Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

Fällen die Behandlung lange fortgesetzt werden, bis in der Dosis ans die normale
Größe zurückgegangen werden kann."

Auf dem Gebiet der moralischen Förderung des Kampfes gegen die italienische
Volkskrankheit Ware noch der Zusammentritt und die Wiederauflösung eines Aus¬
schusses zu erwähnen, der durch Sammlungen eine Ehrendenkmünze für den un¬
ermüdlichen Vorkämpfer gegen die Malaria mit Wort, Schrift und That, für
Giustino Fortnnato schaffen wollte. Die Wiederauflösung erfolgte, weil sich der
bescheidne Mann energisch gegen eine solche Ehrung gewehrt hat. Er hätte sie
unsers Erachtens nach ruhig annehmen können. Denn ihm vor allem verdankt es
Italien, wenn es jetzt in den zwei kürzlich von der Volksvertretung genehmigten
Gesetzen eine Autinialariagesetzgcbung hat. Sie haben den Kampf ans der Sphäre
der Wissenschaft und der Lokalinteressen in die der nationalen Verpflichtung erhoben.
Oft genug muß man in Italien den Kopf schütteln über die Fülle von Ehren-
ndresscn, -Diplomen und -Medaillen, und man kann getrost Italien das Land der
Bewcihränchernng auf Gegenseitigkeit nennen. Aber eine Ehrenmedaille für einen
italienischen Volksvertreter, der in Fragen der Volkswohlfnhrt die Initiative ergreift
und mit zäher Thatkraft einer segensreichen Einrichtung im italienischen Parlament
zum Siege verhilft, erscheint gerechtfertigt: denn er ist ein weißer Rabe.


v. Gr.
Der China apfel.

Die schönduftenden großen Früchte mit den goldroteu
Schellen, die besonders im Frühling in den Schaufenstern und anderswo zum Ver¬
kauf ausgestellt werden, stammen bekanntlich aus China. Portugiesen haben sie zuerst
im sechzehnten Jahrhundert nach Europa gebracht; noch am Ende des siebzehnten
Jahrhunderts wurde in Lissabon im Hause des Grase" von Se. Laurent der erste
auf europäischem Boden gedieheue Orangenbaum gezeigt. Von Portugal kam dann
Frucht und Pflanze nach Italien, wo sie nach ihrer europäischen Heimat den Namen
M't-ossÄlo empfing; portoZAlli hat danach Gaudy seine Reise- und Lebensbilder
aus Italien genannt. Und auch die Griechen nennen die Frucht, die aus Italien
zu ihnen gelangte, ??,^ro)>">>.kek. Häufiger aber als poitoZa.Ha hört man jetzt in
Italien das Wort ".nmeiÄ, womit eigentlich nur die herbe Orange, die wir jetzt
Pomeranze (entstanden aus xomo und A-alten) zu nennen pflegen, gemeint ist.
Diese Frucht ist wie die Limone schon im Mittelalter, wahrscheinlich von den Arabern,
nach Italien gebracht worden, sie stammt aber ebenso wie die Limoue aus Indien,
wo sie an den Abhängen des Himnlaya wild wächst. Von Indien hat sie auch
ihren einheimischen Namen rmiÄNM (arabisch inuituZ) mitgebracht, woraus dann im
Munde der Italiener a.ra,ueia> geworden ist. Dies ist weiterhin in Frankreich mit
leicht begreiflicher Anlehnung an or (Gold) zu onwM umgebildet worden, während
das spanische na,rim^> den ursprünglichen Amiant bewahrt hat. Orange ins Latei¬
nische übersetzt ergab dann die Form ÄniÄntium, und dieses Wort hat sich dann
die Botanik angeeignet, um daraus weiterhin die Bildung Aurautiaeeen abzuleiten,
womit man die ganze Gattung der auch ÄZrumi genannten Früchte zu bezeichnen
pflegt. In Deutschland sagt man entweder Orange oder Apfelsine, Orange im
Süden, wo die Frucht von Italien aus verbreitet wurde, Apfelsitte im Norte",
wo sie durch den Seeverkehr von Amsterdam und Hamburg aus Eingang fand.
