. verletze die Schamhaftigkeit des Denkens, Die Metaphysik sei
nur ein Ausblick in dämmernde Fernen und verliere sich notwendig in Ahnungen,
Nach Anfang und Ende der Dinge dürfe man nicht fragen; die Biologen wüßten
nicht, daß sie Metaphysik trieben, und eben deshalb trieben sie sie falsch. Die
religiösen Schwierigkeiten unsrer Zeit werden ernstlich erwogen, ohne daß ein deut¬
lich erkennbarer Ausweg gezeigt wird; besonders schlimm sei es, daß der Staat
zur Heuchelei zwinge. Die drei Dialoge hat der Verfasser zusammen mit andern
Aufsätzen unter dem Titel Stachyologie (warum nicht Ährenlese?) herausgegeben
(Leipzig, Johann Ambrosius Barth, 1901), Die Aufsätze behandeln psychiatrische
Fragen, die Entartung, das Wesen des Talents, den Unterschied der Geschlechter,
Einzelfragen aus dem Leben Goethes und Ronssenus. die Mnßigkeitsbewcgnng. und
zeichnen sich durch die Gesundheit der Anschauungen des Verfassers ans. Eine
kleine Abhandlung über die Heilung des Orestes kommt zu dem Ergebnis, daß es
Goethen nicht gelungen sei, dem Vorgange den Charakter des Zauberhaften abzu¬
streifen, weil ihm der Gedanke, der ihn, vorschwebte, nicht klar geworden sei, daß
es nämlich die Nollbringnng einer guten That, der Befreiung seiner Schwester ist,
was sein Gewissen beruhigt. — I, Hörhager gehört zu den vermittelnden uuter
den Vertretern einer rein naturalistischen Weltanschauung, die als Ersatz sür die
Religion den Glauben an eine sittliche Weltordnung übrig lassen. Wie eine solche
aus dem Urstoff, dem Äther, entstehn könne, vermag er in seiner Schrift: Das
Werden der Welt als Entwicklung von Kraft und Stoff; ein Beitrag zur ein¬
heitlichen Weltanschauung (Leipzig, Ernst Günther, 1901) so wenig glaubhaft zu
»lachen wie irgend einer seiner Vorgänger, Physiker und Chemiker werden seine
folgerichtige Durchführung der Vcrdichtungsthcorie mit Interesse lesen. Die Welt¬
entwicklung hat nach ihm zwei Seiten: Verdichtung des Stoffs und Abnahme der
Bewegung; der Verdichtung des Stoffs sind auch wir bis zu den schweren Metallen
willig gefolgt; als uns aber dann zugemutet wurde, den Geist als das Produkt
der Abnahme der Bewegung zu versteh«, stand uns der Verstand still, sodaß wir
nicht mehr zu unterscheiden vermochte», ob das Eude der Bewegung das Ende
»der den Anfang des Geistes und damit des Verstandes zu bedeuten habe.


Feurige Kohlen aus sein Haupt sammeln.

Büchmanns „Geflügelte Worte"
sagen: „Sprüche 25, 22 steht geschrieben: Wer seinem Feinde Gutes thut, wird
»Kohlen auf sein Haupt häufen«, d. h. er wird dessen Wangen vor Schamröte
^glühn mache». Nach dem Apostel Paulus (Roni. 12, 20) zitieren wir die Worte
s": Feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln." Professor Wildebocr, i» seiner Er¬
klärung der Sprüche in Martis Haudkommentar zum Alten Testament, bemerkt
dagegen z» Sprüche 21 und 22: „Feurige Kohlen auf sein Haupt" ist nicht ein
Bild der Scham sondern der Rene. Man hat jedoch keinen Begriff, wieso der
biblische Ausdruck, der ein geflügeltes Wort geworden ist, eiüstand. Vielleicht bringt
°u>e Anregung. die vo» Professor von Dobschütz in Jena nnsgeht. die Erklärung
der biblischen'bildlichen Redeweise. Der Jenenser Gelehrte macht in einer Anzeige
bon Griffith, 8wri«s ok et>« HiZn 1>>ich«.s ok Aivmplris, in der Theologischen Litteratur-
zeitung auf einen möglichen Zusammenhang der Redensart mit einem in der be-
>pwchnen ägyptischen Novelle vorkommenden Gebrauch aufmerksam. Wir wolle» zu
diesem Zweck kurz den Inhalt der einen von Griffith herausgegebnen in einem
demotischen Papyrus enthaltnen Geschichte erzählen, damit der Zweck und Sir» des
Gebrauchs klar wird. Heinrich Brugsch Pascha hatte 1865 bis 1867 die Geschichte
von Scene Khnmuas und Neneferkaptah im Museum von Bnlaeq schon publiziert


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/391>, abgerufen am 28.04.2024.