niederdeutsch ist anch das Wort, das eigentlich appelsills lautete und erst später
ins Hochdeutsche übersetzt worden ist. Ehe diese Bildung um sich griff, sagte man
Chinnapfel, was durchaus korrekt gebildet ist und den im achtzehnten Jahrhundert
gangbaren Bildungen Sinathee und Sinarvse entspricht. Wenn mau aber, wie es
zuerst scheint, eigensinnigerweise niemals smaÄpxol, sondern immer umgekehrt a.pxol-
sioe gesagt hat, so ist der Grund der, daß hier eine Nachbildung des französische"
7>0meno ctg Sine vorliegt. Man hat also sicherlich einmal a.ppvl alö Sins gesagt,
und diese Form läßt sich auch noch belegen, wie sie denn anch noch in Mittel-


Fällen die Behandlung lange fortgesetzt werden, bis in der Dosis ans die normale
Größe zurückgegangen werden kann."

Auf dem Gebiet der moralischen Förderung des Kampfes gegen die italienische
Volkskrankheit Ware noch der Zusammentritt und die Wiederauflösung eines Aus¬
schusses zu erwähnen, der durch Sammlungen eine Ehrendenkmünze für den un¬
ermüdlichen Vorkämpfer gegen die Malaria mit Wort, Schrift und That, für
Giustino Fortnnato schaffen wollte. Die Wiederauflösung erfolgte, weil sich der
bescheidne Mann energisch gegen eine solche Ehrung gewehrt hat. Er hätte sie
unsers Erachtens nach ruhig annehmen können. Denn ihm vor allem verdankt es
Italien, wenn es jetzt in den zwei kürzlich von der Volksvertretung genehmigten
Gesetzen eine Autinialariagesetzgcbung hat. Sie haben den Kampf ans der Sphäre
der Wissenschaft und der Lokalinteressen in die der nationalen Verpflichtung erhoben.
Oft genug muß man in Italien den Kopf schütteln über die Fülle von Ehren-
ndresscn, -Diplomen und -Medaillen, und man kann getrost Italien das Land der
Bewcihränchernng auf Gegenseitigkeit nennen. Aber eine Ehrenmedaille für einen
italienischen Volksvertreter, der in Fragen der Volkswohlfnhrt die Initiative ergreift
und mit zäher Thatkraft einer segensreichen Einrichtung im italienischen Parlament
zum Siege verhilft, erscheint gerechtfertigt: denn er ist ein weißer Rabe.


v. Gr.
Der China apfel.

Die schönduftenden großen Früchte mit den goldroteu
Schellen, die besonders im Frühling in den Schaufenstern und anderswo zum Ver¬
kauf ausgestellt werden, stammen bekanntlich aus China. Portugiesen haben sie zuerst
im sechzehnten Jahrhundert nach Europa gebracht; noch am Ende des siebzehnten
Jahrhunderts wurde in Lissabon im Hause des Grase» von Se. Laurent der erste
auf europäischem Boden gedieheue Orangenbaum gezeigt. Von Portugal kam dann
Frucht und Pflanze nach Italien, wo sie nach ihrer europäischen Heimat den Namen
M't-ossÄlo empfing; portoZAlli hat danach Gaudy seine Reise- und Lebensbilder
aus Italien genannt. Und auch die Griechen nennen die Frucht, die aus Italien
zu ihnen gelangte, ??,^ro)>«>>.kek. Häufiger aber als poitoZa.Ha hört man jetzt in
Italien das Wort ».nmeiÄ, womit eigentlich nur die herbe Orange, die wir jetzt
Pomeranze (entstanden aus xomo und A-alten) zu nennen pflegen, gemeint ist.
Diese Frucht ist wie die Limone schon im Mittelalter, wahrscheinlich von den Arabern,
nach Italien gebracht worden, sie stammt aber ebenso wie die Limoue aus Indien,
wo sie an den Abhängen des Himnlaya wild wächst. Von Indien hat sie auch
ihren einheimischen Namen rmiÄNM (arabisch inuituZ) mitgebracht, woraus dann im
Munde der Italiener a.ra,ueia> geworden ist. Dies ist weiterhin in Frankreich mit
leicht begreiflicher Anlehnung an or (Gold) zu onwM umgebildet worden, während
das spanische na,rim^> den ursprünglichen Amiant bewahrt hat. Orange ins Latei¬
nische übersetzt ergab dann die Form ÄniÄntium, und dieses Wort hat sich dann
die Botanik angeeignet, um daraus weiterhin die Bildung Aurautiaeeen abzuleiten,
womit man die ganze Gattung der auch ÄZrumi genannten Früchte zu bezeichnen
pflegt. In Deutschland sagt man entweder Orange oder Apfelsine, Orange im
Süden, wo die Frucht von Italien aus verbreitet wurde, Apfelsitte im Norte»,
wo sie durch den Seeverkehr von Amsterdam und Hamburg aus Eingang fand.
niederdeutsch ist anch das Wort, das eigentlich appelsills lautete und erst später
ins Hochdeutsche übersetzt worden ist. Ehe diese Bildung um sich griff, sagte man
Chinnapfel, was durchaus korrekt gebildet ist und den im achtzehnten Jahrhundert
gangbaren Bildungen Sinathee und Sinarvse entspricht. Wenn mau aber, wie es
zuerst scheint, eigensinnigerweise niemals smaÄpxol, sondern immer umgekehrt a.pxol-
sioe gesagt hat, so ist der Grund der, daß hier eine Nachbildung des französische»
7>0meno ctg Sine vorliegt. Man hat also sicherlich einmal a.ppvl alö Sins gesagt,
und diese Form läßt sich auch noch belegen, wie sie denn anch noch in Mittel-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0486" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/235658"/>
            <fw type="header" place="top"/><lb/>
            <p xml:id="ID_2029" prev="#ID_2028"> Fällen die Behandlung lange fortgesetzt werden, bis in der Dosis ans die normale<lb/>
Größe zurückgegangen werden kann."</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2030"> Auf dem Gebiet der moralischen Förderung des Kampfes gegen die italienische<lb/>
Volkskrankheit Ware noch der Zusammentritt und die Wiederauflösung eines Aus¬<lb/>
schusses zu erwähnen, der durch Sammlungen eine Ehrendenkmünze für den un¬<lb/>
ermüdlichen Vorkämpfer gegen die Malaria mit Wort, Schrift und That, für<lb/>
Giustino Fortnnato schaffen wollte. Die Wiederauflösung erfolgte, weil sich der<lb/>
bescheidne Mann energisch gegen eine solche Ehrung gewehrt hat. Er hätte sie<lb/>
unsers Erachtens nach ruhig annehmen können. Denn ihm vor allem verdankt es<lb/>
Italien, wenn es jetzt in den zwei kürzlich von der Volksvertretung genehmigten<lb/>
Gesetzen eine Autinialariagesetzgcbung hat. Sie haben den Kampf ans der Sphäre<lb/>
der Wissenschaft und der Lokalinteressen in die der nationalen Verpflichtung erhoben.<lb/>
Oft genug muß man in Italien den Kopf schütteln über die Fülle von Ehren-<lb/>
ndresscn, -Diplomen und -Medaillen, und man kann getrost Italien das Land der<lb/>
Bewcihränchernng auf Gegenseitigkeit nennen. Aber eine Ehrenmedaille für einen<lb/>
italienischen Volksvertreter, der in Fragen der Volkswohlfnhrt die Initiative ergreift<lb/>
und mit zäher Thatkraft einer segensreichen Einrichtung im italienischen Parlament<lb/>
zum Siege verhilft, erscheint gerechtfertigt: denn er ist ein weißer Rabe.</p><lb/>
            <note type="byline"> v. Gr.</note><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Der China apfel.</head>
            <p xml:id="ID_2031" next="#ID_2032"> Die schönduftenden großen Früchte mit den goldroteu<lb/>
Schellen, die besonders im Frühling in den Schaufenstern und anderswo zum Ver¬<lb/>
kauf ausgestellt werden, stammen bekanntlich aus China. Portugiesen haben sie zuerst<lb/>
im sechzehnten Jahrhundert nach Europa gebracht; noch am Ende des siebzehnten<lb/>
Jahrhunderts wurde in Lissabon im Hause des Grase» von Se. Laurent der erste<lb/>
auf europäischem Boden gedieheue Orangenbaum gezeigt. Von Portugal kam dann<lb/>
Frucht und Pflanze nach Italien, wo sie nach ihrer europäischen Heimat den Namen<lb/>
M't-ossÄlo empfing; portoZAlli hat danach Gaudy seine Reise- und Lebensbilder<lb/>
aus Italien genannt. Und auch die Griechen nennen die Frucht, die aus Italien<lb/>
zu ihnen gelangte, ??,^ro)&gt;«&gt;&gt;.kek. Häufiger aber als poitoZa.Ha hört man jetzt in<lb/>
Italien das Wort ».nmeiÄ, womit eigentlich nur die herbe Orange, die wir jetzt<lb/>
Pomeranze (entstanden aus xomo und A-alten) zu nennen pflegen, gemeint ist.<lb/>
Diese Frucht ist wie die Limone schon im Mittelalter, wahrscheinlich von den Arabern,<lb/>
nach Italien gebracht worden, sie stammt aber ebenso wie die Limoue aus Indien,<lb/>
wo sie an den Abhängen des Himnlaya wild wächst. Von Indien hat sie auch<lb/>
ihren einheimischen Namen rmiÄNM (arabisch inuituZ) mitgebracht, woraus dann im<lb/>
Munde der Italiener a.ra,ueia&gt; geworden ist. Dies ist weiterhin in Frankreich mit<lb/>
leicht begreiflicher Anlehnung an or (Gold) zu onwM umgebildet worden, während<lb/>
das spanische na,rim^&gt; den ursprünglichen Amiant bewahrt hat. Orange ins Latei¬<lb/>
nische übersetzt ergab dann die Form ÄniÄntium, und dieses Wort hat sich dann<lb/>
die Botanik angeeignet, um daraus weiterhin die Bildung Aurautiaeeen abzuleiten,<lb/>
womit man die ganze Gattung der auch ÄZrumi genannten Früchte zu bezeichnen<lb/>
pflegt. In Deutschland sagt man entweder Orange oder Apfelsine, Orange im<lb/>
Süden, wo die Frucht von Italien aus verbreitet wurde, Apfelsitte im Norte»,<lb/>
wo sie durch den Seeverkehr von Amsterdam und Hamburg aus Eingang fand.<lb/>
niederdeutsch ist anch das Wort, das eigentlich appelsills lautete und erst später<lb/>
ins Hochdeutsche übersetzt worden ist. Ehe diese Bildung um sich griff, sagte man<lb/>
Chinnapfel, was durchaus korrekt gebildet ist und den im achtzehnten Jahrhundert<lb/>
gangbaren Bildungen Sinathee und Sinarvse entspricht. Wenn mau aber, wie es<lb/>
zuerst scheint, eigensinnigerweise niemals smaÄpxol, sondern immer umgekehrt a.pxol-<lb/>
sioe gesagt hat, so ist der Grund der, daß hier eine Nachbildung des französische»<lb/>
7&gt;0meno ctg Sine vorliegt. Man hat also sicherlich einmal a.ppvl alö Sins gesagt,<lb/>
und diese Form läßt sich auch noch belegen, wie sie denn anch noch in Mittel-</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0486] Fällen die Behandlung lange fortgesetzt werden, bis in der Dosis ans die normale Größe zurückgegangen werden kann." Auf dem Gebiet der moralischen Förderung des Kampfes gegen die italienische Volkskrankheit Ware noch der Zusammentritt und die Wiederauflösung eines Aus¬ schusses zu erwähnen, der durch Sammlungen eine Ehrendenkmünze für den un¬ ermüdlichen Vorkämpfer gegen die Malaria mit Wort, Schrift und That, für Giustino Fortnnato schaffen wollte. Die Wiederauflösung erfolgte, weil sich der bescheidne Mann energisch gegen eine solche Ehrung gewehrt hat. Er hätte sie unsers Erachtens nach ruhig annehmen können. Denn ihm vor allem verdankt es Italien, wenn es jetzt in den zwei kürzlich von der Volksvertretung genehmigten Gesetzen eine Autinialariagesetzgcbung hat. Sie haben den Kampf ans der Sphäre der Wissenschaft und der Lokalinteressen in die der nationalen Verpflichtung erhoben. Oft genug muß man in Italien den Kopf schütteln über die Fülle von Ehren- ndresscn, -Diplomen und -Medaillen, und man kann getrost Italien das Land der Bewcihränchernng auf Gegenseitigkeit nennen. Aber eine Ehrenmedaille für einen italienischen Volksvertreter, der in Fragen der Volkswohlfnhrt die Initiative ergreift und mit zäher Thatkraft einer segensreichen Einrichtung im italienischen Parlament zum Siege verhilft, erscheint gerechtfertigt: denn er ist ein weißer Rabe. v. Gr. Der China apfel. Die schönduftenden großen Früchte mit den goldroteu Schellen, die besonders im Frühling in den Schaufenstern und anderswo zum Ver¬ kauf ausgestellt werden, stammen bekanntlich aus China. Portugiesen haben sie zuerst im sechzehnten Jahrhundert nach Europa gebracht; noch am Ende des siebzehnten Jahrhunderts wurde in Lissabon im Hause des Grase» von Se. Laurent der erste auf europäischem Boden gedieheue Orangenbaum gezeigt. Von Portugal kam dann Frucht und Pflanze nach Italien, wo sie nach ihrer europäischen Heimat den Namen M't-ossÄlo empfing; portoZAlli hat danach Gaudy seine Reise- und Lebensbilder aus Italien genannt. Und auch die Griechen nennen die Frucht, die aus Italien zu ihnen gelangte, ??,^ro)>«>>.kek. Häufiger aber als poitoZa.Ha hört man jetzt in Italien das Wort ».nmeiÄ, womit eigentlich nur die herbe Orange, die wir jetzt Pomeranze (entstanden aus xomo und A-alten) zu nennen pflegen, gemeint ist. Diese Frucht ist wie die Limone schon im Mittelalter, wahrscheinlich von den Arabern, nach Italien gebracht worden, sie stammt aber ebenso wie die Limoue aus Indien, wo sie an den Abhängen des Himnlaya wild wächst. Von Indien hat sie auch ihren einheimischen Namen rmiÄNM (arabisch inuituZ) mitgebracht, woraus dann im Munde der Italiener a.ra,ueia> geworden ist. Dies ist weiterhin in Frankreich mit leicht begreiflicher Anlehnung an or (Gold) zu onwM umgebildet worden, während das spanische na,rim^> den ursprünglichen Amiant bewahrt hat. Orange ins Latei¬ nische übersetzt ergab dann die Form ÄniÄntium, und dieses Wort hat sich dann die Botanik angeeignet, um daraus weiterhin die Bildung Aurautiaeeen abzuleiten, womit man die ganze Gattung der auch ÄZrumi genannten Früchte zu bezeichnen pflegt. In Deutschland sagt man entweder Orange oder Apfelsine, Orange im Süden, wo die Frucht von Italien aus verbreitet wurde, Apfelsitte im Norte», wo sie durch den Seeverkehr von Amsterdam und Hamburg aus Eingang fand. niederdeutsch ist anch das Wort, das eigentlich appelsills lautete und erst später ins Hochdeutsche übersetzt worden ist. Ehe diese Bildung um sich griff, sagte man Chinnapfel, was durchaus korrekt gebildet ist und den im achtzehnten Jahrhundert gangbaren Bildungen Sinathee und Sinarvse entspricht. Wenn mau aber, wie es zuerst scheint, eigensinnigerweise niemals smaÄpxol, sondern immer umgekehrt a.pxol- sioe gesagt hat, so ist der Grund der, daß hier eine Nachbildung des französische» 7>0meno ctg Sine vorliegt. Man hat also sicherlich einmal a.ppvl alö Sins gesagt, und diese Form läßt sich auch noch belegen, wie sie denn anch noch in Mittel-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/486
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235171/486>, abgerufen am 28.04.2024.